Reispapier-Croissant-Rezept: Eine knusprige und überraschende Alternative
Reispapier, ursprünglich eher unscheinbar und geschmacklich neutral, hat sich zu einem vielseitigen Trendsetter in der Küche entwickelt. Abseits der klassischen Sommerrollen erobert es nun auch die Welt der Croissants. Dieser Artikel beleuchtet das Phänomen Reispapier-Croissant, seine Vorzüge, Zubereitungsvarianten und gibt Tipps für ein gelungenes Ergebnis.
Reispapier: Vom Mauerblümchen zum Trendprodukt
Reispapier, bekannt als Hülle für Sommerrollen, fristet oft ein Schattendasein. Es ist nicht besonders ansehnlich und hat kaum Eigengeschmack. Seine Aufgabe ist es, die Füllung aus Gemüse, Kräutern, Tofu oder Garnelen zusammenzuhalten. Dabei bringt es jedoch einen Nachteil mit sich: Es wird leicht zäh und nimmt mehr Geschmack auf, als es abgibt. Doch findige Köche haben das Potenzial des Reispapiers erkannt und experimentieren mit vielfältigen Zubereitungsarten.
Die angefeuchteten Blätter werden als Dumpling-Teig benutzt oder, in Streifen geschnitten, wie Nudeln zubereitet. Manche schneiden es klein und machen daraus Tteokbokki, koreanische süß-scharfe Reiskuchen. Wer es krosser mag, frittiert sie wie Chips. Reispapier-Tacos werden mit Salat, Gemüse und Fisch belegt.
Besonders in der veganen Küche ist Reispapier beliebt als pflanzlicher Ersatz für Hühnerhaut und Bacon. Mit etwas Fantasie kann man in den knusprigen Chips, die mit Ingwer, Knoblauch und Chili mariniert und herausgebacken werden, eine entfernte Ähnlichkeit zu Hühnerhaut erkennen. Ähnlich verhält es sich, wenn es als „Haut“ für vegane „Gänsekeulen“ aus gezupften Austernpilzen oder Jackfruit dient. In der Zürcher Wein- und Pintxos-Bar „Cor“ der Sterneköchin Zizi Hattab werden Datteln mit Reispapier-„Speck“ umwickelt serviert.
Der Aufstieg des Reispapier-Croissants
Wegen seines neutralen Geschmacks werden mit Reispapier auch süße Speisen gemacht. Es kursierten schon Rezepte für Crêpes. Zuletzt gingen Reispapier-Croissants viral und werden immer noch überschwänglich gefeiert.
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Warum Reispapier-Croissants?
Die Gründe für die Beliebtheit von Reispapier-Croissants sind vielfältig:
- Glutenfrei: Reispapier besteht hauptsächlich aus Reismehl, Wasser und Salz und ist somit eine willkommene Alternative für Menschen mit Glutenunverträglichkeit.
- Vielseitigkeit: Reispapier ist lange haltbar und vielseitig einsetzbar, was es zu einer praktischen Zutat für spontane Küchenexperimente macht.
- Low-FODMAP-freundlich: Für Menschen, die eine FODMAP-Diät einhalten müssen, sind Reispapier-Croissants eine geeignete Option, da Reispapier bis zu einer Menge von 50 g als FODMAP-arm gilt.
- Schnelle Zubereitung: Die Zubereitung ist unkompliziert und erfordert keine komplizierten Techniken.
- Allergenarm: Die Reispapier-Croissants enthalten weder Fisch, Erdnüsse, Gluten, Soja, Krustentiere, Lupinen, Kuhmilch, Schalenfrüchte, Schwefeldioxid, Sellerie, Senf, Sesam noch Weichtiere.
Grundrezept für Reispapier-Croissants
Für zwei Croissants benötigst du:
- 6 Reispapierblätter
- 2 (kleine) Eier / 1 Ei
- 60 ml Milch / 30 ml Mandelmilch
- 1 EL geschmolzener Butter / 10 g geschmolzene Butter
- 1 EL Zucker + etwas extra zum Bestreuen
- 1⁄2 TL Backpulver / 1/4 TL Backpulver
- Optional: Zimt, gesundes Nutella oder andere Füllungen nach deinem Geschmack
Zubereitung: Schritt für Schritt
- Den Teig vorbereiten: Verrühre Eier, Milch, Zucker, geschmolzene Butter und Backpulver in einer Schüssel. Optional kannst du noch etwas Zimt hinzufügen.
- Reispapier schichten: Tauche ein Reispapierblatt in die Mischung, bis es weich wird. Lege es auf einen Teller und wiederhole den Vorgang, bis du drei Blätter übereinandergelegt hast.
- Schneiden: Schneide die Schichten in drei Dreiecke.
- Füllen und Formen: Lege nach Belieben etwas Füllung, wie Nutella oder Haselnuss-Dattel-Creme, in die Mitte des Dreiecks. Rolle das Dreieck von der breiten Seite her auf, um die typische Croissant-Form zu erhalten. Das mittlere Dreieck bleibt stets liegen, eines legt man senkrecht, das andere waagrecht darauf und rollt es zur Spitze hin, sodass ein Hörnchen daraus wird.
- Backen: Bestreiche die Croissants mit etwas von der Ei-Milch-Mischung und bestreue sie leicht mit Zucker. Backe die Croissants im vorgeheizten Ofen bei 175-180 °C (Umluft) für etwa 20-30 Minuten, bis sie goldbraun sind. Alternativ können die Croissants auch im Airfryer bei 180 Grad für ca. 20-25 Minuten gebacken werden.
Variationen und Tipps
- Herzhafte Variante: Für eine herzhafte Variante kannst du die Croissants mit Käse und Schinken belegen. Mische Butter mit Salz, Eiern und etwas Wasser. Weiche das Reispapier darin ein, staple zwei Papiere aufeinander, belege sie mit Käse und Schinken, rolle sie zusammen und backe sie bei 175 Grad etwa 30 Minuten im Ofen.
- Süße Variationen: Anstelle von Nutella oder Haselnuss-Dattel-Creme kannst du die Croissants mit Marmelade, Schokoladenstückchen, Nüssen oder Kokosraspeln füllen. Nach dem Backen können sie mit geschmolzener Schokolade überzogen oder mit Puderzucker bestäubt werden.
- Experimentieren mit Aromen: Verfeinere die Ei-Milch-Mischung mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Vanille oder Kardamom.
- Airfryer: Die Zubereitung im Airfryer ist besonders schnell und einfach.
- Pistaziencreme: Eine besonders leckere Variante sind Reispapier-Croissants mit Pistaziencreme.
- Reisdrink: Statt Milch kann auch Reisdrink verwendet werden.
- Reissirup: Anstelle von Zucker kann Reissirup verwendet werden.
- Knusprigkeit: Um eine besonders knusprige Textur zu erzielen, bestreiche die Croissants vor dem Backen mit geschmolzener Butter.
Das Ergebnis: Knusprig, aber nicht wie das Original
Das Ergebnis ist nicht so fluffig-buttrig wie das Original, und wie könnte es auch? Zwar wird es außen kross, doch in der Mitte ist es weich, etwas zäh und erinnert an Mochi, japanische Reiskuchen.
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