Ernährung bei Divertikulitis: Was Sie wissen müssen

Divertikel sind Ausstülpungen in der Darmwand, die sich entzünden können und dann als Divertikulitis bezeichnet werden. Viele Menschen mit Divertikeln haben keine Beschwerden, aber wenn eine Entzündung auftritt, kann sie zu starken Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen führen. Es gibt verschiedene Formen der Divertikulitis, die jeweils unterschiedliche Behandlungen erfordern. Obwohl es nicht möglich ist, einer Divertikulitis vollständig vorzubeugen, kann eine angepasste Ernährung in Kombination mit ausreichend Bewegung das Risiko einer Entzündung verringern.

Was sind Divertikel und Divertikulitis?

Divertikel sind Ausstülpungen im Dünn- oder Dickdarm, die an Stellen entstehen können, wo Blutgefäße durch die Darmwand treten. Diese Ausstülpungen sind oft harmlos und verursachen bei den meisten Menschen keine Beschwerden. Wenn sich Divertikel jedoch entzünden, entsteht eine Divertikulitis. Diese Entzündung betrifft meistens Divertikel im Dickdarm, insbesondere in den Kurven des Darms.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Divertikulitis sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass eine geschwächte Darmwand und ein erhöhter Druck im Darm eine Rolle spielen. Eine geschwächte Darmwand kann altersbedingt sein, während erhöhter Druck oft durch Verstopfung verursacht wird. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Stuhlkonsistenz und kann somit das Risiko von Verstopfung beeinflussen.

Risikofaktoren für die Entwicklung einer Divertikulitis sind:

  • Höheres Lebensalter: Ältere Menschen haben häufig eine geschwächte Darmwand.
  • Falsche Ernährung: Eine ballaststoffarme Ernährung kann zu Verstopfung und erhöhtem Druck im Darm führen.
  • Übergewicht: Übergewicht kann ebenfalls den Druck im Darm erhöhen.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde Bewegung kann die Darmtätigkeit verlangsamen.
  • Rauchen und Alkoholkonsum: Diese Faktoren können die Darmgesundheit beeinträchtigen.

Die Anzahl der Divertikel spielt keine Rolle bei der Entwicklung einer Divertikulitis. Viele Menschen mit Divertikeln haben keine Beschwerden.

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Symptome und Diagnose

Typische Symptome einer Divertikulitis sind:

  • Starke Bauchschmerzen: Die Schmerzen können im linken, rechten oder mittleren Unterbauch auftreten, abhängig von der Lage der entzündeten Divertikel.
  • Blähungen
  • Fieber

Wenn diese Symptome auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen zu vermeiden. Die Diagnose beginnt in der Regel mit einem Gespräch über die Krankengeschichte und Risikofaktoren. Anschließend kann der Arzt den Bauch abtasten und die Darmgeräusche abhören. Eine Blutuntersuchung kann erhöhte Entzündungswerte zeigen. In einigen Fällen werden bildgebende Verfahren wie Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Ultraschall oder Röntgen eingesetzt, um das Stadium der Divertikulitis zu erkennen. Eine Darmspiegelung wird während einer akuten Entzündung vermieden, da sie die Darmwand verletzen könnte.

Behandlung der Divertikulitis

Die Behandlung der Divertikulitis hängt vom Stadium der Erkrankung und den Symptomen ab.

  • Leichte Fälle: In leichten Fällen kann es ausreichen, ausreichend Flüssigkeit zu trinken und bestimmte Nahrungsmittel zu vermeiden, damit die Entzündung abklingt.
  • Medikamentöse Behandlung: Oft ist die Einnahme von Antibiotika erforderlich, um die Entzündung zu bekämpfen.
  • Schwere Fälle: In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein, insbesondere wenn Komplikationen wie ein Darmdurchbruch oder ein Abszess auftreten.

Nach einer Divertikulitis-Operation sollten Patienten mehrere Wochen lang keine schweren Lasten heben, um Komplikationen wie einen Narbenbruch zu vermeiden.

