Horst Honig: Werdegang und Wirken im Spiegel von Forschung, Lehre und Engagement

Dieser Artikel beleuchtet den Werdegang von Horst Honig, wobei seine vielfältigen Tätigkeiten in Forschung, Lehre und gesellschaftlichem Engagement im Vordergrund stehen. Dabei werden sowohl seine akademischen Arbeiten als auch sein Einsatz für die Imkerei und die Förderung junger Menschen berücksichtigt.

Frühe Jahre und Familiärer Hintergrund

Horst Honig wurde am 2. Oktober 1941 als Zwilling in Lauenburg/Pommern geboren. Seine Eltern, Friedrich Georg Meyer und Erna Meyer, stammten aus dem Oldenburger Land. Die Familie flüchtete 1945 vor der Sowjetarmee nach Westen. Honigs Mutter, eine begabte Laienmalerin, prägte seine kreative Entwicklung. Sein Vater, Friedrich Georg Meyer, war zunächst Volksschullehrer, promovierte später in Erziehungswissenschaft und wurde Professor für Schulpädagogik.

Akademische Laufbahn

Honigs akademischer Weg führte ihn an verschiedene Universitäten. Nach dem Studium arbeitete er am Aufbau des Kollegschulversuchs NW mit und war später an den Universitäten Münster und Oldenburg tätig. Seine Schwerpunkte in Lehre und Forschung lagen in der Erziehungswissenschaft.

Frühe Stationen und Prägende Erfahrungen

Nach dem Studium begann Honig seine berufliche Laufbahn im nordrhein-westfälischen Kultusministerium, wo er am Aufbau des Kollegschulversuchs NW mitwirkte. Die Erfahrung, dass dieser Versuch aufgrund politischer Einwände in einem seiner Kernelemente gekappt wurde, prägte seine Haltung. Er lernte, sich nicht zu sehr auf die Organisationsstruktur des Arbeitsplatzes zu versteifen, sondern auch unter schwierigen Bedingungen einen Sinn in der Arbeit zu finden.

Engagement in der Lehrerbildung

Trotz der Widrigkeiten engagierte sich Honig weiterhin für eine qualitativ hochwertige Lehrerbildung. Er war ein Verfechter des Konzepts der Einphasigen Lehrerbildung, das frühe Praxisphasen beinhaltet. In seinen Lehrveranstaltungen legte er Wert darauf, den Studierenden zu zeigen, wie man gut unterrichtet und sie beim Aufbau einer humanen Lehrer*innenhaltung zu unterstützen.

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Professur in Oldenburg

Von 1975 bis 2009 war Honig an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg tätig. Zufälligerweise übernahm er dort die Stelle "Schulpädagogik", die zuvor von seinem Vater besetzt war.

Forschungsschwerpunkte und Publikationen

Honigs Forschungsschwerpunkte sind vielfältig und spiegeln sein breites Interesse an pädagogischen Fragestellungen wider. Er hat sich intensiv mit Themen wie multimodaler Ethnografie, institutioneller Kleinkinderziehung, Schulöffentlichkeiten und Kompetenzentwicklung in Jugendszenen auseinandergesetzt. Seine Publikationen umfassen zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden.

Multimodale Ethnografie und Qualitative Forschung

Ein wichtiger Schwerpunkt von Honigs Arbeit liegt in der multimodalen Ethnografie und qualitativen Forschung. Er interessiert sich besonders für die Institutionelle Ethnografie und die Erforschung von Alltagspraktiken in pädagogischen Einrichtungen.

Forschungsprojekte und Kooperationen

Honig war an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt, darunter ein Projekt zur Entwicklung eines Projekts „Pädagogische Dokumentalität?“ (unterstützt durch Mittelbauförderung der erziehungswissenschaftlichen Fakultät an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Er arbeitete dabei mit Tilman Drope und Kerstin Rabenstein zusammen.

Publikationen (Auswahl)

Honigs Publikationsliste ist umfangreich. Hier eine Auswahl seiner Veröffentlichungen, die seine vielfältigen Forschungsinteressen widerspiegeln:

