Lavendelhonig: Eigenschaften, Geschmack und Verwendung

Lavendelhonig ist eine exquisite Honigsorte, die sich durch ihr besonderes Aroma und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auszeichnet. Dieser Artikel beleuchtet die Herkunft, den Geschmack, die Eigenschaften und die Verwendung von Lavendelhonig, um Ihnen einen umfassenden Überblick über dieses besondere Bienenprodukt zu geben.

Was ist Lavendelhonig?

Lavendelhonig ist ein sehr bekannter und beliebter Honig. Der bernsteinfarbene Honig zeichnet sich durch ein Bouquet verschiedener Geschmacksnuancen aus. Der samtige Geschmack vereint rauchige Tiefe mit leichten Bittertönen, erfrischenden Zitrusnoten und angenehmer Süße. Es ist ein sehr aromatischer Honig, der den ganzen Mundraum ausfüllt.

Herkunft des Lavendelhonigs

Lavendelhonig stammt überwiegend aus den mediterranen Regionen Südeuropas, wobei die französische Provence als Hauptanbaugebiet gilt. Die Imkerei arbeitet dort eng mit den Lavendelbauern zusammen, denn nur durch große Lavendelfelder kann sortenreiner Honig entstehen. Der echte Lavendel (Lavandula angustifolia) bevorzugt sonnige, trockene Standorte und blüht hauptsächlich von Juni bis August. Während dieser Zeit positionieren Imker ihre Bienenvölker direkt neben den lilafarbenen Feldern, damit die Bienen ausreichend Nektar sammeln können. Da die Witterungsbedingungen perfekt sein müssen - weder zu trocken noch zu nass - ist Lavendelhonig keine verlässliche Massentracht. Diese besonderen Anforderungen machen ihn zu einem der seltensten Bienenprodukte auf dem Markt. Der Lavendelhonig wird von den Bienen auf den weitläufigen Lavendelfeldern in Frankreich und dem Mittelmeerraum gesammelt.

Die Provence als Zentrum des Lavendelanbaus

Wer schon einmal in der Hoch-Provence etwa in der Zeit zwischen Juni und August seinen Urlaub verbracht hat, dürfte vom Anblick der lilafarbenen Lavendelpracht überwältigt gewesen sein. Die riesigen, duftenden Felder gelten sogar als ein touristisches Highlight der französischen Provence. Es ist eine Landschaft, tief im Südosten Frankreichs am Mittelmeer zwischen Rhonetal und Italien gelegen. Hier gibt es optimale Bedingungen für einen leckeren Honig: Lavendelhonig. Diese Tracht liefert einen hervorragenden Honig von bestem Geschmack.

Zusammenarbeit zwischen Imkern und Lavendelbauern

Teilweise ist es eine Symbiose zwischen Imker und Lavendelbauern wie in der guten, alten Zeit: Die Bauern arbeiten mit den Imkern eng zusammen und lassen den Bienen genug Zeit, den Nektar einzutragen. Beim Lavendelhonig verhält es sich ein wenig wie mit dem deutschen Tannenhonig: Das Wetter muss mitspielen, sonst gibt es nur wenig oder gar keine Ernte. Bienen steuern nur dann die Lavendelblüte an, wenn es nicht zu trocken, aber auch nicht zu nass ist. Es darf weder zu heiß noch zu kühl sein. Es muss wie schon gesagt, alles passen, dann passt es auch mit der Honigernte.

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Geschmack und Eigenschaften

Der charakteristische Geschmack von Lavendelhonig überrascht viele Genießer, denn er schmeckt nicht nach Lavendel. Stattdessen präsentiert sich dieser Sortenhonig mit einem lieblich-fruchtigen Aroma und einer dezent würzigen Note. Je dunkler die Farbe des Honigs, desto intensiver ist sein Geschmack. Als Blütenhonig kristallisiert er relativ schnell und wird deshalb meist in cremiger Konsistenz angeboten. Die Imkerei rührt den Lavendelhonig während der Kristallisation stetig, um die gewünschte Streichfähigkeit zu erhalten. Diese besondere Honigsorte enthält durchschnittlich 36 Prozent Fruchtzucker und 31 Prozent Traubenzucker, was sie zu einem der milderen Honigsorten macht. Der leicht säuerliche pH-Wert verleiht ihm zusätzlich eine erfrischende Note.

