Bio Vollmilchschokolade Test: Ein umfassender Überblick

Schokolade ist eine der beliebtesten Süßigkeiten weltweit, besonders in der Winterzeit. Viele Menschen schätzen dunkle Schokolade wegen ihres geringeren Zuckergehalts und höheren Kakaoanteils. Allerdings können Schokoladen auch Schadstoffe wie Pestizide, Mineralöl oder Schwermetalle enthalten. Um dies zu untersuchen, hat Öko-Test verschiedene Schokoladen getestet, darunter auch Bio-Vollmilchschokoladen.

Aktuelle Schokoladen-Tests von Öko-Test

Öko-Test hat in verschiedenen Tests Bitterschokoladen und Vollmilchschokoladen auf Schadstoffe und Produktionsbedingungen geprüft. Die Ergebnisse waren oft enttäuschend, da keine Schokolade rundum überzeugen konnte.

Bitterschokoladen im Test

Im aktuellen Schokoladen-Test wurden 21 unterschiedliche Bitterschokoladen mit einem Kakaoanteil von 66 bis 75 Prozent untersucht, darunter zehn mit Bio-Siegel. Es gab keinen Testsieger mit der Bestnote „sehr gut“. Fünf Produkte erhielten immerhin die Note „gut“ und galten als empfehlenswert. Von den konventionellen Produkten konnte nur „Tony’s Chocolonely 70% Zartbitter“ mit einem „gut“ überzeugen.

Ein Schwerpunkt lag auf den Anbaubedingungen der Kakaobohnen und der Transparenz der Lieferketten. Hier fiel Lindt & Sprüngli negativ auf, da kein Unternehmen Kinderarbeit ausschließen konnte. Auch die Garantie eines stabilen Einkommens für Kakaobauern war ein Problem, da selbst der von Fairtrade garantierte Mindestpreis oft zu niedrig ist. Nur „Tony’s“ und „Original Beans“ konnten in diesem Punkt wirklich überzeugen.

Zudem wurden in einigen Zartbitterschokoladen Mineralölrückstände (MOSH-Verbindungen) gefunden, die sich im Körper anreichern können. Erhöhte Mineralölgehalte wurden unter anderem in Schokoladen von Ritter Sport und Lindt festgestellt. Besonders bedenkliche Mineralölrückstände (MOAH-Verbindungen), die teilweise krebserregend wirken können, fanden sich in Schokoladen von Dm Bio, Sarotti und Best Moments von Penny. Auch Pestizide wurden in einigen Marken nachgewiesen, wobei bis zu drei verschiedene Pestizide in einer Schokolade gefunden wurden, wie beispielsweise in der Bitterschokolade „74% Die Kräftige“ von Ritter Sport.

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Vollmilchschokoladen im Test (2019)

Bereits 2019 untersuchte Öko-Test 25 unterschiedliche Vollmilch-Schokoladen hinsichtlich Inhaltsstoffen und Kakao-Lieferketten. Auch hier konnte keine Schokolade mit der Bestnote überzeugen, lediglich zwei Produkte erhielten die Bewertung „gut“. Besonders die Rapunzel-Schokolade überzeugte durch Transparenz bei den Lieferketten und das Fairtrade-Siegel.

Mineralöl-Rückstände spielten auch bei den Vollmilchschokoladen eine Rolle, wobei erfreulicherweise keine besonders problematischen MOAH-Verbindungen gefunden wurden. Lindt schnitt auch im Vollmilch-Schokoladen-Test schlecht ab, wobei die Alpenvollmilch-Schokolade nur die Note „mangelhaft“ erhielt. Intransparente Lieferketten, erhöhte Mineralölgehalte und zugesetzte Aromen waren die Hauptkritikpunkte. Auch die Schokolade von Milka erhielt nur ein „mangelhaft“ aufgrund vieler Mineralölrückstände und zugesetzter Aromen.

Ergebnisse des ÖKO-TEST Magazins Dezember 2019

Im ÖKO-TEST Magazin Dezember 2019 wurden 25 Milchschokoladen getestet. Das Ergebnis: Nur zwei sind empfehlenswert. Hauptkritikpunkte waren enthaltenes Mineralöl und schlechte Arbeitsbedingungen auf den Plantagen.

Testkriterien

Die Schokoladen wurden auf Mineralölbestandteile, Acrylamid, Cadmium, Nickel und Salmonellen untersucht. Zudem wurden die Hersteller zu ihren Kakao-Lieferketten befragt. Nur drei von 25 Herstellern konnten die Lieferketten bis zu den Kakaobauern offenlegen.

