Honig: Zusammensetzung, Sorten, gesundheitliche Vorteile und Kaufempfehlungen

Honig, das "flüssige Gold" der Bienen, ist seit der Antike ein geschätztes Naturprodukt. Er dient nicht nur als Süßungsmittel, sondern wird auch traditionell für seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammensetzung von Honig, verschiedene Honigsorten, die gesundheitlichen Aspekte und gibt Hinweise für den Kauf von qualitativ hochwertigem Honig.

Was ist Honig?

Honig entsteht durch einen einzigartigen Prozess, bei dem Bienen Blütennektar, Pflanzensaft und Honigtau sammeln. Durch Zugabe von Enzymen aus ihrem Speichel wird die sogenannte Tracht verändert und haltbar gemacht. Die Bienen lagern diese Mischung in Wachswaben ein, wo sie reift, bis der Imker den Honig entnimmt. Um ein Kilogramm Honig zu produzieren, sammeln die Bienen etwa die dreifache Menge an Nektar von etwa ein bis sechs Millionen Blüten.

Zusammensetzung von Honig

Honig besteht hauptsächlich aus verschiedenen Zuckerarten, darunter Fructose, Glucose, Saccharose, Maltose und Mehrfachzucker. Zusätzlich enthält er Vitalstoffe, die der Körper zur Verarbeitung des Zuckers benötigt. Hochwertige Honigsorten können über 240 verschiedene Inhaltsstoffe aufweisen.

Die durchschnittliche Zusammensetzung von Honig ist wie folgt:

  • 38 % Fructose
  • 31 % Glucose
  • 10 % Mehrfachzucker
  • 17 % Wasser
  • 2-4 % Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme, organische Säuren und sekundäre Pflanzenstoffe

Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Jahreszeit und Sammelgebiet der Bienen.

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Honigsorten und ihre Eigenschaften

Es gibt eine Vielzahl von Honigsorten, die sich in Farbe, Aroma und Zusammensetzung unterscheiden. Einige Beispiele sind:

  • Akazienhonig (Robinienhonig): Dieser Honig stammt in Deutschland meist von der Robinie (Robinia pseudoacacia), die fälschlicherweise als Akazie bezeichnet wird. Er hat eine blassgelbe Farbe, ein mildes und liebliches Aroma und kristallisiert langsam aus. Echter Akazienhonig von verschiedenen Akazienarten (Acacia) stammt aus tropischen bis subtropischen Gebieten.
  • Blütenhonig: Blütenhonig ist eine Sammelbezeichnung für Honige, die aus Blütennektar gewonnen werden. Reiner Blütenhonig enthält meist viel Glukose und kristallisiert schnell aus, mit Ausnahme des Robinienhonigs.
  • Waldblütenhonig: Dieser Honig ist duftend und aromatisch, aber nicht mit Waldhonig zu verwechseln.
  • Lindenhonig: Es gibt Blütenhonig aus Lindenblüten (Lindenblütenhonig) und Honigtauhonig von Lindenbäumen. Lindenhonig ist sehr süß mit einem fruchtigen Geschmack und variiert in der Farbe von grünlich-weiß bis dunkelbraun. Reiner Lindennektarhonig ist weiß.
  • Löwenzahnhonig: Dieser Honig wird aus dem Nektar des Löwenzahns (Taraxacum officinale) gewonnen und ist die erste Tracht des Jahres. Er kristallisiert schnell aus, hat eine goldgelbe Farbe und einen leicht schweißfußartigen Geruch.
  • Phaceliahonig: Phacelia ist eine ursprünglich aus den USA stammende Pflanze, die als Futterpflanze und Zwischenfrucht angebaut wird. Der Honig hat ein mildes, aber typisches Aroma, kristallisiert früh aus und ist hellbeige bis weiß.
  • Rapshonig: Raps ist eine Massentracht in Deutschland und liefert viel Nektar und Pollen. Der Honig ist mild, süß und hat mitunter einen leichten Kohlgeruch. Aufgrund des hohen Glukosegehalts kristallisiert er schnell aus und hat eine cremige, sehr helle bis rein weiße Farbe.
  • Sommerhonig: Diese Bezeichnung ist vage und besagt lediglich, dass der Honig im Sommer geerntet wurde. Er besteht meist aus Nektar von Wald- und Wiesenblüten und hat ein liebliches Aroma.
  • Waldhonig: Waldhonig ist ein Honigtauhonig, bei dem Bienen die zuckerhaltigen Ausscheidungen von Pflanzenläusen sammeln. Er hat einen kräftigen Geschmack, ist meist flüssig und hat eine tief goldgelbe bis dunkelbraune Farbe.
  • Lavendelhonig: Dieser cremige Blütenhonig stammt meist aus der Provence (Frankreich) und ist vom Duft der ätherischen Öle des Lavendels geprägt.
  • Manuka-Honig: Der Manuka-Strauch (Leptospermum, Teebaum) wächst in Neuseeland. Der bernsteinfarbene Honig hat ein herbes und intensives Aroma und eine besonders starke antibakterielle Wirkung.

