Hustensaft selbst gemacht: Natürliche Rezepte aus der Apotheke der Natur

Wenn die Erkältungszeit beginnt und überall gehustet wird, suchen viele Menschen nach wirksamen Mitteln zur Linderung ihrer Beschwerden. Anstatt direkt zu Hustensaft aus der Apotheke zu greifen, bieten sich zahlreiche natürliche Alternativen an, die einfach zu Hause hergestellt werden können. Diese selbstgemachten Hustensäfte basieren auf altbewährten Hausmitteln und Heilpflanzen, die seit Generationen zur Linderung von Erkältungssymptomen eingesetzt werden.

Die Vorteile von selbstgemachtem Hustensaft

Selbstgemachter Hustensaft hat mehrere Vorteile:

  • Natürliche Inhaltsstoffe: Die Rezepte enthalten natürliche Inhaltsstoffe, die oft gut verträglich sind und auch für Kinder geeignet sind.
  • Individuelle Anpassung: Die Zutaten können je nach Bedarf und Geschmack angepasst werden.
  • Kostengünstig: Selbstgemachter Hustensaft ist oft günstiger als fertige Produkte aus der Apotheke.
  • Nachhaltig: Die Herstellung zu Hause reduziert Verpackungsmüll und schont die Umwelt.

Grundprinzipien der Hustensaft-Herstellung

Die meisten Hustensaft-Rezepte basieren auf einem einfachen Prinzip: Ein süßer Sirup, meist aus Zucker oder Honig, hüllt die Rezeptoren im Rachen ein und lindert so Hustenreiz und Heiserkeit. Zusätzlich werden verschiedene ätherische Öle und pflanzliche Substanzen hinzugefügt, die ihre spezifische Wirkung entfalten.

Bewährte Hustensaft-Rezepte

Im Folgenden werden einige bewährte Rezepte für selbstgemachten Hustensaft vorgestellt, die sich leicht zu Hause zubereiten lassen.

Hustensaft mit Spitzwegerich und Thymian

Spitzwegerich ist eine heimische Wildpflanze, die an Wegrändern und auf Wiesen wächst. Er wirkt reizlindernd, entzündungshemmend und auswurffördernd. Thymian besitzt antibakterielle und krampflösende Eigenschaften.

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Zutaten:

  • 2 Handvoll frische Spitzwegerichblätter
  • 1 Handvoll frische Thymianzweige
  • 200 ml Wasser
  • 250 g Honig

Zubereitung (Variante 1: Kochen):

  1. Spitzwegerichblätter und Thymianzweige fein hacken.
  2. Je drei Esslöffel der gehackten Kräuter in einen Topf geben.
  3. Mit 200 ml Wasser übergießen und 30 Minuten einweichen lassen.
  4. Honig hinzufügen und unter Rühren leicht erhitzen.
  5. Die Masse abkühlen lassen und den Vorgang zweimal wiederholen.
  6. Den dickflüssigen Sirup durch eine Filtertüte oder ein Baumwolltuch abseihen und in ein sauberes Glasgefäß füllen.

Zubereitung (Variante 2: Ansetzen):

  1. 4 Handvoll Spitzwegerichblätter waschen und längs in Streifen schneiden.
  2. Die Blätter abwechselnd mit 500 g Zucker oder Honig in ein sauberes Gefäß schichten. Die letzte Schicht sollte Zucker oder Honig sein.
  3. Das Gefäß fest verschließen und für zwei Monate an einen dunklen Ort stellen.
  4. Das Gefäß in ein Wasserbad stellen und langsam erwärmen.
  5. Unter Rühren eine halbe Tasse Zitronensaft und 20 ml warmes Wasser dazugeben.
  6. Den Saft weitere zwei Stunden ziehen lassen.
  7. Den Sirup durch ein feines Küchensieb in ein neues Gefäß abseihen.

Anwendung:

Bei Husten und Bronchialerkrankungen dreimal täglich einen Teelöffel einnehmen.

Hustensaft aus Meerrettich

Meerrettich wirkt antibakteriell und hilft bei Bronchitis, Keuchhusten und Nebenhöhlenentzündungen.

Zutaten:

  • 1 Stück Meerrettich
  • Honig

Zubereitung:

  1. Meerrettich putzen, waschen und schälen.
  2. Die Wurzel fein raspeln, bis ein Marmeladenglas voll ist.
  3. Leicht erwärmten Honig darüber gießen und gut verrühren.
  4. Das Schraubglas verschließen und die Mischung einige Stunden ziehen lassen.
  5. Den Saft mit einem Teesieb von den festen Bestandteilen trennen und in eine saubere Flasche abfüllen.

