Die faszinierende Geschichte und Vielfalt der Waffeln

Waffeln sind ein universell beliebtes Gebäck, das in zahlreichen Variationen existiert. Ob zum Frühstück, als Dessert oder einfach als Snack - Waffeln erfreuen sich großer Beliebtheit. Dieser Artikel erkundet die Welt der Waffeln, stellt ihre faszinierende Geschichte vor, beleuchtet traditionelle und regionale Varianten, gibt Tipps zur Zubereitung und wirft einen Blick auf vegane Alternativen.

Ursprünge und Entwicklung der Waffel

Die Geschichte der Waffeln erstreckt sich über Jahrhunderte und spiegelt die kulinarische Evolution und kulturelle Vielfalt wider. Ihre Wurzeln reichen bis ins antike Griechenland und Rom zurück, wo flache Kuchen auf heißen Steinplatten gebacken wurden. Diese Vorläufer der heutigen Waffeln verbreiteten sich in ganz Europa und entwickelten sich im Mittelalter weiter.

Die modernen Waffeln, wie wir sie kennen, nahmen im 17. Jahrhundert in Europa Form an, als spezielle Waffeleisen entworfen wurden, um Muster in die Teigmasse zu prägen. Mit der Einwanderungswelle aus Europa kamen Waffeln in die Vereinigten Staaten und wurden bald zu einem festen Bestandteil der amerikanischen Küche. In Belgien entwickelten sich verschiedene Waffelsorten, darunter die berühmten Belgischen Waffeln und die knusprigen Lütticher Waffeln. Heute sind Waffeln weltweit bekannt und haben zahlreiche Varianten angenommen, die von Land zu Land variieren.

Traditionelle Waffelarten: Ein Überblick

Waffeln sind ein vielseitiges und köstliches Gebäck, und es gibt zahlreiche traditionelle Waffelarten, die die Herzen von Feinschmeckern weltweit erobert haben:

  • Belgische Waffeln: Diese Waffeln sind bekannt für ihre Dicke und ihren fluffigen Teig. Sie haben tiefe Rillen, die den Sirup, Früchte und Sahne hervorragend aufnehmen. Belgische Waffeln sind weich im Inneren und knusprig an der Außenseite.
  • Lütticher Waffeln: Im Gegensatz zu den belgischen Waffeln sind Lütticher Waffeln dichter und süßer. Ihr Teig enthält Hagelzucker, der beim Backen karamellisiert und diesen Waffeln ihre charakteristische Süße und knusprige Textur verleiht. Aus der Region um die Stadt Lüttich kommen die Lütticher Waffeln, eine Spezialität mit Tradition und Geschichte.Der Legende nach wurden die Lütticher Waffeln vom Koch des Fürstbischofs von Lüttich im 18. Jahrhundert erfunden. Auf die Bitte, ein Gebäck unter Verwendung von großen Stücken Hagelzucker zu kreieren, mischte der Koch einen Brioche-ähnlichen Teig mit viel Hagelzucker. Diesen bereitete er dann in einem Waffeleisen zu. Schon der Geruch nach Vanille, der beim Backen entstand, gefiel dem Fürstbischof sehr, und das Rezept wurde zur Spezialität der Lütticher Region.Das Besondere an der Lütticher Waffel ist der Hagelzucker, der beim ca. dreiminütigen Backvorgang im (original) belgischen Waffeleisen karamellisiert. Charakteristisch für die Lütticher Waffel sind außerdem ihre starke Rippung und ihre eher unregelmäßige Form. Schleckermäuler, denen die Waffel im Naturzustand noch nicht süß genug ist, versüßen die Lütticher Waffel gerne mit Schokolade oder Puderzucker.
  • Herzwaffeln: Diese Waffeln haben ihren Namen von ihrer herzförmigen Prägung. Sie sind in vielen Kulturen bekannt und beliebt. Herzwaffeln sind leicht und knusprig mit einem milden Geschmack, der sie zu einer hervorragenden Basis für eine Vielzahl von Toppings macht. So sind im Bergischen Land die Herzwaffeln allseits bekannt.

Unabhängig von der Waffelart ist die Zubereitung relativ ähnlich - ein Teig, der aus Mehl, Eiern, Milch, Butter und Zucker hergestellt wird. Es sind jedoch die Variationen und die Wahl der Zutaten, die den Unterschied in Textur und Geschmack ausmachen.