Farbliche und geschmackliche Variationen

Es gibt ihn nicht, DEN einen Lavendelhonig. Er variiert farblich und geschmacklich. In einem Jahr erstrahlt er in einer fast schon weißen Farbnuance, im nächsten Jahr ist er goldgelb. Dabei verrät die Farbe schon ein erstes, wichtiges Detail: Ist ein relativ dunkler Lavendelhonig, schmeckt er kräftiger, intensiver. Ein heller Honig hingegen schmeckt zarter, lieblicher. Er schmeckt leicht fruchtig und würzig. Unaufdringlich seine aromatischen Noten, die nicht unbedingt auf Lavendel hindeuten. Um genau zu sein, schmeckt er überhaupt nicht nach Lavendel, sondern eher würzig-frisch. Klassisch und elegant, so könnte man seinen Geschmack beschreiben, der nicht umsonst als Delikatesse der französischen Küche zugeordnet wird. Lavendelhonig ist ein Blütenhonig, der sehr schnell kristallisiert. Deswegen wird er in der Regel als feinsteif gerührter Honig in cremiger Konsistenz angeboten.

Zuckerzusammensetzung und Kaloriengehalt

Der Hauptbestandteil von Lavendelhonig ist Zucker, wie es für Honig üblich ist. Dementsprechend hoch ist auch der Kaloriengehalt. 100 Gramm Lavendelhonig haben ungefähr 300 Kilokalorien. Der Zuckeranteil von Lavendelhonig setzt sich im Wesentlichen aus durchschnittlich 36 Prozent Fruchtzucker (Fruktose) und 31 Prozent Traubenzucker (Glukose) zusammen. Damit enthält Lavendelhonig vergleichsweise wenig von diesen Einfachzuckern. Dafür weist Lavendelhonig einen etwas höheren Gehalt am Zweifachzucker Saccharose von durchschnittlich ungefähr 6 Prozent auf. Dies berücksichtigt die deutsche Honigverordnung, indem sie bei Lavendelhonig einen Saccharosegehalt bis zu 15 Prozent erlaubt. Bei anderen Honigsorten liegt die Grenze bei unter 5 Prozent.

Ist Lavendelhonig gesund? Die Wirkung im Detail

Lavendelhonig besitzt zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften, obwohl er weniger antimikrobiell und weniger antioxidativ als andere Honigsorten wirkt. Dennoch zeigt dieser Honig beeindruckende Wirkungen: Er wirkt beruhigend und hilft daher auch wunderbar gegen Schlafstörungen. Außerdem wird ihm eine schmerzlindernde und krampflösende Wirkung zugeschrieben. Bei äußerlicher Anwendung unterstützt Lavendelhonig die Wundheilung und wirkt antiseptisch. Als Bienenprodukt enthält er über 240 natürliche Substanzen, darunter wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Obwohl die heilenden Eigenschaften des Lavendels im Honig weniger konzentriert sind als im ätherischen Öl, macht ihn seine antibakterielle Wirkung zu einem wertvollen Begleiter bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen. Lavendelhonig hat darüber hinaus großartige Heileigenschaften, da er die Regeneration des Gewebes unterstützt. Er wird dazu verwendet, Verbrennungen, Insektenstiche und Wunden zu heilen.

