Cookie vs. Croissant: Eine Fusion zweier Welten

Die Welt der kulinarischen Genüsse ist ständig in Bewegung, immer auf der Suche nach neuen und aufregenden Geschmackserlebnissen. Dabei entstehen oft unerwartete Kombinationen, die Traditionelles neu interpretieren und für Furore sorgen. Ein aktuelles Beispiel für diesen Trend ist der "Crookie", eine innovative Kreuzung aus Croissant und Cookie, die derzeit die Herzen von Feinschmeckern und Social-Media-Nutzern erobert. Doch was macht diese Fusion so besonders und wie unterscheidet sie sich von ihren einzelnen Bestandteilen?

Die Liebe zum Hybrid: Ein Zeitgeist-Phänomen

Hybride sind beliebt. Ob in der Tierwelt, wo Schnoodle, Puggle oder Bernedoodle die Vorzüge verschiedener Rassen vereinen sollen, oder in der Automobilindustrie, wo Kleinwagen und Geländewagen zu Crossover-Modellen verschmelzen - der Trend zur Kombination verschiedener Elemente ist allgegenwärtig. Auch im Bereich der Getränke gibt es zahlreiche Beispiele für diese Entwicklung, von Erdbeer-Frappuccino über Matchatee-Latte bis hin zu Irish Coffee. Die Idee dahinter ist simpel: Wenn die Einzelbestandteile bereits überzeugen, muss das Gesamtergebnis doch umso besser sein.

Allerdings ist nicht jede Kombination ein Erfolg. Ob Frappé, Erdbeeren und Cappuccino, Matchatee und Milchschaum oder Kaffee, Whisky und Sahne wirklich harmonieren, ist oft Geschmackssache. Auch im Bereich der festen Speisen rufen solche "Promenadenmischungen" gemischte Gefühle hervor.

Das Croissant: Ein französisches Nationalheiligtum

Das Croissant, ein klassisches französisches Gebäck, ist für viele ein Inbegriff für Genuss. Seine zarte, blättrige Struktur und der reiche Buttergeschmack machen es zu einem unverwechselbaren Geschmackserlebnis. Ursprünglich aus Österreich stammend, erlangte es in Frankreich seine heutige Popularität und ist mittlerweile weltweit ein Symbol für feines Frühstücksgebäck.

Für das Originalrezept benötigt man Mehl, Butter, Zucker, Milch, Hefe, Salz und Ei - sowie jede Menge Geduld und Geschick. Food-Fundamentalisten weisen darauf hin, dass man für das perfekte Plundergebäck mindestens 14 Arbeitsschritte braucht, die sich über drei Tage erstrecken, außerdem Eiswasser, verschiedene Auswalztechniken und drei "Teig-Touren".

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Die Zubereitung von Croissants erfordert Geschick und Geduld. Der Teig basiert auf einem Hefeteig, der durch mehrmaliges Ausrollen und Falten mit Butter zu einem sogenannten "Laminierteig" verarbeitet wird. Dieser Prozess erzeugt die charakteristischen Schichten, die beim Backen für die gewünschte Blätterung sorgen. Ein typisches Rezept umfasst folgende Schritte:

  • Herstellung eines Hefeteigs aus Mehl, Wasser, Milch, Zucker, Salz und Hefe.
  • Einbettung von kalter Butter in den Teig.
  • Mehrfaches Ausrollen und Falten des Teigs, um die Schichten zu erzeugen.
  • Formen der Teigdreiecke und Aufrollen zu Croissants.
  • Gärung und anschließendes Backen bei hoher Temperatur, um eine goldbraune Kruste zu erzielen.

Traditionell werden Croissants pur genossen, doch es existieren zahlreiche Varianten mit unterschiedlichen Füllungen und Geschmacksrichtungen:

  • Schokoladen-Croissants (Pain au Chocolat): Gefüllt mit dunkler Schokolade, besonders beliebt bei Naschkatzen.
  • Mandel-Croissants: Mit einer Füllung aus Mandeln und einem Überzug aus Mandelblättchen und Puderzucker.
  • Herzhafte Croissants: Gefüllt mit Käse, Schinken oder Gemüse für eine pikante Note.
  • Veganisierte Varianten: Zubereitet ohne tierische Produkte, zum Beispiel mit Margarine statt Butter.

Je nach Vorliebe lassen sich Croissants auch mit fruchtigen Marmeladen, Nougatcreme oder Honig verfeinern.

Der Crookie: Eine innovative Fusion

Warum sollte man das Croissant verändern, eines der Nationalheiligtümer Frankreichs? Diese Frage stellte sich wohl auch der Pariser Bäcker Stéphane Louvard, als er "Le Crookie" kreierte, eine Kreuzung aus Croissant und Cookie. In seiner Bäckerei in der Rue de Châteaudun hatte er gerade eine ganze Ladung Croissants fertiggestellt, als er beschloss, "etwas Spaß zu haben", wie er der BBC sagte. Er schnitt die Hörnchen durch, füllte sie mit Schoko-Cookie-Teig und schob sie noch mal in den Ofen, bis der Keksteig gar, aber noch weich war.

Was ist ein Crookie? Croissant plus Cookie gleich Crookie. Die Fusion aus französischer und amerikanischer Backkunst ist ein Foodie-Trend, der im Netz millionenfach gelikt wurde und es so zu einem echten Social-Media-Star gebracht hat.

