Zitrone mit Zucker essen: Gesundheitliche Auswirkungen
Zitronen sind bekannt für ihre Vielseitigkeit und werden oft als Hausmittel bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Eine heiße Zitrone soll aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts bei Erkältungen und Halsschmerzen helfen. Auch Zitronenwasser, eine Zitronen-Knoblauch-Kur oder Kaffee mit Zitrone werden positive Wirkungen zugeschrieben - von der Senkung des Blutdrucks bis zur Unterstützung bei Übergewicht. Doch was steckt wirklich hinter diesen Behauptungen? Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von Zitronen, insbesondere in Kombination mit Zucker, und gibt Tipps für den richtigen Umgang mit der sauren Frucht.
Warum ist die Zitrone gesund?
Zitronen sind äußerst gesund, vor allem aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts. Vitamin C stärkt das Immunsystem und kann somit der Entstehung von Erkältungen vorbeugen. Es agiert im Körper auch als Radikalfänger, der freie Radikale abfängt und dadurch den Zellschutz vor oxidativem Stress verbessert. 100 Gramm Fruchtfleisch können bis zu 50 Milligramm Vitamin C enthalten, womit bereits die Hälfte des Tagesbedarfs gedeckt ist.
Vitamin C und seine vielfältigen Funktionen
Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, ist für den Körper von großer Bedeutung, da es an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Es unterstützt den Knochenaufbau, stärkt die Zähne und fördert die Kollagenbildung, die für ein straffes Bindegewebe benötigt wird. Darüber hinaus wirkt Vitamin C antioxidativ und schützt den Körper vor freien Radikalen, die im Rahmen der Stoffwechselprozesse entstehen und Zellen schädigen können, wenn ihre Zahl zu hoch wird.
Vitamin C ist zudem eine wichtige Voraussetzung für die Funktionsweise bestimmter Enzyme, beispielsweise einiger wichtiger Leberenzyme. Es ermöglicht dem Körper, giftige Substanzen so zu verstoffwechseln, dass diese wieder ausgeschieden werden können. Außerdem begünstigt Vitamin C die Eisenaufnahme über den Darm.
Weitere wertvolle Inhaltsstoffe
Neben Vitamin C enthalten Zitronen weitere wichtige Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die unter anderem das Immunsystem stärken, den Blutdruck senken und die Wundheilung verbessern können. Bestimmte Inhaltsstoffe, wie Flavonoide, scheinen sich zudem positiv auf die Darmgesundheit auszuwirken. Dabei enthalten Zitronen nur etwa 21 Kilokalorien pro 100 Gramm.
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Zitrone und Blutdruck
Aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts werden Zitronen teilweise als wirksame Sofortmaßnahme angepriesen, um hohen Blutdruck schnell zu bekämpfen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass die regelmäßige Aufnahme von Vitamin C dazu beiträgt, die Blutgefäße gesund zu erhalten. Vitamin C wird zur Bildung von Kollagen benötigt, welches einen wichtigen Bestandteil der Blutgefäße bildet. Zudem wirkt das Vitamin zellschützend. Inwieweit Vitamin-C-haltige Lebensmittel wie Zitronen aber dazu beitragen können, den Blutdruck in den Gefäßen zu senken, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt.
Heiße Zitrone bei Erkältung und Halsschmerzen
Gerade im Winter ist eine heiße Zitrone ein beliebtes Getränk, um Erkältungen und Halsschmerzen vorzubeugen. Vitamin C ist besonders wirksam, wenn es präventiv eingenommen wird. Aber auch wenn der Infekt bereits ausgebrochen ist, kann eine heiße Zitrone hilfreich sein. Der Infekt heilt dadurch zwar nicht unbedingt schneller ab, aber das Immunsystem profitiert dennoch.
Zubereitung der heißen Zitrone
Bei der Zubereitung einer heißen Zitrone sollte man den Zitronensaft keinesfalls mit kochendem Wasser übergießen, da Vitamin C sehr hitzeempfindlich ist und dadurch zerstört werden kann. Stattdessen empfiehlt es sich, das Wasser lauwarm zu verwenden oder maximal auf 40 Grad zu erhitzen.