Vergleich mit anderen Honigsorten

Lavendelhonig wirkt weniger antimikrobiell und weniger antioxidativ als andere Honigsorten, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Sie nehmen an, dass das am geringen Gehalt an Phenolverbindungen liegt. Dennoch kann auch Lavendelhonig Bakterien und Pilze abtöten. Darüber hinaus besitzt Lavendelhonig laut einer Studie wie anderer Honig die Eigenschaft, das Immunsystem bei der Wundheilung zu unterstützen. Allerdings sollte bei einer Behandlung von Wunden ausschließlich sterilisierter Honig Verwendung finden. Ob insbesondere Lavendelhonig einen weiteren medizinischen Nutzen hat, ist zumindest nicht durch wissenschaftliche Studien belegt. Wer Honig als Hausmittel bei Beschwerden wie Erkältungssymptomen und Zahnfleischentzündungen verwenden möchte, kann zu diesem Zweck sicherlich jeden hochwertigen Honig und somit auch Lavendelhonig einmal ausprobieren. Das ist vor allem dann einen Versuch wert, wenn Lavendelhonig gerade der einzige verfügbare Honig ist. Stehen allerdings verschiedene Honigsorten zur Auswahl, scheinen nach bisherigem Forschungsstand andere Honigsorten erfolgsversprechender zu sein. Dazu zählt beispielsweise Honigtauhonig (beispielsweise Tannenhonig).

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Lavendelhonig als Heilmittel?

So wunderbar Lavendelhonig auch schmecken mag - er hat keine therapeutischen Eigenschaften. Das Wirkstoffe des Lavendels mögen in seinem Öl enthalten sein, doch im Honig sind sie in viel zu schwacher Konzentration vorhanden, als dass aus einem Blütenhonig ein Heil-Honig werden könnte. geht es um einen wirksamen Honig zur Bekämpfung diverser Beschwerden, muss die Weltkarte doch noch etwas gedreht werden: Nach Neuseeland, der Heimat von Manuka Honig.

Traditionelle Verwendung von Lavendel

Echter Lavendel (Lavandula angustifolia) hat demnach schon eine ziemlich lange Geschichte auf dem Buckel, die sich bis heute fortsetzt. Das Mittelmeergewächs ist nicht nur ein “dufte” Spinnenvertreiber, sondern wird als Heilpflanze gezielt angebaut. Lavandula angustifolia Lavendel ist ein Halbstrauch und er gehört zur gleichen Familie wie Salbei und Minze. Seine ursprüngliche Heimat ist der gesamte Mittelmeerraum, dort verbreitet er sich hauptsächlich an warmen und trockenen Hanglagen, sei es in Italien, in Griechenland oder in Frankreich. Heute ist Lavendel dank der Benediktiner-Mönche weit verbreitet - aber Kälte mag er immer noch nicht. Den die frommen Männer brachten ihn immer weiter in den Norden. Den mitteleuropäischen Winter übersteht er nur in Regionen, die nicht ganz so eisig werden.

Lavendelhonig in der Küche und als Heilmittel

In der gehobenen Gastronomie gilt Lavendelhonig als exquisite Delikatesse. Dieser Sortenhonig eignet sich hervorragend als Brotaufstrich, zum Süßen von Tee oder zur Verfeinerung von Desserts. Die französische und italienische Küche nutzt diesen Honig traditionell zu Käse oder in speziellen Saucen. Als natürliches Heilmittel findet Lavendelhonig vielseitige Anwendung: Bei Erkältungen lindert er Halsschmerzen, während er äußerlich aufgetragen kleine Wunden, Insektenstiche und leichte Verbrennungen behandeln kann. Die Imkerei empfiehlt, den Honig nicht über 40 Grad zu erhitzen, damit alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Wer keinen echten Lavendelhonig findet, kann alternativ heimischen Blütenhonig mit getrockneten Lavendelblüten aromatisieren.

