Schwitzen nach Schokolade: Ursachen und Zusammenhänge

Schwitzen ist ein lebensnotwendiger Vorgang, der dem Körper hilft, seine Temperatur zu regulieren. Übermäßiges Schwitzen, insbesondere nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Schokolade, kann jedoch unangenehm sein und verschiedene Ursachen haben. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Gründe für das Schwitzen nach Schokoladenkonsum und gibt Hinweise, wie man damit umgehen kann.

Schwitzen: Eine natürliche Körperfunktion

Der Körper schwitzt, um die Körpertemperatur auszugleichen. Die Schweißdrüsen werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Dabei regulieren die ekkrinen Schweißdrüsen den Wärmehaushalt des Menschen durch Schweißabgabe und Verdunstung. Sowohl eine hohe Aktivität des Parasympathikus als auch des Sympathikus können zu vermehrtem Schwitzen führen.

Heißhunger auf Schokolade: Ursachen und Auswirkungen

Die Lust auf Schokolade ist weit verbreitet und kann verschiedene Ursachen haben. Häufig wird Schokolade mit einem Nährstoffmangel, insbesondere Magnesiummangel, in Verbindung gebracht. Kakao, ein Hauptbestandteil von Schokolade, ist reich an Magnesium. Ein niedriger Blutzuckerspiegel kann ebenfalls Heißhunger auf Schokolade auslösen, da der Körper nach schnell verfügbarer Energie verlangt. Zudem kann der Verzehr von Schokolade die Ausschüttung von Glückshormonen wie Serotonin und Dopamin fördern, was zu einem kurzfristigen Wohlgefühl führt.

Dieser Mechanismus kann dazu führen, dass Menschen immer wieder zu Schokolade greifen, um sich selbst zu beruhigen oder zu belohnen, insbesondere in Stresssituationen. Manchmal ist der Heißhunger auf Schokolade auch einfach Gewohnheitssache.

Mögliche Ursachen für Schwitzen nach Schokoladenkonsum

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten können eine Ursache für vermehrtes Schwitzen sein. Insbesondere eine Zuckerunverträglichkeit kann eine Rolle spielen. Werden diese Unverträglichkeiten behoben und das vegetative System wieder ins Gleichgewicht gebracht, kann sich übermäßiges Schwitzen regulieren.

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Übersäuerung (Azidose)

Eine Übersäuerung des Körpers kann ebenfalls Symptome wie Schwitzen hervorrufen. Um Übersäuerung und Schwitzen in den Griff zu bekommen, muss der Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Bei Diabetikern kann starkes Schwitzen nach dem Essen ein Warnsignal für eine Unterzuckerung sein. Bei einer Unterzuckerung fällt der Blutzuckerspiegel in einen zu niedrigen Bereich, was zu Symptomen wie Schwitzen, Zittern und Verwirrtheit führen kann. In schweren Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen kommen.

Postprandiales Schwitzen

Auch bei Menschen ohne Diabetes kann es nach dem Essen zu übermäßigem Schwitzen kommen, dem sogenannten postprandialen Schwitzen. Dies kann durch bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln ausgelöst werden, insbesondere durch scharfe Speisen oder stark gewürzte Gerichte.

Histaminintoleranz

Eine Histaminintoleranz kann ebenfalls zu Schwitzen nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel führen. Schokolade gehört zu den Histaminliberatoren, die eine Histaminausschüttung fördern können.

Was tun gegen Schwitzen nach Schokolade?

Ernährung anpassen

  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen wie Magnesium, Zink und Vitamin B.
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Versuchen Sie, den Blutzuckerspiegel durch regelmäßige Mahlzeiten und gesunde Snacks stabil zu halten.
  • Gesunde Alternativen: Greifen Sie zu gesünderen Alternativen, die den Appetit auf Süßes stillen können, wie Obst, Nüsse oder dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil.
  • Langsam verwertbare Kohlenhydrate: Setzen Sie auf komplexe, ballaststoffreiche Kohlenhydrate wie Vollkornbrot oder Müsliriegel.
  • Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel: Reduzieren Sie den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln, die reich an Zucker, Fett und Salz sind.
  • Reduzieren Sie den Konsum von wärmenden Lebensmitteln: In der chinesischen Fünf-Elemente-Küche oder der ayurvedischen Heilslehre werden Lebensmittel in „wärmend“ und „kühlend“ unterteilt. Hier gilt es, genau auf seinen Körper zu achten.

