Honig-Lanolin-Seife: Eigenschaften, Vorteile und Rezepturen
Manchmal brauchen wir kleine Momente purer Verwöhnung - ob zum Verwöhnen deiner Liebsten oder für dich selbst! Honig-Lanolin-Seife bietet eine einzigartige Kombination aus pflegenden Inhaltsstoffen, die sowohl für die Hautgesundheit als auch für ein luxuriöses Hautgefühl sorgen. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften und Vorteile von Lanolin, die Wirkung von Honig in Seifen und gibt Anleitungen zur Herstellung eigener Honig-Lanolin-Seifen.
Was ist Lanolin?
Lanolin, auch bekannt als Wollwachs oder Wollfett, wird aus der Wolle von Schafen gewonnen. In der Natur schützt dieses wertvolle Wachs die Schafswolle vor Wind und Wetter und sorgt dafür, dass sie wasserabweisend bleibt. Lanolin ist reich an Ceramiden, was es zu einem hervorragenden Weichmacher und Feuchtigkeitsspender macht. Es reduziert den transepidermalen Wasserverlust und stärkt die Barrierefunktion der Haut auf natürliche Weise.
Eigenschaften von Lanolin:
- Pflegend: Lanolin spendet Feuchtigkeit, beruhigt die Haut und hilft trockenen Stellen, sich zu regenerieren.
- Schützend: Es hinterlässt einen zarten Schutzfilm, ohne die Haut fettig wirken zu lassen.
- Vielfältig: Durch seine Nähe zu den natürlichen Hautfetten ist es besonders hautfreundlich und für empfindliche Haut geeignet.
Studien haben bewiesen, dass Lanolin selbst für die empfindlichsten Hauttypen verträglich ist. Es besteht aus einer hochkomplexen Mischung von Estern aliphatischer Alkohole mit hohem Molekulargewicht, Sterolen und Fettsäuren.
Honig in Seifen: Ein natürlicher Feuchtigkeitsspender
Honig hat viele pflegende Eigenschaften, darunter die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden und der Haut eine geschmeidige Textur zu verleihen. Außerdem enthält Honig Antioxidantien und hat eine antibakterielle Wirkung, was ihn besonders für empfindliche oder zu Akne neigende Haut geeignet macht. Bienenhonig besitzt Eigenschaften, die unsere Haut beruhigt, weich und geschmeidig macht.
Vorteile von Honig-Lanolin-Seife
Die Kombination von Honig und Lanolin in Seifen bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
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- Feuchtigkeitsspendend: Beide Inhaltsstoffe sind hervorragende Feuchtigkeitsspender und helfen, die Haut hydratisiert zu halten.
- Beruhigend: Besonders bei trockener, rissiger oder gereizter Haut wirkt diese Seife beruhigend und heilend.
- Schützend: Lanolin bildet eine schützende Barriere auf der Haut, während Honig zusätzlich antibakterielle Eigenschaften bietet.
- Luxuriöses Hautgefühl: Die Seife sorgt für ein weiches, geschmeidiges und gepflegtes Hautgefühl.
Zusatzstoffe in der Seifenherstellung
In der Seifenherstellung werden nicht nur die Basisbestandteile wie Fette und Laugen verwendet, sondern auch eine Vielzahl von Zusatzstoffen. Diese Zusatzstoffe können verschiedene Effekte auf die Haut haben, das Aussehen und die Textur der Seife beeinflussen oder sogar die Haltbarkeit der Seife verlängern.
Weitere beliebte Zusatzstoffe:
- Salz: Erhöht die Härte der Seife und unterstützt die Schaumbildung.
- Zucker: Intensiviert die Schaumbildung und wirkt als Feuchthaltemittel.
- Glycerin: Ein hervorragendes Feuchthaltemittel, das Wasser aus der Luft anzieht und die Haut hydratisiert.
- Seide: Macht die Seife besonders zart und luxuriös, spendet Feuchtigkeit und wirkt antibakteriell.
- Zitronensäure: Reguliert den pH-Wert der Seife und macht sie milder für die Haut.
- Milchprodukte: Machen die Seife sanft und pflegend, wirken sanft exfolierend und spenden Feuchtigkeit.
- Stärke: Sorgt für eine feinere Konsistenz und hat eine leicht mattierende Wirkung auf der Haut.
- Eiweiß & Eigelb: Pflegen und schützen die Haut, straffen sie und spenden Feuchtigkeit.
- Peelingzusätze: Wie Kaffepulver, Hafermehl, Mohn, Salz oder Zucker für eine exfolierende Wirkung.
- Vitamin E: Ein starkes Antioxidans, das die Haut vor freien Radikalen schützt und den Alterungsprozess verzögern kann.
- Blüten & Kräuter: Wie Lavendel, Kamille oder Rosmarin für Duft und heilende Eigenschaften.
Milchseife: Eine besondere Variante
Milch ist nicht nur im Müsli oder Kaffee eine beliebte Zutat. Auf dem Markt gibt es seit einiger Zeit immer mehr Haar- oder Dusch-Seifen aus unterschiedlichen Milchsorten. Naturseifen mit pflanzlichen Milchextrakten oder auch Milchseifen aus tierischer Milch werden daher immer beliebter. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Die Stückseifen halten meist länger als Flüssigseife und ihr bekommt sie meist ohne viel Plastikmüll.
