Ab wann ist Zucker schädlich für den Körper? Eine umfassende Analyse

Zucker ist allgegenwärtig in unserer modernen Ernährung. Er steckt nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vielen verarbeiteten Lebensmitteln, oft versteckt unter verschiedenen Bezeichnungen. Doch ab wann wird der Zuckerkonsum schädlich für unseren Körper? Dieser Frage widmen wir uns in diesem Artikel, indem wir die Auswirkungen von Zucker auf unseren Organismus beleuchten, Empfehlungen für den täglichen Konsum geben und Alternativen sowie Strategien zur Reduzierung des Zuckerkonsums aufzeigen.

Einführung in die Thematik

Der durchschnittliche Deutsche konsumiert zu viel Zucker, was sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) haben eine Obergrenze von 50 Gramm Zucker pro Tag festgelegt. Diese Grenze wird jedoch von vielen überschritten, insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Ein erhöhter Zuckerkonsum kann zu Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber und Krebs führen.

Wie Zucker im Körper wirkt

Zucker ist ein Energielieferant, den der Körper für verschiedene Funktionen benötigt. Nach dem Essen spaltet der Körper die Nahrung auf, um Energie und Nährstoffe zu gewinnen. Glukose, auch Traubenzucker genannt, ist die Zuckerart, die der Körper am besten verwerten kann und die für die Energieversorgung der Zellen unerlässlich ist. Das Hormon Insulin hilft dem Körper, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.

Das Gehirn reagiert ebenfalls auf Zucker. Schon beim Anblick von Süßem wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert und verbreitet Vorfreude. Die Sinnesrezeptoren auf der Zunge geben positive Signale an das Gehirn, was das Verlangen nach mehr Süßem verstärkt.

Zuckerarten und ihre Auswirkungen

Es gibt verschiedene Zuckerarten, die in Lebensmitteln vorkommen:

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  • Saccharose: Haushaltszucker, gewonnen aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben.
  • Glukose (Dextrose): Traubenzucker, der vom Körper selbst gewonnen oder aus Früchten und Honig aufgenommen werden kann.
  • Fruktose: Fruchtzucker, der in Obst, Säften und vielen Lebensmitteln zugesetzt wird.
  • Raffinose: Ein Dreifachzucker, der in Hülsenfrüchten vorkommt.

Während Glukose lebensnotwendig ist, benötigt der Körper keine zusätzliche Zufuhr von Zucker in Form von Haushaltszucker oder gesüßten Speisen und Getränken. Der Körper kann Glukose aus kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Vollkornbrot und Reis gewinnen.

Fruktose wird im Körper schneller in Körperfett umgewandelt als Glukose. Ein übermäßiger Konsum von Fruktose kann zu Blähungen führen und das Appetitzentrum im Gehirn nicht aktivieren, was dazu führt, dass man nicht satt wird. Zudem kann zu viel Fruktose eine Fettleber verursachen.

Ab wann ist Zucker schädlich?

Die Menge des Zuckers, die wir zu uns nehmen, entscheidet darüber, ab wann er schädlich ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass die Aufnahme von Zucker in Form von Haushaltszucker und Fruchtsäften nicht mehr als 25 bis 50 Gramm pro Tag betragen sollte. In Deutschland nehmen die Menschen durchschnittlich rund das Doppelte davon zu sich.

Ein zu hoher Zuckerkonsum kann zu einer Reihe von negativen Folgen führen, darunter:

  • Karies
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit
  • Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche
  • Magen- und Darmprobleme
  • Haarausfall und Hautkrankheiten
  • Pilzbefall
  • Erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleber, Depressionen und Alzheimer

Zuckerfallen im Alltag

Ein Großteil des Zuckers, den wir konsumieren, ist in verarbeiteten Lebensmitteln versteckt. Es ist ein Irrglaube, dass der Großteil des Zuckers in Süßigkeiten steckt. Tatsächlich werden zwei Drittel des durchschnittlichen Jahresverbrauchs industriell in Backwaren, Brotaufstrichen, Getränken und Milchprodukten verarbeitet. Fertiggerichte enthalten oft große Mengen Zucker.

