Heiße Milch mit Honig bei Bronchitis: Wirkung und Mythen im Überblick
Jeder kennt sie, die hartnäckigen Mythen rund um Erkältungen. Von der Sauna über Hühnersuppe bis hin zu Großmutters Weisheiten gibt es unzählige Ratschläge. Aber was hilft wirklich? Dieser Artikel beleuchtet die Wirkung von heißer Milch mit Honig bei Bronchitis und räumt mit einigen Erkältungsmythen auf.
Erkältungsmythen unter der Lupe
Ein Niesen, ein Taschentuch mehr - Erkältungen sind lästig und allgegenwärtig. Erwachsene erwischt es durchschnittlich zwei- bis dreimal jährlich, Kinder sogar noch häufiger. Kein Wunder, dass es viele gut gemeinte Ratschläge und Mythen gibt. Welche davon helfen tatsächlich?
Mythos 1: Heiße Milch mit Honig trinken
Die Antwort ist: Richtig und falsch. Zu Beginn einer Erkältung, bei ersten Halskratzen, kann Milch reizlindernd wirken. Sobald sich jedoch Schnupfen oder schleimiger Husten entwickelt, sollte man auf Milch und Milchprodukte verzichten, da diese die Schleimbildung verstärken können. Ein Löffel Honig im Tee ist hingegen immer eine gute Wahl: Er enthält Enzyme mit antiviralen Eigenschaften.
Mythos 2: Kälte verursacht Erkältungen
Falsch. Erkältungen werden durch Viren verursacht. Allerdings halten wir uns in der kalten Jahreszeit vermehrt in geschlossenen und schlecht gelüfteten Räumen auf. Dies erhöht die Ansteckungsgefahr, da sich infizierte Personen häufiger in den gleichen Räumen aufhalten. Zudem schwächen Kälte und trockene Luft die Abwehrkraft unserer Schleimhäute und somit unser Immunsystem, was Viren das Eindringen erleichtert.
Mythos 3: Erkältung in der Sauna ausschwitzen
Falsch. Ein Saunagang bei einer Erkältung belastet den Körper zusätzlich. Warme Wickel sind besser geeignet. Saunabesuche können jedoch Infektionen vorbeugen: Die Hitze regt den Stoffwechsel an und kann durch eine verbesserte Durchblutung zur Stärkung des Immunsystems beitragen.
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Mythos 4: Fußbäder helfen bei Erkältungen
Richtig. Besonders Senfmehlfußbäder können Erkältungssymptome lindern. Sie wirken erwärmend und stimulieren über die Reflexzonen der Füße die Durchblutung der Kopfschleimhäute.
Mythos 5: Eine Grippeimpfung schützt vor Erkältungen
Falsch. Eine Grippeimpfung zielt ausschließlich auf das Influenza-Virus ab. Die vielen Erreger, die eine Erkältung auslösen können, verändern sich jedoch ständig, weshalb eine Impfung sowie eine vollständige Immunität dagegen leider ausgeschlossen sind.
Mythos 6: Bei Erkältung hilft es, viel Hühnersuppe zu essen
Richtig. Hühnersuppe enthält viele wichtige Nährstoffe und, mit reichlich frischem Gemüse zubereitet, auch viele Vitamine. Das enthaltene Spurenelement Zink unterstützt die Funktion unserer Abwehrkräfte.
Mythos 7: Nach einer Erkältung sind wir für die kommenden Monate immun gegen weitere Infekte
Leider falsch. Diese Immunität ist häufig eingebildet. Zwar ist man gegen das spezifische Virus, das die eigene Erkältung ausgelöst hat, dauerhaft immun, aber die Erreger verändern sich ständig. Daher ist es nicht möglich, eine generelle Immunität gegen Erkältungen zu entwickeln.
Mythos 8: Vitamin C beugt Erkältungen vor
Richtig. Vitamin C unterstützt das Immunsystem durch seine antioxidative Wirkung. Sanddorn, schwarze Johannisbeeren, rote Paprika, Broccoli und Grünkohl sind wahre Vitamin-C-Bomben.
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Honig: Ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen
Honig ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten, ob in heißer Milch, Zitrone oder pur. Studien deuten auf seine Wirksamkeit bei der Linderung von Beschwerden hin. Eine Metastudie der Universität Oxford aus dem Jahr 2020 fand heraus, dass Honig in der Bekämpfung von Husten sehr wirksam ist. Die Wissenschaftler verglichen 14 Studien zur Wirkung von Honig bei Erkrankungen der oberen Atemwege und stellten fest, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Schwere der Hustenanfälle sich bei der Einnahme von Honig besserten.
