Dubai Schokolade Eis von Lidl im Test: Hält der Hype, was er verspricht?
Die Dubai-Schokolade hat in Deutschland für Furore gesorgt. Schokoladenfans standen Schlange, um eine der begehrten Tafeln zu ergattern. Nun springt Lidl auf den Zug auf und bringt Mitte Dezember eine eigene Dubai-Schokolade unter der Eigenmarke Deluxe auf den Markt. Diese wird in zwei Varianten erhältlich sein: Vollmilch und Zartbitter. Doch damit nicht genug: Lidl bietet die beliebte Schokoladensorte nun auch als Eiscreme an. Aber kann das neue Produkt mit dem Original mithalten und den hohen Erwartungen gerecht werden? Dieser Artikel nimmt das Dubai-Schokoladeneis von Lidl genauer unter die Lupe und beleuchtet den Hype kritisch.
Der Hype um die Dubai-Schokolade
Der Hype um die Dubai-Schokolade begann Ende 2024 und entwickelte sich schnell zu einem regelrechten Trend. Qualität schien dabei zweitrangig - Hauptsache, man bekam eine Tafel. Die in der Vorweihnachtszeit so gehypte Dubai-Schokolade hält laut Stiftung Warentest jedoch nicht, was sie verspricht. "Einzigartigen Geschmack oder herausragende Qualität fanden wir nicht", erklärten die Tester.
Stiftung Warentest Urteil
Die Stiftung Warentest prüfte sechs Dubai-Schokoladen im Preis von rund sieben bis 25 Euro pro 100 Gramm. Zwei davon stammten aus Dubai, eine aus der Türkei, eine aus den Niederlanden und zwei aus Deutschland. Einen kräftigen Pistaziengeschmack beschrieben die Prüfenden aber nur einmal beim Produkt von Le Damas - die anderen fünf Schokoladen schmeckten "nur nussig". Der höchste deklarierte Pistazienanteil lag bei 19 Prozent. Daneben bestehen die Füllungen laut Stiftung Warentest vor allem aus Zucker und Pflanzenöl, zum Teil sind auch Aroma- und Farbstoffe enthalten. In den zwei Schokoladen aus Dubai fand Stiftung Warentest die Fettschadstoffe 3-Monochlorpropandiol und Glycidyl-Ester. Beide Stoffe sind demnach als möglicherweise krebserregend eingestuft und kommen häufig in raffiniertem Palmöl vor, das auch in diesen beiden Tafeln steckt.
Lidl springt auf den Hype auf
Bei Lidl gibt es jetzt ein neues Produkt, womit man wohl weiter auf den Hype um die Dubai-Schokolade aufspringen möchte. In dem Discounter gibt es nämlich ab sofort die beliebte Schokoladensorte auch als Eis zu kaufen. Wie der Discounter auf Instagram verkündet, ist die „Dubai Chocolate Style Eiscreme“ ab sofort in den Filialen von Lidl für 5,79 Euro verfügbar. Wie das Unternehmen auf Instagram hervorhebt, passt das Eis perfekt zur Weihnachtszeit. Dadurch muss man sich jetzt nämlich „keine Gedanken mehr um das Dessert zum Weihnachtsmenü“ machen.
Kritik am Hype
Auch wenn der Trend um die Dubai-Schokolade sich um einen regelrechten Hype entwickelt hat, scheinen viele Lidl-Kunden von dem Trend bereits genervt zu sein. So hagelt es in den Kommentaren einiges an Kritik was die Vermarktung des Eises als „Dubai“ angeht. In den Kommentaren ist so unter anderem zu lesen: „Der ganze Hype ist echt übertrieben.“ Ein anderer Lidl-Kunde schreibt: „Klingt lecker. Den Zusatz „Dubai“ hätte es nicht unbedingt gebraucht. Dieser Hype ist so unnötig.“ Dieser Meinung stimmt ein anderer Instagram-User zu und kommentiert: „Es reicht langsam.“
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Die Aktion von Lidl zur Einführung der Dubai-Schokolade
Mit einem einmaligen Event steigerte der Frische-Discounter die Vorfreude auf die eigene Dubai-Schokolade. Am Samstag, den 23. November 2024, lud Lidl in Deutschland in die Berliner Filiale in der Säntisstraße 49 ein: Ab 7 Uhr wurden 500 Schokoladentafeln der Eigenmarke Fin Carré, verpackt in limitiertem Lidl-Geschenkpapier, an die ersten Kunden verschenkt. Doch unter den 499 regulären Schokoladen verbarg sich eine exklusive Tafel der Dubai-Schokolade der Eigenmarke Deluxe. Der glückliche Gewinner dieser Dubai-Schokolade durfte sich zusätzlich über einen Lidl-Einkaufsgutschein im Wert von 250 Euro freuen. Hinter drei anderen verpackten Tafeln verbarg sich ein goldenes Ticket. Die Gewinner des „Trostpreises” durften sich mit Lidl-Reisen über eine Traumreise nach Dubai im Wert von jeweils 3.000 Euro freuen. Der Lebensmitteleinzelhändler machte Weihnachten dieses Jahr noch magischer und knüpfte mit der Aktion an die zentrale Botschaft der diesjährigen Weihnachtskampagne „Magische Weihnachten - Wünsche werden wahr” an.
