Fondant ohne Palmfett Rezept: Eine umfassende Anleitung für Hobbybäcker
Fondant ist aus der Welt der Motivtorten nicht mehr wegzudenken. Er ermöglicht es, Torten, Kuchen und Cupcakes mit einer glatten, farbenfrohen Oberfläche zu versehen und kunstvolle Dekorationen zu gestalten. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über Fondant, seine verschiedenen Arten, die Verarbeitung und natürlich ein Rezept für Fondant ohne Palmfett.
Was ist Fondant?
Der Begriff "Fondant" stammt aus dem Französischen und bedeutet "schmelzend". Es gibt verschiedene Arten von Fondant, die sich in Konsistenz und Verwendung unterscheiden. Allen gemeinsam ist jedoch die Hauptzutat: Zucker. Um die Art des Fondants genauer zu bezeichnen, sollte man immer ein Zusatzwort wie Schmelzfondant, Flüssigfondant, Rollfondant oder Modellierfondant verwenden.
Arten von Fondant
Schmelz- oder Flüssigfondant
Schmelzfondant besteht zu etwa 90 % aus Zucker, der mit Glukosesirup und Wasser erhitzt, abgekühlt und tabliert wird. Das Ergebnis ist eine dickflüssige, weißliche Zuckermasse, die zum Glasieren von Kuchen, Petit Fours, Eclairs und Donuts verwendet wird. Auch zum Füllen von Bonbons findet er Anwendung. Flüssigfondant ist auch bei Hobbybäckern beliebt und wird von einigen Herstellern als Glasur für Endverbraucher angeboten.
Pulverfondant
Pulverfondant ist ein Fertigprodukt für Schmelz- und Flüssigfondant. Durch Zugabe von Wasser erhält man eine dickflüssige Zuckerglasur. Er ist im Fachhandel in verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich und eignet sich gut zum schnellen Glasieren kleiner Gebäcke.
Rollfondant
Rollfondant ist eine Zuckermasse zum Ausrollen. Hobbybäcker bezeichnen Rollfondant oft einfach als "Fondant". Die Zusammensetzung und Herstellung ähneln dem Flüssigfondant, enthalten aber meist noch Bindemittel und pflanzliche Fette. Das Endprodukt ist fester als Flüssigfondant. Rollfondant wird vor der Verarbeitung durch Kneten wieder weich und elastisch gemacht. Die Konsistenz und der Geschmack können je nach Hersteller variieren. Auch Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur und Körpertemperatur können die Beschaffenheit beeinflussen. Rollfondant wird zum Eindecken von Kuchen und Torten verwendet.
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Modellierfondant
Modellierfondant ist fester als Rollfondant und eignet sich daher gut zum Modellieren von Figuren und Dekorationen. Er kann im Handel gekauft oder aus Rollfondant selbst hergestellt werden. Modellierfondant enthält oft Bindemittel wie CMC (Carboxymethylcellulose) oder Traganth, die die Feuchtigkeit aufsaugen und die Masse stabiler machen. Neuere Produkte enthalten auch Kakaobutter, was das Verstreichen bei Übergängen erleichtert.
Blütenpaste
Blütenpaste (auch Gumpaste genannt) wird zur Herstellung von Blütenblättern und feinen Dekorationen verwendet. Sie trocknet sehr schnell aus und ist daher nicht zum Eindecken von Torten geeignet. Blütenpaste enthält Eiweiß und eine größere Menge an Bindemitteln, was sie elastisch und schnelltrocknend macht.
Verarbeitung von Fondant: Tipps und Tricks
Die Arbeit mit Fondant erfordert Übung. Oft sind es kleine Fehler, die zu Problemen führen können. Die folgenden Tipps können helfen, Desaster zu vermeiden:
Der richtige Untergrund: Fondanttaugliche Torten
Rollfondant und Wasser sind keine Freunde. Für gute Ergebnisse beim Torteneindecken ist es wichtig, den richtigen Untergrund zu haben. Sahne- und Frischkäsecremes sind wasserhaltig und daher nicht fondanttauglich. Der Fondant würde sich auflösen und wellig werden. Fondanttaugliche Cremes müssen fetthaltig sein. Besonders geeignet sind Buttercremes und Ganache.
Sahne-, Früchte- oder Moussetorten fondanttauglich machen
Um zu verhindern, dass der Fondant mit nicht fondanttauglichen Zutaten in Berührung kommt, kann man folgende Tricks anwenden:
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- Buttercreme- oder Ganache-Kreis: Auf jeden Tortenboden einen Außenkreis mit Ganache oder Buttercreme spritzen und innerhalb dieses Kreises die Sahnecreme füllen. Der äußere Rand dient als Mauer, um die Sahnefüllung zurückzuhalten. Die Torte nach dem Stapeln gut kühlen.
- Biskuitboden-Isolierung: Dünne Biskuitböden backen, zurechtschneiden und den Rand einer Kuchenform damit auslegen. Der Biskuitboden dient als Mauer. Diese Methode eignet sich besonders für Moussetorten und Käsesahnetorten.
Nach beiden Methoden die Torte außen komplett mit Ganache oder Buttercreme bestreichen, kühlen und dann mit Fondant eindecken.