Wer den Geschmack des Getränks zu sauer findet, kann es vor dem Verzehr süßen. Anstelle von Zucker sollte man Honig verwenden, dem ebenfalls eine positive Wirkung bei Erkältungen - insbesondere bei Halsschmerzen - nachgesagt wird. Ebenso wie die Zitrone sollte auch der Honig nicht zu stark erhitzt werden, da seine entzündungshemmende Wirkung sonst verloren geht. Auch Ingwer wirkt antibakteriell und antiviral und kann in der heißen Zitrone eine leckere und gesunde Ergänzung sein.
Zitronen für Haut und Haare
Zitronen werden häufig nicht nur bei Erkältungen, sondern auch zur Pflege der Haut angewendet. Da das enthaltene Vitamin C freie Radikale abfängt, sollen die sauren Früchte einen Anti-Aging-Effekt haben. Belegt ist dieser Effekt aber nicht. Die Zitrusfrüchte sollen die Haut nicht nur jung halten, sondern auch gegen Pickel helfen. Trotz ihrer desinfizierenden Wirkung ist ihr Einsatz gegen Pickel jedoch nicht zu empfehlen, da der Saft gerade bei empfindlicher Haut zu starken Hautreizungen führen kann.
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Haare aufhellen mit Zitrone?
Zitronensaft wird auch zum Aufhellen der Haare verwendet. Dazu reicht es, etwas Saft ins feuchte Haar zu geben, zu verteilen und anschließend die Haare trocken zu föhnen. Allerdings ist der Saft relativ aggressiv und die Haare können durch die Säure austrocknen.
Kaffee mit Zitrone
Ein frisch gekochter Kaffee (oder Espresso) mit einem Spritzer Zitrone gilt als wirksames Hausmittel gegen Kopfschmerzen. Dies liegt vor allem an dem im Kaffee enthaltenen Koffein, welches die Blutgefäße weitet und so Kopfschmerzen entgegenwirken kann. Vitamin C hat zudem einen entzündungshemmenden Effekt. Da Kopfschmerzen unter anderem durch Entzündungen im Körper ausgelöst werden können, soll Zitronensaft zur Linderung der Beschwerden beitragen. Auch soll das Getränk die Verdauung ankurbeln und deshalb beim Abnehmen helfen können. Tatsächlich regt Kaffee die Produktion von Magensäure und die Aktivität des Dickdarms an, und Zitronensäure erhöht die Produktion von Gallensaft.
Abnehmen mit Zitrone
Eine extreme Form, um mit Zitronen abzunehmen, ist die sogenannte Zitronensaft-Diät. Dabei verzichtet man einige Tage völlig auf feste Nahrung und ernährt sich nur von einer Mischung aus Zitronensaft, Mineralwasser, Ahornsirup und Cayenne-Pfeffer. Hierbei handelt es sich jedoch um eine sehr extreme Methode, die langfristig nicht gesund ist. Durch die Einseitigkeit der Diät drohen negative gesundheitliche Folgen: So kann beispielsweise schnell ein Mangel an Ballaststoffen, Eiweißen und Fetten entstehen. Da zudem keine Umstellung der Ernährung erfolgt, ist außerdem mit einem Jo-Jo-Effekt nach dem Ende der Diät zu rechnen.
Zitronenwasser als gesunde Routine
Alternativ zu einer Zitronensaft-Diät gibt es auch die Empfehlung, zusätzlich zur normalen Ernährung jeden Morgen ein Glas mit (warmem) Zitronenwasser zu trinken. Tatsächlich kann sich diese Routine positiv auf den Körper auswirken. So ist das enthaltene Vitamin C unter anderem wichtig für das Immunsystem, die Bildung von Kollagen und den Zellschutz. Zusätzlich regt die Fruchtsäure die Produktion von Gallensaft an, was wiederum die Verdauung in Schwung bringt. Täglich ein Glas Wasser mit Zitrone kann also ein gesunder Start in den Tag sein.
