Heilfasten: Ist Honig erlaubt oder verboten? Ein umfassender Leitfaden

Heilfasten ist ein seit langem etablierter Ansatz zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens. Dabei wird für eine begrenzte Zeit auf feste Nahrung und Genussmittel verzichtet oder die Lebensmittelauswahl zumindest eingeschränkt. Ob zu Hause, in Hotels oder Kliniken - Heilfasten wird vielerorts angeboten und praktiziert.

Die Ursprünge des Heilfastens

Der deutsche Arzt Dr. Otto Buchinger entwickelte bereits 1935 ein erstes Programm zum Heilfasten und prägte den Begriff. Ursprünglich diente das Fasten dazu, Körper und Seele vor religiösen Festen zu reinigen, Opfer darzubringen oder für Sünden zu büßen. Heute ist es ein Ernährungstrend, der wissenschaftlich untersucht wird.

Ziele des Heilfastens

Mit dem Heilfasten werden verschiedene gesundheitliche Ziele verfolgt:

  • Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus)
  • Therapie chronischer Erkrankungen (z. B. Rheuma oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis)
  • Unterstützung bei der Umstellung der Ernährungsweise, Gewichtsreduktion und langfristigen Gewichtskontrolle
  • Bewusste Auszeit für Körper und Geist

Autophagie: Der zelluläre Reinigungsprozess

Ein wichtiger Aspekt des Fastens ist die Autophagie. Dabei werden nicht benötigte und kranke Zellbestandteile abgebaut und recycelt. Dieser Prozess reinigt die Zellen und verhindert die Ablagerung von zellulärem Müll, der krank machen kann. Regelmäßige Essenspausen und Bewegung fördern die Autophagie.

Heilfasten bei rheumatoider Arthritis

Heilfasten wird seit einiger Zeit bei rheumatoider Arthritis eingesetzt, da es kurzzeitig positive Effekte auf Entzündungen im Körper haben kann. Studien zeigen, dass Betroffene während und nach der Fastenkur weniger Beschwerden haben, Gelenke abschwellen und Schmerzen gelindert werden. Allerdings ist es keine langfristige Therapieform.

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Das Heilfasten-Konzept nach Buchinger

Das Konzept nach Buchinger zielt darauf ab, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu wecken und ihn von „Schlacken“ zu befreien. Dieses „Entschlacken“ soll Krankheiten vorbeugen oder sogar heilen. Eine Darmentleerung wird als Einstieg in das drei- bis vierwöchige Fastenprogramm empfohlen.

Die „Schlacken“-Theorie

Es ist wichtig zu beachten, dass die Theorie des „Entschlackens“ wissenschaftlich nicht begründet ist. Nicht verwertbare Nahrungsbestandteile sammeln sich nicht als „Schlacken“ im Körper an, sondern werden bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über Darm und Nieren ausgeschieden.

Die tägliche Kalorienzufuhr beim Heilfasten

Während des Heilfastens werden rund 600 Kalorien aus überwiegend Kohlenhydraten und wenig Eiweiß zu sich genommen. Auf Fett, Kaffee, Alkohol, Nikotin und Süßigkeiten wird verzichtet. Es können Obst- oder Reistage eingelegt werden. Entscheidend ist nicht nur das „Nichtsessen“, sondern auch Bewegung und leichte sportliche Betätigung.

Wer sollte nicht fasten?

Fasten ist nicht für jeden geeignet. Davon abzuraten ist Kindern und Jugendlichen im Wachstum, Personen mit Essstörungen sowie Schwangeren und Stillenden. Fasten kann Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen oder Schwindelgefühle verursachen. Vor einer Heilfastenkur ist ein ärztlicher Check-up empfehlenswert.

Heilfasten: Ein Fazit

Heilt Fasten und nimmt man damit ab? Heilfasten ist keine geeignete Maßnahme zur Gewichtsreduktion. Zwar sinkt das Gewicht während einer Fastenwoche, jedoch ist der Verlust an Eiweiß im Körper kritisch zu sehen, da Muskelmasse abgebaut wird. Modifiziertes Fasten mit eiweißhaltigen Lebensmitteln kann hier eine Alternative sein. Heilfasten kann als Starthilfe für eine gesundheitsbewusstere Lebensführung dienen, da das Essen nach einer gewissen Zeit bewusster wahrgenommen wird.