Anwendung:

Morgens und abends je einen Esslöffel einnehmen. Der Hustensaft hält etwa eine Woche, verliert aber täglich etwas an Schärfe.

Hustensaft aus Schwarzem Rettich

Schwarzer Rettich enthält ätherische Öle, die schleimlösend, reinigend und antibakteriell wirken.

Zutaten:

  • 1 großer Winterrettich
  • Brauner Zucker
  • Honig

Zubereitung:

  1. Den Winterrettich putzen und waschen.
  2. Das obere Ende der Rübe abschneiden und die restliche Rübe aushöhlen, sodass etwa ein Drittel des Fleischs entfernt wird.
  3. Mit einer Stricknadel ein senkrechtes Loch durch den gesamten Rettich bohren.
  4. Den Hohlraum mit einem 1:1-Gemisch aus Honig und braunem Zucker füllen und den Rübendeckel wieder aufsetzen.
  5. Den Rettich senkrecht mit der durchbohrten Spitze auf ein Glas stellen und den Saft über Nacht hineintropfen lassen.
  6. Den entstandenen Hustensaft in eine saubere Flasche umfüllen und im Kühlschrank lagern.
  7. Die Reste des Zucker-Honig-Gemischs aus dem Rettich in eine Schale umfüllen, den Rettich etwas tiefer aushöhlen und das Zucker-Honig-Gemisch wieder einfüllen, nachdem es um die fehlende Menge an Zucker und Honig ergänzt wurde.
  8. Den Saft wieder über Nacht abtropfen lassen. Die Prozedur am nächsten Tag noch ein drittes Mal wiederholen.

Anwendung:

Dreimal täglich einen Esslöffel einnehmen.

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Hustensaft aus Zitronen

Zitronen enthalten viel Vitamin C und Antioxidantien und wirken antiviral und antibakteriell.

Zutaten:

  • 3 bis 4 Zitronen
  • Zucker

Zubereitung:

  1. Die Zitronen schälen und dabei so viel wie möglich von der weißen Haut wegschneiden.
  2. Die Zitronen quer in dünne Scheiben schneiden und die Kerne entfernen.
  3. Die Scheiben schichtweise in eine flache Schale legen und jede Lage dick mit Zucker bestreuen.
  4. Das Ganze 12 bis 14 Stunden ziehen lassen, damit sich der Zucker mit dem Zitronensaft zu einem Sirup verbindet.
  5. Die Zitronenscheiben aus dem Sirup nehmen und in einer verschlossenen Kunststoffschüssel im Kühlschrank lagern.
  6. Den Sirup in eine Flasche abfüllen und ebenfalls im Kühlschrank aufbewahren.

Anwendung:

Drei Mal täglich je einen Teelöffel Sirup und eine halbe Zitronenscheibe einnehmen. Alternativ zwei Esslöffel Sirup mit heißem Wasser verdünnt trinken.

Variante mit Honig:

Zwei Zitronen auspressen und den Saft durch ein Sieb gießen. 150 Gramm klaren Honig und 50 Milliliter Glycerin (aus der Apotheke) in einer kleinen Schüssel mit dem Saft verrühren. Den fertigen Saft in eine dunkle Flasche abfüllen und fest verschließen.

Hustensaft aus Zwiebeln

Zwiebeln enthalten Isoalliin, eine schwefelhaltige Aminosäure, die antioxidativ und antibakteriell wirkt. Sie wirkt schleimlösend und erleichtert das Abhusten.

Zutaten:

  • 1 rote Zwiebel
  • Zucker, Honig oder Ahornsirup

Zubereitung:

  1. Die Zwiebel schälen und möglichst fein hacken.
  2. Die Zwiebelstückchen in ein Schraubglas füllen.
  3. Drei Esslöffel Zucker, Honig oder Ahornsirup hinzufügen, kurz umrühren und die Mischung einige Stunden ziehen lassen.
  4. Die Flüssigkeit mit einem Teesieb abseihen und in eine kleine Flasche füllen.

Anwendung:

Mehrmals täglich einen Teelöffel des Zwiebelsafts einnehmen.

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Hustensirup mit Königskerze

Die Blüten der Königskerze wirken schleimlösend und können Husten lindern.