Allerdings reagieren einige Mägen auf die erhöhte Säurekonzentration im Getränk empfindlich. Auch bei der Mundschleimhaut kann es zu Irritationen kommen. Man sollte also vorsichtig ausprobieren, ob man das Zitronenwasser verträgt. Zudem kann Zitronensäure den Zahnschmelz angreifen. Zahnärzte empfehlen daher, Zitronensaft immer zu verdünnen, mit einem Strohhalm zu trinken und mit dem Zähneputzen mindestens 30 Minuten zu warten. Nach dem Trinken von Zitronenwasser sollte man den Mund mit klarem Wasser ausspülen, um die Säure zu verdünnen.
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Zitronen-Knoblauch-Kur
Bei einer Zitronen-Knoblauch-Kur wird über mehrere Wochen täglich ein Glas eines Suds getrunken, der aus Zitronen und in Wasser gekochten, grob gehackten Knoblauchzehen besteht. Dies soll sich positiv auf die Gefäßgesundheit und den Blutdruck auswirken. Eine solche Wirkung dieser Kur wurde wissenschaftlich noch nicht belegt. Tatsächlich ist ein Nutzen eher unwahrscheinlich, da während des Kochvorgangs wertvolle Vitamine und andere Inhaltsstoffe zerstört werden.
Zitronen kaufen, lagern und verwenden
Zitronen kann man ganzjährig in jedem Supermarkt sowie in Obst- und Gemüseläden kaufen. Häufig kommen die Südfrüchte aus Italien oder Spanien. Eine glatte Schale zeigt, dass die Frucht noch frisch ist. Grüne Zitronen sind nicht unreif, sondern entstehen, wenn die Außentemperaturen unter 12,5 Grad sinken. Möchte man ganze Früchte oder Zitronenschale verwenden, sollte man im Idealfall zu biologisch angebautem Obst greifen, da Bio-Früchte nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sind.
Lagerung von Zitronen
Zu Hause sollte man Zitronen am besten an einem dunklen, kühlen Ort lagern, beispielsweise in einem unbeheizten Abstellraum oder im Keller. Dort kann man die Zitrusfrüchte etwa zwei bis drei Wochen aufbewahren. Angeschnittene Zitronen können auch im Kühlschrank gelagert werden. In jedem Fall sollte man sie mit der unbedeckten Schnittfläche nach oben aufbewahren, damit die Zitrone an dieser Stelle antrocknen kann, was Schimmelbildung vorbeugt. Angeschnittene Zitronen sollten innerhalb weniger Tage verbraucht werden. Zitronen lassen sich auch einfrieren. Dazu sollte man die Zitrone waschen, abtrocknen und in Scheiben schneiden. Anschließend können die Scheiben auf einem Blech oder einer anderen gefriergeeigneten Unterlage kurz eingefroren werden. Danach können sie in Gefrierbeutel oder Dosen umgefüllt werden.
Verwendung von Zitronen
Zitronen können vielseitig verwendet werden. Sie sind eine beliebte Zutat zum Kochen und Backen oder zum Verfeinern von Getränken wie Mineralwasser und Tee. Schon kleine Mengen Zitronensaft oder etwas geriebene Zitronenschale machen viele Gerichte erst so richtig rund.
Zitronenwasser am Morgen: Ein Trend im Check
In den sozialen Medien kursiert derzeit ein Trend: Morgens ein Glas Zitronenwasser trinken soll wahre Wunder für die Gesundheit bewirken. Es liefert Vitamin C, regt den Wasserkonsum an und kann helfen, sich bewusster mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen. Viele der in sozialen Medien verbreiteten Gesundheitsversprechen halten einer wissenschaftlichen Überprüfung jedoch nicht stand. Wer Zitronenwasser als kleine Morgenroutine nutzt, tut sich in der Regel nichts Schlechtes - solange es in Maßen genossen und auf die Zahngesundheit geachtet wird. Wunder sollte man davon aber nicht erwarten. Entscheidend bleiben eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und ein gesunder Lebensstil insgesamt.
Zitronen und der Säure-Basen-Haushalt
Zitronensaft schmeckt zwar sauer, wird aber im Organismus basisch verstoffwechselt. Im Mund entfaltet sich allerdings die saure Wirkung der Fruchtsäuren, wodurch der Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Dem kann man aber entgegenwirken, indem man Zitronensaft verdünnt bzw. nach dem Verzehr ein Glas stilles Wasser trinkt.
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