Qualität und Inhaltsstoffe im Fokus
Neben dem Genuss steht auch die Nachhaltigkeit im Fokus: Die Kakaorohware, die in allen Eigenmarken des Lebensmitteleinzelhändlers verwendet wird, stammt seit 2017 zu 100 Prozent aus nachhaltigerem Anbau. Der Kakao für die Dubai-Schokolade von Lidl ist nach international anerkannten Standards der Rainforest Alliance zertifiziert.
Warnung vor gefälschter Dubai-Schokolade
Bei einer Stichprobe von acht Schokoladeprodukten, die als Dubai-Schokolade beworben wurden, sind bei einer Untersuchung alle durchgefallen. "Von Betrug bis Gesundheitsschädlichkeit wurde in den ersten Importproben von 'Dubai-Schokolade' alles gefunden. Das ist so nicht akzeptabel", sagte Verbraucherminister Peter Hauk (CDU). Drei Chemische und Veterinäruntersuchungsämter des Landes (CVUA) in Stuttgart, Freiburg und Sigmaringen entdeckten demnach in sämtlichen Proben Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett in Form von Palmöl. Fast alle Proben hätten mit künstlichen Farbstoffen einen höheren Anteil an qualitativen Zutaten vorgetäuscht. Drei Proben stammten laut Mitteilung aus der Türkei. Sie enthielten den Angaben zufolge Sesam, ohne dass dies auf der Packung gestanden habe. Für Sesam-Allergiker sei dies gesundheitsschädlich. In fünf der acht Proben sei keine Schokolade enthalten gewesen, sondern Palmöl, teilte das Ministerium mit. Sie stammten den Angaben zufolge aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und waren demnach aus unterschiedlichen Chargen vom selben Hersteller. Außerdem seien sie nicht zum Verzehr geeignet gewesen. Sie enthielten dem CVUA-Bericht zufolge eine fast doppelt so hohe Menge wie der erlaubte Höchstwert für Glycidyl-Fettsäureester - eine Substanz, die als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wird.
Die Kakaoverordnung
Was genau in einer Schokolade drinstecken darf, ist genau geregelt. Und zwar in der so genannten Kakaoverordnung. Laut dieser Kakaoverordnung müssen in einer Schokolade mindestens 35 Prozent Kakaotrockenmasse sein. Kakaotrockenmasse ist das, was entsteht, wenn Kakaobohnen gepresst werden: also Kakaopulver und Kakaobutter. Produkte, die anstatt Kakaobutter andere pflanzliche Fette enthalten - die günstiger sind - sind keine Schokolade.
Schimmelpilzgifte gefunden
Bei einem stichprobenartigen Screening seien in einer Probe mit Pistazienfüllung hohe Anteile an Schimmelpilzgiften (Mykotoxine), vor allem Aflatoxine, festgestellt worden, sagte Hauk. Der Verdacht auf eine Aflatoxin-Höchstgehaltsüberschreitung habe sich bestätigt. Die Ware darf bis zur endgültigen Ergebnisermittlung nicht verkauft werden.
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Dubai-Schokolade vom Discounter im Vergleich
In ihren Anfangszeiten gab es die gehypte Dubai-Schokolade nur bei ausgewählten Chocolatiers, und das hatte seinen (hohen) Preis. Doch nach und nach sprangen Discounter wie Aldi, Lidl und Netto auf den süßen Zug auf und bieten mittlerweile die Trend-Süßigkeit deutlich günstiger an. Aber kann die edle Süßigkeit zum Discounter-Preis in Sachen Geschmack und Qualität wirklich mit der teuren Konkurrenz mithalten?
Blindverkostung und Expertenmeinung
Um das herauszufinden, wurde eine Blind-Verkostung in der Kölner Innenstadt durchgeführt und die drei Discounter-Schokoladen sowie ein teures Chocolatier-Exemplar mit einem Schoko-Experten ganz genau unter die Lupe genommen.
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