Honig mit Blütenpollen: Wirkung und gesundheitlicher Nutzen
Blütenpollen, oft als "Superfood" bezeichnet, sind ein faszinierendes Naturprodukt, das von Bienen gesammelt und für die Aufzucht ihrer Brut verwendet wird. Doch auch für den Menschen bieten sie eine Fülle an wertvollen Inhaltsstoffen und potenziellen gesundheitlichen Vorteilen. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammensetzung, Wirkung und Anwendung von Blütenpollen in Kombination mit Honig.
Was sind Blütenpollen?
Blütenpollen, auch Bienenpollen genannt, sind die männlichen Keimzellen der Blütenpflanzen. Um sich fortzupflanzen, produzieren Blütenpflanzen Pollen als männliche Keimzellen. Diese entstehen in den Staubgefäßen der Blüten. Sie entstehen in den Staubgefäßen der Blüten und werden von Bienen bei ihren Blütenbesuchen gesammelt. Wenn die Bienen den Nektar aufnehmen, bleiben winzig kleine Pollenkörner an den Haaren der Bienen hängen. Diese werden von den Bienen von Blüte zu Blüte getragen und auf das weibliche Pflanzenorgan, die Narbe, übertragen. Honigbienen kämmen den Pollen, der aufgrund der elektromagnetischen Aufladung in ihrem dichten Haarkleid hängen bleibt, mit ihren vorderen und mittleren Beinen zu den Hinterbeinen und vermengen ihn zur besseren Haftung mit Speichel und Nektar. So bilden sich die gut erkennbaren Pollenhöschen. Für 20 Milligramm Pollen, die eine Biene pro Sammelflug eintragen kann, sind etwa 80 Blütenbesuche nötig. Ein Gramm Pollen, der von den Bienen gesammelt wurde, kann dabei bis zu 300.000 Pollenkörner umfassen. Während der zuckerhaltige Nektar die Honigbienen mit Kohlenhydraten versorgt und die Funktion von „Heizöl“ und „Flugbenzin“ übernimmt, sind die proteinhaltigen Blütenpollen das Powerfood für die Bienen, welches sie insbesondere für die Aufzucht ihrer Larven nutzen. Die Bienen reichern den Blütenstaub mit Nektar und Enzymen an, wodurch er zu größeren Körnchen verklebt und haltbar gemacht wird.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Blütenpollen sind wahre kleine Kraftpakete, die neben Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten auch zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Herkunft der Pollen, den Pflanzenarten, von denen sie gesammelt wurden, sowie den jeweiligen Wetterbedingungen.
Makronährstoffe
- Proteine: Blütenpollen bestehen zu etwa 20-40 % aus Proteinen, die 14 verschiedene Arten von essenziellen Aminosäuren enthalten. Diese Eiweißbausteine kann unser Körper nicht selbst produzieren, benötigt sie aber zwingend für den Aufbau gesunder Zellen. Der Gehalt an essentiellen Aminosäuren ist im Pollen höher als im gängigen eiweißhaltigen Lebensmittel; so enthalten Pollen ca. 5x mehr dieser wichtigen Aminosäuren als Rindfleisch, Käse oder Eiern.
- Fette: Die enthaltenen Fette (ca. 3 %) sind zu einem hohen Anteil ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure. Besonders stark vertreten ist die alpha-Linolensäure, welche zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren gehört.
- Kohlenhydrate: Sie machen etwa 40 % der Pollen aus und liefern Energie.
Mikronährstoffe
- Vitamine: Blütenpollen sind reich an Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen, Provitamin A, Vitamin D, Vitamin C, Vitamin E, Vitamin H (Biotin) und Folsäure. Blütenpollen sollen auch Vitamin B12 enthalten.
- Mineralstoffe und Spurenelemente: Pollen spendet weiterhin viele Mineralstoffe und Spurenelemente wie Calcium, Kalium, Eisen, Magnesium, Silizium, Phosphor, Jod, Kupfer, Mangan, Zink, Fluor und Molybdän.
- Sekundäre Pflanzenstoffe: Das breite Spektrum an sekundären Pflanzenstoffen sowie viele Enzyme und Coenzyme machen Pollen zu einem Geschenk der Natur, dem ein hohes antioxidatives, entzündungshemmendes und immunverstärkendes Potenzial zugeschrieben wird. Flavonoide sind ebenfalls enthalten und können die Durchblutung anregen und somit Herz und Gefäße gesund halten.
Wirkung und gesundheitlicher Nutzen
Aufgrund ihrer vielfältigen Inhaltsstoffe werden Blütenpollen zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die wissenschaftliche Beweislage für einige dieser Wirkungen noch nicht ausreichend ist.
Antioxidative Wirkung
Die in Blütenpollen enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, insbesondere Phenolverbindungen und Flavonoide, wirken antioxidativ und können Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Unsere Zellen können durch freie Radikale geschädigt werden. Dieser Prozess kann teilweise durch Antioxidantien verhindert werden.
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Entzündungshemmende Wirkung
Blütenpollen können entzündungshemmende Eigenschaften haben und somit bei der Vorbeugung und Behandlung von Entzündungen im Körper helfen.
Immunstärkende Wirkung
Das Immunsystem kann durch die Inhaltsstoffe der Blütenpollen gestärkt werden.
Weitere potenzielle Wirkungen
- Verdauungsfördernd: Blütenpollen gelten als verdauungsanregend und können die Darmflora positiv beeinflussen. Sie pflegen den Darm, indem sie die Erhaltung einer normalen Darmflora begünstigen. Unerwünschte Veränderungen in der Bakterienbesiedelung des Darms können auf diese Weise eingedämmt werden.