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Regionale Waffelvariationen: Eine kulinarische Reise

Waffeln sind nicht nur ein universell geliebter Genuss, sondern sie variieren auch von Region zu Region, wobei jede ihre eigene einzigartige Note hinzufügt:

  • USA: In den USA sind Waffeln ein fester Bestandteil des Frühstücks. Amerikanische Waffeln sind dünn, knusprig und leicht.
  • Frankreich: Frankreich hat seine eigene Version von Waffeln, bekannt als "Gaufres". Diese sind dünn und leicht, ähnlich den belgischen Waffeln.
  • Skandinavien: In den skandinavischen Ländern gibt es die "Krumkake", eine dünne und knusprige Waffelrolle. Sie werden normalerweise in speziellen Krumkake-Eisen gebacken und können in vielen Variationen genossen werden, von einfachem Puderzucker bis hin zu Creme und Beeren. In Schweden wurden Waffeln in Herzform gebacken und in Norwegen wurden spezielle Waffelgebäcke wie Goro und Hohlhippen zur Weihnachtszeit serviert.

Diese regionalen Waffelvariationen sind nur eine kleine Auswahl aus einer Vielzahl von Stilen und Geschmacksrichtungen. Jede Region hat ihre eigene Art, Waffeln zuzubereiten und zu genießen, wodurch die Vielfalt und Kreativität der Waffelküche verdeutlicht wird.

Vegane Waffeln: Genuss ohne tierische Produkte

In der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen, gewinnen vegane Waffeln zunehmend an Beliebtheit. Sie bieten die perfekte Lösung für Waffenliebhaber, die auf tierische Produkte verzichten möchten, ohne auf den herrlichen Geschmack und die Textur von Waffeln zu verzichten. Hergestellt aus rein pflanzlichen Zutaten, die frei von Milchprodukten und Eiern sind, bieten diese Waffeln einen köstlichen und zugleich ethischen Genuss. Sie sind leicht, luftig und knusprig, genau wie klassische Waffeln, nur eben vegan und super einfach zubereitet.

Vegane Waffeln sind so einfach wie vielseitig und können nach Belieben mit veganen Toppings wie Ahornsirup, frischem Obst, veganer Schokolade oder Nüssen serviert werden.

Tipps und Tricks für die perfekte Waffel

Die Zubereitung perfekter Waffeln erfordert ein wenig Know-how und die richtige Ausrüstung. Hier sind einige Tipps, um die perfekten Waffeln zu kreieren:

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  • Das richtige Waffeleisen: Ein Waffeleisen mit Antihaftbeschichtung sorgt für gleichmäßig gebackene Waffeln ohne nerviges Klebenbleiben.
  • Die Teigkonsistenz: Der Waffelteig sollte weder zu flüssig noch zu dick sein.
  • Die Teigmenge: Man sollte nicht zu viel Teig in das Waffeleisen geben, um ein Überlaufen zu vermeiden.
  • Das Vorheizen: Das Waffeleisen sollte außerdem gut vorgeheizt sein und mit etwas Öl bestrichen werden, damit die Waffeln am Ende nicht ärgerlicherweise im Eisen kleben bleiben.
  • Geduld: Man sollte keinen Blick riskieren, bevor das Waffeleisen anzeigt, dass die Backzeit abgelaufen ist, um die Hitze zu bewahren.

Mit diesen Tipps zaubert man nicht nur köstliche, sondern auch perfekt aussehende Waffeln im Handumdrehen.

Die "belgische Waffel": Ein Missverständnis?

Eine schockierende Botschaft gleich vorweg: Es gibt keine belgischen Waffeln! Dieser Begriff ist vor allem in Nordamerika verbreitet, hat aber seinen Ursprung in einer kulinarischen Präsentation auf der Weltausstellung 1964 in New York. Da Amerikaner jedoch nichts mit der Stadt Brüssel anfangen konnten, änderte Maurice Vermeersch den Namen in „Belgian Waffles“, der Beginn des Siegeszugs der belgischen Waffel in Nordamerika - obwohl sie doch eigentlich aus Brüssel kommt!

Die Zubereitung von Waffeln hat eine lange Tradition. Die ältesten Belege für Waffeleisen stammen aus dem 9. Jahrhundert und - sie erraten es schon - wurden auf dem Gebiet des heutigen Belgiens und Frankreichs gefunden. Im Laufe der Jahrhunderte breitete sich das Waffeleisen bis in die Niederlande und Norddeutschland aus. Über die Hanse erreichte es sogar Skandinavien und irgendwann kam es in Süddeutschland und Österreich an, wo Waffeln zur gehobenen Küche gehörten und zu speziellen Anlässen serviert wurden. Bei der Vielfalt an Waffeln hatten sie doch alle eines gemein: die Zubereitung in einem Waffeleisen, einer Vorrichtung aus 2 Eisenplatten mit einer wabenähnlichen Struktur, durch die Waffeln ihr charakteristisches Muster erhalten.

