Gelee mit 2:1 Zucker Rezept: Eine umfassende Anleitung

Johannisbeergelee ist ein wahrer Genuss und vielseitig einsetzbar. Ob als Brotaufstrich, zum Aromatisieren von Bratensoßen oder Dressings, zum Marinieren oder Glasieren - selbstgemachtes Gelee ist etwas Besonderes. Die Herstellung ist einfacher als gedacht und eignet sich auch für Anfänger. Doch welche Methode ist die beste, und was sollte man beachten? Dieser Artikel bietet eine detaillierte Anleitung und beantwortet häufige Fragen rund um das Thema Gelee kochen mit 2:1 Zucker.

Die Grundlagen: Gelierzucker und seine Funktion

Der Schlüssel zu einem festen Gelee liegt im Gelierzucker. Dieser enthält Pektin, ein Geliermittel, das in normalem Zucker fehlt. Johannisbeeren enthalten von Natur aus viel Pektin, weshalb man auch mit normalem Zucker Gelee herstellen kann. Es gibt verschiedene Arten von Gelierzucker:

  • 1:1 Gelierzucker: Hier werden Saft und Zucker zu gleichen Teilen verwendet. Dies ist eine sichere Methode, um ein festes Gelee zu erhalten, besonders bei säurehaltigen Früchten wie Johannisbeeren.
  • 2:1 Gelierzucker: Bei dieser Variante werden zwei Teile Saft mit einem Teil Zucker gemischt. Dies ergibt ein fruchtigeres Gelee, da weniger Zucker enthalten ist.
  • 3:1 Gelierzucker: Hier werden sogar drei Teile Saft mit einem Teil Zucker kombiniert, was zu einem besonders fruchtigen, aber möglicherweise weniger festen Gelee führt.

Die Wahl des Gelierzuckers hängt von der Süße der Früchte und dem gewünschten Ergebnis ab. Für ein extra-fruchtiges Gelee empfiehlt sich Dr. Oetker Gelierzucker Extra 2:1 oder Super 3:1.

Johannisbeergelee mit 2:1 Zucker: Das Rezept

Dieses Rezept konzentriert sich auf die Verwendung von 2:1 Gelierzucker, um ein besonders fruchtiges Johannisbeergelee herzustellen.

Zutaten:

  • 1000 ml Johannisbeersaft (selbst entsaftet oder gekauft)
  • 500 g Gelierzucker 2:1
  • Eventuell Saft von 1-2 Zitronen (bei sehr süßen Johannisbeeren)

Zubereitung:

  1. Johannisbeeren entsaften (falls kein fertiger Saft verwendet wird): Die gewaschenen Beeren mit Stielen in einen Topf füllen und vorsichtig aufkochen, bis sie aufplatzen und Saft austritt. Nicht umrühren! Anschließend die Beeren in ein Sieb oder Safttuch geben und den Saft ablaufen lassen. Ein Safttuch mit Halter ist hierbei besonders praktisch.
  2. Saft vorbereiten: Den Johannisbeersaft abmessen und gegebenenfalls mit Zitronensaft vermischen, um die Süße auszugleichen.
  3. Gelee kochen: Den Saft und den Gelierzucker in einen Topf geben und unter ständigem Rühren bei starker Hitze aufkochen.
  4. Kochzeit: Sobald die Mischung sprudelnd kocht, die Kochzeit von mindestens 4 Minuten einhalten. Dabei weiterhin rühren, um ein Anbrennen zu verhindern. Die Kochzeit sollte nicht überschritten werden, da sonst das Pektin abgebaut wird.
  5. Gelierprobe: Vor dem Abfüllen eine Gelierprobe durchführen. Dafür etwas Gelee auf einen kalten Teller geben und abkühlen lassen. Wenn es geliert, ist das Gelee fertig. Andernfalls nochmals kurz aufkochen und erneut testen.
  6. Abfüllen: Das fertige Gelee abschäumen und heiß in vorbereitete, sterile Gläser füllen. Die Gläser sofort verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen.

Tipps und Tricks:

  • Sauberkeit ist entscheidend: Achten Sie auf saubere Gläser und Utensilien, um die Haltbarkeit des Gelees zu gewährleisten.
  • Gläser vorbereiten: Die Gläser vor dem Befüllen mit heißem Wasser ausspülen, um sie zu sterilisieren und ein Springen beim Einfüllen des heißen Gelees zu verhindern.
  • Heißabfüllung: Verwenden Sie eine vorgewärmte Kanne oder einen Messbecher aus hitzebeständigem Glas, um das Gelee sauber und sicher in die Gläser zu füllen. Eine hochwertige Messkanne aus Borosilikatglas eignet sich hierfür ideal.
  • Deckel: Verwenden Sie Twist-Off-Gläser mit passenden Deckeln. Achten Sie darauf, dass die Deckel unbeschädigt sind und fest verschließen. Im Set sind oft mehr Deckel enthalten als Gläser, damit Sie immer Ersatz haben.
  • Temperatur beim Abfüllen: Achten Sie darauf, dass die Temperatur beim Abfüllen nicht unter 80 °C liegt.

