Zimt statt Zucker: Gesundheitsvorteile und Wissenswertes
Zimt, ein beliebtes Gewürz, das oft mit Weihnachten und gemütlichen Stunden verbunden wird, birgt mehr als nur einen angenehmen Geschmack. In der traditionellen Medizin wird Zimt seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt, und moderne Studien bestätigen viele seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Vorteile von Zimt, insbesondere als Zuckerersatz, und gibt Hinweise zur richtigen Anwendung und Dosierung.
Zimt: Ein vielseitiges Gewürz mit langer Tradition
Zimt wird aus der inneren Rinde von Zimtbäumen gewonnen, die in tropischen Regionen beheimatet sind. Die beiden bekanntesten Zimtarten sind Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt. Ceylon-Zimt, auch als "echter Zimt" bezeichnet, gilt als besonders hochwertig und stammt hauptsächlich aus Sri Lanka. Cassia-Zimt hingegen hat ein eher zurückhaltendes Aroma und kommt überwiegend aus China.
Die Herstellung von Zimt erfolgt durch das Abschälen der inneren Rinde junger Zweige. Diese Rinde rollt sich beim Trocknen von selbst zusammen und wird entweder als Zimtstange oder in gemahlener Form verkauft. Je nach Zimtart und Herstellungsprozess variiert das Aroma.
Zimt als gesundheitlicher Allrounder
Zimt enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Dazu gehören ätherische Öle wie Zimtaldehyd, Gerbstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Diese Inhaltsstoffe verleihen Zimt seine antioxidativen, entzündungshemmenden, antimikrobiellen und potenziell antidiabetischen Eigenschaften.
Antioxidative Wirkung
Zimt ist reich an Antioxidantien, die den Körper vor Schäden durch freie Radikale schützen. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die Zellen schädigen und zur Entstehung von Krankheiten wie Krebs beitragen können. Studien haben gezeigt, dass Zimt das Wachstum von Krebszellen verlangsamen kann.
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Entzündungshemmende Wirkung
Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Zimt können bei der Behandlung von verschiedenen Arten von Schmerzen, wie Arthritis und Kopfschmerzen, hilfreich sein. Antioxidantien reparieren auch Gewebeschäden und beugen Muskelschädigung vor.
Stoffwechselanregung und Gewichtsmanagement
Untersuchungen deuten darauf hin, dass Zimt den Stoffwechsel ankurbeln und beim Abnehmen helfen kann. Zimt soll ein Protein namens Sirtuin-1 anregen, das eine wichtige Rolle bei der Insulinregulierung und dem Fettstoffwechsel spielt. Dies kann dazu beitragen, gespeichertes Fett zu reduzieren und Kalorien zu verbrennen.
Blutzuckersenkende Wirkung
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften von Zimt ist seine Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu senken. Studien haben gezeigt, dass Zimt die Blutzuckerwerte bei Menschen mit Typ-2-Diabetes um bis zu 29 Prozent senken kann. Zimt zwingt Muskelzellen, Zucker aus dem Blutkreislauf zu entfernen und in Energie umzuwandeln. Auch für Nicht-Diabetiker ist ein niedriger Blutzuckerspiegel wichtig für die Gesundheit und unterstützt das Abnehmen.
Herzgesundheit
Zimt kann auch die Gesundheit des Herzens fördern. Er unterbindet die Freisetzung von entzündungsfördernden Fettsäuren, verhindert die Verdickung des Blutes und senkt den Blutdruck. Der Kalzium- und Ballaststoffgehalt in Zimt unterstützt den Körper beim Eliminieren von Giftstoffen, senkt den Cholesterinspiegel und reduziert Triglyceride.
Antimykotische und antibakterielle Wirkung
Dank des Inhaltsstoffs Zimtaldehyd besitzt Zimt antimykotische und antibakterielle Eigenschaften. Er kann verschiedene Infektionen bekämpfen, insbesondere solche, die von Pilzen stammen. Zimt bekämpft auch Bakterien, wie Listeria und Salmonella. Die antimikrobiellen Eigenschaften von Zimt können auch die orale Gesundheit verbessern, indem sie Karies bekämpfen und gegen schlechten Atem wirken.
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Appetitzügelung
Zimt kann helfen, den Appetit zu zügeln und Heißhungerattacken zu vermeiden. Zucker lässt den Insulinspiegel schnell ansteigen und blockiert den Leptinspiegel, ein Hormon, das den Appetit zügelt und für die Fettverbrennung verantwortlich ist. Zimt hingegen stabilisiert den Blutzuckerspiegel und hilft, das Sättigungsgefühl zu verlängern.
Zimt als Zuckerersatz: Eine gesunde Alternative
Zucker hat viele negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Er kann die Gehirnfunktion beeinträchtigen, den Cholesterinspiegel erhöhen, die Zähne schädigen, die Leber überlasten, Diabetes verursachen und sogar süchtig machen. Zimt hingegen bietet eine gesunde und natürliche Alternative, um Speisen und Getränke zu süßen.