Kritikpunkte

  • 24 von 25 Schokoladen waren mit Mineralölbestandteilen verunreinigt.
  • Die Kakaoproduktion war oft wenig transparent.
  • Illegale Rodungen, Kinderarbeit bis hin zu Sklaverei waren mögliche Probleme.
  • Viele Hersteller zahlten keinen Fairtrade-Mindestpreis für ihren Kakao.

Empfehlungen

Es wurden zwei Schokoladen mit dem Gesamturteil „gut“ empfohlen:

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  • Rapunzel Dunkle Vollmilch Hand in Hand
  • Ritter Sport Alpenmilch

Es wurde empfohlen, Schokolade ohne oder mit geringen Mengen an Mineralölbestandteilen zu kaufen.

Dm Bio Vollmilch Schokolade im Test

Die Dm Bio Vollmilch Schokolade, Naturland, wurde im Test mit "mangelhaft" bewertet. Besonders kritisiert wurde die sehr starke Belastung mit Mineralölbestandteilen. Obwohl Dm die Lieferkette bis zum Kakao-Bauern genau kennt und soziale Mindeststandards durch das Naturland-Zertifikat nachweisen kann, zahlt das Unternehmen nicht den Fairtrade-Mindestpreis für seinen Kakao. Zudem konnte Entwaldung in der Kakaoproduktion nicht ausgeschlossen werden.

Die Sensorik-Experten bemängelten zudem, dass die Dm-Schokolade wenig nach Schokolade riecht und schmeckt.

Weitere Testergebnisse und Empfehlungen

Stiftung Warentest (2018)

Die Stiftung Warentest testete 25 Milchschokoladen und bewertete 15 Produkte mit „gut“. Allerdings wurde keine Schokolade mit „sehr gut“ bewertet. Besonders hervorgehoben wurde, dass die teuerste Schokolade im Test stark mit Nickel belastet war.

Kassensturz (2024)

Der Kassensturz testete 12 Schweizer Milchschokoladen und bewertete keine mit „sehr gut“. Eine Schokolade erhielt ein „gut“: Alprose Vollmilch.

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Tipps für den Kauf von Bio-Fairtrade-Schokolade

Beim Kauf von Schokolade empfiehlt es sich, auf Bio- und Fairtrade-Siegel zu achten. Diese sind ein guter Hinweis auf die Einhaltung von ökologischen und sozialen Mindeststandards.

Bio-Siegel

Bio-Schokolade ist meist besser als herkömmliche, da die Umwelt weniger belastet wird, etwa durch den Verzicht auf Pestizide und synthetische Dünger.

Fairtrade-Siegel

Das Fairtrade-Siegel steht für bessere soziale Bedingungen, verbietet ausbeuterische Kinderarbeit und den Einsatz einiger Chemikalien und unterstützt eine nachhaltige Produktion. Es sichert Mindestpreise und zahlt Prämien zur Förderung von Gemeinschaftsprojekten.

Naturland Fair

Das Siegel Naturland Fair steht für Bio-Richtlinien von Naturland und faire Zutaten auch jenseits von Kakao.

Utopia-Bestenliste für Bio-Fair-Trade-Schokoladen

Die Utopia-Bestenliste zeigt eine Auswahl an zertifizierten Bio-Fair-Trade-Schokoladen:

  • Alnatura Vollmilch-Schokolade
  • Vivani Vollmilch-Schokolade
  • Rosengarten Vollmilch-Haselnuss Bruchschokolade
  • Rapunzel Vollmilch-Schokolade
  • Original Food Waldschokolade
  • denree Vollmilch-Schokolade
  • Original Beans Esmeraldas Milch
  • GEPA-Schokoladen (seit Ende 2023 zu 100 Prozent biozertifiziert)

Weitere Bio-Schokoladen im Überblick

Es gibt eine Vielzahl von Bio-Schokoladen auf dem Markt, die sich durch unterschiedliche Eigenschaften und Zertifizierungen auszeichnen. Hier eine detaillierte Betrachtung einiger ausgewählter Produkte:

MAKRi Dattel Schokolade

Die MAKRi Dattel Schokolade wird ohne Palmöl hergestellt und ausschließlich durch Datteln gesüßt. Sie ist vegan und laktosefrei, jedoch nicht Fairtrade-zertifiziert.

Technische Details:

  • Modell: MAKRi Dattel Schokolade
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Nein
  • Vorteile: vegan, mit Datteln gesüßt, laktosefrei
  • Nachteile: kein Fairtrade

Edelmond Rohe Schokolade

Die Edelmond Rohe Schokolade ist eine hochwertige Option für Schokoladenliebhaber, die den reinen und intensiven Geschmack von roher Schokolade schätzen. Sie wird aus sorgfältig ausgewählten Zutaten und ohne raffinierten Zucker hergestellt.

