Ist Kakao basisch oder sauer? Eine umfassende Analyse
Kakao, das "Superfood der Maya", erfreut sich aufgrund seiner vielfältigen gesundheitlichen Vorteile großer Beliebtheit. Doch wie verhält es sich mit seinem Säure-Basen-Haushalt? Ist Kakao basisch oder sauer? Diese Frage ist besonders relevant für Menschen, die sich für eine Ernährung nach dem Säure-Basen-Haushalt interessieren.
Einführung: Kakao - mehr als nur ein Genussmittel
Die Kakaobohne, die Quelle von Kakao, gilt als Superfood. Sie enthält wertvolle Pflanzenstoffe sowie Magnesium und Kalzium. Studien belegen, dass Kakao positive Auswirkungen auf das Immunsystem und den Gehirnstoffwechsel hat und die Merkfähigkeit und Konzentration steigern kann. Der sekundäre Pflanzenstoff Epicatechin, der die Gehirndurchblutung anregt, ist einer seiner zahlreichen gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe. Kakao enthält auch Theobromin, das stimulierend auf das zentrale Nervensystem wirkt und einen vitalisierenden und stimmungsaufhellenden Effekt hat. Die enthaltenen Amine Phenylethylamin (PEA) und Tryptamin wirken ebenso stimmungsaufhellend. Kakao hat auch einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System.
Kakao und der Säure-Basen-Haushalt
Obwohl Kakao zu den Säurebildnern zählt, überwiegen die positiven, gesunden Nährstoffe. Daher muss man Kakao nicht grundsätzlich weglassen, sollte ihn aber in Maßen genießen. In der basischen Ernährung wird eine basenüberschüssige Ernährung empfohlen, die aus 70 bis 80 % basischen und 20 bis 30 % "guten" Säurebildnern besteht.
Die Einteilung der Lebensmittel in der basischen Ernährung
Die Einteilung der Lebensmittel in basisch, neutral, "guter" oder "schlechter" Säurebildner erfolgt anhand verschiedener Kriterien. Dazu gehören:
- Der Gehalt an schwer verstoffwechselbaren Inhaltsstoffen
- Der PRAL-Wert (Potential Renal Acid Load), der angibt, wie sauer oder basisch ein Lebensmittel nach der Verstoffwechselung ist.
Kakao als "Grenzgänger"
Experten sind sich nicht ganz einig, ob Kakao bereits basisch wirkt oder noch leicht sauer ist. Man könnte ihn als eine Art Grenzgänger bezeichnen. Der Kakao soll nämlich - in seiner reinen Form - tatsächlich basenbildend sein. Je mehr Kakao in der Schokolade enthalten ist, desto besser.
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Die gesundheitlichen Vorteile von Kakao
Kakao enthält eine ganze Menge Magnesium und Kalium, welche basenbildende Mineralstoffe sind, zusätzlich sind auch einige B-Vitamine enthalten. Außerdem hat man herausgefunden, dass Bitterschokolade sogenannte Flavonole beinhaltet. Diese sollen gut für die Blutgefäße sein und den Blutdruck leicht senken können.
Kakao und Herz-Kreislauf-System
Kakao hat einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Eine große US-amerikanische Metaanalyse aus dem Jahr 2020 ergab, dass Studienteilnehmende, die mehr als einmal pro Woche Kakao in Form von Schokolade aßen, ein um acht Prozent geringeres Risiko für koronare Herzerkrankungen hatten. Die Forscher erklären dies mit den herzgesunden Inhaltsstoffen wie Polyphenolen und Flavonoiden, die Entzündungen reduzieren können. Allerdings muss beim Genuss auch der Kalorien-, Zucker- und Fettgehalt der Schokolade berücksichtigt werden - insbesondere bei Diabetes und Übergewicht.
