Ursachen für Fehler beim Kuchenbacken und wie man sie vermeidet

Kuchen backen kann eine wunderbare und lohnende Erfahrung sein. Es kann jedoch frustrierend sein, wenn der Kuchen nicht wie erwartet gelingt. Häufige Probleme sind das Zusammenfallen des Kuchens nach dem Backen, eine gummiartige oder bröselige Konsistenz oder ein zu trockenes Ergebnis. Glücklicherweise gibt es viele Ursachen für diese Probleme, und mit ein paar einfachen Tipps und Tricks können sie vermieden werden.

Die Bedeutung der richtigen Zutaten und ihrer Temperatur

Die Grundlage vieler Kuchenrezepte bilden klassische Rührteige, die traditionell aus Eiern, Fett (meist Butter), Zucker, Milch und Mehl bestehen. Oft wird auch ein Backtriebmittel wie Backpulver hinzugefügt. Die Qualität und der Zustand der Zutaten spielen eine entscheidende Rolle für das Gelingen des Kuchens.

Die Rolle des Glutens

Ein wichtiger Faktor ist das im Mehl enthaltene Gluten. Gluten ist ein Klebeeiweiß, das in fast allen Getreidesorten vorkommt und dem Teig seine Struktur und Elastizität verleiht. Allerdings kann eine zu intensive Bearbeitung des Teigs dazu führen, dass sich das Gluten zu stark entwickelt und den Kuchen zäh und gummiartig macht.

Die richtige Temperatur der Zutaten

Alle Zutaten sollten idealerweise Zimmertemperatur haben. Kalte Eier beispielsweise können sich nicht gleichmäßig mit den anderen Zutaten vermischen und zu einem Zusammenfallen des Kuchens führen. Um geronnenen Teig zu retten, kann man die Schüssel mit den Zutaten in einem Wasserbad sanft erwärmen und dabei kräftig rühren, bis sich die Zutaten wieder verbunden haben.

Teigzubereitung: Rühren und Kneten mit Gefühl

Die Art und Weise, wie der Teig zubereitet wird, hat einen großen Einfluss auf das Ergebnis. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:

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Nicht zu lange rühren

Sobald sich das Mehl vollständig in die Masse eingefügt hat, sollte man mit dem Mixen aufhören. Zu langes Rühren aktiviert das Gluten und führt zu einem zähen Kuchen. Viele Hobbybäcker glauben, sie tun dem Teig etwas Gutes, indem sie ihn besonders ausgiebig mixen, aber das ist ein Irrtum. Ob man den Teig mit einem Mixer verrührt oder mit der Hand knetet, spielt dabei keine Rolle.

Reihenfolge der Zutaten

Bei Rührkuchen wird meist erst die Butter zusammen mit dem Zucker schaumig geschlagen, bis die Masse cremig hell ist. Erst danach folgen schrittweise und langsam die Eier, danach wird Mehl oder Mehlersatz langsam untergehoben. Durch diese Reihenfolge behält der Teig seine Fluffigkeit.

Kneten von Mürbeteig und Brotteig

Bei Mürbeteig darf der Teig bei Bedarf etwas länger bearbeitet werden als bei einem Rührteig, da Mürbeteig zu Beginn oft etwas krümelig ist und man ihn beispielsweise bei Plätzchen oder Keksen sonst schwer ausrollen kann. Im Gegensatz dazu muss Brotteig kräftig durchgeknetet werden, da hier das Gluten den Teig zusammenhalten muss, da keine Eier verwendet werden.

Backformen und Backvorgang

Auch die Wahl der Backform und der Backvorgang selbst sind entscheidend für das Gelingen des Kuchens.

Die richtige Backform

Es gibt verschiedene Arten von Backformen, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften haben. Weißblechformen sorgen für eine schnelle Bräunung, dafür muss der Teig länger backen. Backformen aus Schwarzblech leiten die Hitze ideal weiter, sodass der Teig schneller gar ist. Wichtig ist auch, die Backform ausreichend einzufetten, damit der Kuchen sich leicht aus der Form lösen lässt.

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Die richtige Position im Ofen

Am besten stellt man die Backform auf einen Rost. Auf die unterste Schiene kommt nur Kuchen, der stark aufgehen soll. Alles andere kann man auf der mittleren Schiene backen. Ist der Kuchen schon braun, aber noch nicht durchgebacken, kann man ihn mit Alufolie abdecken.

Die Stäbchenprobe

Um herauszufinden, ob der Kuchen fertig gebacken ist, hat sich die Stäbchenprobe bewährt. Dazu einfach den Kuchen mit einem Holzstäbchen in der Mitte einstechen. Bleibt Teig hängen, ist er noch nicht durch.

