Ein Himmel voller Schokolade: Eine Zusammenfassung

Die Beziehung zwischen Mensch und Schokolade ist vielschichtig und reicht von bedingungsloser Leidenschaft über zarte Versuchung bis hin zu hoffnungsloser Abhängigkeit. Um die Geheimnisse der Schokolade zu lüften, begeben wir uns auf eine Reise durch die Kulturgeschichte, beginnend in Mittelamerika, der Heimat des Kakaobaums.

Die Ursprünge des Kakaos in Mittelamerika

Die Verarbeitung der Kakaofrucht erlebte bei den Maya, Inka, Tolteken und Azteken ihre erste Blütezeit. Aus zerstoßenen Kakaobohnen, Pfeffer und Vanille stellten sie ein Getränk her, von dessen aphrodisierender Wirkung der letzte Aztekenherrscher Moctezuma so überzeugt war, dass er täglich mehr als 50 Tassen davon trank. Kakao war nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern auch ein Tauschobjekt, Geldersatz und eine Opfergabe.

Die Ankunft der Schokolade in Europa

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gelangte der Kakao nach Europa, zuerst auf die Iberische Halbinsel und zunächst als Medizin. "Flüssiges bricht das Fasten nicht" war ein Grundsatz der katholischen Fastenlehre, und Schokolade, die bis ins 18. Jahrhundert ohnehin nur in flüssiger Form genossen wurde, wurde zu einem fast lebenswichtigen, weil nahrhaften Getränk für die höhere Geistlichkeit.

Die Jesuiten betrieben in großem Umfang den Kakaohandel und verdienten nicht schlecht an dem, was in Spanien das geistliche und weltliche Modegetränk war. Nach ihrer Ankunft am französischen Hof verlor die Schokolade allerdings rasch den Beigeschmack nach Jesuitentum und Inquisition und stürzte sich ins barocke Treiben von Versailles.

Die Entwicklung der Schokolade im 19. Jahrhundert

Der Geist der Aufklärung trank Kaffee, der als großer Ernüchterer galt, während die Schokolade als anregend und Glück spendend angesehen wurde. Mit dem Ende des Ancien Régime endete auch ihre galante Zeit, und sie verwandelte sich in den Kakao, der seit dem frühen 19. Jahrhundert an ihrer Stelle getrunken wurde.

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Ein holländischer Chemiker namens Coenraad van Houten entwickelte 1815 eine Methode, mit der sich die Kakaobutter besser von der Schokolade löste. Was ehedem dickflüssig und schaumig gewesen war, ließ sich nun leichter zubereiten und war bekömmlicher. Als schließlich 1879 in der Schweiz die Milchschokolade erfunden wurde, war aus dem einstigen Statusgetränk des Adels eine Spezialität für jedermann geworden.

Berühmte Schokoladenliebhaber

Viele berühmte Persönlichkeiten waren leidenschaftliche Schokoladengenießer, darunter der Geheimrat von Goethe, Napoleon I., Alexander von Humboldt, Kaiserin Maria Theresia und Casanova. Johann Wolfgang von Goethe war ein Liebhaber von Trinkschokolade und Schokoladentäfelchen und besaß sogar ein spezielles Schokoladenporzellan, das er immer auf Reisen mit sich führte.

"Ein Himmel voller Schokolade" von Joanne Harris

Joanne Harris' Roman "Chocolat" erzählt die Geschichte von Vianne Rocher, die mit ihrer kleinen Tochter Anouk in das französische Städtchen Lansquenet-sous-Tannes kommt und dort einen bezaubernden Laden für Schokoladen und Pralines aller Art eröffnet. Pater Reynaud, dem ortsansässigen Pfarrer, ist diese Art "himmlischer Verführung" jedoch ein Dorn im Auge und er erklärt Vianne Rocher den Krieg.

Vianne hat ein besonderes Gespür für ihre Kunden und weiß für jeden die Praline oder die Schokoladensorte, die am besten seiner Persönlichkeit entspricht. So entwickelt sich ihr kleiner Laden rasch zum geheimen Mittelpunkt des Ortes, zu dem jeder seine Sorgen, Hoffnungen und Träume trägt.

Schokolade in der modernen Zeit

Heute wird Kakao nicht mehr nur in Süd- und Mittelamerika angebaut, sondern auch in Afrika und Asien, teils in großen Plantagen oder in kleinbäuerlichen Familienbetrieben. Wie zu Zeiten der Azteken wird auch heute noch in allen Kakaoländern der Welt ohne die Hilfe von technischen Geräten geerntet.

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Schokoladenrezepte

Es gibt unzählige Möglichkeiten, Schokolade zu genießen, von einfachen Schokoladenkuchen bis hin zu raffinierten Schokoladenfondues. Hier sind einige Beispiele:

  • Schokoladenkuchen: Ein einfacher, rustikaler Kuchen, der warm oder kalt genossen werden kann.
  • Heiße Schokolade: Liebhaber heißer Schokolade achten nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Konsistenz des Getränks.
  • Rinderragout mit Schokolade: Eine ungewöhnliche, aber köstliche Kombination von süßen und herzhaften Aromen.
  • Schokoladenfondue: Ein festliches Dessert, bei dem frische Früchte und Gebäck in geschmolzene Schokolade getunkt werden.

Schokolade als Forschungsthema

Schokolade ist auch ein interessantes Forschungsthema. So haben sich Schüler in Forschertagen mit der Welt der Schokolade auseinandergesetzt und die Geheimnisse von der Bohne zur Tafel entdeckt.

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