Ist Schokolade giftig für Katzen? Ein umfassender Leitfaden
Schokolade ist eine beliebte Süßigkeit für Menschen, aber sie kann für unsere Haustiere, insbesondere Katzen, giftig sein. Der Hauptgrund dafür ist ein Inhaltsstoff namens Theobromin, der in Kakaobohnen enthalten ist. Dieser Artikel untersucht die Gefahren von Schokolade für Katzen, die Symptome einer Vergiftung, Behandlungsoptionen und Präventivmaßnahmen.
Warum ist Schokolade für Katzen giftig?
Der Inhaltsstoff, der Schokolade für unsere Haustiere giftig macht, ist Theobromin, ein Stoff aus der Gruppe der Methylxanthinalkaloide, zu denen auch Koffein gehört. Theobromin kommt in der Kakaobohne vor und verleiht der Schokolade ihren bitteren Geschmack. Menschen können Theobromin schnell und problemlos verarbeiten, aber Katzen können dies nicht. Sie brauchen lange Zeit, um das Theobromin aus dem Körper auszuscheiden, wodurch es sich anreichern und toxische Wirkungen entfalten kann.
Theobromingehalt in verschiedenen Schokoladensorten
Der Theobromingehalt variiert je nach Art der Schokolade oder des Kakaoproduktes erheblich. Je höher der Kakaoanteil, desto höher ist der Theobromingehalt. Hier einige Beispiele:
- Kakaopulver: ca. 14-26 mg Theobromin pro Gramm Pulver
- Dunkle Schokolade: 5-8 mg pro Gramm Schokolade
- Schokolade mit 70% Kakaoanteil: 20 mg pro Gramm
- Schokolade mit 90% Kakaoanteil: 26 mg pro Gramm
- Kochschokolade: 14-16 mg pro Gramm
- Milchschokolade: 1,5-2 mg/g
- Weiße Schokolade: enthält fast kein Theobromin
Symptome einer Schokoladenvergiftung bei Katzen
Klinische Symptome sind ab einer Aufnahme von 20 mg Theobromin pro kg Körpergewicht des Tieres zu erwarten. Da Theobromin auf viele Organsysteme wirkt, können die Symptome vielfältig sein. Erste Symptome treten in der Regel innerhalb von 2-4 Stunden nach der Aufnahme auf, können aber auch erst nach 4 bis 12 Stunden oder sogar 24 Stunden auftreten.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
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- Magen-Darm-Beschwerden: Erbrechen und Durchfall
- Vermehrter Durst und Urinabsatz
- Erhöhte Atemfrequenz und Hecheln
- Hyperaktivität und Unruhe
- Muskelzittern und übersteigerte Reflexe
- Überhitzung (erhöhte Körpertemperatur)
- Krämpfe
- Erhöhte Herzfrequenz und Herzrhythmusstörungen
- In seltenen Fällen: Koma und Tod
Was tun, wenn Ihre Katze Schokolade gefressen hat?
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Katze Schokolade gefressen hat oder auffällige Symptome zeigt, sollten Sie umgehend einen Tierarzt verständigen oder aufsuchen. Je schneller eine Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Aussichten.
Es ist hilfreich, dem Tierarzt folgende Informationen mitzuteilen:
- Welche Art von Schokolade hat die Katze gefressen?
- Wie viel Schokolade hat die Katze gefressen?
- Wann hat die Katze die Schokolade gefressen?
- Wie schwer ist die Katze?
Bringen Sie, wenn möglich, die Verpackung der Schokolade mit, damit der Tierarzt den Theobromingehalt bestimmen kann.
Behandlung einer Schokoladenvergiftung bei Katzen
Die Behandlung einer Schokoladenvergiftung zielt darauf ab, den Giftstoff so schnell und vollständig wie möglich aus dem Körper zu entfernen (Dekontamination) und weitere unterstützende Maßnahmen zu ergreifen.
Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören:
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- Erbrechen auslösen: Wenn die Katze die Schokolade erst kürzlich gefressen hat (innerhalb von 20-60 Minuten), kann der Tierarzt ein Medikament verabreichen, um Erbrechen auszulösen und die Aufnahme des Theobromins in den Körper zu verhindern.
- Magenspülung: Bei Tieren, die nicht erbrechen können (z.B. bei Krämpfen oder Bewusstseinsstörungen), kann eine Magenspülung in Narkose durchgeführt werden.
- Aktivkohle: Die Eingabe von Aktivkohle hilft, das Theobromin im Magen-Darm-Trakt zu binden und die Aufnahme in den Körper zu reduzieren.
- Intravenöse Infusionen: Intravenöse Infusionen werden eingesetzt, um die Harnproduktion zu steigern und die Ausscheidung der Giftstoffe über die Nieren zu beschleunigen.
- Symptomatische Behandlung: Falls die Katze neurologische Symptome wie Krämpfe oder Kreislaufprobleme wie Herzrhythmusstörungen zeigt, werden diese mit entsprechenden Medikamenten behandelt.
Die Behandlungsdauer ist abhängig vom Schweregrad der Vergiftungserscheinungen und dem Zustand des Patienten. In der Regel dauert eine stationäre, intensivmedizinische Therapie 1-3 Tage.
Bei frühzeitiger Therapie (idealerweise innerhalb von 2-4 Stunden nach Aufnahme) ist die Prognose sehr gut und die Patienten erholen sich in der Regel vollständig.
Prävention: So schützen Sie Ihre Katze vor Schokolade
Die beste Möglichkeit, Ihre Katze vor einer Schokoladenvergiftung zu schützen, ist, sicherzustellen, dass sie keinen Zugang zu Schokolade hat. Hier sind einige Tipps:
- Bewahren Sie Schokolade und kakaohaltige Produkte außerhalb der Reichweite Ihrer Katze auf, idealerweise in einer verschlossenen Schublade oder einem Schrank.
- Achten Sie besonders während der Feiertage (Weihnachten, Ostern, Valentinstag, Halloween) darauf, da zu diesen Zeiten oft mehr Schokolade im Haus ist.
- Informieren Sie alle Familienmitglieder und Besucher darüber, dass Schokolade für Katzen giftig ist und nicht gefüttert werden darf.
- Seien Sie vorsichtig mit Adventskalendern, da Katzen diese heimlich stibitzen und samt Verpackung fressen können.
- Geben Sie Ihrer Katze niemals Schokolade als Leckerli, auch nicht in kleinen Mengen.
- Bieten Sie Ihrer Katze stattdessen artgerechte und gesunde Snacks an.
Weitere giftige Substanzen für Katzen
Neben Schokolade gibt es noch weitere menschliche Lebensmittel und Substanzen, die für Katzen giftig sein können:
- Xylit (Zuckeraustauschstoff in zuckerfreien Produkten)
- Trauben und Rosinen
- Zwiebeln und Knoblauch
- Bestimmte Pflanzen (z.B. Dieffenbachie, Philodendron, Weihnachtssterne)
- Medikamente für Menschen (insbesondere Schmerzmittel)
- Ratten- und Schneckenköder
- Alkohol
Es ist wichtig, sich über diese Gefahren zu informieren und sicherzustellen, dass Ihre Katze keinen Zugang zu diesen Substanzen hat.
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