Studienleiterin Hibatullah Abuelgasim betont, dass die Ergebnisse Ärzte in die Lage versetzen, ihren Patienten etwas gegen Husten- und Erkältungssymptome anzubieten, ohne den Einsatz von unnötigen Antibiotika zu erhöhen. Es werden jedoch weitere Studien, insbesondere solche mit einer Placebo-Kontrollgruppe, als notwendig erachtet.
Das Webportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) empfiehlt Honig als hustenstillendes Hausmittel - pur oder in warmem Tee gelöst. Ein bis zwei Teelöffel in eine Tasse nicht zu heißen Kräutertees oder in ein nicht zu heißes Glas Milch gerührt, können den Husten beruhigen. Dunkle Honige wie Waldhonig, Kastanienhonig oder Thymianhonig sollen besonders wirksam sein. Manukahonig aus Neuseeland soll ebenfalls heilend wirken, ist jedoch teuer und oft gefälscht. Es wird empfohlen, deutschen Imkerhonig zu kaufen und Honig aus dem Supermarkt kritisch zu betrachten. Wichtig ist, dass Kinder unter einem Jahr keinen Honig bekommen dürfen, da er das Bakterium "Clostridium botulinum" enthalten kann, das im Darm von Säuglingen Gifte bildet und lebensgefährlichen Säuglingsbotulismus auslösen kann.
Weitere Hausmittel gegen Husten
Neben Honig gibt es noch weitere Hausmittel, die bei Husten helfen können:
- Warmer Tee: Verhindert, dass die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum zu trocken werden. Thymian erleichtert das Abhusten, Eibisch unterstützt die Bronchialschleimhaut, Salbei wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Huflattichtee ist ebenfalls ein bekanntes Hausmittel.
- Warme Milch mit Honig und Zwiebeln: Honig wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, Zwiebeln können zusätzlich helfen.
- Heiße Kartoffelwickel: Können Schmerzen lindern und wohltuende Wärme liefern.
- Inhalationen mit Kamille und Thymian: Befeuchten die Schleimhäute und können Reizhusten lindern.
- Erkältungsbad: Sollte nicht zu heiß sein.
- Fenchelhonig: Ein Esslöffel vor dem Schlafengehen kann bei Reizhusten helfen.
- Hohe Luftfeuchtigkeit: Steuert (nachts) trockenem Reizhusten entgegen.
Es ist wichtig, ausreichend zu trinken (1,5 Liter am Tag), um die Schleimhäute feucht zu halten und den Hustenreiz zu lindern.
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Ursachen für Reizhusten und wann man zum Arzt sollte
Es gibt viele Ursachen für Reizhusten. Reizungen durch Schadstoffe oder psychische Anspannung können Husten auslösen. In solchen Fällen reicht die Einnahme eines Hustensafts oft nicht aus. Die Ursachen für den Husten müssen gefunden und entsprechend behandelt werden.
- Reizung durch Schadstoffe: Schädigende Substanzen sollten gemieden werden.
- Hustenreiz durch Sodbrennen: Aufsteigender Mageninhalt kann die Schleimhäute reizen.
Wichtig ist, dass man eher sanft „hüstelt“ als stark und kräftig abzuhusten. Antibiotika helfen oft nicht, da sie nur bei einem Bakterienbefall wirken.
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn sich die Beschwerden nach 1 bis 2 Wochen nicht bessern oder mit hohem Fieber, Atemproblemen, Schmerzen in der Brust oder ungewollter Gewichtsabnahme einhergehen.
Die heilende Kraft von Honig und Kaffee
Eine Studie aus dem Iran deutet darauf hin, dass eine Kombination aus Bienenhonig und Kaffeepulver besser gegen chronischen Reizhusten hilft als gängige Hustenlöser und sogar effizienter als Steroid-Tabletten.
In der Studie bekamen 97 Patienten dreimal täglich einen Esslöffel einer Paste aus 500 g Honig vermischt mit 70 g Instantkaffee, 320 mg Prednisolon oder einem rezeptfrei erhältlichen Hustenmittel. Die Honig-Kaffee-Gruppe zeigte eine bedeutsame Reduktion der Hustenhäufigkeit, sogar stärker als die Steroid-Gruppe.
