Fett heilt, Zucker tötet: Studien und alternative Behandlungsmethoden bei Krebs

Seit Jahrzehnten wird Fett verteufelt und Zucker als vermeintlich gesunde Alternative angepriesen. Doch aktuelle Studien zeigen, dass das Gegenteil der Fall sein könnte: Fett, insbesondere gesunde Fette, haben ein unglaubliches Heilungspotenzial, während raffinierter Zucker und Kohlenhydrate eine Massenvernichtungswaffe für unsere Gesundheit darstellen können. Dieser Artikel beleuchtet die neuesten Erkenntnisse und betrachtet alternative Behandlungsmethoden bei Krebs, die auf diesen Erkenntnissen basieren.

Die Rolle von Zucker im Körper und bei Krebs

Zucker, insbesondere in Form von Glukose, spielt eine zentrale Rolle im menschlichen Körper. Er dient als primäre Energiequelle und liefert Bausteine für wichtige Biomoleküle, die für Zellteilung und -wachstum unerlässlich sind. Krebszellen zeichnen sich durch ein besonders schnelles Wachstum aus und benötigen daher große Mengen an Glukose.

Der deutsche Wissenschaftler Otto Warburg entdeckte bereits vor fast 100 Jahren, dass Krebszellen Glukose bevorzugt auf ineffiziente Weise verwerten, selbst wenn ausreichend Sauerstoff vorhanden ist. Um diesen Nachteil auszugleichen, benötigen Tumorzellen etwa die zehnfache Zuckermenge im Vergleich zu gesunden Zellen. Dieses Phänomen, bekannt als Warburg-Effekt, wird heute in der Krebsdiagnostik mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) genutzt, um Bereiche mit erhöhter Zuckeraufnahme im Körper sichtbar zu machen.

Angriffspunkt Zuckersucht: Neue Therapieansätze

Die Erkenntnis, dass Krebszellen stark von Zucker abhängig sind, eröffnet neue Wege in der Krebstherapie. Forscher suchen nach Substanzen, die den Glukosetransport in die Zellen unterbinden und so das Wachstum von Tumoren verlangsamen oder gar stoppen können.

Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung von GLUT-Inhibitoren, die die Glukosetransporter GLUT-1 und GLUT-3 blockieren. Experimente mit Zellkulturen haben gezeigt, dass diese Substanzen das Wachstum von Krebszellen verlangsamen und zum Absterben der Zellen führen können, während gesunde Zellen weitgehend verschont bleiben. Auch in dreidimensionalen Zellverbänden, sogenannten Sphäroiden, konnte eine wachstumshemmende Wirkung beobachtet werden.

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Um Resistenzen und Schlupflöcher der Krebszellen zu verhindern, werden Substanzen entwickelt, die neben GLUT-1 auch GLUT-3 blockieren und somit auch alternative Stoffwechselwege der Tumorzellen unterbinden.

Die ketogene Ernährung: Fett als Heilmittel

Eine weitere vielversprechende Strategie im Kampf gegen Krebs ist die ketogene Ernährung. Bei dieser Ernährungsform werden etwa 70 Prozent der täglichen Kalorien aus Fetten und Ölen bezogen, während der Anteil an Kohlenhydraten stark reduziert wird.

Die ketogene Diät imitiert die Wirkung des Fastens, ohne dass man hungern muss. Sie zwingt den Körper, Energie aus Fett statt aus Glukose zu gewinnen. Dies kann das Wachstum von Krebszellen verlangsamen, da diese auf eine ausreichende Glukoseversorgung angewiesen sind. Zudem fördert die ketogene Ernährung den Muskelaufbau und den Fettabbau, was insbesondere für Krebspatienten von Vorteil ist, die häufig unter Gewichtsverlust und Muskelschwund leiden.

Weitere alternative Behandlungsmethoden

Neben der ketogenen Ernährung gibt es eine Reihe weiterer alternativer Behandlungsmethoden, die in der Krebstherapie eingesetzt werden können. Dazu gehören unter anderem:

  • Hochdosis-Vitamin-C-Infusionen: Vitamin C kann in hohen Dosen zytotoxische Wirkungen auf Krebszellen haben und die Wirkung von Chemo- und Strahlentherapie verstärken.
  • Artesunat: Der Wirkstoff aus dem Einjährigen Beifuß hat in Studien eine zytostatische Wirkung auf Krebszellen gezeigt und kann die Gefäßneubildung von Tumoren hemmen.
  • Dichloracetat (DCA): DCA kann die Mitochondrien in Krebszellen reaktivieren und so den programmierten Zelltod (Apoptose) auslösen.
  • Amygdalin (Vitamin B17): Amygdalin, das aus Aprikosenkernen gewonnen wird, soll in Tumorzellen Blausäure freisetzen und so die Krebszellen zerstören. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Amygdalin sind jedoch umstritten.
  • DMSO (Dimethylsulfoxid): DMSO kann die Permeabilität der Zellmembranen erhöhen und so die Entgiftung der Zellen unterstützen.

Es ist wichtig zu beachten, dass viele dieser alternativen Behandlungsmethoden wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt sind und ihre Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien nachgewiesen werden muss. Sie sollten daher immer in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker eingesetzt werden.

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Akupunktur als begleitende Therapie

Seit über 3000 Jahren wird Akupunktur in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Auch in der Krebstherapie kann Akupunktur begleitend eingesetzt werden, um beispielsweise Schmerzen zu lindern, Übelkeit zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Die Bedeutung der Ernährung bei Krebs

Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung ist für Krebspatienten von großer Bedeutung. Sie hilft, den Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen, die Nebenwirkungen der Therapie zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Es ist ratsam, sich von einer qualifizierten Ernährungsberatung begleiten zu lassen, um eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln.

Fazit

Die Erkenntnisse über die Rolle von Zucker und Fett im Körper und bei Krebs haben zu neuen Therapieansätzen geführt, die das Potenzial haben, die Behandlung von Krebs zu revolutionieren. Die ketogene Ernährung, die auf einer Reduktion von Zucker und einer Erhöhung des Fettkonsums basiert, sowie andere alternative Behandlungsmethoden können das Wachstum von Tumoren verlangsamen, die Nebenwirkungen der Therapie lindern und die Lebensqualität verbessern. Es ist jedoch wichtig, diese Methoden immer in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker einzusetzen und sich von einer qualifizierten Ernährungsberatung begleiten zu lassen. Studien haben gezeigt, dass der Ersatz von Einfachzuckern durch komplexe Kohlenhydrate bestimmte Herz-Kreislauf- und Stoffwechselparameter beeinflussen kann.

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