Alternativen und Variationen

  • Gelee mit normalem Zucker: Bei Verwendung von normalem Zucker benötigen Sie zusätzlich Zitronensaft und eventuell etwas mehr Pektin, um die Gelierfähigkeit zu gewährleisten. Pro Liter Saft etwa 1 kg Zucker und den Saft einer Zitrone verwenden und die Mischung etwa 10 Minuten kochen lassen.
  • Andere Früchte: Das Rezept lässt sich auch mit anderen Früchten wie Quitten, Äpfeln oder Brombeeren zubereiten. Bei sehr süßen Früchten sollte der Säuregehalt durch Zugabe von Zitronensaft angepasst werden.
  • Aromatisierung: Für eine besondere Note können Sie dem Gelee kurz vor dem Abfüllen Kräuter (z.B. Minze), Gewürze (z.B. Vanille) oder Alkohol (z.B. Rum) hinzufügen.
  • Gelee aus gekauftem Saft: Die Verwendung von gekauftem Saft ist möglich, aber nicht immer erfolgreich. Viele Säfte enthalten Enzyme, die das Pektin zerstören, um ein Gelieren in der Packung zu verhindern. Achten Sie auf Direktsäfte mit hohem Fruchtgehalt und ohne Zusätze.

Die Gelierprobe: So gelingt sie garantiert

Die Gelierprobe ist entscheidend, um die Konsistenz des Gelees zu überprüfen. Es gibt verschiedene Methoden:

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  • Tellermethode: Etwas Gelee auf einen kalten Teller geben und abkühlen lassen. Wenn es geliert, ist das Gelee fertig.
  • Löffeltrick: Einen Löffel in das heiße Gelee tauchen und herausziehen. Wenn das Gelee am Löffel haften bleibt und eine geleeartige Konsistenz aufweist, ist es fertig.

Sollte das Gelee nicht gelieren, kann man es nochmals aufkochen und etwas Zitronensäure hinzufügen, um die Gelierfähigkeit zu verbessern.

Quittengelee: Ein besonderer Genuss

Quittengelee ist eine köstliche Alternative zu Johannisbeergelee. Die Zubereitung ist ähnlich, erfordert aber einige Besonderheiten.

Zutaten:

  • 6 kg Quitten
  • 3 Packungen (à 500 g) Gelierzucker 2:1 (1 Packung pro 900 ml Saft)

Zubereitung:

  1. Quitten vorbereiten: Den Flaum von den Quitten reiben, waschen und grob zerteilen.
  2. Quitten kochen: Die Quitten mit 3 l Wasser in einem großen Topf ca. 1 Stunde köcheln lassen, bis sie weich sind.
  3. Saft gewinnen: Die gekochten Quitten samt Flüssigkeit in ein mit Mulltuch ausgelegtes Sieb geben und mindestens 12 Stunden abtropfen lassen. Anschließend die Tücher ausdrücken, um die Saftausbeute zu maximieren.
  4. Gelee kochen: Den Quittensaft abmessen (ca. 2700 ml) und mit Gelierzucker in einem großen Topf verrühren. Bei starker Hitze aufkochen und mindestens 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, dabei ständig rühren.
  5. Gelierprobe: Gelierprobe durchführen und gegebenenfalls Zitronensäure hinzufügen, falls das Gelee nicht fest wird.
  6. Abfüllen: Das fertige Gelee in sterile Gläser füllen und verschließen.

Tipps für Quittengelee:

  • Kerngehäuse mitkochen: Das Kerngehäuse der Quitten enthält viel Pektin und sollte mitgekocht werden, um die Gelierfähigkeit zu verbessern.
  • Saftmenge: Pro Kilogramm Quitten erhält man etwa 1/2 Liter Saft.
  • Lagerung: Selbstgemachtes Quittengelee hält sich bei kühler Lagerung mindestens 6-9 Monate.

Haltbarkeit und Lagerung

Selbstgemachtes Gelee ist bei richtiger Lagerung lange haltbar. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Saubere Gläser: Verwenden Sie ausschließlich sterile Gläser und Deckel.
  • Korrekte Abfüllung: Füllen Sie das Gelee heiß und randvoll in die Gläser.
  • Luftdichter Verschluss: Achten Sie darauf, dass die Gläser fest verschlossen sind. Ein Vakuum im Glas ist ein Zeichen für einen korrekten Verschluss.
  • Kühle und dunkle Lagerung: Lagern Sie das Gelee an einem kühlen, dunklen Ort, um die Qualität und Farbe zu erhalten.

Unter diesen Bedingungen ist das Gelee in der Regel mindestens 2 Jahre haltbar.

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