Qualität und Kauf von Lavendelhonig

Beim Kauf von Lavendelhonig sollten Verbraucher auf höchste Qualität achten. Da es sich meist um Importware handelt, ist Bio-Qualität ein wichtiges Kriterium. Hochwertiger Lavendelhonig stammt aus kontrollierter Imkerei, bei der die Bienenvölker fernab von konventioneller Landwirtschaft stehen. Der Preis für diesen edlen Sortenhonig liegt deutlich über dem anderer Honigsorten, was seiner Seltenheit und aufwendigen Produktion geschuldet ist. Echter Lavendelhonig ist in gut sortierten Feinkostläden, bei spezialisierten Imkern oder im Online-Handel erhältlich. Die Glasverpackung erhält das besondere Aroma am besten. Als eines der exklusivsten Bienenprodukte überzeugt er durch seine gleichbleibende Qualität und seinen unverwechselbaren Geschmack.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Gerade bei Lavendelhonig kann es vorkommen, dass zwar „Lavendelhonig“ auf dem Etikett steht, aber kein sortenreiner Lavendelhonig im Glas ist. Daher ist es empfehlenswert, besonders auf die oben beschriebene Farbe und Konsistenz von Lavendelhonig sowie das angegebene Herkunftsland zu achten (hochwertigen und leckeren Lavendelhonig gibt es hier). Stammt der entsprechende Honig aus der französischen Provence, ist die Chance sehr groß, dass es sich wirklich um Lavendelhonig handelt. Darüber hinaus lohnt es sich, Lavendelhonig in Bio-Qualität zu kaufen. Ein Bio-Siegel sagt zwar nichts über die botanische Abstammung aus, jedoch vermindert es das Risiko, dass der Honig unerwünschte Rückstände von Pestiziden, Antibiotika und Ähnlichem enthält. Auf Regionalität Wert zu legen, dürfte bei Lavendelhonig in Deutschland ziemlich frustrierend sein. Schließlich gibt es hierzulande so gut wie keine Lavendelfelder von ausreichender Größe.

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Lavendelhonig selber machen?

Nur Bienen können richtigen Lavendelhonig herstellen, für einen Menschen ist das kaum zu schaffen. Es ist aber möglich, Honig mit Lavendel anzureichern. Wer das Lavendelaroma liebt, kann einfach je nach Geschmack ein bis drei Esslöffel getrocknete oder frische Lavendelblüten in Honig einrühren und das Gemisch anschließend gut verschlossen für ein paar Wochen stehen lassen. Dazu eignet sich am besten ein flüssiger Honig, der recht neutral schmeckt. Dieser nimmt dann das Aroma der Lavendelblüten an und so entsteht eine ganz einzigartige Delikatesse, die sich auch von echtem Lavendelhonig unterscheidet.

Fazit: Lavendelhonig als besonderes Bienenprodukt

Lavendelhonig ist zweifellos einer der edelsten Vertreter unter den Honigsorten. Dieses außergewöhnliche Bienenprodukt aus der Imkerei vereint kulinarischen Genuss mit gesundheitlichem Nutzen. Obwohl er nicht nach Lavendel schmeckt, begeistert dieser Sortenhonig durch sein mild-fruchtiges Aroma und seine vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Seine beruhigende und antibakterielle Wirkung macht Lavendelhonig zu einem wertvollen Begleiter im Alltag. Als seltene Delikatesse aus den Lavendelfeldern der Provence repräsentiert er die hohe Kunst der Imkerei und zeigt, welche Schätze die Natur bereithält. Wer einmal echten Lavendelhonig gekostet hat, wird die Besonderheit dieses Honigs zu schätzen wissen.

Lavendelhonig ist eine Köstlichkeit, die häufig aus der französischen Provence kommt. Der Geschmack ist wie immer bei Honig einzigartig, erinnert jedoch nicht jeden an Lavendel. Liebhaber eines intensiveren Lavendelaromas können sich selbst einen Honig ihrer Wahl mit Lavendelblüten mischen. Als Hausmittel ist Lavendelhonig dem aktuellen Wissensstand nach etwas weniger geeignet als manch andere Honigsorten. Lavendelhonig besitzt auch nicht die gleichen Eigenschaften, für die Lavendel als Heilpflanze bekannt ist.

Lavendel in anderen Produkten

Vermutlich kennt jeder den Lavendelduft in irgendeiner Form. Interessanterweise wird für diesen Duft eher weniger der echte Lavendel “genutzt”, sondern vielmehr eine natürliche Mischform zweier Lavendelsorten. Diese duften noch nicht mal so intensiv wie der echte Lavendel und ganz spannend: Je kühler die Witterung, umso schwächer der Duft. Die Pflanze wird in der Provence kommerziell genutzt und zieht dabei zur Blüte haufenweise Touristen an. Es ist aber auch ein prachtvoller Anblick, lilafarbene Blumenpracht, soweit das Auge reicht!

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