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Um versteckten Zucker zu erkennen, ist es wichtig, die Zutatenlisten von Lebensmitteln genau zu lesen. Zucker verbirgt sich oft hinter verschiedenen Bezeichnungen wie Glukose, Saccharose, Dextrose, Zuckersirup, Laktose, Traubenfruchtsüße, Süßmolkenpulver und Gerstenmalz.

Tipps zur Reduzierung des Zuckerkonsums

Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren möchte, kann folgende Tipps beherzigen:

  • Ernährungstagebuch führen: Um einen Überblick über den täglichen Zuckerkonsum zu bekommen.
  • Essgewohnheiten analysieren lassen: Durch einen Ernährungsberater, auch auf Kassenkosten möglich.
  • Zuckerhaltige Getränke vermeiden: Limonaden sind besonders zuckerhaltig.
  • Süßigkeiten reduzieren: Schokolade in kleinen Portionen genießen und langsam auf der Zunge zergehen lassen.
  • Backwaren vom Bäcker meiden: Kuchenstücke sind oft zu groß und enthalten viel Zucker.
  • Kaffee und Tee weniger süßen: Die Zuckermenge schrittweise reduzieren.
  • Knuspermüsli selber machen: Um den Zuckergehalt selbst zu bestimmen.
  • Auf Nüsse umsteigen: Als Alternative zu Süßigkeiten am Abend.
  • Zutatenlisten beachten: Um versteckten Zucker zu erkennen.
  • Popcorn selber machen: Anstatt Fertigprodukte zu kaufen.
  • Bewusst entscheiden, wo man Zucker einsetzen möchte: Um den Konsum von 50 Gramm pro Tag nicht zu überschreiten.
  • Kleine Schritte machen: Um die Ernährungsgewohnheiten langfristig zu ändern.
  • Auf Fertigprodukte verzichten: Und stattdessen mit frischen Zutaten kochen.

Fruchtzucker: Eine gesunde Alternative?

Fruchtzucker (Fruktose) steckt in Obst, Smoothies und Fruchtsäften. Er wird jedoch auch in vielen Lebensmitteln zugesetzt. Fruchtzucker ist nicht gesünder als normaler Haushaltszucker. Er wird vom Körper sehr viel schneller in Körperfett umgewandelt als Glukose. Daher sollte man beim Obst darauf achten, dass nicht so viel Fruchtzucker enthalten ist. Bananen, Ananas, Mango und Weintrauben sind beispielsweise sehr zuckerhaltig und sollten nur in Maßen gegessen werden. Gesünder sind zuckerarme Beeren, Äpfel oder Sauerkirschen.

Künstliche Süßstoffe: Eine sinnvolle Alternative?

Um Zucker und zusätzliche Kalorien zu vermeiden, könnte man auf künstliche Süßstoffe zurückgreifen. Allerdings sehen Ernährungsexperten darin keine ideale Alternative. Süßstoffe stehen immer wieder in der Kritik wegen eines möglichen Krebsrisikos, harte Hinweise dazu gibt es aber nicht. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Süßstoffe bei einigen Menschen die Zusammensetzung der Darmbakterien in einer Art und Weise verändern, die wiederum Übergewicht und Typ-2-Diabetes fördert.

Einige Studien haben auch eine mögliche Verbindung zwischen dem Zuckeralkohol Erythritol und dem Begünstigen von Thrombosen bzw. dem Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen ergeben. Es ist daher wichtig, Süßstoffe und Zuckerersatzstoffe in umfassenden Langzeituntersuchungen weiter zu untersuchen.

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Warum ist es so schwer, vom Zucker loszukommen?

Manche Menschen haben eine ausgeprägte Vorliebe für Süßes. Dies kann genetisch bedingt sein oder an den Essgewohnheiten liegen. Wer regelmäßig Süßes isst, dessen Gehirn lernt, süße Snacks zu bevorzugen. Zucker aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn, wodurch das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird.

Unsere Vorliebe für Süßes und Fett hat ihren Ursprung bei unseren Vorfahren. Nahrung war nicht so verfügbar wie heute. Wer überleben wollte, musste sich Vorräte für schlechte Zeiten anessen. Was süß ist, liefert Energie und verhindert das Verhungern. Zudem gibt es in der Natur kaum etwas, dass süß und gleichzeitig giftig ist.

Wir werden meist schon als Kinder auf Zucker als Belohnung konditioniert. Auch als Erwachsene trösten und belohnen wir uns oft selbst mit Süßigkeiten.

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