Blonde Schokolade: Herstellung, Geschichte und Geschmackserlebnis

Die Welt der Schokolade ist vielfältig und überrascht immer wieder mit neuen Kreationen. Neben den bekannten Sorten wie Milch-, dunkler und weißer Schokolade hat sich in den letzten Jahren eine weitere Variante etabliert: blonde Schokolade. Obwohl sie noch relativ unbekannt ist, erfreut sie sich wachsender Beliebtheit und wird von einigen sogar als vierte Schokoladensorte gefeiert. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser blonden Köstlichkeit?

Was ist blonde Schokolade?

Blonde Schokolade zeichnet sich durch ihren karamelligen Geschmack aus, der an Shortbread und Zuckersirup erinnert. Dieser besondere Geschmack entsteht durch Karamellisierungsprozesse.

Die Entdeckung der blonden Schokolade

Die Geschichte der blonden Schokolade beginnt vor etwa 20 Jahren mit Frédéric Bau, dem Kreativ-Direktor des französischen Schokoladenherstellers Valrhona. Der Legende nach vergaß er weiße Schokolade in einem Wasserbad, die daraufhin über Nacht erhitzt wurde. Am nächsten Morgen war die Schokolade nicht nur dunkel gefärbt, sondern hatte auch ein interessantes Aroma entwickelt.

Valrhona brachte jedoch erst 2012, acht Jahre später, eine von diesem Erlebnis inspirierte Schokolade auf den Markt. Die Rekreation des Aromas erwies sich als komplizierter als erwartet, doch das Ergebnis war eine einzigartige Schokolade, die unter dem Namen "Dulcey" bekannt wurde.

Herstellung von blonder Schokolade

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, blonde Schokolade herzustellen. Eine Möglichkeit ist die Karamellisierung von weißer Schokolade, indem man sie über einen längeren Zeitraum erhitzt. Durch diesen Prozess karamellisiert der in der weißen Schokolade enthaltene Milchzucker, wodurch die typische blonde Farbe und der karamellige Geschmack entstehen.

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Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von karamellisiertem Milchpulver, das der weißen Schokolade zugesetzt wird. Dies ist eine weniger aufwendige Methode, um den gewünschten Geschmack zu erzielen.

Geschmack und Aromen

Blonde Schokolade begeistert mit einem komplexen Geschmacksprofil. Neben der karamelligen Note finden sich oft Aromen von getoastetem Brot, Butter und eine leichte Säure. Kritiker loben die Schokolade für ihre intensiven, delikaten und wenig süßen Keksnoten, die in üppige Sandgebäcknoten mit einer Prise Salz übergehen.

Blonde Schokolade kaufen oder selber machen

Wer neugierig auf blonde Schokolade geworden ist, hat verschiedene Möglichkeiten, diese zu probieren. Neben dem Original von Valrhona gibt es auch andere Hersteller, die blonde Schokolade anbieten. Alternativ kann man blonde Schokolade auch selber machen, indem man weiße Schokolade karamellisiert oder karamellisiertes Milchpulver verwendet.

Blonde Schokolade im Vergleich zu anderen Sorten

Obwohl blonde Schokolade in der Welt der feinen Schokolade bereits einige Bekanntheit erlangt hat, ist sie noch nicht so populär wie andere Sorten wie die Ruby Schokolade. Dennoch hat sie eine große Fangemeinde und wird von vielen als Bereicherung der Schokoladenwelt angesehen.

Im Vergleich zu weißer Schokolade, die hauptsächlich aus Kakaobutter, Zucker und Milchpulver besteht, zeichnet sich blonde Schokolade durch ihren karamelligen Geschmack aus. Dunkle Schokolade hingegen enthält einen höheren Kakaoanteil und ist daher bitterer im Geschmack. Milchschokolade liegt geschmacklich zwischen dunkler und weißer Schokolade und ist durch den Zusatz von Milchpulver besonders zartschmelzend.

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Die Rolle der Schweiz in der Schokoladenherstellung

Die Schweiz spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Schokoladenherstellung. Im 19. Jahrhundert entwickelten Schweizer Chocolatiers innovative Verfahren, die die Schokoladenproduktion revolutionierten. Rodolphe Lindt erfand 1879 die Conchier-Methode, bei der die Schokolade über einen längeren Zeitraum geknetet wird, um einen zarten Schmelz und einen milden Geschmack zu erzielen.

Auch heute noch sind Schweizer Schokoladenhersteller für ihre hochwertigen Produkte bekannt. Villars Maitre Chocolatier beispielsweise verwendet ausschließlich Schweizer Milch von kleinen Familienbetrieben und unterstützt den nachhaltigen Kakaoanbau.

Schokolade und Gesundheit

Schokolade enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Magnesium, Eisen, Calcium, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Insbesondere die Flavonoide wirken als Antioxidantien entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Allerdings sollte Schokolade aufgrund ihres hohen Zucker- und Fettgehalts in Maßen genossen werden.

Schokoladensorten im Überblick

Die Kakaoverordnung legt die Zusammensetzung der verschiedenen Schokoladensorten fest. Dunkle Schokolade enthält mindestens 35 Prozent Gesamtkakaotrockenmasse, Milchschokolade mindestens 14 Prozent Milchanteil und weiße Schokolade besteht hauptsächlich aus Kakaobutter, Zucker und Milchpulver.

Neben diesen drei Hauptsorten gibt es noch weitere Varianten wie die Ruby Schokolade, die aus einer neuartigen rubinfarbenen Kakaobohne hergestellt wird und einen fruchtigen Geschmack hat.

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Kuvertüre vs. Schokolade

Kuvertüre enthält mit mindestens 31 Prozent Kakaobutter fast doppelt so viel Fett wie Schokolade. Dadurch glänzt Kuvertüre mehr und lässt sich besser schmelzen, weshalb sie sich gut für Schokoladenguss eignet. Schokolade hingegen hat einen höheren Anteil an Kakaomasse und schmeckt daher aromatischer.

Food Pairing mit Schokolade

Schokolade lässt sich vielseitig mit anderen Lebensmitteln kombinieren. Dunkle Schokolade harmoniert gut mitRotwein, Käse und herzhaften Speisen, während Milchschokolade gut zu Früchten und Nüssen passt. Weiße Schokolade kann überraschende Geschmackserlebnisse in Kombination mit Obst und Gemüse bieten.

Schokolade als Aphrodisiakum

Schokolade wird oft als Aphrodisiakum bezeichnet, da sie die Aminosäure L-Arginin enthält, die die Durchblutung verbessern soll. Zudem enthält Schokolade Tryptophan, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin.

Lagerung von Schokolade

Schokolade sollte kühl, trocken und dunkel gelagert werden, um ihren Geschmack und ihre Konsistenz zu erhalten. Hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit können dazu führen, dass die Kakaobutter an die Oberfläche tritt und die Schokolade einen weißen Belag bekommt.

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