Die Brüsseler Waffel: Ein Klassiker

1958 fand in Brüssel die Weltausstellung statt (für die auch das Atomium gebaut wurde). Belgien durfte sich der Weltöffentlichkeit präsentieren und es gab eine kulinarische Spezialität, die sich während der Expo einen besonderen Namen machte: die Brüsseler Waffel, mit Puderzucker bestreut. Dieser eher einfache Snack wurde so beliebt, dass die ausländischen Besucher auch zu Hause davon schwärmten.

Brüsseler Waffeln sind rechteckig, mit einer tiefen Wabenstruktur. Sie ist sehr leicht und fluffig und der Rührteig wird mit sehr wenig Zucker zubereitet. Serviert wird sie mit Puderzucker, süßer Schlagsahne und frischen Früchten.

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Weitere Waffelvarianten

Außer den beiden erstgenannten gibt es noch andere Waffelarten, die jedoch eher nach Nordfrankreich gehören. Es geht um die Dunkerquer Waffel, einer runden, trockenen und knusprigen Waffel und die Liller Waffel, einer ovalen, mit Kassonade gefüllten Waffel.

Zimtwaffeln: Ein Hauch von Weihnachten

Eine Zimtwaffel ist ein flaches Feingebäck, das zwischen zwei heißen Eisen gebacken wird. Ursprünglich kommt die Waffel aus Belgien und Frankreich, doch mit der Zeit entwickelte jede Region eine eigene Tradition. So sind im Bergischen Land die Herzwaffeln allseits bekannt und in Österreich die Neapolitaner Waffeln.

Die Geschichte des Waffeleisens

Ähnlich wie beim Model mag auch beim Waffeleisen die Idee, ein Backwerk mit ausgewählten Motiven unbegrenzt oft prägen zu können, maßgeblich zu seiner „Erfindung“ beigetragen haben. Darüber hinaus wurde es mit dem Gebrauch eines Eisens überhaupt erst möglich, auf beiden Seiten der auszubackenden Masse Bildmotive anzubringen, seien es einfache (Rauten-)Formen oder kunstvoll geprägte Bildmotive. Alljährlich am 29. Juni wird in den USA der „National Waffle Iron Day“, der Tag des Waffeleisens, begangen; eine gute Gelegenheit, die Historie der weichen wie der knusprigen Waffeln und ihres Herstellungsgerätes aufzugreifen.

Die ältesten schriftlichen und bildlichen Belege zu Waffeleisen, mit denen eine ungebackene Masse in Form gepresst wurde, wurden erstmals im 9. Jahrhundert in Norwegen und Schweden sowie in der Normandie erwähnt. Zu dieser Zeit befestigte man ein Paar runder oder rechteckiger Eisenplatten an zwei langen zangenförmigen und mit einem Scharnier verbundenen Stielen, wodurch man ausreichend Abstand zum offenen Feuer hatte. Zwischen den Platten wurde die vorbereitete Masse dann gepresst und im Nu zu knusprigen Waffeln gebacken. Sicher ist, dass sich solche Waffeleisen und -gebäcke wohl parallel zum kirchlich genutzten Hostieneisengebäck der Klöster entwickelten. In den dortigen Hostienbäckereien waren im 9. Jahrhundert geschmiedete Zangeneisen aufgekommen, mit denen die Oblaten für die Eucharistie gebacken wurden. Danach hat man diese Oblaten zu Hostien geweiht.

Im Laufe der Zeit erweiterte die schlichte, ungesäuerte Hostienoblate aus Weizenmehl und Wasser ihre Funktion. So gab und gibt sie bis heute als papierdünne Backunterlage und Backhilfe feinen Massen für Lebkuchen oder Makronen Halt. Eine neue glanzvolle Note erhielt die schlichte Oblate, als man sie mit Eiern, Fett, Milch und Gewürzen verfeinerte. Das erstaunt nicht, denn Menschen haben sich stets vieles einfallen lassen, um mit hochwertigeren Zutaten und kunstvoller Verzierung die alltägliche und gewohnte Nahrung geschmacklich zu verbessern und bei besonderen Anlässen zu servieren. Solche Waffelgebäcke waren offenbar ganz nach dem Geschmack eines gehobenen Publikums und tauchten gerne auf fürstlichen und bürgerlichen Tafeln auf. Die seinerzeit bekannten Waffeleisen belegen dicht, dass man dafür gerne kunstvolle Bilder einsetzte, beispielsweise Landes- oder Familienwappen, zwei vereinte Wappen als Hochzeitsgabe, wobei manche Bilder sogar den Namen der Braut oder des Schenkenden abbildeten. 1650 beispielsweise tauchten Waffelgebäcke auf einer gehobenen Hamburger Hochzeit auf. Der offizielle und festliche Charakter wurde hierbei durch das Hamburger Stadtwappen betont, das auf den Waffeln reliefartig hervortrat. Auch Tierdarstellungen, durchstrukturierte Waben- oder Dreiecksmuster, weitere Ornamente oder Inschriften als quasi personalisierte künstlerische Darstellung ließ man prägen. Die jeweiligen Gestalter des Waffeleisens blieben anonym, Namenszeichen oder andere Erkennungsmerkmale waren die Ausnahme.