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Die Crookies gingen auf Anhieb weg wie warme Semmeln, für 5,90 Euro das Stück. An normalen Tagen verkauft Louvard bis zu 2000 Exemplare. Der gebogene Zwitter-Zwieback sorgt mittlerweile auch über Paris hinaus für großes Hallo, weil die krosse Kreuzung auf Social Media krass trendet, wie es heißt. Nachdem der Crookie die französische Croissant-Kapitale im Sturm erobert hatte, kopierten trendbewusste Bäcker in New York das Kekshörnchen. Auch in Berlin gibt es schon Crookies zu kaufen.

Ein buttriges Croissant wird aufgeschnitten oder leicht plattgedrückt und mit essbarem Keksteig - oft mit Schokostückchen - gefüllt. Anschließend wird das Ganze kurz gebacken oder erwärmt, sodass der Cookie-Dough im Inneren anschmilzt, während das Croissant außen goldbraun und knusprig bleibt.

Rezept für Crookie

Kekse in der Frühstücksvariante oder Croissant mit Füllung: Crookies vereinen das Beste von beiden Gebäckarten. In diesem Rezept haben wir fertige Croissants mit einem selbstgemachten Cookie-Teig vereint.

Zutaten:

  • Buttercroissants
  • Butter
  • Zucker
  • Vanilleextrakt
  • Mehl
  • Salz
  • Milch

Zubereitung:

  1. Backofen auf 160 Grad Umluft (180 Grad Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  2. Buttercroissants aufschneiden und auf dem Backblech verteilen.
  3. Butter, Zucker und Vanilleextrakt mit den Schneebesen eines Handrührgerätes cremig rühren.
  4. Mehl, Salz und Milch zugeben und zügig unterrühren. Sollte der Teig zu bröselig erscheinen, etwas Milch hinzufügen.
  5. Mit einem Eisportionierer oder zwei Löffeln jeweils eine Teigportion auf jedes Ende eines Croissants geben und zur Mitte hin vorsichtig verstreichen.
  6. Begeistert vom Rezept?

Eine andere Variante:

  • 1 Rolle Croissantteig
  • 80 g Butter
  • 60 g Zucker
  • 50 g brauner Zucker
  • Salz
  • 20 g Milch
  • 100 g Weizenmehl Type 405
  • 0.5 TL Backpulver
  • 120 g dunkle Schokolade (min. 60%)
  • etwas Meersalz zum Bestreuen

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 170°C (Umluft) vorheizen.
  2. Den Croissantteig ausrollen und zu einem Quadrat falten (18x18cm).
  3. Den Croissantteig in einem Backrahmen legen.
  4. Die wachsweiche Butter zusammen mit Zuckern und einer Prise Salz für etwa 5 Minuten cremig rühren.
  5. Nun die Milch hinzufügen.
  6. Das Mehl zusammen mit dem Backpulver sieben.
  7. Die Mischung nach und nach zu der Butter geben und unterrühren.
  8. Die dunkle Schokolade in grobe Stücke hacken und in den Teig einrühren.
  9. Den Cookieteig auf dem Croissantteig geben und mit einer Winkelpalette oder einem Löffel gleichmäßig verteilen.
  10. Den Crookie bei 170°C für ca. 25 Minuten backen.
  11. Nach dem Backen aus dem Ofen nehmen und mit etwas Meersalz bestreuen.
  12. Vor dem Schneiden abkühlen lassen.

Vergänglicher Hype oder zeitloser Genuss?

Der Hörnchen-Hype könnte allerdings ein vergänglicher sein. Andere einst angesagte Kipferlvarianten waren schnell wieder in Vergessenheit geraten, zum Beispiel der Cruffin (Croissant/Muffin), der Croffle (Croissant/Waffel), der Cragel (Croissant/Bagel), das Brezant (Laugenbreze/Croissant) - und natürlich der Cronut, ein Donut aus Croissant-Teig. Vor zehn Jahren standen schon im Morgengrauen Hunderte Trendhungrige vor der Bäckerei von Dominique Ansel in Soho an, alle wollten einen Cronut ergattern, der vom Maître persönlich für sechs Dollar pro Stück eingetütet wurde. Die New Yorker Zeitungen erfanden damals den Begriff "Cronut-Craze" für den Run auf das ringförmige Plundergebäck. Der Wahnsinn ist längst abgekühlt und abgeschlafft - wie ein ofenfrisches Croissant, das man zu schnell in die Tüte gesteckt hat.

Fazit: Eine Frage des Geschmacks

Ob der Crookie ein kurzlebiger Trend oder eine dauerhafte Bereicherung der Backwelt ist, wird die Zeit zeigen. Fest steht jedoch, dass er die Kreativität und Innovationskraft der Bäckerbranche widerspiegelt und die Grenzen des traditionellen Gebäcks neu auslotet. Wer das Außergewöhnliche sucht und sich von neuen Geschmackskombinationen begeistern lässt, sollte den Crookie unbedingt probieren. Ob er jedoch an die Popularität und den zeitlosen Genuss eines klassischen Croissants heranreichen kann, bleibt fraglich. Denn manchmal ist es eben doch das Original, das am besten schmeckt.

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FAQs zu Croissants

Was macht Croissants so besonders?

Die Kombination aus buttriger Blätterung, zarter Textur und vielseitigem Genuss macht Croissants einzigartig.

Wie kann ich Croissants länger frisch halten?

Croissants lassen sich am besten luftdicht verpackt bei Raumtemperatur oder eingefroren lagern.

Kann man Croissant-Teig vorbereiten?

Ja, der Teig kann vorbereitet und bis zu 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Wie entsteht die perfekte Blätterung?

Durch korrektes Laminieren des Teigs und die Verwendung kalter Butter.

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