Lebensstil ändern

  • Stressbewältigung: Lernen Sie, mit Stress anders umzugehen, zum Beispiel durch Sport, Meditation oder Entspannungstechniken.
  • Genügend Schlaf und Bewegung: Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Schlaf und regelmäßiger Bewegung kann helfen, den Heißhunger auf Schokolade zu reduzieren.
  • Bewusster Genuss: Nehmen Sie sich Zeit, Schokolade bewusst und in kleinen Mengen zu genießen.
  • Schokoladenkonsum planen: Machen Sie sich einen Plan, wie viel Schokolade Sie konsumieren möchten.

Medizinische Ursachen ausschließen

  • Ärztliche Untersuchung: Wenn das Schwitzen nach dem Essen häufig auftritt oder mit anderen Symptomen einhergeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche medizinische Ursachen auszuschließen.
  • Schilddrüsenhormone überprüfen: Lassen Sie Ihre Schilddrüsenhormone ärztlich abklären, um eine Schilddrüsenhormonstörung auszuschließen.
  • Diabetes-Check: Bei Diabetikern kann starkes Schwitzen nach dem Essen ein Anzeichen für eine Unterzuckerung sein. Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Blutzuckerspiegel.

Unterzuckerung bei Diabetes: Symptome, Ursachen und Behandlung

Was ist eine Unterzuckerung?

Bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) fällt der Blutzucker in einen zu niedrigen Bereich, sodass Symptome wie Schwitzen, Zittern und Hungergefühl auftreten. Gemäß der Definition der Amerikanischen Diabetes Gesellschaft (ADA) liegt eine Unterzuckerung bei Werten unter 70 mg/dl (3,9 mmol/l) vor.

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Symptome einer Unterzuckerung

Die Anzeichen einer Unterzuckerung können von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein. Die häufigsten Symptome sind:

  • Zittern
  • Schwitzen
  • Heißhunger
  • Herzklopfen
  • Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit
  • Gesichtsblässe
  • Sprach- und Sehstörungen

Bei sehr niedrigen Blutzuckerwerten kann es bis zur Bewusstlosigkeit und Krämpfen kommen.

Ursachen einer Unterzuckerung

Zu einer Unterzuckerung kann es aus verschiedenen Gründen kommen:

  • Zu wenig Kohlenhydrate gegessen
  • Bewegung und Sport
  • Zu viel Insulin gespritzt
  • Insulin aus Versehen in den Muskel gespritzt
  • Einnahme von bestimmten blutzuckersenkenden Tabletten
  • Alkoholkonsum
  • Verbesserte Insulinaufnahme
  • Verbesserte Insulinwirkung

Sofortmaßnahmen bei einer Unterzuckerung

Bei einer Unterzuckerung sollten Menschen mit Diabetes sofort Kohlenhydrate zu sich nehmen, die schnell ins Blut gehen. Geeignet sind zuckerhaltige Getränke wie Fruchtsaft oder Limonade, Traubenzuckerplättchen, Gummibärchen oder eine reife Banane. Fetthaltige Nahrungsmittel, wie Schokolade, eignen sich als Erstmaßnahme nicht, da der hohe Fettgehalt die Wirkung der Kohlenhydrate verlangsamt.

Je nach Schwere der Unterzuckerung sollten 10 bis 30 Gramm Kohlenhydrate eingenommen werden. Anschließend ist es wichtig, die Blutzuckerwerte engmaschig zu überprüfen. Nach den schnell wirkenden Kohlenhydraten können zusätzlich noch langsam ins Blut übergehende Kohlenhydrate gegessen werden, etwa eine Scheibe Brot oder ein Müsliriegel.

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Glukagon-Spritze und -Nasenspray

Bei einer schweren Unterzuckerung kann eine Glukagon-Spritze oder ein Glukagon-Nasenspray angewendet werden - auch bei Bewusstlosigkeit. Das Hormon Glukagon sorgt für die Freisetzung von Zucker (Glukose) aus der Leber ins Blut, sodass der Blutzuckerspiegel ansteigt.

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