Anstatt Zucker im Kaffee zu verwenden, kann eine Prise Zimt einen besonderen Geschmack verleihen und gleichzeitig die oben genannten gesundheitlichen Vorteile bieten. Zimt kann auch in anderen Getränken wie Tee, Kakao oder Mandelmilch verwendet werden. Darüber hinaus eignet sich Zimt hervorragend zum Würzen von Süßspeisen wie Milchreis, Pfannkuchen, Apfelmus oder Obstsalat.
Zimtpräparate: Sinnvoll oder riskant?
Zimt ist nicht nur als Gewürz, sondern auch in Form von Tabletten oder Kapseln erhältlich. Diese Präparate werden oft als Unterstützung bei Diabetes oder zum Abnehmen angepriesen. Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von Zimtpräparaten ist jedoch begrenzt.
Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2019 hat 18 Studien zur Wirkung von Zimtpräparaten bei Personen mit Diabetes mellitus Typ II verglichen. Dabei kam heraus, dass Zimt möglicherweise den Blutzucker senken kann. Andere wichtige Parameter bei Diabetes wie der HbA1C-Wert, der Insulinspiegel im Blut und die Insulinresistenz blieben jedoch unverändert.
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Auch die Wirkung von Zimtpräparaten auf das Körpergewicht ist umstritten. Einige Studien deuten darauf hin, dass Zimt bei übergewichtigen Personen die Gewichtsabnahme unterstützen kann, während andere Studien keine signifikanten Effekte zeigen konnten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Zimtpräparate in der Regel höhere Dosen an Zimt enthalten als beim gelegentlichen Einsatz als Gewürz. Daher ist die Unbedenklichkeit und Sicherheit von Zimt als Nahrungsergänzungsmittel bisher nicht ausreichend nachgewiesen. Es ist unklar, ob eine langfristige Anwendung von Zimt in hohen Dosen gesundheitsschädlich sein könnte.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie die Deutsche Diabetes Gesellschaft haben sich daher dafür ausgesprochen, dass Zimtpräparate eine Zulassung für Arzneimittel durchlaufen sollten, um Wirksamkeit und Sicherheit eindeutig zu klären.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Ob der Verzehr von Zimt auch Nachteile mit sich bringen kann, hängt von der Zimtsorte und der Menge ab. Die beiden Hauptsorten, Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt, unterscheiden sich in der Konzentration der Inhaltsstoffe, vor allem im Gehalt an Cumarin.
Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff, der auch in anderen Pflanzen vorkommt. Empfindliche Personen können nach dem Verzehr größerer Mengen Cumarin unter Kopfschmerzen und Übelkeit leiden. Auch eine leberschädigende und krebserregende Wirkung wird diskutiert.
Cassia-Zimt enthält einen hohen Cumarin-Gehalt, wodurch die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht leicht überschritten werden kann. Ein moderater Konsum ist aber meist unproblematisch. Dennoch rät das Bundesinstitut für Risikobewertung zimtliebenden Verbrauchern, vor allem den cumarinärmeren Ceylon-Zimt in der Küche zu verwenden. Schwangere und Stillende sollten sicherheitshalber gar keinen Cassia-Zimt zu sich nehmen.
Zimt richtig dosieren und anwenden
Um die gesundheitlichen Vorteile von Zimt zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu minimieren, ist es wichtig, Zimt richtig zu dosieren und anzuwenden.
Zimtsorte wählen
Bevorzugen Sie Ceylon-Zimt, da dieser einen geringeren Cumarin-Gehalt aufweist als Cassia-Zimt. Ceylon-Zimt ist in der Regel etwas teurer und in Feinkostläden oder Apotheken erhältlich.
Menge beachten
Überschreiten Sie nicht die empfohlene Tagesdosis für Cumarin. Für Erwachsene liegt die tolerierbare Dosis bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel Cassia-Zimt für eine 60 Kilogramm schwere Person. Für Kinder sind schon geringe Mengen schädlich.
Zimt in der Küche verwenden
Verwenden Sie Zimt als Gewürz in verschiedenen Speisen und Getränken. Zimt passt gut zu Milchreis, Pfannkuchen, Apfelmus, Obstsalat, Tee, Kaffee, Kakao und vielen anderen Gerichten.
Zimtöl selbst herstellen
Sie können Zimtöl auch selbst herstellen, um es äußerlich anzuwenden oder in kleinen Mengen einzunehmen. Achten Sie jedoch darauf, hochwertiges Ceylon-Zimtöl zu verwenden und die Dosierungsempfehlungen zu beachten.
Vorsicht bei Zimtpräparaten
Seien Sie vorsichtig bei der Einnahme von Zimtpräparaten. Informieren Sie sich über die Inhaltsstoffe und den Cumarin-Gehalt. Sprechen Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt, insbesondere wenn Sie an Diabetes leiden oder Medikamente einnehmen.
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