Prof. Harald Morr betont, dass Honig zu den ältesten bekannten Heilmitteln gehört und Kaffee schmerzhemmende und entzündungshemmende Eigenschaften hat. Die Kombination dieser beiden Naturheilmittel hat sich als hochwirksam gegen post-infektiösen Reizhusten erwiesen und ist gleichzeitig preiswerter und mit weniger Nebenwirkungen verbunden.
Heiße Milch mit Honig: Ein Klassiker im Detail
Heiße Milch mit Honig ist ein beliebtes Hausmittel gegen die ersten Anzeichen einer Erkältung. Es wirkt wärmend, entspannt den Körper, stillt den Hustenreiz und lindert Halsschmerzen.
Roher Naturhonig und naturbelassene Milch enthalten antibakteriell wirkende Substanzen, jedoch in geringen Mengen. Dennoch wirken sich die Wärme und die Inhaltsstoffe positiv auf den Speichelfluss, die Verdauung, das Immunsystem und somit auf das Wohlbefinden aus.
Milch liefert Kalzium für gesunde Zähne und starke Knochen und Honigmilch versorgt den Körper mit Eiweiß und Kohlenhydraten.
Wichtig ist, Naturhonig beim Imker, in der Apotheke oder im Reformhaus zu kaufen, da pasteurisierte Honigsorten aus dem Supermarkt kaum noch Wirkstoffe enthalten.
Viele Menschen schwören auf die natürliche Wirkung von heißer Milch mit Honig bei Einschlafproblemen. Milch enthält die Aminosäure Tryptophan und das Hormon Melatonin, jedoch in geringen Mengen. Laut Experten hat die Gute-Nacht-Milch eher einen psychologischen Effekt. Sie hilft dem Körper, sich zu entspannen, macht satt und das Ritual der kleinen Schlucke lässt uns nach einem anstrengenden Tag zur Ruhe kommen.
Rezept für heiße Milch mit Honig
- Milch in einem Topf bei geringer Hitze auf ca. 40 Grad (handwarm) erwärmen.
- Honig (ein bis zwei Teelöffel auf ein Glas Milch) hinzugeben und unterrühren.
- In einen Becher gießen und warm trinken.
- Mit Gewürzen wie Vanille, Zimt oder Muskat verfeinern.
Rezept für heiße Gewürzmilch (Goldene Milch)
- 250 ml Milch auf ca. 40 Grad (handwarm) erwärmen.
- Gewürze hinzugeben und verrühren: 1 TL Kurkuma-Pulver, 1 TL gemahlenen Ingwer, eine Prise frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, optional 1 TL BIO Kokosöl, Kardamom, Zimt, Vanille, Gewürznelke.
- Ein bis zwei Teelöffel Honig hinzugeben und unterrühren.
- Warm trinken und genießen.
Manuka Honig: Ein besonderer Honig bei Erkältungen
Manuka Honig ist ein traditionelles Naturheilmittel aus Neuseeland, das Erkältungssymptome lindert, Entzündungen bekämpft, das Immunsystem stärkt und sogar krankheitsvorbeugend wirkt. Die Wirkstoffe des Manuka Honigs sind hitzebeständig und eignen sich daher gut für die Einnahme mit warmer Milch.
Wann ist Vorsicht bei Honigmilch geboten?
Studien des Bundesamtes für Risikobewertung belegen, dass manche Honigsorten geringe Mengen toxischer Stoffe enthalten können, die beim Verzehr von mehr als 20 Gramm Honig pro Tag bedenklich sein könnten. Kleinkinder, schwangere und stillende Frauen sollten daher nur kleine Mengen verzehren. Für Kinder unter 12 Monaten sind Honigprodukte vollkommen ungeeignet, da das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.
Vorsicht ist auch bei Husten mit Auswurf geboten, da Milch durch die Anregung der Schleimproduktion kontraproduktiv wirken könnte.
Milch und die Einnahme von Antibiotika
Bestimmte Antibiotika (Tetrazyklin, Doxyzyklin, Minozyklin, Ciprofloxazin und Norfloxazin) können mit Kalzium aus Milch im Magen und Darm schwer lösliche Verbindungen eingehen, was die Aufnahme der Antibiotika ins Blut behindert. Daher sollte man vor und nach der Einnahme von bestimmten Antibiotika mindestens zwei Stunden auf Milch bzw. Milch mit Honig verzichten.
Es ist ratsam, den Beipackzettel gründlich zu lesen und die Anweisungen zu beachten. Antibiotika sollten am besten mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
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