Die Waffeln selbst waren so beliebt, dass in Mitteleuropa bald schon eine gewerbliche Waffelbäckerei entstand, allen voran im 12. Jahrhundert in Frankreich. Einige Jahrzehnte später waren Waffeln dort so weit verbreitet, dass gegen Ende des 13. Jahrhunderts eine eigene Zunft der „Oblaier“ (altfrz.) oder „Gaufrier“ in Paris auftrat, die ihre goldbraunen, knusprigen Waffeln überall auf den Straßen anbot. Gebacken wurden diese „Gaufres“ in einfach quadrierten Rechteckeisen. Um 1300 waren solche Backwerke in den Niederlanden bekannt und ab dem 14. Jahrhundert sind sie in ganz West- und Mitteleuropa verbreitet gewesen. So waren seit dem 15. Jahrhundert knusprige, zu Röllchen aufgedrehte Waffeln besonders en vogue, die sich bis in unsere Tage als Hohlhippen auf dem Eisbecher erhalten haben.

Insgesamt lassen sich bei den Waffelformen - und damit auch bei den Waffeleisen - regionale Unterschiede feststellen. In Brandenburg und im niederländisch-flämischen Raum gab es verstärkt rechteckige Waffeln. In Niedersachsen, Ostfriesland, Schweden und Frankreich waren ebenso runde wie rechteckige Formen bekannt, im süddeutsch-österreichischen Raum dagegen herrschten runde Waffeln vor. Aufgrund ihrer dekorativen Form galten Waffeln, die von sehr unterschiedlicher Qualität sein konnten, in bäuerlichen wie in gehobenen bürgerlichen Kreisen als Festtagsgebäck. Hochzeiten, Taufen, Geburtstagsfeiern, Ernte und Ähnliches boten Gelegenheiten, feine Waffelgebäcke über offenem Feuer zu drehen und zu wenden.

Je nach Zusammensetzung der Masse unterscheidet man zum einen die weichen Waffeln aus einer feinen Rührmasse von Eiern, Mehl, Butter, Rahm und/oder Milch, Hefe (in neuerer Zeit Backpulver) und Zucker. Es sind dies sogenannte nasse Gebäcke, die unmittelbar nach dem Backen, am besten noch warm serviert werden sollten, zum Beispiel mit Puderzucker bestäubt oder mit Sahne und Kirschen verfeinert. In Deutschland sind diese Waffeln vom 16. Jahrhundert bis heute belegt. Vorbereiten lassen sich diese Backwerke kaum und erst recht nicht aufbewahren, jedenfalls nicht ohne erhebliche Einbußen für Geschmack und Qualität. Dem kann man nur zustimmen, besonders wenn wir an die Herzwaffeln in Form eines wabenartigen fünffachen Herzens denken, die bis heute auf vielen Kaffeetafeln zu finden sind. Schon für das 16. Jahrhundert sind solche dicken Waffeln, die warm gegessen werden sollten, belegt. Zum anderen sind da die bereits beschriebenen knusprigen Waffeln, die „Eiserkuchen“, „Hippen“ oder „Klemmkuchen“. Man isst sie in ihrer ursprünglichen flachen Form oder aufgerollt zu Tüten oder Hörnchen, die zusätzlich mit Creme oder Sahne gefüllt werden können. Diese Art von Waffeln lässt sich ohne Probleme lange aufbewahren und kann so in größeren Mengen auf Vorrat gebacken werden: „du kanst es ein halb Jahr behalten“ hieß es denn auch in einem Rezept von 1605.

Die mühevolle Zubereitung in früheren Zeiten

Dass die Verwendung der Waffeleisen mühevolle Arbeit war, dazu findet man im 1691 erschienenen „Vollständigen Nürnbergischen Kochbuch“ eine prächtige Schilderung. Unter der Überschrift „Waffel-Küchlein zu bachen“ (Nr. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, was man hinsichtlich der früheren Waffelbäckerei wissen muss. Das Waffeleisen wurde hier über dem Feuer - auf einem Dreifuß liegend - beidseitig erhitzt und dann mit einem in ein Tuch eingebundenen Butter- oder Speckklumpen eingefettet. Anschließend hat man die Masse hineingegeben und das Eisen abwechselnd von der einen und dann von der anderen Seite auf den über dem Feuer stehenden Dreifuß gebacken. Mit Bedacht sollte das Waffeleisen geschlossen werden, damit der Teig nicht ausläuft. Mag sein, dass man diese umständliche und sicherlich anstrengende Arbeit - zwei Personen wurden immerhin veranschlagt - früher aus dem Effeff beherrschte.

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert vollzog sich ein Wandel hinsichtlich der Herstellungstechnik der Waffeleisen. Immer häufiger gab es seriell gefertigte Waffeleisen aus Gusseisen. Es waren dies also keine handgeschmiedeten Einzelanfertigungen mehr, und so trugen sie meist nur einfache Rauten- oder Wabenmuster. Nachdem man die Kochstelle von der offenen Feuerstelle zum geschlossenen Kohle-, später auch Gasherd verlegt hatte, kam im Verlauf des 19. Jahrhunderts eine neue Form des Waffeleisens auf: Das Eisen hatte keine zangenförmigen Stiele mehr, sondern nur noch einen kurzen Griff und eine aufklappbare Platte. Wie einen Topf setzte man das Backgerät auf die Herdplatte. Mithilfe von Herdringen in verschiedenen Größen konnte man die Öffnung über der Feuerstelle je nach Bedarf verändern, für Töpfe, Kessel oder eben für Waffeleisen. Auf diese Weise konnte das Eisen mit einem drehbaren ringförmigen Untersatz passgenau in die Öffnung der Herdplatte eingesetzt werden, sodass die Waffeln auch weiterhin von beiden Seiten gebacken wurden.

Im 20. Jahrhundert dann kamen die elektrisch beheizten Waffeleisen auf, die unabhängig von einer Feuerstelle einzusetzen waren. Anstelle von langen Stielen und mühsamer Handhabung hatten diese Geräte nun Griffe. Bekannt sind auch Waffeleisen mit sechs bis acht Feldern, die eine stets gleichartige Serie von Schmuckmotiven (geriffelte Spirale, Blumenkörbchen, Baum mit Vogel, Ornament, Herz, Blüte) zeigen. Im 21. Jahrhundert sind die modernen Waffeleisen mit Temperaturschaltern und einer Antihaftbeschichtung ausgestattet; es gibt sie in runder und rechteckiger Form, oft auch als Doppel-Waffeleisen.

Rätsel um Erfinder der Eiswaffel

Noch immer wird die Debatte, wer die Eiswaffel erfunden hat, hitzig diskutiert. Dabei gibt es vor allem drei Entstehungsgeschichten, die am naheliegendsten sind:

  • Eine Theorie besagt, dass der US-amerikanische Eisverkäufer Charles Menches seiner Angebetenen Estelle Bordeaux ihr Lieblingseis servieren wollte, ihm jedoch die Teller fehlten. So griff er spontan zu einer Waffel, die am Nachbarstand verkauft wurde, und servierte in ihr Estelle das Eis.
  • Italo Marchioni soll Ende des 19. Jahrhunderts in den USA die Eiswaffel erfunden haben. Der italienische Zitroneneisverkäufer bot seine erfrischende Süßspeise in den Straßen von New York an - allerdings in einem abwaschbaren Becher mitsamt Besteck. Die Reinigung der Essutensilien gestaltete sich als recht aufwendig und so bastelte er an einem Einweg-Eisbecher. Zuerst feilte er an einer Papiertüte, die allerdings zu schnell durchweichte. Also entschied er sich für eine feste, essbare Waffel und meldete sie im Jahr 1903 zum Patent an.
  • Der dritte Anwärter auf den Erfinder der Eiswaffel ist Ernest A. Harmwi. Auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis verkaufte er knusprige Waffeln - neben einem Eisverkäufer. Dem gingen schnell das Geschirr für sein Eis aus, sodass Harmwi improvisierte und aus seinen frischgebackenen, noch heißen Waffeln einen Trichter formte, mit dem die sommerliche Erfrischung ohne Geschirr und Besteck verzehrt werden konnte.

Laut der Historikerin Anne Funderberg ist es nicht möglich, den wahren Erfinder des Waffelhörnchens zu finden.

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