Kakao-Inhaltsstoffe bei Aldi: Ein kritischer Blick auf Qualität und Gesundheit
Kakao ist ein beliebtes Getränk, besonders bei Kindern. Fertige Kakaopulver versprechen schnellen Genuss, doch die Realität sieht oft anders aus. "Öko-Test" und der WDR haben verschiedene Kakaopulver-Sorten genauer unter die Lupe genommen und auf Inhaltsstoffe, Geschmack und Transparenz geprüft. Die Ergebnisse sind teilweise ernüchternd und werfen Fragen hinsichtlich des Zuckergehalts, möglicher Schadstoffe und der gesundheitlichen Auswirkungen auf.
Zuckergehalt: Eine süße Gefahr
Ein zentraler Kritikpunkt ist der hohe Zuckergehalt vieler Kakaopulver. "Öko-Test" bemängelt, dass viele Produkte, die sich an Kinder richten, mehr als 80 Prozent Zucker enthalten. Einige überschreiten bereits mit einer Portion die empfohlene tägliche Zuckermenge für Kinder. Die WHO empfiehlt, dass Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren täglich höchstens 35 Gramm Zucker zu sich nehmen sollten. Ein hoher Zuckerkonsum kann zu Gewichtszunahme und Zahnverfall führen.
Schadstoffe in Kakao: Mineralöl und Cadmium
Neben dem hohen Zuckergehalt wurden in einigen Kakaopulvern auch Schadstoffe gefunden. "Öko-Test" bemängelt Mineralöle und irreführende Werbung über den scheinbar nachhaltigen Kakaoanbau. Bei einem Schadstoff, der in sieben Kakaopulvern gefunden wurde, geht es um sogenannte gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). MOSH sind bedenklich, da sie sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber ansammeln können. Das Schwermetall Cadmium, das in fünf Pulvern enthalten war, kann sich in Leber und Niere anreichern und über längere Zeit den Organen schaden.
Die Testverlierer: "Ungenügend" und "Mangelhaft"
Einige bekannte Marken fielen im Test besonders negativ auf. "Nesquik" von Nestlé und "Caribo Bio Trink Kakao" der Firma Mount Hagen erhielten von "Öko-Test" die Note "Ungenügend". "Öko-Test" schreibt über das Produkt: "Zu süß, zu viele Schadstoffe, zu wenig Transparenz". Die Kakao-Marke "Kaba" erhielt die Bewertung "Mangelhaft".
Folgende Produkte wurden ebenfalls schlecht bewertet:
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- "Cocoba Frühstückskakao mit Honig" von Gepa
- "Goody Cao" von Lidl
- "Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao" von Rapunzel
- "Bio Zentrale Biokids Kakaodrink" von Bio-Zentrale
- "K-Bio Trinkschokolade" von Kaufland
In diesen Produkten war Cadmium nachweisbar:
- "Naturata Kakao Getränk" von Naturata
- "Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao" von Rapunzel
- "Cocoba Frühstückskakao mit Honig" von Gepa
- "Vivani Cavi Quick" von Eco Finia
- "Caribo Bio Trink Kakao" von Mount Hagen
Die Gewinner: Kaum Empfehlungen
Die beste Gesamt-Note im "Öko-Test" war lediglich ein "Befriedigend". Nur fünf Kakao-Hersteller erhielten diese Note:
- "Bio Zentrale Biokids Kakaodrink" von dem Hersteller Bio-Zentrale
- "K-Bio Trinkschokolade" von Kaufland
- "Naturata Kakao Getränk" von Naturata
- "Ja! Kakao Drink" von Rewe
- "Penny Cho Quick" von Penny
Eine direkte Empfehlung wollten die Tester aber nicht abgeben, da der Zuckergehalt in allen Produkten sehr hoch ist. Es wird empfohlen, den Konsum von Kakao eher auf das Wochenende zu beschränken.
Der WDR-Geschmackstest: Aldi-Kakao fällt durch
Auch der WDR hat sechs bekannte kakaohaltige Getränkepulver und Trinkschokoladen auf Inhaltsstoffe und Geschmack getestet. Im Labor wurden die Produkte auf Schadstoffe wie Pestizide und Schwermetalle untersucht. Die Ergebnisse waren positiv: Alle Kakao-Produkte waren verkehrsfähig, und es wurden keine Pestizide nachgewiesen. Andere Schadstoffe wie Cadmium oder Mineralölrückstände wurden nur in Spuren gefunden.
Teil des WDR-Tests waren folgende Kakao-Produkte:
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- Starbucks Signature Chocolate
- Caotina Original
- Nesquik - Original
- Kaba - Das Original Choco
- Sarotti Trinkschokolade
- Choceur Kakaodrink (Aldi)
Obwohl die Kakao-Produkte in der Schadstoffprüfung gut abschnitten, enttäuschten die meisten im Geschmackstest des WDR. Vier Testerinnen und Tester, darunter eine Schokoladen-Expertin, probierten die sechs Mischungen blind. Vier der Produkte konnten geschmacklich nicht überzeugen, vor allem wegen ihrer übermäßigen Süße.
Besonders schlecht schnitt der Choceur Kakaodrink von Aldi ab. Eine Schokoladenfachfrau bemerkte: „Das ist Kakao? Ich finde, das schmeckt nach nichts.“ Auch der Nesquik Kakaodrink überzeugte nur durch seinen Geruch, während der Schokoladengeschmack fehlte.
Die Geschmackssieger: Starbucks und Sarotti
Im WDR-Test konnten nur die wenigsten Produkte überzeugen. Eine Testerin lobte die Starbucks-Trinkschokolade: „Die schokoladige Note kommt heraus, ohne dass zu viel Zucker drinnen ist.“ Diese wurde auch zum Testsieger gekürt. Die Sarotti Trinkschokolade überzeugte durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, und ein Tester stellte fest: „Man schmeckt sofort Schokolade raus.“
Kakao und Gesundheit: Ein zweischneidiges Schwert
Studien bescheinigen Kakao zwar positive Effekte wie entzündungshemmende und blutdrucksenkende Wirkungen sowie eine Verbesserung der Sauerstoffbilanz im Gehirn. Doch der hohe Zuckergehalt könnte diese Vorteile zunichtemachen, warnte Ernährungsexpertin Sabine Ellinger. Selbst reines Kakaopulver aus dem Supermarkt sei oft nicht gesundheitsförderlich, da es stark verarbeitet ist: „Das führt dazu, dass die für die Herzgesundheit günstigen Inhaltsstoffe weitgehend bei der Kakaoverarbeitung verloren gehen“, erklärte Ellinger. Um den bitteren Geschmack abzumildern und eine bessere Löslichkeit zu erzielen, wird Kakao alkalisiert, also mit Säureregulatoren bearbeitet.
Inhaltsstoffe im Detail: Ein Blick auf Choceur Kakaodrink (Aldi)
Am Beispiel des Choceur Kakaodrink von Aldi lassen sich die Inhaltsstoffe genauer betrachten:
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- Zucker
- Stark entöltes Kakaopulver (23 %)
- Maltodextrin
- Salz
- Emulgator: Lecithine
- Natürliches Aroma
Ein weiterer Inhaltsstoff, der in diesem Zusammenhang relevant sein kann, ist Kaliumcarbonat (Pottasche), das als Säureregulator eingesetzt wird.
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