Wildapfelmarmelade Rezept: Eine Hommage an den Urvater des Apfels

Der Holzapfel, auch Wildapfel genannt, ist mehr als nur ein dekorativer Baum. Er ist ein lebendes Denkmal, ein Relikt aus der Zeit, als unsere Vorfahren begannen, die Natur für ihre Bedürfnisse zu nutzen. Dieser Artikel widmet sich dem Wildapfel und insbesondere der Herstellung von köstlicher Marmelade aus dieser fast vergessenen Frucht.

Was ist ein Holzapfel?

Der Holzapfel (Malus sylvestris) ist die Urform unseres heutigen Speiseapfels und existiert bereits seit 5000 v. Chr. Er unterscheidet sich optisch kaum von kultivierten Äpfeln, seine Wuchshöhe variiert zwischen 3 und 10 Metern. Seine Beliebtheit erstreckte sich bereits in der Antike, so stellten nicht nur die Römer sondern auch die Griechen Wein aus dem Holzapfel her. Trotz seiner langen Geschichte ist der Holzapfel heute eine gefährdete Pflanzenart.

Seinen Namen verdankt der Holzapfel seinem holzigen Fruchtfleisch im rohen Zustand. Die Schale ist hart und muss vor dem Verzehr geknackt werden. Auch das Holz des Baumes ist sehr hart. Unreife Wildäpfel schmecken säuerlich, reife Früchte hingegen süß.

Warum ist der Holzapfel gefährdet?

Die Gefährdung des Holzapfels ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen ist die Frucht im rohen Zustand weniger genießbar, ähnlich wie die Quitte. Zum anderen sind die Früchte mit einer Größe von 2 bis 4 cm sehr klein, was die Ernte erschwert. Viele Menschen sehen daher keinen Anreiz, den Baum im Garten anzupflanzen, da keine reiche Ernte zu erwarten ist.

Verwendung des Holzapfels

Obwohl der rohe Holzapfel nicht jedermanns Geschmack trifft, lässt er sich vielseitig verarbeiten. Ähnlich wie Quitten kann man die Früchte in kleine Stücke schneiden und mit dem Kerngehäuse kochen. So zubereitet, sind sie nicht nur genießbar, sondern auch gesund, da sie reich an Vitaminen (A, B, C), Fruchtsäuren, Fruchtzucker, Gerbstoffen, Spurenelementen und dem Ballaststoff Pektin sind.

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Der Holzapfel eignet sich hervorragend als Grundlage für Marmeladen oder Gelees. Auch Tee, Saft, Sirup und Kompott lassen sich aus den Früchten herstellen. Einziger Nachteil ist, dass für diese Produkte relativ viele Äpfel benötigt werden. Wer nicht genügend Holzäpfel zur Verfügung hat, kann diese mit anderen Obstsorten kombinieren, insbesondere mit anderen Apfelsorten oder Wildobst.

Die Früchte regen die Verdauung an und können bei Fieberschüben Linderung verschaffen.

Rezepte für Wildapfelmarmelade und Gelee

Grundrezept für Wildapfelgelee

Dieses Rezept benötigt keinen Gelierzucker, da Wildäpfel reich an Pektin sind.

Zutaten:

  • 1 kg Wildäpfel
  • Wasser
  • Zucker nach Geschmack
  • Desinfizierte Schraubgläser

Zubereitung:

  1. Die Äpfel waschen und halbieren.
  2. Die Apfelstücke in einen Topf legen und mit Wasser bedecken.
  3. Etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind.
  4. Die Apfelmasse absieben und die Flüssigkeit auffangen. Je länger die Apfelmasse im Sieb abtropft, desto mehr Pektin löst sich.
  5. Zucker nach Geschmack hinzufügen und nochmals aufkochen.
  6. Eine Gelierprobe durchführen.
  7. Das heiße Gelee in desinfizierte Schraubgläser füllen und fest verschließen.

Für eine besondere Note kann das Apfelgelee mit selbstgemachtem Holundersaft kombiniert werden.