Fondant kneten: So geht's richtig
Rollfondant muss vor dem Verwenden gut geknetet werden, damit er weich und geschmeidig wird. Wenn er zu hart ist, kann man ihn kurz bei niedriger Stufe in die Mikrowelle geben. Falsches oder zu sparsames Kneten führt dazu, dass der Fondant brüchig bleibt. Den Fondant mit dem Handballen kräftig von sich drücken und durchwalken, ohne Luft einzuarbeiten. Nur so lange kneten, bis er geschmeidig ist. Bei zu langem Kneten kann er zu weich und klebrig werden. In diesem Fall luftdicht abdecken und kurz ruhen lassen.
Luftblasen im Fondant vermeiden
Um zu verhindern, dass beim Kneten Luft eingearbeitet wird, den Fondant nicht wie Teig einschlagen, sondern seitlich wegschieben, damit die Luft entweichen kann. Sollten doch Luftblasen entstanden sein, kann man diese während des Ausrollens mit einer Stecknadel aufstechen und mit dem Finger in Richtung Einstich über die Blase streichen.
Fondant ausrollen: Dicke und Technik
Rollfondant mit einem Rollstab ca. 3-5 mm dick ausrollen und über die Torte legen. Damit er gleichmäßig ausgerollt werden kann, muss er über die Arbeitsfläche gleiten können. Die Arbeitsfläche leicht mit Bäckerstärke oder Stärkemehl bestreuen. Den Fondant zu einer Kugel formen und mit der Handfläche leicht flachdrücken. Mit einem großen Rollstab immer von der Mitte aus nach oben, unten und in alle Richtungen ausrollen. Den Fondant ab und zu drehen, um eine runde Form beizubehalten.
Die Dicke des Fondants hängt vom eigenen Können ab. Als Anfänger sollte man ihn lieber etwas dicker (ca. 5-6 mm) ausrollen, um Fehler besser zu kaschieren.
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Fondant ohne Palmfett: Das Rezept
Da einige gekaufte Rollfondant-Sorten einen kleinen Anteil Palmfett enthalten, hier ein Rezept für Fondant ohne Palmfett, das Sie leicht selbst herstellen können:
Zutaten:
- 500 g Puderzucker
- 80 g Kokosöl (alternativ ungehärtetes Palmfett)
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- 1 Esslöffel Wasser
- ggf. Lebensmittelfarbe
Zubereitung:
- Das Kokosöl, den Zitronensaft und das Wasser sanft erhitzen, bis das Öl flüssig ist.
- Nach und nach den Puderzucker einarbeiten.
- Die Masse ausdauernd kneten und gegebenenfalls noch etwas Puderzucker einarbeiten, wenn sie zu weich ist.
- Die fertige Masse in Frischhaltefolie gut verpacken und mehrere Stunden im Kühlschrank ruhen lassen (am besten über Nacht).
- Danach das Fondant noch mal kurz kneten und anschließend ausrollen. Teigrolle und Hände dazu mit Kokosöl einreiben, damit das Fondant nicht zu sehr klebt.
- Das Rollfondant auf Backpapier noch einmal im Kühlschrank kurz ruhen lassen, vor der weiteren Verarbeitung.
Tipps:
- Wer keinen Kokosgeschmack an der Torte möchte, kann statt Kokosöl Palmin Soft verwenden.
- Durch das Kokosöl wird das Fondant relativ schnell weich, wenn es warm wird. Deshalb sollte die Torte oder der Kuchen nicht allzu warm oder gar in direkter Sonne stehen.
Weitere Fondant-Rezepte
Es gibt viele verschiedene Fondant-Rezepte, die sich in ihren Zutaten und ihrer Herstellung unterscheiden. Hier sind einige weitere Optionen:
- Fondant mit Marshmallows: Dieses einfache Rezept verwendet Marshmallows als Basis und ergibt ein weiches, luftiges Fondant mit Vanillearoma.
- Fondant mit Traubenzucker und Gelatine: Dieses Rezept ergibt ein elastisches Fondant, das sich gut zum Eindecken von Torten eignet.
- Fondant mit Zuckersirup und Glycerin: Dieses Rezept ergibt ein sehr stabiles und haltbares Fondant, das sich gut für aufwendige Dekorationen eignet.
Buttercreme: Die perfekte Basis für Fondant
Unter Fondant-Überzügen versteckt sich häufig eine Schicht Buttercreme (oder Ganache). Die Buttercreme dient als glatte Unterlage für den Fondant und verhindert, dass Feuchtigkeit aus der Torte in den Fondant eindringt.
Grundrezept für Buttercreme:
- 150 g weiche Butter
- 250 g Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker oder etwas Aroma
Zubereitung:
- Die Butter mit dem Puderzucker und dem Vanillezucker 5 Minuten schaumig schlagen.
- Die Creme kann nach Belieben mit Lebensmittelfarbe eingefärbt werden.
Tipps:
- Für eine schneeweiße Buttercreme die Hälfte oder die gesamte Butter durch Palmin Soft ersetzen.
- Soll die Buttercreme nur die Unterlage für einen Fondantüberzug sein, den Kuchen vorher mit einem Brotmesser in Form trimmen.
- Durch den hohen Puderzuckeranteil bildet Buttercreme nach einer Weile eine (nicht sichtbare) Kruste, was eine sehr praktische Eigenschaft ist.
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