Japanische Schokolade Royce: Eine Entdeckungsreise

Die Kombination aus "Japan" und "Schokolade" mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, doch Japan ist ein Land, in dem Schokolade eine bedeutende Rolle spielt. Jährlich geben die Japaner rund 2,7 Milliarden Euro für Schokolade aus, Tendenz steigend. Dieser Artikel widmet sich der japanischen Schokoladenmarke Royce', beleuchtet aber auch andere Akteure auf dem japanischen Schokoladenmarkt und gibt Einblicke in die kulinarischen Besonderheiten Japans, insbesondere der Insel Hokkaido, der Heimat von Royce'.

Die Marke Royce'

Royce', ein 1983 gegründeter japanischer Pralinen- und Schokoladenhersteller, genießt in Japan einen exzellenten Ruf und gilt vielen als die beste Schokoladenmarke des Landes. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Sapporo auf der Insel Hokkaido, einer Region, die für ihre unberührte Natur, ihr sauberes Wasser und ihre kühle Luft bekannt ist. Royce' legt großen Wert auf die hochwertige Präsentation seiner Geschäfte und begrenzt die Verkaufsdauer seiner Schokoladentafeln auf lediglich drei Monate, um optimale Frische zu gewährleisten.

Royce'-Schokoladen sind außerhalb von Hokkaido selbst in Japan nur schwer erhältlich, beispielsweise in den Duty-Free-Bereichen großer Flughäfen, und werden hauptsächlich als Geschenkartikel positioniert.

Royce' Nama Chocolate: Ein besonderes Geschmackserlebnis

Besonders beliebt ist die Royce Nama Chocolate, was übersetzt "Frische Schokolade" bedeutet. Sie zeichnet sich durch ihren zarten Geschmack und ihre hohe Qualität aus. Diese Schokolade wird oft gekühlt serviert und ist sehr zartschmelzend und frisch, aber nicht zu süß. Nama Choco ist in Japan in den letzten Jahren sehr populär geworden, und es gibt viele verschiedene Süßigkeiten dieser Art, von Nama Choco über Nama Caramel, Nama Mochi, Nama-Kuchen bis hin zu Nama Marshmallow.

Die Royce' Nama Chocolate ist in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich, darunter weiße Schokolade, Au Lait, Zartbitter, normale Schokolade ohne Alkohol und Schokolade mit Champagner. Das genaue Rezept ist geheim.

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Ein Test der Royce' Milchschokolade

Die Royce' Milchschokolade wird in einem schlichten Karton mit dem Aufdruck "Hokkaido Royce" präsentiert, was ihren Charakter als Mitbringsel unterstreicht. Die Tafel selbst ist in einer luftdichten Plastikfolie verpackt und wirkt mit ihren 125g massig.

Die Schokolade duftet sehr intensiv, allerdings nur untergeordnet nach Kakao. Im Mund entfaltet sich zunächst nicht der für eine Milchschokolade hohe Kakaogehalt, doch dann übernimmt eine gute, kräftige Kakaonote, gefolgt von karamelligen und nussigen Tönen. Am Gaumen ist eine leichte, aber ungute Erinnerung an Aromen wie an zu alt gewordene H-Milch wahrnehmbar. Die Schokolade schmilzt langsam und gleichmäßig, ist dabei aber nicht endlos fein; eine leichte Mehligkeit ist spürbar.

Insgesamt ist die Royce' Milchschokolade eine gute japanische Milchschokolade, die alle Basics erfüllt und tatsächlich vor allem nach Kakao schmeckt. Sie erreicht jedoch nicht die Klasse hochklassiger Milchschokoladen und entwickelt keine über den hohen Kakaoanteil hinausgehenden besonderen Stärken.

Weitere japanische Schokoladenmarken

Neben Royce' gibt es auf dem japanischen Markt noch weitere Schokoladenmarken, die einen Blick wert sind:

  • Meiji: Ursprünglich ein Zuckerhersteller, der 1926 seine erste Milchschokolade produzierte. Heute ist die Meiji Holding ein börsennotierter Mischkonzern, der seinen Hauptumsatz im Süßwarenbereich macht. Die Schokoladentafeln sind bemerkenswert klein und haben einen knackigen Biss, doch der Geschmack wird oft als weniger attraktiv empfunden, da billige Fette eine Hauptrolle spielen sollen.
  • Morinaga: Gegründet 1899 in Tokio, ist Morinaga mittlerweile mit dem weltgrößten Schokoladenkonzern Barry Callebaut verbunden. Die Schokoladentafeln sind leicht und dünn, und der Kakaogeschmack ist zwar anständig, aber die Textur wird zunächst als zu ruppig empfunden.
  • Lotte: Ein südkoreanisch-japanisches Konglomerat, gegründet 1948, das neben Süßigkeiten auch in vielen anderen Bereichen tätig ist. Die Schokoladentafeln sind sehr dünn und leicht, haben eine schleimige Konsistenz und hinterlassen den Eindruck künstlicher Süßstoffe.