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  • Multimodale Ethnografie/qualitative Forschung (bes. Institutionelle Ethnografie (bes. Laufende Entwicklung eines Projektantrags im Schnittfeld von Erziehungswissenschaft, Kindheitsforschung und Human-Animal-Studies Gesellschaftshunde.
  • Die Affektivität schulischer Öffentlichkeiten. Praxistheoretische Ethnografie der Herstellung von Schulklassen.
  • Kinder als Außenseiter der Organisation - Pädagogik als Verarbeitung von Nichtmitgliedern.
  • Publikationsbasierte Dissertation „Die Stimmung der Praxis. Ethnografische Studien zur Multimodalität institutioneller Kleinkinderziehung“
  • Innen und außen, still und bewegt, niedrig und hoch. Zu einer multimodalen Praxeologie räumlicher Unterscheidungen.
  • Schrift und generationales Ordnen. Ein Beitrag zur Ethnografie grafischer Praktiken.
  • Zwischen Ort und Raum: Das Krippenkind im hybriden Blick der Frühpädagogik.
  • Adressierung als Pädagogisierung: Blickkontakt, mis en scène.
  • Zwischen Stille und Stimme. Frühpädagogik als schweigsames Beobachten.
  • Bringing Sound Back Into Space. Multimodal Ethnography of Early Education.
  • Die Bildungsrelevanz der Betreuungswirklichkeit. Eine Studie zur institutionellen Praxis nicht-familialer Kleinkinderziehung.
  • Organisationales Lernen ‘vom Kinde aus’? Eine organisationsethnografische Fallstudie zum secondary adjustment einer frühpädagogischen Einrichtung.
  • Was sagen die Jüngsten? - Institutionelle Betreuung der 0 bis 3-Jährigen.
  • Von Vielfalt zu Verschiedenheit: Mehrsprachigkeit und Sprachförderung in luxemburgischen Kindertageseinrichtungen.
  • A Child’s Dropout and a Nursery’s Secondary Adjustment - Linking Longitudinal, Organizational, and Institutional Ethnography in ECEC.
  • Die Pädagogik der Stimme: Auditive Ethnographie frühpädagogischer Ordnungsbildung am Beispiel sprechmusikalischer Adressierungspraktiken.
  • Erarbeitung eines Drittmittel-Antrags für ein Projekt zur qualitativen Erforschung von Prozessen der Kompetenzentwicklung in jugendlichen Szenen (Universität Karlsruhe)
  • Kompetenzentwicklung in Jugendszenen: Das Karriere-Konzept als Zugang zur Rekonstruktion situierter Lernprozesse.
  • Mitarbeit in einer Studie zur Personalsituation in den Erziehungswissenschaften (Förderung durch die DGfE)
  • Personal.
  • Dissertationsprojekt zu Biografien und sozialen Welten von Graffiti-Künstlern (Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung)
  • Künstlerischer Ausdruck biografischer Erfahrungshaltungen. Ein Beispiel für die Triangulation von Bildinterpretation und Biografieanalyse.
  • 'Kleine Geschichte' der Graffiti-Kultur: Zwischen subkultureller Autonomie und gesellschaftlicher Bezogenheit.
  • Szenemediale Identitätsangebote und mediatisierte Identifikationsmodi. Das Beispiel Graffiti in subkultureller und biographischer Perspektive.
  • Die Bruderschaft der Schreiber und der Geist des Design. Zur Religiosität von Graffiti-Sprühern.

Engagement für Imkerei und Naturschutz

Neben seiner akademischen Tätigkeit engagiert sich Horst Honig seit vielen Jahren für die Imkerei und den Naturschutz. Sein Einsatz für den Erhalt der "grünen Mitte" und des "Bienengartens" an der Peter-Weiss-Gesamtschule in Unna zeugt von seinem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt.

Die Schulimkerei in Unna

Honig übernahm nach seiner Pensionierung im Jahr 2005 die Schulimkerei der Peter-Weiss-Gesamtschule in Unna von Hartmut Fahrenhorst. Er führte diese mit großem Engagement fort und gründete 2006 die Imker-AG "Unnas Honigdiebe".

"Unnas Honigdiebe"

Die Imker-AG "Unnas Honigdiebe" besteht aus freiwillig teilnehmenden Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 6, 7 und 12. Honig betreut die Arbeitsgruppe beinahe täglich, auch an Wochenenden und Feiertagen. Er pflegt einen engen Kontakt zur Bienenabteilung der Ruhruniversität Bochum und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an Lehrgängen und Wettbewerben.

Erfolge und Auszeichnungen

Die "Honigdiebe" haben bereits mehrfach erfolgreich an Schülerwettbewerben teilgenommen und Preise gewonnen. Durch den Verkauf von Honigprodukten können die entstehenden Kosten zum großen Teil gedeckt werden. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Kindergärten und Grundschulen.

Engagement über die Stadtgrenzen hinaus

Honigs Engagement für die Imkerei reicht über die Stadtgrenzen Unnas hinaus. Er ist bekannt für seine zahlreichen Teilnahmen an Schülerwettbewerben wie "Jugend forscht". Er diskutierte seine Ideen zur Förderung der Imkerjugend auch mit den Verantwortlichen des Deutschen Imkerbundes und der anderen Landesverbände.

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Ehrungen und Auszeichnungen

Für sein langjähriges und erfolgreiches Engagement wurde Horst Honig mehrfach geehrt und ausgezeichnet.

Persönliche Einblicke und Reflexionen

Honig selbst betont, dass er sich seit seinem 12. Lebensjahr den Bienen verschrieben hat. Seine Erfahrungen und Erlebnisse im Laufe seines Berufslebens haben ihn geprägt und seine Arbeit beeinflusst.

Zwillingsbruder und Familiäre Beziehungen

Als Zwilling hatte Honig eine besondere Beziehung zu seinem Bruder Meinert. Nach dem Abitur gingen die Brüder zunächst getrennte Wege, später kreuzten sich ihre beruflichen Pfade wieder.

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