Technische Details:

  • Modell: Edelmond Rohe Schokolade
  • Rohschokolade: Ja
  • Fairtrade: Ja
  • Vorteile: Rohschokolade, Fairtrade, vegan, mit Kokosblütennektar gesüßt, laktosefrei
  • Nachteile: relativ hoher Fettgehalt

Zotter "Danke" Waldbeeren mit Vanille

Die Zotter "Danke" Waldbeeren mit Vanille Schokolade wird aus Zutaten aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft von Hand gefertigt und ist ohne Palmöl. Sie ist Fairtrade-zertifiziert, jedoch nicht vegan.

Technische Details:

  • Modell: Zotter "Danke" Waldbeeren mit Vanille
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Ja
  • Vorteile: ohne Palmöl, Zutaten aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft, von Hand gefertigt
  • Nachteile: nicht vegan

Zotter Bergmilchschokolade Pistazie

Die Zotter Bergmilchschokolade Pistazie besteht aus feinstem Pistazienmarzipan und Mandelnougat, verfeinert mit Anistee und Pistaziensplittern. Sie ist Fairtrade-zertifiziert, jedoch nicht laktosefrei.

Technische Details:

  • Modell: Zotter Bergmilchschokolade Pistazie
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Ja
  • Vorteile: Fairtrade
  • Nachteile: nicht laktosefrei

Original Beans Cusco

Die Original Beans Cusco Bio-Schokolade zeichnet sich durch die Verwendung der seltenen Chuncho-Kakaosorte und ihr Engagement für nachhaltigen Anbau aus. Sie ist vegan und glutenfrei.

Technische Details:

  • Modell: Original Beans Cusco
  • Rohschokolade: Keine Herstellerangabe
  • Fairtrade: Nein
  • Vorteile: vegan, glutenfrei, besonders geringer Kohlenhydrate-Anteil
  • Nachteile: vergleichsweise hohe Kalorienanzahl

Rapunzel Nirwana vegan

Die Rapunzel Nirwana vegan Schokolade enthält 40 % Kakaoanteil und überzeugt durch den Verzicht auf künstliche Aromen sowie eine Biozertifizierung. Sie ist Fairtrade-zertifiziert, vegan und laktosefrei.

Technische Details:

  • Modell: Rapunzel Nirwana vegan
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Ja
  • Vorteile: Fairtrade, vegan, laktosefrei
  • Nachteile: keine Rohschokolade

Vivani Dunkle Vollmilchschokolade

Die Vivani Dunkle Vollmilchschokolade zeichnet sich durch einen hohen Kakaoanteil von 50 % und die Verwendung von Kokosblütenzucker aus. Sie ist Bio-zertifiziert und frei von Gentechnik.

Technische Details:

  • Modell: Vivani Dunkle Vollmilchschokolade
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Nein
  • Vorteile: mit Kokosblütenzucker gesüßt, laktosefrei
  • Nachteile: relativ hoher Fettgehalt

Ausverkaufte Bio-Schokoladen

Einige empfehlenswerte Bio-Schokoladen sind derzeit ausverkauft, werden aber bald wieder verfügbar sein:

Björnstedt Bitter Orange Chocolade

Die Björnstedt Bitter Orange Chocolade ist vegan und laktosefrei.

Technische Details:

  • Modell: Björnstedt Bitter Orange Chocolade
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Nein
  • Vorteile: vegan, laktosefrei
  • Nachteile: relativ hoher Fettgehalt

Frankonia Chocolat helle VEGAN

Die Frankonia Chocolat helle VEGAN enthält lediglich 15 % Kakaoanteil, ist jedoch ohne künstliche Aromen hergestellt und glutenfrei.

Technische Details:

  • Modell: Frankonia Chocolat helle VEGAN
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Nein
  • Vorteile: vegan, laktosefrei
  • Nachteile: nur mit Zucker gesüßt

Gepa Fleur de Sel

Die Gepa Fleur de Sel Schokolade ist weder vegan noch laktosefrei, zeichnet sich aber durch hochwertige Zutaten und fairen Handel aus.

Technische Details:

  • Modell: Gepa Fleur de Sel
  • Rohschokolade: Nein
  • Fairtrade: Ja
  • Vorteile: Fairtrade
  • Nachteile: nicht vegan, nicht laktosefrei

tags: #Bio #Vollmilchschokolade #test

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