- Appetitanregend: Blütenpollen können den Appetit anregen und somit bei Appetitlosigkeit helfen.
- Nervenstärkend: Die enthaltenen Vitamine, insbesondere B-Vitamine, können sich positiv auf das Nervensystem auswirken.
- Günstige Wirkung auf den Sehvorgang: Vor allem durch seinen Gehalt an Provitamin A, welches nach Umwandlung in Vitamin A Bedeutung für das Sehen, besonders in der Dämmerung und bei Nacht, sowie die Hell- und Dunkel-Angleichung hat.
- Haarwachstum fördernd: Infolge des Gehaltes an schwefelhaltigen Aminosäuren. Das Haar wirkt gesünder, glatter und schöner nach Pollenkuren.
- Unterstützung bei Osteoporose: In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass Blütenpollen den Knochenverlust aufgrund von Osteoporose verringern kann.
- Hautpflege: Äußerlich angewendet können Blütenpollen zu einer schöneren, gesünderen Haut beitragen.
Anwendung in der Apitherapie
In der Apitherapie, der Behandlung mit Bienenprodukten, werden Blütenpollen bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, darunter allgemeine Leistungsschwäche, Stress, Appetitlosigkeit, Leberleiden, Prostataerkrankungen, Potenzschwäche, Wechseljahresbeschwerden, depressive Verstimmungen und psycho-vegetative Störungen. In der Apitherapie werden Blütenpollen zur Desensibilisierung bei Pollenallergien angewandt.
Honig als Partner von Blütenpollen
Honig und Blütenpollen bilden eine ideale Kombination. Honig enthält neben vielen natürlichen Fruchtzuckeranteilen und Vitaminen Enzyme, Mineralien, Eiweiße und Aromastoffe. Durch unterschiedliche Blüten, Blühvorkommnisse sowie Wetterbedingungen ist der Honig jedes Jahr einzigartig und individuell. Honig kann die Aufnahme der Nährstoffe aus den Blütenpollen verbessern und den Geschmack angenehmer machen. Zudem wirkt Honig selbst antibakteriell und entzündungshemmend.
Verwendung und Verzehrempfehlung
Blütenpollen sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter:
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- Ganze Pollen: Sie können pur gegessen oder in Joghurt, Müsli, Smoothies oder andere Speisen gemischt werden. Da die einzelnen Pollenkörner eine sehr harte Außenwand haben, ist es ratsam, sie vor dem Verzehr einzuweichen.
- Pollenpulver: Es kann leichter in Flüssigkeiten eingerührt werden.
- Kapseln: Sie sind eine praktische Alternative für Menschen, die den Geschmack von Blütenpollen nicht mögen.
- Globuli und Dilutionen: Homöopathische Zubereitungen von Blütenpollen.
Verzehrempfehlung: Im Regelfall beträgt die täglich anzuwendende Menge an Blütenpollen 15-30g (ein gehäufter Teelöffel entspricht etwa 8g, ein gestricherner Esslöffel etwa 15g). Zwischen den eigentlichen Blütenartenkuren von etwa 4 Wochen Dauer können zwischenzeitlich etwa 8g täglich verzehrt werden. Es ist ratsam, mit einer kleinen Menge Pollen pro Tag (ca. ½ Teelöffel) zu starten und diese Dosis langsam auf circa einen Esslöffel pro Tag zu steigern. Wieviel Blütenpollen soll verzehrt werden?
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
- Qualität: Achten Sie auf hochwertige Blütenpollen von Imkern Ihres Vertrauens oder aus kontrolliert biologischer Bienenzucht. Bio-Imker:innen müssen ihre Bienenstöcke nämlich nach speziellen Vorgaben aufstellen. Dabei muss gewährleistet sein, dass sich in einem Umkreis von drei Kilometern Nektar- und Pollentrachten befinden, die im Wesentlichen aus ökologischen Kulturen und/oder Wildpflanzen und/oder Kulturen bestehen, die nach Methoden mit geringer Umweltbelastung behandelt werden.
- Herkunft: Bevorzugen Sie Pollen aus Regionen mit naturbelassener Umgebung, um eine hohe Qualität und Reinheit zu gewährleisten.
- Rückstandskontrolle: Achten Sie darauf, dass die Pollen auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und anderen Schadstoffen untersucht wurden. Die Pollenvereinigung sammelt Blütenpollen aus Imkereien im Westallgäu. Uns persönlich gaben diese Kriterien ein gutes Gefühl was das Vertrauen an hochwertigem Blütenpollen betrifft.
- Frische: Frischer Pollen hat einen Wassergehalt von etwa 35 % und kann schnell schimmeln. Achten Sie daher auf eine sachgerechte Lagerung. Da frischer Pollen sehr schnell verdirbt, wird er von den Bienen mit Speichel und etwas Honig vermischt und dadurch fermentiert. Dieser auf diese Weise haltbar gemachte Pollen wird als „Bienenbrot“ oder „Perga“ bezeichnet.
Risiken und Nebenwirkungen
- Allergien: Bei Heuschnupfen oder anderen Formen von Allergien können mitunter schwere allergische Reaktionen auftreten, wenn man den Pollen pur zu sich nimmt. Beginnen Sie daher mit einer kleinen Menge und steigern Sie die Dosis langsam.
- Wechselwirkungen: Bei bestehenden Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten sollte vor dem Verzehr von Blütenpollen ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
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