Im Vergleich zu herkömmlichen Seifen wird bei Milchseifen das Wasser der Lauge durch Milch ersetzt. Hierzu wird zum Beispiel Kuhmilch, Schafsmilch, Kamelmilch oder Eselsmilch verwendet. Aber auch mit pflanzlicher Milch wie Kokosmilch, Mandelmilch, Reismilch oder Sojamilch kann Seife hergestellt werden. Milch setzt sich aus über 2.000 einzelnen Substanzen zusammen, die unter anderem jede Menge Aufbau- und Pflegestoffe enthalten.
Seifen mit Milch haben eine rückfettende Wirkung, so dass der Haut beim Waschen keine Feuchtigkeit entzogen wird. Außerdem wird Milchseifen durch ihren hohen Fett-, Eiweiß-, Vitamin- und Mineralienanteil eine beruhigende und pflegende Wirkung nachgesagt.
Rezept für eine Honig-Lanolin-Seife
Hier ist ein einfaches Rezept für eine Honig-Lanolin-Seife, das du zu Hause ausprobieren kannst:
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Zutaten:
- Feste Fette: Kokosöl, Lanolin, Sheabutter und Kakaobutter
- Flüssige Öle: Olivenöl, Reiskeimöl und Rizinusöl
- NaOH (Natriumhydroxid)
- Destilliertes Wasser
- Titandioxid (optional, zum Aufhellen der Seife)
- Duftöl (nach Wahl)
- Honig
Vorbereitung:
- Lege alle Zutaten und Werkzeuge (Waage, Stabmixer, Rührbehälter, Spatel und Silikonform) bereit.
- Denke an deine Schutzausrüstung: Handschuhe, Schutzbrille (!!!) und ggf. Arbeitskleidung.
Anleitung:
- Fette schmelzen: Schmelze die festen Fette (Kokosöl, Lanolin, Sheabutter und Kakaobutter) vorsichtig in einem Topf auf der Herdplatte, in der Mikrowelle oder in einem Wasserbad. Lasse die festen Fette etwas abkühlen bevor du die flüssigen Öle (Olivenöl, Reiskeimöl und Rizinusöl) hinzufügst (oder wiege die flüssigen Öle in einem separaten Gefäß ab.
- Lauge anrühren: Gib das NaOH vorsichtig zum destillierten Wasser (niemals umgekehrt!) und rühre, bis sich alles aufgelöst hat. Am besten machst du das in deiner Spüle die etwas mit kaltem Wasser gefüllt ist (gerade so viel, dass das Laugengefäß nicht umkippt). Falls trotz der Abkühlung im Spülbecken Dämpfe entstehen, keinesfalls einatmen. Lass die Lauge auf ca. 30-32 °C abkühlen.
- Mit Titandioxid die Seife aufhellen (optional): Wenn du magst, verrühre Titandioxid mit Öl, damit keine weißen Pünktchen in der Seife entstehen und helle damit den Seifenleim auf. Ich habe diese Mischung in einer kleinen Flasche vorbereitet. Wenn ich Titandioxid benötige, schüttle ich die Flasche gut (in der Flasche befinden sich kleine Metallperlen die beim Aufmischen helfen) und füge es:(1) den Ölen vor Zugabe der Lauge zu (wenn ich die ganze Seife aufhellen möchte) oder (2) einem Teil vom Seifenleim (den ich nach der Zugabe von der Lauge in einen speraten Behälter gefüllt habe).
- Lauge und Öle mischen: Wenn sowohl die Lauge als auch die Öle in etwa die gleiche Temperatur haben, gieße die Lauge langsam in die Öle. Verwende einen Stabmixer, um die Mischung zu emulgieren - rühre, bis sie die Konsistenz einer leichten Vanillesauce hat.
- Duft und Honig hinzufügen: Rühre den Duft und den Honig mit dem Spaten (und nicht mehr mit dem Pürierst mixen) unter den fertigen Seifenleim, kurz vor dem Abfüllen. Dann ganz schnell arbeiten da der Duft die Seife oft schnell andicken lässt.
- Form füllen: Gieße den Seifenleim in deine Seifenform und lasse die Seife leicht anziehen, bevor du die vorbereiteten Herz-Aufleger platzierst.
- Die Seife „schlafen legen“: Lass die Seife für 24-48 Stunden in der Form ruhen, bevor du sie herausnimmst und in Stücke schneidest.
- Reifezeit: Stelle die geschnittenen Seifenstücke an einem gut belüfteten Ort und lasse sie 4-6 Wochen reifen.
Tipps und Hinweise:
- Lanolin sollte sparsam eingesetzt werden, damit der Seifenleim nicht zu schnell andickt und die Seife nicht zu weich wird.
- Die Literatur empfiehlt Lanolin zwischen 5 und 10 % einzusetzen. Es ist ratsam, vorsichtig mit der Einsatzmenge umzugehen, da der Seifenleim schnell andickt und man ziemlich schnell feste Seife bekommt.
- Für einen zusätzlichen Schaum-Boost kann ein selbstgemachter Kastaniensud verwendet werden, der natürliche Saponine mitbringt.
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