Backofentemperatur und Backzeit

Es ist wichtig, sich an die im Rezept angegebene Backzeit zu halten und den Ofen nicht zu heiß einzustellen. Jeder Ofen ist anders, daher sollte man seinen Ofen kennenlernen und gegebenenfalls die Backzeit anpassen. Ist der Kuchen schon aufgegangen und hat oben eine Kruste gebildet, kann man kurz den Ofen öffnen und den zu dunkel geratenen Kuchen mit Alufolie abdecken.

Häufige Backfehler und wie man sie vermeidet

Neben den bereits genannten Punkten gibt es noch einige weitere häufige Backfehler, die zu einem misslungenen Kuchen führen können:

  • Ofen zu heiß, Backzeit zu kurz: Die Backzeit lässt sich nicht verkürzen, indem man den Ofen einfach heißer stellt.
  • Backofentür zwischendurch öffnen: Das sollte man unbedingt lassen, da der Kuchen sonst zusammenfallen kann.
  • Kuchen ist noch nicht durch: Nach Ende der Backzeit sollte man überprüfen, ob der Kuchen auch wirklich durch ist.
  • Bei Hefeteig: Milch zu heiß: Hefe sind lebende Kulturen, die Hitze gar nicht gut vertragen.
  • Nicht ans Rezept halten: Die Zutaten im Kuchenrezept sollten nicht nach Lust und Laune abgewandelt werden.
  • Zu schnell aus dem Ofen: Dem frisch gebackenen Kuchen sollte man eine kleine Ruhepause im ausgeschalteten Ofen gönnen.
  • Abgelaufene Backtriebmittel verwenden: Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Backpulver oder frischer Hefe sollte man überprüfen.
  • Falsche Backform verwenden: Die Größe der Backform hat einen Einfluss auf die Backzeit und das Ergebnis.
  • Den Backofen nicht vorheizen: Der Backofen sollte immer vorgeheizt werden, bevor der Kuchen hineingeschoben wird.
  • Das Gebäck falsch oder nicht ruhen lassen: Nach dem Backen sollte man dem Gebäck Zeit zum Abkühlen geben.

Was tun, wenn der Kuchen zu trocken ist?

Manchmal kann es passieren, dass der Kuchen zu trocken gerät. In diesem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu retten:

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  • Tränken: Den Kuchen mit Sirup, Fruchtsäften, Milch oder alkoholischen Getränken bepinseln oder übergießen.
  • Toppings: Eine großzügige Schicht Schokoladen- oder Zuckerglasur auftragen.
  • Füllungen: Den Kuchen mit Marmelade, Gelee, Kompott oder Pudding füllen.
  • Apfel-Trick: Einen Apfel in Spalten schneiden und mit dem Kuchen in eine gut schließende Aufbewahrungsdose geben.
  • Dessert-Variationen: Aus dem trockenen Kuchen Cake Pops, Granatsplitter, Tiramisu oder andere Schichtdesserts zubereiten.

Backen mit Backpulver: Besonderheiten und Fehlerquellen

Backpulver ist ein beliebtes Triebmittel, das beim Backen verwendet wird. Es gibt jedoch einige Besonderheiten und Fehlerquellen, die man beachten sollte:

  • Unterschied zwischen Backpulver und Weinsteinbackpulver: Weinsteinbackpulver enthält keine Phosphatzusätze und kann eine gesündere Alternative sein.
  • Dosierung: Zu viel Backpulver kann dazu führen, dass der Teig zu schnell aufgeht und wieder zusammenfällt.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum: Abgelaufenes Backpulver kann seine Triebkraft verlieren.
  • Sofortiges Verbacken: Teige mit Backpulver sollten sofort verbacken werden, da die Triebwirkung nicht lange vorhält.
  • Backformgröße: Die Backformgröße hat einen Einfluss darauf, wie der Backpulver-Teig aufgeht.
  • Vorheizen des Ofens: Der Backofen sollte gut vorgeheizt sein, damit der Backprozess direkt startet.
  • Backofentür geschlossen halten: Die Backofentür sollte so lange wie möglich geschlossen bleiben, insbesondere in den ersten 2/3 der Backzeit.
  • Stäbchenprobe: Bei Muffins, Kuchen, Quiche und Tartes hilft es, eine Stäbchenprobe zu machen.
  • Abkühlen: Die Anleitung zum Abkühlen des Gebäcks sollte genau befolgt werden.

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