Kakao und Gicht: Was Studien sagen und wie Sie Ihre Ernährung anpassen können
Gicht ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch erhöhte Harnsäurewerte im Blut (Hyperurikämie) verursacht wird. Diese überschüssige Harnsäure kann sich in Form von Kristallen in den Gelenken ablagern und Entzündungen und Schmerzen verursachen. Eine wichtige Säule der Gichtbehandlung ist die Ernährung. Viele Menschen fragen sich, welche Rolle bestimmte Lebensmittel wie Kakao bei der Entstehung oder dem Management von Gicht spielen. Dieser Artikel untersucht die verfügbaren Studien zu Kakao und Gicht und gibt Ratschläge zur Anpassung Ihrer Ernährung, um den Harnsäurespiegel zu senken und Gichtanfällen vorzubeugen.
Hyperurikämie und Gicht: Ein Überblick
Bei einer Hyperurikämie ist es wichtig, den Harnsäurespiegel zu senken, um schmerzhafte Einlagerungen von Harnsäurekristallen in Gelenken, Sehnenscheiden und Unterhaut zu vermeiden. Auch die Nieren können betroffen sein. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung der Harnsäure, und Medikamente und alternative Heilmittel können ebenfalls eingesetzt werden.
Wie Purine den Harnsäurespiegel beeinflussen
Viele Lebensmittel enthalten Purine, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Daher ist es wichtig, purinreiche Lebensmittel zu meiden, um den Harnsäurespiegel zu senken. Zu diesen Lebensmitteln gehören:
- Fleisch (insbesondere Innereien)
- Fisch (z. B. Lachs, Thunfisch, Sardinen)
- Schalen- und Krustentiere
- Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Sojabohnen usw.)
Es ist ratsam, täglich mindestens zwei Liter Wasser zu trinken. Bei leichter Hyperurikämie kann eine Ernährungsumstellung oft helfen, den Harnsäurespiegel auf natürliche Weise zu senken, ohne dass Medikamente erforderlich sind.
Kakao, Tee und Kaffee: Was ist erlaubt?
Auch Tee, Kaffee und Kakao enthalten Purine, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Studien zeigen jedoch, dass diese Getränke in normalen Mengen keinen signifikanten Einfluss auf die Harnsäurekonzentration im Blut haben. Patienten müssen also nicht auf ihren morgendlichen Kaffee oder eine Tasse Tee verzichten. Der Verzicht auf alkoholische Getränke, insbesondere Bier, ist jedoch wichtig.
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Kakao und Schokolade: Was sagt die Forschung?
Oftmals werden auf Fotos zu purinreichen Lebensmitteln auch Kakao und Schokolade abgebildet. Dennoch ist Schokolade im niedrigen Bereich anzusiedeln. Dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil enthält Antioxidantien und hat einen niedrigeren Zuckergehalt als Milchschokolade. Es ist jedoch wichtig, Schokolade in Maßen zu konsumieren, da viele Sorten hohe Mengen an Zucker enthalten, was sich negativ auf den Harnsäurespiegel auswirken kann.
Süßigkeiten bei Gicht: Was ist erlaubt, was nicht?
Süßigkeiten enthalten normalerweise keine purinreichen Zutaten und müssen daher bei Gicht nicht speziell vermieden werden. Viele Süßigkeiten enthalten jedoch hohe Mengen an raffiniertem Zucker, der mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und Herzerkrankungen verbunden ist. Patienten mit Gicht haben auch ein höheres Risiko für diese Erkrankungen und sollten daher den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln, einschließlich Süßigkeiten, einschränken.
Es gibt jedoch einige Süßigkeiten, die vermieden werden sollten, da sie Zusatzstoffe oder Inhaltsstoffe enthalten können, die Gicht auslösen oder verschlimmern können. Beispielsweise können einige Bonbons oder Fruchtgummis künstliche Farbstoffe oder Aromen enthalten, die den Harnsäurespiegel erhöhen können.
Weitere wichtige Ernährungsempfehlungen bei Gicht
Neben dem Konsum von Kakao und anderen Süßigkeiten gibt es weitere wichtige Ernährungsempfehlungen, die Menschen mit Gicht beachten sollten:
- Purinarme Ernährung: Vermeiden Sie Lebensmittel mit mehr als 200 mg Purin pro 100 g Lebensmittel.
