Echtes Lübecker Marzipan Herstellung: Eine Reise in die Welt der Mandelspezialität

Marzipan ist nicht gleich Marzipan. Die Qualität variiert immens, und die Bezeichnung "Edel-Marzipan" ist an strenge Kriterien gebunden. Dieser Artikel beleuchtet die Herstellung von echtem Lübecker Marzipan, geht auf Qualitätsmerkmale ein und gibt Einblicke in die Geschichte dieser besonderen Süßigkeit.

Was macht echtes Lübecker Marzipan aus?

Lübeck gilt als die Marzipan-Hauptstadt Deutschlands. Hier wird seit 1806 von der Firma Niederegger feinstes Edel-Marzipan hergestellt. Ein entscheidender Faktor für die Qualität ist die Rezeptur.

Die Zutaten: Weniger ist mehr

Für Marzipan benötigt man grundsätzlich nur drei Zutaten: Mandeln, Zucker und Rosenwasser. Es ist von Natur aus vegan. Eine einfache Faustregel besagt: Je mehr Zucker enthalten ist, desto geringer ist die Qualität des Marzipans.

Edel-Marzipan: Der Schlüssel liegt im Mandelanteil

Nicht jedes Marzipan darf sich "edel" nennen. Edel-Marzipan zeichnet sich durch einen hohen Anteil an reiner Mandel-Masse aus. Dieser muss mindestens 70 Prozent betragen. Die Zuckermenge darf 30 Prozent nicht überschreiten. Niederegger Marzipan geht sogar noch einen Schritt weiter und verzichtet vollständig auf die Zugabe von Zucker, es besteht ausschließlich aus Marzipan-Rohmasse.

Die Herstellung von Marzipan: Von der Mandel zum Konfekt

Die Herstellung von Marzipan ist ein Prozess, der handwerkliches Können und hochwertige Zutaten vereint.

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Ein einfaches Rezept für Edel-Marzipan

Wer sich selbst im Marzipanmachen versuchen möchte, kann folgendes Rezept ausprobieren:

Zutaten:

  • 200 g Mandeln
  • 85 g Puderzucker (entspricht dem Verhältnis 70:30 für Edel-Marzipan)
  • 1,5 EL Rosenwasser

Zubereitung:

  1. Mandeln in einem Liter Wasser 1 bis 2 Minuten aufkochen. Anschließend in einem Sieb abgießen und kurz abkühlen lassen.
  2. Die Mandeln von der Haut befreien, indem man sie mit den Fingern herausdrückt.
  3. Die geschälten Mandeln in einem Mixer zu einer breiigen Masse zerkleinern.
  4. Den Mandel-Brei in eine Schüssel geben und mit Puderzucker und Rosenwasser vermengen.
  5. Alle Zutaten mit der Hand zu einem glatten Teig verkneten. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen, falls der Teig zu bröselig ist.
  6. Das fertige Marzipan kann nun zu den typischen "Kartoffeln" (runden Bällchen) geformt oder in eine Tafel-Form gebracht werden. Marzipankartoffeln können zusätzlich in Kakao gewälzt werden.

Tipp: Wer das Aroma verfeinern möchte, kann einige Tropfen Orangen-Sirup, Amaretto oder Bittermandel-Öl hinzufügen.

Die Geschichte des Marzipans: Eine Reise durch die Zeit

Auch wenn Deutschland, insbesondere Lübeck, für sein edles Marzipan bekannt ist, hat die Süßspeise ihren Ursprung im Orient.

Ursprünge im Persien des Mittelalters

Bereits der persische Arzt Rhazes (850 bis 923) beschrieb in seinem Medizin-Buch die heilende Wirkung eines Gemisches aus Mandeln und Zucker.

Verbreitung über das Mittelmeer

Im Mittelalter brachten die Kreuzritter die Mandel-Spezialität zusammen mit exotischen Gewürzen aus dem Orient mit nach Europa.

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Die Namensgebung

Das Wort "Marzipan" leitet sich vom alt-venezianischen Wort "Mataban" ab, was so viel wie "kleine Schachtel" bedeutet.

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