Gesundheitliche Vorteile von Honig

Honig wird seit Jahrhunderten als natürliches Heilmittel eingesetzt. Ihm werden verschiedene gesundheitliche Vorteile zugeschrieben:

  • Wundheilung: Honig kann helfen, abgestorbenes Gewebe abzutransportieren und die Vernarbung zu beschleunigen.
  • Erkältungen und Atemwegserkrankungen: Honig kann bei Erkältungen, Atemwegs- und Hauterkrankungen lindernd wirken. Insbesondere bei Hustenreiz kann er die Absonderung von Schleim reduzieren.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Honig kann das Herz schützen, indem er Fettstoffwechsel und Blutdruck verbessert, antioxidativ wirkt, den Infarktbereich reduziert und den Zelltod abschwächt.
  • Verdauungsfördernd: Die Enzyme im Honig können die Verdauung unterstützen.
  • Antibakterielle Wirkung: Honig enthält Inhibine, bakterienhemmende Substanzen mit antibiotischer Wirkung.
  • Immunstärkung: Blütenhonig enthält Aminosäuren, die für Wachstumsvorgänge und den Stoffwechsel wichtig sind und vor Giftstoffen und Krankheiten schützen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Honig hauptsächlich aus Zucker besteht und daher in Maßen konsumiert werden sollte. Ein erhöhter, regelmäßiger Honigkonsum kann ähnliche gesundheitliche Nachteile mit sich bringen wie Haushaltszucker, wie z.B. Karies, Überforderung der Bauchspeicheldrüse und Übergewicht.

Honig vs. Zucker

Honig und raffinierter Zucker enthalten beide Glukose und Fruktose. Honig hat jedoch im Vergleich zu Zucker einige Vorteile:

  • Honig enthält Mineralstoffe, Enzyme, Vitamine und Antioxidantien, die in raffiniertem Zucker nicht vorhanden sind.
  • Honig hat weniger Kalorien als Zucker (304 kcal pro 100 g vs. 380 kcal pro 100 g).
  • Honig schmeckt süßer als Zucker, so dass man weniger zum Süßen benötigt.
  • Honig enthält Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend wirken können.
  • Honig enthält Inhaltsstoffe, die den Blutzuckerspiegel senken können.

Honig in der Hausapotheke

Honig kann bei kleineren Beschwerden wie unreiner Haut, Hals-, Rachen- oder Zahnfleischentzündungen äußerlich und innerlich angewendet werden. Bei Husten kann er einer Tasse Thymiantee zugesetzt werden, wobei der Tee nicht zu heiß sein sollte, um die wertvollen Enzyme nicht zu zerstören.

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Einige Heuschnupfen-Patienten versuchen, sich durch Einnahme von regionalem Honig an die allergieauslösenden Pflanzen zu gewöhnen (Hyposensibilisierung).

Worauf man beim Honigkauf achten sollte

Um qualitativ hochwertigen Honig zu erhalten, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Bevorzugen Sie Honig aus Deutschland: Achten Sie auf das DIB-Siegel des Deutschen Imkerbundes, das strenge Kontrollen gewährleistet.
  • Kaltgeschleuderter Honig: Dieser enthält noch alle hitzeempfindlichen Enzyme.
  • Ungefilterter Honig: Er enthält mehr wertvolle Inhaltsstoffe.
  • Honig im Glasbehälter: Vermeiden Sie Plastikbehälter, da sich Weichmacher im Honig lösen können.
  • Bio-Honig: Bio-Imker müssen strengere Auflagen erfüllen, was die Haltungsbedingungen der Bienen angeht.
  • Regionale Produkte: Unterstützen Sie regionale Imker und kaufen Sie Honig auf Wochenmärkten oder direkt beim Imker.
  • Sortenreiner Honig: Achten Sie bei importierten Honigen darauf, dass es sich um sortenreinen Honig handelt.
  • Vermeiden Sie "Mischung von Honig aus EU-Ländern und nicht-EU-Ländern": Diese Honige stammen oft aus unbekannter Herkunft und können von minderer Qualität sein.

Wie gesund ist Honig wirklich?

Die Frage, wie gesund Honig ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Industrielle Billig-Honige verfügen oft über keine gesundheitsfördernden Eigenschaften mehr und sind weit entfernt von dem Naturprodukt Honig. Qualitativ hochwertiger Honig vom regionalen Imker hingegen kann eine kalorienärmere und schmackhaftere Alternative zu herkömmlichem Zucker sein und aufgrund seiner natürlichen Inhaltsstoffe und des feinen Geschmacks geschätzt werden.

Lagerung von Honig

Honig ist bei korrekter Lagerung lange haltbar. Durch den hohen Zuckergehalt wird das Wasser gebunden, wodurch sich keine Mikroorganismen bilden können. Außerdem verhindern Inhibine die Entstehung von Pilzen und Bakterien.

Honig sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und nicht verunreinigt werden. Kristallisation ist ein natürlicher Prozess und kein Zeichen von Verderb. Um kristallisierten Honig wieder cremig zu machen, kann er vorsichtig in einem Wasserbad erwärmt und gerührt werden (nicht über 40 °C).

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Gepanschter Honig

"Gepanschter Honig" ist Honig, der mit Zusätzen wie Zuckersirup gestreckt wird. Nach der europäischen Honigrichtlinie darf nur unveränderter, von Bienen hergestellter Honig als Honig bezeichnet werden. Innerhalb der EU ist der Vertrieb von gepanschtem Honig somit nicht erlaubt. Allerdings haben Proben gezeigt, dass zahlreiche Honige in den Supermarktregalen gestreckt sind.

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