Ernährungsempfehlungen bei Divertikulitis

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung der Divertikulitis. Es wird zwischen der Ernährung in der akuten Phase und der langfristigen Ernährung zur Vorbeugung unterschieden.

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Ernährung in der Akuten Phase

In der akuten Entzündungsphase ist es wichtig, den Darm zu entlasten. Viele Ärzte empfehlen eine ballaststoffarme und leicht verdauliche Kost. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, einige Tage lang auf feste Nahrung zu verzichten. Es ist jedoch wichtig, dies mit dem Arzt abzusprechen.

Empfohlene Lebensmittel in der akuten Phase:

  • Flüssige Nahrung: Tee, Brühe, klare Suppen
  • Schonkost: Zwieback, milde Suppen, Babybrei

Vermeiden Sie scharfe, fettreiche und blähende Lebensmittel.

Langfristige Ernährung zur Vorbeugung

Nach Abklingen der akuten Entzündung ist eine ballaststoffreiche Ernährung wichtig, um erneuten Entzündungen vorzubeugen. Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen, machen den Stuhl weich und erleichtern die Darmpassage.

Empfohlene Lebensmittel für die langfristige Ernährung:

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  • Ballaststoffreiche Lebensmittel:
    • Gemüse und Obst: Alle Sorten, insbesondere leicht verdauliche wie Tomaten, Karotten und Zucchini. Blähende Kohlgemüse sollten anfangs vermieden werden.
    • Vollkornprodukte: Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis
    • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Erbsen (in Maßen, da sie blähend wirken können)
    • Stuhlquellmittel: Weizenkleie, Haferkleie, Leinsamen, Flohsamenschalen (immer mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen)
  • Ausreichend Flüssigkeit: Mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßter Tee pro Tag.

Lebensmittel, die vermieden werden sollten:

  • Weißmehlprodukte: Weißbrot, Toastbrot, Kuchen
  • Fettreiche Lebensmittel: Frittierte Speisen, fettreiche Wurstwaren
  • Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke: Limonaden, Süßigkeiten
  • Rotes Fleisch: Rind, Schwein, Lamm (in Maßen genießen)
  • Alkohol und Nikotin: Diese Genussmittel erhöhen das Risiko für eine Divertikulitis.

Es gibt einen alten Ernährungsmythos, dass Nüsse, Körner und Mais bei Divertikulitis vermieden werden sollten. Dies ist wissenschaftlich nicht haltbar. Solange Sie gründlich kauen, stellen diese Lebensmittel kein Problem dar.

Zusätzliche Tipps

  • Essen Sie achtsam und nehmen Sie sich Zeit zum Kauen.
  • Integrieren Sie regelmäßige körperliche Aktivität in Ihren Alltag.
  • Vermeiden Sie Übergewicht.
  • Führen Sie eine langsame und schrittweise Ernährungsumstellung durch, um Blähungen zu vermeiden.
  • Beobachten Sie, wie Ihr Körper auf bestimmte Lebensmittel reagiert und passen Sie Ihre Ernährung entsprechend an.

Die Rolle von Probiotika

Es gibt Hinweise darauf, dass bei Divertikulitis eine gestörte Darmflora vorliegen kann. Probiotika, die lebensfähige Mikroorganismen enthalten, werden oft zur Unterstützung der Darmflora beworben. Studien haben jedoch nicht eindeutig gezeigt, dass Probiotika nach einer unkomplizierten Divertikulitis erneute Entzündungen verhindern können.

Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Buttermilch, Sauerkraut und Apfelessig können jedoch eine gesunde Darmflora fördern.

Vegetarische Ernährung

Eine vegetarische Ernährung, die reich an Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten ist, kann die Empfehlungen zur Ballaststoffaufnahme in der Regel erfüllen. Zudem erhöht rotes Fleisch das Risiko für eine Divertikulose, so dass eine vegetarische Ernährung diesbezüglich Vorteile bietet.

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