Halbe Schokolade bei REWE: Preisentwicklung und Hintergründe
Die Schokoladenpreise sind in den letzten Monaten deutlich gestiegen, was sich auch auf das Angebot bei REWE auswirkt. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe für diese Entwicklung, die Auswirkungen auf verschiedene Schokoladensorten und gibt Tipps für preisbewusste Schokoladenliebhaber.
Preisanstieg bei Schokolade: Eine Momentaufnahme (Stand: 25.11.2024)
Beim Gang durch den Supermarkt fällt es auf: Schokolade ist teurer geworden. Was einst ein erschwingliches Vergnügen war, kostet nun spürbar mehr. Besonders betroffen ist die beliebte Marke Ritter Sport, bei der eine reguläre Tafel bei Edeka, Kaufland und Norma um 40 Cent auf 1,89 Euro (+27 Prozent) gestiegen ist. In einigen Edeka-Filialen kostet sie sogar 1,99 Euro. Die Nuss-Varianten von Ritter Sport kosten bereits 2,19 Euro (+30 Prozent, vorher 1,69 Euro) oder sogar 2,29 Euro.
REWE und Lidl bieten die Schokolade aktuell noch zu den alten Preisen an, da es bisher keine Einigung zwischen Händlern und Herstellern gab. Es wird jedoch befürchtet, dass andere große Schokoladenhersteller wie Mondelez (Milka), Mars, Ferrero, Lindt und Nestlé dem Beispiel von Ritter Sport folgen und ihre Preise ebenfalls anheben werden.
Ursachenforschung: Warum ist Schokolade teurer geworden?
Der Hauptgrund für den Preisanstieg liegt in der Verknappung von Kakao. Die Preise für Kakaorohware (Kakaobohnen, Kakaobutter und Kakaopulver) sind an den internationalen Rohstoffbörsen um bis zu 75 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Verantwortlich dafür sind Missernten und Ernteausfälle durch Pilzerkrankungen und ungünstige Wetterbedingungen, die das Angebot des begehrten Rohstoffs reduziert haben. Auch Spekulationen an den Rohstoffbörsen tragen zu den schwankenden Kakaopreisen bei.
Allerdings ist dies nur ein Teil der Erklärung. Experten vermuten, dass auch strategische Überlegungen der Hersteller eine Rolle spielen. Dazu gehören die Analyse von Schwellenpreisen, Preisgefüge im Marktumfeld (z.B. Preisabstand zu Wettbewerbern) und die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher.
Lesen Sie auch: Hype, Inhaltsstoffe und Qualität: Dubai-Schokolade im Vergleich
Auswirkungen auf das Schokoladensortiment: Mehr als nur Tafelschokolade
Neben Tafelschokoladen sind auch andere Schokoladenprodukte von den Preissteigerungen betroffen. So kostet beispielsweise der 70 Gramm schwere Lindt Schoko-Weihnachtsmann jetzt 3,19 Euro (+7 Prozent), im letzten Jahr waren es noch 2,99 Euro. Der Milka Schoko-Weihnachtsmann (45 Gramm) kostet aktuell 1,39 Euro (+8 Prozent), 2023 waren es 1,29 Euro.
Ein Blick auf die Preisentwicklung der letzten Jahre zeigt, dass der Preisanstieg bei Schoko-Weihnachtsmännern besonders deutlich ist. Der Preis für den Milka Weihnachtsmann (100 Gramm) ist von 1,79 Euro in der Weihnachtszeit 2019 auf aktuell 2,49 Euro (90 Gramm) gestiegen - ein Plus von 55 Prozent. Manche Läden verlangen sogar 2,59 Euro (+61 Prozent). Der Weihnachtsmann von Lindt (125 Gramm) verteuerte sich im gleichen Zeitraum um 35 Prozent. Der Preisanstieg für den Schoko-Weihnachtsmann der Marke Kinder von Ferrero (110 Gramm) beträgt von 2020 bis 2024 immerhin 31 Prozent.