Inhaltsstoffe von Kakaopulver
100 Gramm pures Kakaopulver enthalten im Durchschnitt:
- Energie: 390 kcal / 1631 kJ
- Fett: 19,8 g
- Eiweiß: 22,6 g
- Kohlenhydrate: 17,8 g
- Ballaststoffe: 26,3 g
- Natrium: 292 mg
- Kalium: 3660 mg
- Calcium: 154 mg
- Eisen: 46,8 mg
- Magnesium: 545 mg
- Vitamin A: 3 μg
- Vitamin E: 4,8 mg
- Vitamin B1: 0,12 mg
- Vitamin B2: 0,18 mg
- Niacin: 6,18 mg
- Vitamin B4: 0,34 mg
Tipps zum gesunden Kakao-Konsum
- Dunkle Schokolade bevorzugen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, Bitterschokolade mit mindestens 60 Prozent Kakaoanteil zu bevorzugen. Aber auch diese nur in kleineren Mengen und am besten nicht täglich verzehren.
- Purer Kakao für Getränke: Für die Zubereitung eines Kakaogetränks ist deshalb purer Kakao die bessere Wahl. Er steht im Supermarkt meist bei den Backzutaten. Das Kakaopulver ist nur schwach entölt und enthält mindestens 20 Prozent Kakaobutter bezogen auf die Trockenmasse.
- Kakaohaltige Getränkepulver vermeiden: Anstatt pures Kakaopulver für ein Kakaogetränk zu verwenden, bevorzugen meist Kinder, aber auch viele Erwachsene, kakaohaltige Getränkepulver. Die Pulver sind durch eine Spezialbehandlung selbst in kalter Milch löslich. „Oft enthalten diese Fertigprodukte bis zu 80 Prozent zugesetzten Zucker und sind damit wesentlich süßer und zuckerhaltiger als klassische Trinkschokolade. Gleichzeitig fällt der Kakaogehalt geringer aus“, sagt Restemeyer.
- Zuckerkonsum reduzieren: Ein Glas Milch mit entöltem „Backkakao“ ist eine gute Alternative. Allerdings gewöhnen sich Kinder am besten gar nicht erst an eine hohe Zuckerzufuhr und den damit verbundenen süßen Geschmack.
- An den bitteren Geschmack gewöhnen: Kombinieren Sie Kakao mit Lebensmitteln, die Kinder gerne essen - beispielsweise mit Fruchtsalat. Oder man verdünnt das pure Kakaopulver schrittweise mit immer weniger Milch oder Pflanzen-Drink. „Flavour-Flavour-Learning heißt dieser Vorgang in der Praxis“, sagt Ellrott. „In der Regel akzeptieren Kinder, wenn sie älter werden, auch die bitteren Noten mehr und mehr“, so der Experte. Das funktioniert nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen, die noch keine Liebhaber von dunklen Schokoladen oder dunklem Kakao sind.
- Rohkakaopulver verwenden: Um die volle Wirkkraft von Kakao zu entfalten, sollten Sie nach Möglichkeit Rohkakaopulver für Speisen verwenden und es nicht über 40 Grad Celsius erhitzen.
- Kakao in Maßen genießen: Auch wenn roher Kakao sehr gesund ist, sollten Sie trotzdem von dem gesunden Superfood nur ganz kleine Mengen ab und zu verzehren. Denn auch hier kann die positive gesundheitliche Wirkung ins genaue Gegenteil umschlagen, wenn Sie zu viel davon konsumieren.
Basische Alternativen zu herkömmlichen Süßigkeiten
Wer auf eine basische Ernährung achtet, muss nicht auf Süßigkeiten verzichten. Es gibt zahlreiche basische Alternativen, die den Körper vitalisieren, die Entgiftungsorgane stärken, die Ausleitungsorgane entlasten und das Immunsystem unterstützen.
Zutaten für basische Süßigkeiten
- Eingeweichte Nüsse (Haselnüsse, Walnusskerne, Cashewkerne u. a.)
- Eingeweichte Ölsaaten (Kürbiskerne, Leinsaat, Sesam, Sonnenblumenkerne u. a.)
- Keimlinge aus Ölsaaten (frisch oder getrocknet; letztere sind auch im Bio-Handel erhältlich, z. B. Chiasamen)
- Chiagel (1 EL Chiasamen mit der 3-fachen Menge Wasser mischen. Mindestens 10 - 30 Minuten quellen lassen.)
- Pflanzliche Proteine
- Gewürze (Zimt, Vanille, Kardamom u. a.)
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