Zucker gegen Schluckauf: Wirkung und Hausmittel im Überblick
Schluckauf, medizinisch als Singultus bezeichnet, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das durch unwillkürliche Kontraktionen des Zwerchfells gekennzeichnet ist. Diese Kontraktionen führen zu einem plötzlichen Einatmen, das durch den Verschluss der Stimmritze abrupt unterbrochen wird, was das typische "Hicks"-Geräusch verursacht. Obwohl Schluckauf in den meisten Fällen harmlos ist und von selbst verschwindet, kann er in manchen Situationen lästig und unangenehm sein. Es gibt zahlreiche Hausmittel und Tricks, die zur Linderung von Schluckauf eingesetzt werden, darunter auch der Einsatz von Zucker.
Ursachen und Arten von Schluckauf
Schluckauf kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals entsteht er durch hastiges Essen, übermäßigen Konsum von kohlensäurehaltigen Getränken oder Alkohol, oder auch durch Nervosität und Stress. In selteneren Fällen kann Schluckauf auch ein Symptom einer Grunderkrankung sein, wie beispielsweise einer Reizung des Nervus phrenicus, der das Zwerchfell versorgt, oder einer Erkrankung des Zentralnervensystems.
Man unterscheidet verschiedene Arten von Schluckauf:
- Akuter Schluckauf: Dauert weniger als 48 Stunden.
- Chronischer Schluckauf: Hält länger als 48 Stunden an.
- Hartnäckiger Schluckauf: Dauert länger als einen Monat.
Während akuter Schluckauf in der Regel harmlos ist, sollte chronischer oder hartnäckiger Schluckauf ärztlich abgeklärt werden, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen.
Zucker als Hausmittel gegen Schluckauf
Ein beliebtes Hausmittel gegen Schluckauf ist der Einsatz von Zucker. Die Idee dahinter ist, dass der süße Geschmack die Nerven in Mund und Rachen stimuliert und so von dem Schluckauf-Reflex ablenkt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zucker gegen Schluckauf einzusetzen:
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- Ein Teelöffel Zucker: Einen Teelöffel Zucker auf der Zunge zergehen lassen. Der Geschmack von extrem Süßem kann helfen, die Sinne vom Schluckauf abzulenken.
- Zuckerlösung: Ein Glas warmes Wasser mit Honig oder Zucker trinken.
- Anti-Schluckauf-Lutscher: Der "Hiccupop", ein vom einer 13-jährigen Amerikanerin erfundenen patentierter Anti-Schluckauf-Lutscher, kombiniert Zucker mit Apfelessig. Die verschiedenen Zutaten stimulieren bestimmte Nerven in Mund und Hals, die für den Schluckauf-Reflex verantwortlich sind.
Weitere Hausmittel und Tricks gegen Schluckauf
Neben Zucker gibt es eine Vielzahl weiterer Hausmittel und Tricks, die zur Linderung von Schluckauf eingesetzt werden können. Dazu gehören:
- Atemtechniken: Die Luft anhalten, tief einatmen und die Arme nach oben strecken, oder in eine Tüte atmen, um die Kohlendioxidkonzentration im Blut zu erhöhen.
- Trinken: Ein Glas kaltes Wasser in kleinen Schlucken trinken, oder aus einem Strohhalm trinken und sich gleichzeitig die Ohren zuhalten.
- Ablenkung: Rückwärts von 100 auf Null zählen, oder sich erschrecken lassen.
- Stimulation des Vagusnervs: Die Zunge herausstrecken oder nach hinten rollen, oder die Valsalva-Methode anwenden (Nase zuhalten, Mund schließen und die Atemmuskulatur anspannen).
- Akupressur: Den Mittelknochen des Mittelfingers der linken Hand massieren, anschließend die Innenseite des Daumens in Höhe des ersten Fingergliedes, und danach die Spitze des kleinen Fingers massieren.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen ist Schluckauf harmlos und verschwindet von selbst wieder. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist:
- Wenn der Schluckauf länger als 48 Stunden anhält.
- Wenn der Schluckauf häufig wiederkehrt.
- Wenn der Schluckauf mit anderen Symptomen einhergeht, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen.
In diesen Fällen kann der Schluckauf ein Symptom einer Grunderkrankung sein, die behandelt werden muss.
Medizinische Behandlungen bei chronischem Schluckauf
Wenn Hausmittel und Tricks nicht helfen, kann ein Arzt verschiedene medizinische Behandlungen in Erwägung ziehen. Dazu gehören:
- Medikamente: Verschiedene Medikamente können helfen, den Schluckauf zu lindern oder ganz verschwinden zu lassen, wie beispielsweise Anti-Reflux-Medikamente, Muskelrelaxantien oder Medikamente gegen Übelkeit.
- Akupunktur: Mehreren Studien zufolge kann die Akupunktur vor allem bei Krebs- und Schlaganfall quälenden Schluckauf lindern.
- Invasive Therapie: In seltenen Fällen kann eine invasive Behandlung erforderlich sein, bei der ein Lokalanästhetikum in den Nervus phrenicus injiziert wird, um diesen für eine Weile zu blockieren, oder der Nerv chirurgisch durchtrennt wird.
Vorbeugung von Schluckauf
Es gibt keine sichere Methode, um Schluckauf vorzubeugen. Einige Maßnahmen können jedoch helfen, das Risiko zu reduzieren:
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- Langsam essen und trinken.
- Kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol vermeiden.
- Stress reduzieren.
- Bei Refluxerkrankung eine entsprechende Behandlung durchführen lassen.
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