Es gibt auch exzellente Chocolatiers in Japan, wie Message de Rose, Bel Amer, Origines Cacao, Wako Chocolate, Theobroma und Chocolat de H, doch diese sind außerhalb Japans oft schwer erhältlich.

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Hokkaido: Heimat der Royce' Schokolade

Hokkaido, die nördlichste der japanischen Hauptinseln, ist die Heimat von Royce' und ein Paradies für Naturliebhaber. Die Insel bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit sanften Hügeln, Bergen, weiten Ebenen, malerischen Seen und ursprünglichen Waldgebieten. Mehr als die Hälfte der Insel ist mit Wäldern bedeckt, und es gibt mehrere Nationalparks, die für ihre natürliche Schönheit bekannt sind.

Hokkaido ist auch für seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse wie Milch und Gemüse bekannt, was sich in den Süßigkeiten der Region widerspiegelt.

Kulinarische Spezialitäten Hokkaidos

Neben Schokolade bietet Hokkaido eine Vielzahl kulinarischer Spezialitäten, die sich hervorragend als Mitbringsel eignen:

  • Shiroi Koibito: Dünne quadratische Biskuit-Kekse mit einer Schicht weißer Schokolade dazwischen. Shiroi Koibito bedeutet übersetzt "Weißer Geliebter".
  • Ryugetsu Sanporoku: Ein Baumkuchen, dessen Schokoladenhülle dem Rindenmuster einer Birke nachempfunden ist.
  • Krabbenprodukte: Hokkaido ist berühmt für seine große Vielfalt und hohe Qualität seiner Meeresfrüchte, allen voran Krabben.
  • Süßigkeiten mit Hokkaido-Milch: Viele Süßigkeiten in Hokkaido werden mit der lokalen Milch hergestellt, die für ihren reichen Geschmack bekannt ist.
  • Yubari: Ein exklusives Geschenk wäre neben den Produkten, die Hokkaido-Milch verwenden, eine Süßigkeit mit Yubari (Melone).
  • Genghis Khan: Ein Yakiniku-Gericht mit Lammfleisch, das mongolische Wurzeln hat und in Sapporo besonders beliebt ist.

Sapporo: Hauptstadt Hokkaidos

Sapporo, die Hauptstadt Hokkaidos, ist bekannt für das Sapporo Yuki Matsuri (Schneefestival), das jedes Jahr Anfang Februar stattfindet. Während des Festivals werden im Odori-Park riesige Schneeskulpturen ausgestellt, die unzählige Besucher anziehen.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Sapporo sind die Sapporo Factory, der hölzerne Uhrenturm und das rote Backsteingebäude, das früher Sitz der Verwaltung war. Heute beherbergen alle drei Gebäude Museen.

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Sapporo bietet auch kulinarische Genüsse wie Miso Ramen, das in der Ramen-Allee in Susukino genossen werden kann, sowie Krabben aus Hokkaido und Genghis Khan.

Japanische Mitbringsel: Mehr als nur Schokolade

Japan bietet eine riesige Auswahl an Souvenirs, die weit mehr umfasst als das typische Japan Mitbringsel. Neben traditionellen Kulturgegenständen wie Kimono, Tenugui, Omamori und Fächern oder den oft gekauften Winkekatzen besitzt jede Region Spezialitäten, für die sie berühmt ist.

In den nördlichen Präfekturen Japans, zu denen neben Hokkaido auch Aomori, Iwate, Yamagata, Niigata und Fukushima gehören, sind Krabbenprodukte und Süßigkeiten, die mit Hokkaido-Milch hergestellt wurden, beliebte Mitbringsel. Aomori ist berühmt für seine Äpfel, Iwate für Kamome no tamago (Möweneier), Yamagata für Karakara Senbei, Niigata für Koshihikari Reis und Koshinoyuki, und Fukushima für Akabeko (eine kleine rote Kuh-Figur aus Pappmaché).

In Zentraljapan, vor allem in Tokio, sind Tokyo Banana, Gomatamago, Sakuma Drops, Kintsuba und handgemachte japanische Gegenstände beliebte Mitbringsel. Shizuoka ist bekannt für seinen Grüntee, Aichi für Garnelen-Cracker und Uiro, Gifu für Wagasa und Sarubobo, und Shiga für Shigaraki-yaki no Tanuki und Otsu-E-Malereien.

In den Regionen Kyoto, Osaka, Hiroshima und Kobe sind Sake, Yatsuhashi, Cha no ka, Konpeito, Takoyaki-Maker, Kuidaore Taro Purin, Dojima Roll, Keshimochi, Kobe Pudding, Ikanago no Kugini, Okonomiyaki-Soße, Hiroshima-nazuke, Otagawa-Glas, Kumano Fude und Momiji Manju beliebte Mitbringsel.

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