Zutaten:

  • 1 Bio-Zitrone (Saft und Schale)
  • 500 ml Wasser
  • 300 g Zucker
  • je 3 EL Blüten von Königskerze, Malve und Gänseblümchen
  • je 20 g Thymian und Spitzwegerichblätter
  • 5 EL Honig

Zubereitung:

  1. Wasser mit Zitronenschale und Zitronensaft zum Kochen bringen.
  2. Zucker hinzufügen und einige Minuten zu einem Sirup einkochen.
  3. Den Sirup leicht abkühlen lassen und Honig und Heilkräuter hinzufügen.
  4. Den Sirup in ein Schraubglas füllen.
  5. Das Glas drei Wochen am Fenster stehen lassen und täglich schütteln.
  6. Den Sirup abseihen und in Flaschen füllen.

Anwendung:

Bei Husten oder Erkältung den Sirup mit Wasser verdünnt trinken oder zum Süßen von Kräutertee benutzen.

Thymian-Hustensaft

Thymian wirkt antibakteriell und schleimlösend.

Zutaten:

  • bis zu 50g getrockneten Thymian in Arzneibuch Qualität
  • Saft einer Zitrone
  • 150g Honig (Achtung! Kinder < 1 Jahr sollten keinen Honig verzehren!!)
  • 200ml Wasser

Zubereitung:

  1. Den Thymian in einen Topf geben, mit Wasser übergiessen, zum Kochen bringen und 20-30 Min auf kleiner Flamme köcheln lassen.
  2. Den etwas abgekühlten Kräutersud durch ein feines Sieb oder Mulltuch giessen und auffangen.
  3. Den Saft der ausgepressten Zitrone und den Honig hinzugeben, vermischen und alles in eine saubere Flasche abfüllen.

Anwendung:

Bei den ersten Anzeichen eines Infektes, wie Halskratzen, Halsschmerzen, Hustenreiz oder Husten mehrere Löffel über den Tag verteilt nehmen. Man kann den Thymiansaft auch in eine Tasse Erkältungs- oder Kräutertee geben.

Erkältungshonig mit Salbei und Thymian

Salbei wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, Thymian keimtötend, schleimlösend und entkrampfend.

Zutaten:

  • 500 g flüssiger Honig
  • 2 EL getrocknete Salbeiblätter
  • 2 EL getrockneten Thymian

Zubereitung:

  1. Salbei und Thymian in ein sauberes Glas geben.
  2. Mit Honig übergießen, die Kräuter müssen vollständig bedeckt sein.
  3. Das Glas verschließen und mindestens sechs bis acht Wochen ziehen lassen.
  4. Anschließend die Kräuter abseihen und den fertigen Erkältungshonig in ein sauberes Glas abfüllen.

Anwendung:

Beim ersten Anflug von Husten und Halsschmerzen einnehmen.

Blitz-Hustensaft mit Zwiebeln, Salbei und Thymian

Zutaten:

  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 2 EL getrocknete Salbeiblätter
  • 2 EL getrockneten Thymian
  • Flüssiger Honig

Zubereitung:

  1. Zwiebeln würfeln und in eine Schüssel geben.
  2. Salbeiblätter und Thymian hinzugeben.
  3. Mit Honig übergießen, bis alles bedeckt ist.
  4. Das Ganze gut vermischen und für mehrere Stunden abgedeckt ziehen lassen (am besten über Nacht).

Anwendung:

Bei Bedarf mehrmals täglich ein bis zwei Teelöffel einnehmen. Der Blitz-Hustensaft ist im Kühlschrank ca. 2-3 Tage haltbar.

Wichtige Hinweise zur Anwendung

  • Dosierung: Die Dosierung der selbstgemachten Hustensäfte richtet sich nach dem Alter und den Beschwerden. Generell gilt: Weniger ist mehr. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
  • Haltbarkeit: Selbstgemachter Hustensaft ist in der Regel nicht so lange haltbar wie gekaufte Produkte. Er sollte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
  • Allergien: Bei bekannten Allergien gegen bestimmte Pflanzen oder Inhaltsstoffe sollte auf die entsprechenden Rezepte verzichtet werden.
  • Kinder: Bei Kindern unter einem Jahr sollte auf die Verwendung von Honig verzichtet werden.
  • Wann zum Arzt: Wenn die Beschwerden nach einigen Tagen nicht abklingen, hohes Fieber auftritt oder andere schwere Symptome hinzukommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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