Rezept für Mini-Apfel Konfitüre mit Zimt

Zutaten:

  • Sechs Marmeladengläser (à 160 ml)
  • Äpfel
  • Gelierzucker
  • Apfelsaft
  • Zimt
  • Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Marmeladengläser mit Wasser ausschwenken.
  2. Äpfel waschen, schälen, entkernen und vierteln.
  3. Äpfel, Gelierzucker, Apfelsaft, Zimt und Zitronensaft in einem Topf vermischen und 3 Stunden ziehen lassen.
  4. Die Mischung aufkochen und auf mittlerer Stufe 10-15 Minuten köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind.
  5. Mit einem Pürierstab fein pürieren.
  6. Die Marmelade sofort in die Gläser füllen, verschließen und 24 Stunden stehen lassen.

Rezept für Holzapfel-Blutorangen-Gelee

Dieses Rezept kombiniert den säuerlichen Geschmack des Holzapfels mit der Süße und Säure der Blutorange.

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Zutaten:

  • Holzäpfel
  • Blutorangen
  • Zitronensaft
  • Zucker (Verhältnis 3 Teile Frucht zu 1 Teil Zucker)

Zubereitung:

  1. Blutorangen waschen, Saft auspressen und beiseite stellen.
  2. Holzäpfel schälen, vierteln und in einen Topf geben. Mit Wasser bedecken und kochen lassen, bis die Äpfel weich sind.
  3. Apfelmus in ein Sieb mit einem Baumwolltuch geben und den Saft auffangen.
  4. Den Saft mit Blutorangen- und Zitronensaft vermengen.
  5. Zucker unter Rühren hinzufügen und 10-20 Minuten bei kleiner Hitze kochen lassen.
  6. Das Gelee in Gläser füllen, verschließen und auf den Kopf stellen, um ein Vakuum zu erzeugen.

Rezept für eingelegte Mini-Äpfel

Zutaten:

  • Mini-Äpfel
  • 1,5 l Wasser
  • Gewürze nach Wahl (z.B. Zimt, Nelken, Sternanis)

Zubereitung:

  1. Mini-Äpfel abspülen und abtropfen lassen.
  2. Einen Sud aus Wasser und Gewürzen ansetzen und mindestens eine halbe Stunde köcheln lassen.
  3. Die Hitze abdrehen und die Äpfelchen hineingeben. Bei geschlossenem Deckel eine halbe Stunde durchziehen lassen.
  4. Den Backofen auf 120 °C vorheizen.
  5. Die Mini-Äpfel mit einem Schöpflöffel aus dem Sud fischen und auf die Gläser verteilen.
  6. Den Sud nochmals aufkochen lassen und durch ein Sieb in die Gläser bis ½ cm unter den Rand füllen.
  7. Die Gläser im Backofen einkochen.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Wildäpfel

Neben Marmelade und Gelee gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, Wildäpfel zu verarbeiten:

  • Früchtetee: Getrocknete Wildapfelstücke eignen sich hervorragend für Früchtetee.
  • Apfelessig: Aus Wildäpfeln lässt sich Apfelessig herstellen.
  • Apfelsaft: Wildäpfel verleihen Apfelsaft ein intensiveres Aroma.
  • Apfelpektin: Aufgrund ihres hohen Pektin-Gehalts eignen sich Wildäpfel zur Herstellung von Apfelpektin.

Tipps und Tricks

  • Gelierprobe: Um die Konsistenz der Marmelade oder des Gelees zu überprüfen, gib einen Teelöffel der heißen Masse auf einen Teller. Wenn die Masse nach kurzer Zeit fest wird, ist sie fertig.
  • Hygiene: Achte bei der Herstellung von Marmelade und Gelee auf absolute Sauberkeit. Verwende nur sterilisierte Gläser und saubere Küchenutensilien.
  • Lagerung: Marmelade und Gelee sollten kühl und dunkel gelagert werden. So sind sie mehrere Monate haltbar.
  • Kombinationen: Experimentiere mit verschiedenen Gewürzen und Obstsorten, um deine eigene, einzigartige Wildapfelmarmelade zu kreieren.

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