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Ernährung nach der Fastenkur

Die Ernährungspyramide zeigt, worauf es bei der Auswahl von Lebensmitteln ankommt. Nichts ist verboten, die Mengen sind entscheidend. Leichte, ausgewogene Snacks sind kalorienreichen Leckerbissen vorzuziehen.

Die Rolle des Honigs beim Heilfasten

Honig in der Tradition des Heilfastens nach Buchinger

Dr. Otto Buchinger erlaubte in seiner modifizierten Form des Heilfastens täglich bis zu zwei Teelöffel Honig. Dies diente dazu, den Körper mit einer kleinen Menge an Energie in Form von Kohlenhydraten zu versorgen und den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Honig bei Fastenkrisen

Honig kann bei der sogenannten Fastenkrise helfen. Ein Teelöffel Honig am Vormittag kann durch den ausgelösten Energieschub Müdigkeit vertreiben und unangenehme Auswirkungen des Fastens mildern.

Honig als Genussmittel

Obwohl Honig eine natürliche Süße bietet, sollte er während des Heilfastens nur in Maßen verwendet werden. Es ist wichtig, den Fokus auf die Reinigung und Entlastung des Körpers zu legen und den Konsum von Zucker, einschließlich Honig, zu minimieren.

Andere Fastenmethoden

Es gibt verschiedene Arten des Fastens, darunter:

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  • Wanderfasten
  • Rohkostfasten
  • Intervallfasten
  • Genussmittelfasten
  • Basenfasten
  • Leberfasten

Wanderfasten

Beim Wanderfasten kombiniert man das Fasten mit Bewegung in der Natur. Spaziergänge und Wanderungen unterstützen den Entgiftungsprozess und fördern das Wohlbefinden.

Intervallfasten

Intervallfasten beinhaltet einen bestimmten Essrhythmus mit regelmäßigen Essenspausen. Es gibt verschiedene Modelle, wie z.B. das 16:8-Fasten oder die 5:2-Methode.

Basenfasten

Beim Basenfasten werden nur basische Lebensmittel gegessen, um den Körper zu entsäuern. Saurebildende Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Süßigkeiten sind tabu.

Leberfasten

Das Leberfasten zielt darauf ab, die Leber zu entlasten und Erkrankungen wie Fettleber zu lindern. Es beinhaltet spezielle Shakes und viel Gemüse.

Tipps für eine erfolgreiche Fastenkur

  • Nichts überstürzen und gut planen
  • Die Familie einbeziehen und das persönliche Umfeld informieren
  • Eine gute Zeit wählen, in der keine besonderen Ereignisse anstehen
  • Das Frühjahr oder der Herbst sind optimale Zeiten für eine Fastenkur
  • Beim ersten Mal Fasten in der Gruppe oder unter Anleitung eines Fastenexperten
  • Dem Fasten Raum geben und sich Zeit für sich selbst nehmen
  • Auf den Körper hören und bei Bedarf Rücksprache mit einem Arzt halten
  • Entlastungs- und Aufbautage einplanen
  • Sich moderat bewegen und ausreichend trinken

Die psychologischen Aspekte des Fastens

Fasten ist nicht nur ein körperlicher Prozess, sondern auch eine mentale Erfahrung. Es kann helfen, sich auf wesentliche Interessen zu besinnen, kreative Momente zu erleben und den Alltag zu entschleunigen.

Musik und Naturgeräusche

Ruhige Musik, Klangschalen, Meditations- oder Yoga-Musik können den Geist beruhigen. Naturgeräusche wie Wind und Vogelgezwitscher wirken heilsam und verbinden uns mit der Natur.

Digitaler Detox

Während des Fastens ist es ratsam, auf digitale Medien wie Handy, Fernsehen und Social Media zu verzichten. Dies ermöglicht es, sich auf sich selbst zu konzentrieren und zur Ruhe zu kommen.

Fasten in verschiedenen Religionen

In nahezu allen Religionen hat das Fasten Tradition. Im Christentum gibt es die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern, im Islam fasten die Gläubigen im Monat Ramadan.

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