- Fleischkonsum einschränken: Experten sind sich überwiegend einig, dass der Konsum von Fleisch minimiert oder auch im besten Fall ganz ausgeschlossen werden sollte.
- Alkohol meiden: Verzichten Sie auf Alkohol und Bier, da diese Getränke den Harnsäurespiegel erhöhen können. Wenn Sie sich trotzdem einen Schluck Alkohol gönnen möchten, wählen Sie lieber Wein.
- Gemüseauswahl: Beschränken Sie den Konsum von Gemüse, das viel Purin enthält, wie Spinat, Meerrettich, Knoblauch, Brokkoli, Blumenkohl, Gurken, Kohl oder rote Bete.
- Fruktose reduzieren: Vermeiden Sie Fruktose, Zucker und gesüßte Getränke, da diese das Gichtrisiko erhöhen können.
- Raffinierte Kohlenhydrate meiden: Vermeiden Sie raffinierte Kohlenhydrate wie weißes Gebäck, Hefekuchen und Kekse, da sie einen niedrigen Nährstoffgehalt haben.
Welche Lebensmittel sind bei Gicht erlaubt?
Obwohl man auf viele Lebensmittel verzichten muss, gibt es dennoch viele Dinge, die man bei Gicht genießen kann:
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- Früchte: Alle Früchte sind erlaubt, besonders Kirschen im Sommer, da sie den Harnsäurespiegel senken können.
- Gemüse: Versuchen Sie Sellerie, Blattgemüse, Karotten und Tomaten.
- Milchprodukte: Besonders vorteilhaft sind fettarme Milchprodukte und saure Produkte.
- Gewürze: Kreuzkümmel, Dill, Petersilie und Majoran.
- Fleisch in Maßen: Etwa 120 - 170 g Fleisch ein paar Mal pro Woche, am besten Huhn, Kalb, Lamm oder Lachs. Aber übertreiben Sie es nicht.
- Trinken: Trinken Sie täglich mindestens 1,5 l Wasser, grünen Tee, wenig Mineralwasser und lieber frische Säfte. Kräutertees wie Brennnesselblätter, Birkenblätter und Löwenzahn können ebenfalls hilfreich sein.
Die DASH-Diät als Option
Die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) ist eine ausgezeichnete Option für Menschen mit Gicht. Diese orientiert sich an der mediterranen Ernährung und wurde eigentlich zur Behandlung von Bluthochdruck entwickelt. Studien zeigen jedoch, dass sie darüber hinaus den Harnsäurewert senkt. Die DASH-Diät umfasst:
- Mindestens 3 Portionen Gemüse täglich.
- Mindestens 2 Portionen Obst täglich.
- Weitgehend vermeiden sollten Sie verarbeitetes, rotes und fettreiches Fleisch, Fastfood, Süßigkeiten, Fertigprodukte sowie gesalzene Snacks.
Medikamentöse Behandlung von Gicht
Ein akuter Gichtanfall wird mit nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Indometacin behandelt. Salicylate wie ASS sollten jedoch vermieden werden, da sie die Ausscheidung der Harnsäure über die Nieren hemmen.
Eine medikamentöse Dauertherapie ist erforderlich, wenn:
- mehr als zwei Gichtanfälle pro Jahr auftreten
- die Harnsäure-Konzentration im Blutserum > 9 mg/dl beträgt
- eine bereits bekannte Überproduktion von Harnsäure vorliegt
- Harnsäuresteine im Harntrakt vorhanden sind
- Ablagerungen der Kristalle in den Nieren (Uratnephropathie) vorliegen
Medikament der ersten Wahl ist Allopurinol, ein Hemmstoff der Xanthinoxidase. Manchmal kommt es nach Beginn der Allopurinoltherapie zu vermehrten Gichtanfällen, da die vorhandenen Harnsäurekristalle mobilisiert werden. In diesem Fall kann der Arzt Naproxen oder Colchicin verschreiben.
Naturheilmittel und alternative Ansätze
Manche Patienten möchten den Harnsäurespiegel senken, ohne dafür Medikamente einnehmen zu müssen. Homöopathische Mittel (z. B. Belladonna) und Pflanzenheilkunde (z. B. Birke oder Schwarzpappel) werden von einigen als hilfreich empfunden, ihre Wirkung ist jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen. Zudem können Naturheilmittel möglicherweise die Beschwerden lindern, nicht aber die Ursache heilen.
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