Auch bei herkömmlichen Schokoladentafeln sind die Preisaufschläge überdurchschnittlich hoch. Der Preis für eine Tafel Milka-Schokolade ist in den 14 Jahren von 2011 bis 2024 um 67 Prozent gestiegen. Die Edel-Vollmilch von Ritter Sport kletterte im Preis um 112 Prozent nach oben und der Preis für eine Tafel Voll-Nuss sogar um 146 Prozent.
Wer profitiert von den steigenden Preisen?
Ob die Preisanstiege gerechtfertigt sind, ist schwer zu beurteilen. Große Hersteller wie Mondelez, Nestlé und Ferrero sichern sich meist mit langfristigen Verträgen ab und lagern große Vorräte an Kakao ein, um Preisschwankungen auszugleichen. Daher sind sie von den extremen Preisanstiegen bei der Kakaorohware zunächst weniger betroffen.
Interessant ist, dass der Kakaopreis in den 2010er Jahren lange auf gleichem Niveau verharrte, während die Verkaufspreise für Schokolade deutlich stiegen. Die Rohstoffkosten für Kakao machen nur einen kleinen Teil des Verkaufspreises von Schokolade aus. Experten schätzen, dass lediglich etwa 7 Prozent des Preises einer Tafel Schokolade den Kakaobauern zugutekommen. Eine Verdoppelung des Kakaopreises würde sich demnach nur um etwa 10 Cent auf den Supermarktpreis auswirken.
Lesen Sie auch: Schnelle Schokoladenhärtung
Trotz der gestiegenen Verkaufspreise hat sich die Situation für viele Kakaobauern kaum verbessert. In Ländern wie Ghana wird der Kakaopreis staatlich festgelegt, sodass Kleinbauern oft wenig von den globalen Preissteigerungen profitieren. Zudem verfügen Großkonzerne über langfristige Lieferverträge, sodass der Preisanstieg bei den Bauern erst mit Verzögerung ankommt. Die aktuelle Situation mit schlechten Ernten kann für viele Kakaobauern existenzbedrohend sein.
Tipps für preisbewusste und nachhaltige Schokoladenliebhaber
Trotz der steigenden Preise gibt es Möglichkeiten, beim Schokoladenkauf zu sparen und gleichzeitig nachhaltiger zu konsumieren:
- Auf Eigenmarken setzen: Viele Supermärkte bieten Schokoladen ihrer Eigenmarken an, die oft eine ähnliche Qualität wie Markenprodukte bieten, jedoch günstiger sind.
- Preise vergleichen: Die Preise für Schokolade können von Hersteller zu Händler stark variieren.
- Nachhaltige Schokolade wählen: Wer einen Beitrag leisten möchte, kann auf Schokolade mit zertifizierten Nachhaltigkeitssiegeln wie Fairtrade setzen. Diese bieten zumindest einen gewissen Schutz für die Kakaobauern.
Schokoladentest: Qualität muss nicht teuer sein
Ein Schokoladentest hat gezeigt, dass gute Schokolade nicht teuer sein muss. Von 25 getesteten Schokoladen waren 15 gut und 9 befriedigend. Schokoladen, die pro 100 Gramm mehr als 3 Euro kosten, schnitten nicht immer besser ab als solche für rund 1 Euro. Unter den günstigen waren sogar solche mit Nachhaltigkeitssiegel.
Die "Gute Schokolade" der Initiative Plant-for-the-Planet ist ein knapper Testsieger. Sie trägt das Fairtrade-Siegel und gehört mit 1 Euro pro 100 Gramm zu den günstigen im Test. Die Stücke sind so gestaltet, dass erkennbar ist, wie viel Prozent des Verkaufspreises in welches Projekt fließen. Nach Angaben der Initiative gehen beispielsweise 20 Prozent an ein Aufforstungsprojekt in Mexiko.
Lesen Sie auch: Alles über Camondas Dubai Schokolade
tags: #halbe #schokolade #rewe #preis


