Zuckergehalt in Cola und anderen Softdrinks: Ein Vergleich

Fanta, Sprite, Orangina, Dr. Pepper, Tonic Water - diese Softdrinks werden in vielen Ländern der Welt verkauft. Man könnte vermuten, dass sie überall gleich schmecken - dies ist aber nicht der Fall. Der Zuckergehalt z. B. unterscheidet sich z. T. erheblich. Dieser Artikel beleuchtet den Zuckergehalt verschiedener Softdrinks, insbesondere Cola, und vergleicht die Werte in verschiedenen Ländern. Dabei werden nicht nur die Unterschiede im Zuckergehalt, sondern auch die möglichen Gründe dafür und die gesundheitlichen Auswirkungen betrachtet.

Zuckergehalt verschiedener Softdrinks im Vergleich

Der Zuckergehalt in Softdrinks variiert stark, selbst bei Produkten derselben Marke, die in unterschiedlichen Ländern verkauft werden.

  • Fanta: In Deutschland enthält ein 0,5-Liter-Glas Fanta umgerechnet rund 15 Würfelzucker. Im Vergleich dazu sind es in Frankreich 11 und in Großbritannien etwas mehr als 7 Würfelzucker. In Deutschland enthält Fanta mit 91 g Zucker pro Liter fast doppelt so viel wie in Großbritannien.
  • Sprite: Bei Sprite ist der Abstand zwischen Deutschland und Großbritannien noch größer. Die englischen Varianten mit 46 g bzw. 33 g Zucker pro Liter bleiben dabei unter der Grenze für die Erhebung der in Großbritannien 2018 eingeführten Zuckersteuer (50 g/L).
  • Tonic Water: Auch bei Schweppes Indian Tonic Water gibt es Unterschiede: Die britische Variante hat 45 Prozent weniger Zucker als die deutsche.
  • Cola: Anders ist die Situation bei den klassischen Cola-Varianten der Markenanbieter: Diese enthalten in den fünf Vergleichsländern gleich viel Zucker: 106 Gramm je Liter bei Coca Cola und 108 Gramm bei Pepsi Cola. Coca Cola begründet dies damit, dass VerbraucherInnen den Original-Geschmack schätzen und es ausreichend zuckerfreie Varianten gibt.

Softdrinks in Norwegen enthalten dagegen teils noch mehr Zucker als in Deutschland.

Zuckergehalt in ausgewählten Produkten (pro 100 ml)

Um einen besseren Überblick zu geben, hier eine Tabelle mit dem Zuckergehalt verschiedener Produkte pro 100 ml:

ProduktZucker (g)Würfelzucker (ca.)
ACE-Drink Gut und günstig11,14
Active O2 Kirsch3,31
Capri-Sonne Orange8,63
Coca Cola10,64
Eistee Lipton6,12
Extaler Apfelschorle6,12
Fanta7,63
Fassbrause Krombacher Zitrone6,72
Monster Energy Drink Assault114
Rockstar Energy Drink Blueberry145
Smoothie Innocent Brombeere114
Vita Malz7,93
Actimel Drink Classic10,84
Almighurt Quetschie Erdbeere134
Ehrmann Robby Monsterbacke Pudding124
Fruchtzwerge (verschiedene Sorten)10,43
McDonalds Milchshake Vanille134
Monsterbacke Fruchtquark11,54
Müller Froop Kirsch-Banane15,65
Müllermilch Erdbeere10,64
Nestle Vanillejoghurt + Smarties14,85
Paula Vanille mit Schokoflecken114
Zott Monte Drink10,23

Ein Stück Würfelzucker wiegt 3g. Bei der Errechnung der Zuckerstückchen wurde auf- bzw. abgerundet.

Lesen Sie auch: Detaillierte Analyse: Zucker in Lebensmitteln

Regionale Unterschiede und Zuckersteuer

Die Unterschiede im Zuckergehalt lassen sich teilweise durch die Zuckersteuer erklären, die in einigen Ländern erhoben wird. Ein Beispiel hierfür ist Großbritannien, wo seit 2018 eine Steuer von umgerechnet 21 Cent für jeden Drink erhoben wird, der mehr als 5 Gramm Zucker je 100 Milliliter enthält. Dies hat dazu geführt, dass viele Hersteller ihre Rezepturen angepasst und den Zuckergehalt reduziert haben. Der eingesparte Zucker wird in den englischen Softdrinks durch den Zusatz von Süßstoffen (Acesulfam K, Aspartam, Sucralose) ausgeglichen.

In Frankreich und Portugal sind die Zuckergehalte auch ohne Zuckersteuer um einiges niedriger als in Deutschland, allerdings auch hier unter Einsatz von Süßstoffen.

Die deutsche Politik setzt stattdessen auf freiwillige Einsicht der Anbieter - bislang ohne großen Erfolg. Das Zuckerniveau vieler Erfrischungsgetränke ist seit Jahren stabil.

Gesundheitliche Auswirkungen von hohem Zuckerkonsum

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nicht mehr als 10 Prozent der täglichen Energiemenge durch sogenannte „freie Zucker“ aufzunehmen, besser noch wären maximal 5 Prozent. Freie Zucker umfassen Haushaltszucker, Zucker, der Lebensmitteln zugesetzt wird, sowie Zucker aus Honig, Sirup und Säften. Für eine erwachsene Frau mit einem Energiebedarf von 2000 kcal bedeutet dies, dass sie nicht mehr als 50 Gramm, besser noch maximal 25 Gramm Zucker am Tag verzehren sollte.

Ein zu hoher Zuckerkonsum kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Er fördert die Entstehung von Übergewicht, was wiederum mit zahlreichen Krankheiten wie Fettleibigkeit (Adipositas), Typ-2-Diabetes und Karies verbunden ist. Zuckrige Getränke wie Softdrinks und Säfte sind besonders kritisch, da sie viele Kalorien enthalten, ohne eine entsprechende Sättigung zu verursachen.

Lesen Sie auch: Test: Cola Mix ohne Zucker

Die Deutschen verzehren aber zu viel Zucker - etwa 70 bis 90 Gramm pro Tag. Große Mengen davon stammen aus Getränken wie Limonaden, aber auch Fruchtsäften. Kinder und Jugendliche verzehren hierzulande sogar 60 Prozent mehr Zucker als empfohlen.

Alternativen und Empfehlungen

Es gibt natürlich auch hierzulande schon länger zuckerreduzierte Erfrischungsgetränke, auch von großen Marken. Um den Zuckerkonsum zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Verdünnte Getränke: Geben Sie einen Schuss Softdrink oder Saft in ein Glas mit Wasser.
  • Saftschorlen: Mischen Sie Saft mit Wasser. Empfehlenswert ist ein Teil Saft plus drei Teile Wasser. Besser als Fertigschorlen ist selbst gemixter Saft mit Wasser.
  • Ungesüßte Getränke: Löschen Sie Ihren Durst mit Leitungs- oder Mineralwasser oder ungesüßten Kräuter- oder Früchtetees.
  • Zuckerreduzierte Produkte: Wählen Sie zuckerreduzierte oder zuckerfreie Varianten von Softdrinks.

Fruchtsäfte enthalten im Gegensatz zu überzuckerten Softdrinks zwar auch positive Bestandteile wie Vitamine, sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts aber trotzdem keine empfehlenswerten Durstlöscher. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deshalb, Saft nur in kleinen Mengen oder stark mit Wasser verdünnt zu trinken.

Lesen Sie auch: Inhaltsstoffe und Auswirkungen zuckerfreier Cola

tags: #Cola #Zuckergehalt

Populäre Artikel: