Trüffelvorkommen: Eine Suche nach dem schwarzen Gold
Trüffel, die edlen und teuren unterirdischen Pilze, sind in der Gastronomie hoch begehrt. Ihre Seltenheit und der Aufwand, sie zu finden, tragen zu ihrem hohen Preis bei. Dieser Artikel beleuchtet, wo Trüffel vorkommen, wie man sie findet und was man über diese Delikatesse wissen sollte.
Was sind Trüffel?
Trüffel sind essbare Pilze, die unterirdisch wachsen. Sie gehören zu den Schlauchpilzen und bilden eine Symbiose (Mykorrhiza) mit den Wurzeln bestimmter Baumarten wie Eichen, Linden, Fichten oder Nussbäumen. Die Fruchtkörper sind knollenartig und können die Größe einer Nuss bis zu einem Apfel erreichen. Ihre unregelmäßige Form gab ihnen den Namen, der vom lateinischen Wort "tuber" (Beule) abgeleitet ist.
Wo wachsen Trüffel?
Trüffel kommen in verschiedenen Regionen der Welt vor, bevorzugen jedoch bestimmte Klimazonen und Bodenbeschaffenheiten.
- Europa: Die bekanntesten Trüffelgebiete liegen in Europa, insbesondere in Frankreich und Italien.
- Périgord (Frankreich): Hier wächst der Périgord-Trüffel, ein schwarzer Trüffel mit feinen weißen Adern im Inneren.
- Piemont (Italien): Diese Region ist berühmt für den weißen Trüffel, der als besonders hochwertig gilt. Die Gemeinde Acqualagna in der italienischen Region Marken ist ebenfalls für ihre Trüffel bekannt.
- Weitere europäische Vorkommen: Trüffel finden sich auch in Spanien, Kroatien, Istrien, Ungarn, der Schweiz, Rumänien, Bulgarien, Südengland und der Türkei.
- Weltweit: Außerhalb Europas gibt es Trüffelvorkommen im Himalaya (in über 2000 Metern Höhe), in China und in Syrien, wo früher ein reger Handel mit ihnen betrieben wurde. Australien und Neuseeland kultivieren Trüffel in sogenannten Trüffelhainen, wobei die Züchtung anspruchsvoll und der Ertrag gering ist.
- Deutschland: Auch in Deutschland gibt es Trüffel, insbesondere den Burgundertrüffel und den einfachen Wintertrüffel. Bekannte Trüffelgebiete liegen in Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Trüffel bevorzugen kalkhaltige, lockere Böden in der Nähe von Eichenwäldern. Reine Eichenwälder und das mediterrane Klima Südfrankreichs und Italiens bieten ideale Bedingungen für ihr Wachstum.
Die Suche nach Trüffeln
Die Suche nach Trüffeln ist eine Kunst für sich, da sie unter der Erde verborgen liegen.
Lesen Sie auch: Wo wachsen Trüffel?
- Trüffelhunde: Traditionell werden Trüffelhunde eingesetzt, um die Pilze aufzuspüren. Dabei handelt es sich um speziell ausgebildete Hunde, oft der Rasse Lagotto Romagnolo, die sich gut im Unterholz bewegen können und einen feinen Geruchssinn haben. Die Hunde lernen, Bälle zu suchen und zu apportieren, wobei der Ball nach und nach mit dem Trüffelduft versehen wird.
- Trüffelschweine: Früher wurden auch Schweine zur Trüffelsuche eingesetzt, da sie einen ausgezeichneten Geruchssinn haben und Trüffel lieben. Allerdings neigen Schweine dazu, die gefundenen Trüffel selbst zu fressen und den Waldboden zu beschädigen, weshalb ihr Einsatz in vielen Regionen verboten ist. Seit 1982 ist es in Italien verboten Trüffelschweine einzusetzen.
- Hinweise in der Natur: Auch ohne Hund oder Schwein kann man auf Trüffel stoßen, wenn man auf bestimmte Anzeichen achtet. Eine spezielle Fliegenart legt ihre Eier bevorzugt in der Nähe von Trüffeln ab. Risse im Boden oder eine gewölbte Waldbodenschicht können ebenfalls auf Trüffel hindeuten, da Wühlmäuse, Streifenhörnchen oder Eichhörnchen die Pilze ebenfalls schätzen.
Rechtliche Aspekte der Trüffelsuche
In Deutschland stehen Trüffel unter Naturschutz und dürfen nicht geerntet werden. Allerdings ist das Ernten auf dem eigenen Grundstück erlaubt. In Italien ist die private und kommerzielle Trüffelsuche und Ernte verboten.
Wer legal Trüffel suchen möchte, benötigt in vielen Regionen eine Lizenz oder einen Wohnsitz vor Ort. Es ist wichtig, sich vorab über die geltenden Bestimmungen zu informieren und sicherzustellen, dass man sich nicht auf Privatgrund befindet. Grundsätzlich sind die Fundorte aber aufgrund der hohen Preise für Trüffel so umkämpft, dass jeder Trüffelsammler seine eigenen Reviere hat und diese auch - mit teils rabiaten Methoden - verteidigt.
In Italien wird die Trüffelsuche auf nationaler Ebene durch das Gesetz 752/1985 geregelt. Dieses Gesetz erlaubt die Suche in den Wäldern und auf nicht kultivierten Land und dies ist auch kostenlos. Es treten aber gleichzeitig Verpflichtungen und Verbote in Kraft, die darauf abzielen den Trüffel als Naturerbe des Landes zu erhalten. Generell gilt es als verboten in der Nacht nach Trüffeln zu suchen, besonders zwischen eine Stunde nach Sonnenuntergang und einer Stunde vor Sonnenaufgang. Ausserdem ist die Suche und Einsammeln der Trüffeln in Naturschutz- wie auch Mykologie gebieten verboten, auf neu aufgeforsteten Gebieten darf bis zu 15 Jahre nicht zur Suche gebraucht werden. Einige Regionen haben auch selber Sperrzonen eingerichtet, in denen man keine Trüffel suchen kann. Das Gesetz legt ganz klar fest, welche Trüffelarten geerntet und verkauft werden dürfen. Dafür gibt es einen groben Zeitplan mit den Zeiträumen in denen die jeweiligen Trüffelarten geerntet werden können. Es ist verboten unreife Exemplare zu ernten, denn das verhindert die Vermehrung des unterirdischen Pilzes. Bei dieser Tabelle ist zu beachten, dass die Zeiträume für das Sammeln der Trüffel die sind, die auf nationaler Ebene des Gesetzes vorgeschrieben werden. Regionale Gesetzesregelungen können einen anderen Sammelplan vorsehen.
Werkzeuge für die Trüffelsuche
Das italienische Gesetz schreibt einem Trüffelsammler einige Spezielle Werkzeuge für das Sammeln des wertvollen Pilzes vor. Zu diesen Werkzeugen zählen der Spaten (Trüffelsammlerspaten), eine kleine Hacke, mit der man den Boden und die zarten Wurzeln des Pilzes so wenig wie möglich beschädigt. Auch für den Transport der Trüffel benötigt man spezielle Werkzeuge: entweder die typische, eine speziell für Trüffel angefertigte Tasche oder eine Weste die den Pilzsammlern ähnlich ist. Es wird empfohlen kniehohe Stiefel wie auch angemessene Kleider, zum Schutz vor Dornen, stechende Insekten und Schlangen zu tragen.
Trüffelsorten und ihre Eigenschaften
Es gibt verschiedene Trüffelsorten, die sich in Geschmack, Aroma und Preis unterscheiden.
Lesen Sie auch: Findet Nemo Torte Ideen
- Weißer Trüffel (Tuber magnatum): Gilt als die edelste und teuerste Trüffelsorte. Er hat ein intensives Duftaroma und einen dezenten Geschmack. Weiße Trüffel werden nicht mitgekocht, sondern frisch über die Speisen gehobelt.
- Schwarzer Trüffel (Tuber melanosporum): Auch als Wintertrüffel oder Périgord-Trüffel bekannt. Er hat einen kräftigen Geschmack mit leichten Pfeffer- und Bitternoten und eignet sich gut zum Mitkochen.
- Burgundertrüffel (Tuber uncinatum): Eine weitere beliebte Speisetrüffel, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbreitet ist.
- Sommertrüffel (Tuber aestivum): Eine preisgünstigere Trüffelsorte mit einem weniger intensiven Aroma.
- Weitere Sorten: Wintertrüffel, Bianchetti-Trüffel.
Trüffel in der Küche
Trüffel sind eine Delikatesse, die Speisen einen besonderen Geschmack verleiht.
- Verwendung: Weiße Trüffel werden frisch über Pasta, Risotto oder Eierspeisen gehobelt. Schwarze Trüffel eignen sich gut für Schmorgerichte, Risottos und Cremesuppen. Trüffelaroma harmoniert gut mit Sahne, Butter oder Ei.
- Dosierung: Trüffel haben einen intensiven Geschmack, daher reichen in der Regel 10 Gramm pro Person für ein Gericht aus.
- Lagerung: Frische Trüffel sollten dunkel im Kühlschrank gelagert und schnell verbraucht werden, da ihr Aroma bereits nach wenigen Tagen nachlässt. Weiße Trüffel sollten in Küchenpapier eingewickelt und in einem Glas mit Schraubverschluss aufbewahrt werden. Schwarze Trüffel können auf Reis gelagert werden, der die Feuchtigkeit aufnimmt.
- Trüffelprodukte: Trüffel werden auch zu Trüffelöl, Trüffelpesto, Trüffelpastete oder Trüffelcreme verarbeitet, um den Geschmack außerhalb der Saison genießen zu können.
Der Preis von Trüffeln
Der Preis für Trüffel variiert je nach Sorte, Qualität, Ernteertrag und Herkunftsregion. Weiße Trüffel sind in der Regel teurer als schwarze Trüffel. Die Preise für weiße Trüffel können zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Kilogramm liegen, während schwarze Trüffel zwischen 150 und 200 Euro pro 100 Gramm kosten können.
Trüffel in Deutschland
In Deutschland ist die private und kommerzielle Trüffelsuche verboten. Die Trüffeln der Gattung Tuber sind in Deutschland geschützt. Es gibt aber einige Regionen, in denen Trüffel vorkommen, wie zum Beispiel Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Lesen Sie auch: Nougat im Glas selber machen: Schritt-für-Schritt Anleitung
tags: #wo #findet #man #trüffel #vorkommen


