Wicklein Marzipan Lebkuchen im Test: Ein umfassender Überblick

Lebkuchen gehören zur Weihnachtszeit wie der Tannenbaum. Doch die Vielfalt ist groß, und die Qualitätsunterschiede sind beträchtlich. Dieser Artikel widmet sich einer detaillierten Auseinandersetzung mit Wicklein Marzipan Lebkuchen, eingebettet in einen umfassenderen Kontext der Lebkuchenherstellung und -bewertung.

Die Tradition des Lebkuchens

Lebkuchen haben eine lange Tradition, die bis zu den Römern zurückreicht, die Honigkuchen ganzjährig aßen. Im Mittelalter wurden sie aufgrund ihrer wertvollen Zutaten wie Honig und Gewürze zu einer weihnachtlichen Gabe von Gutsbesitzern und Adeligen an ihre Untertanen. Eine besondere Spezialität sind die Elisenlebkuchen, die im 18. Jahrhundert in Nürnberg erfunden wurden.

Qualitätsmerkmale von Lebkuchen

Die Qualität eines Lebkuchens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein entscheidendes Kriterium ist der Nussanteil. Elisenlebkuchen müssen mindestens 25 Prozent Nüsse enthalten (Mandeln, Haselnüsse oder Walnüsse) und dürfen nicht mehr als 10 Prozent Mehl aufweisen. Feine Oblaten-Lebkuchen benötigen mindestens 12,5 Prozent Nüsse, während Oblaten-Lebkuchen mindestens sieben Prozent enthalten müssen. "Je höher der Nussanteil, desto besser. Gleichzeitig sollte der Mehlanteil möglichst gering sein. Manche backen sie sogar ganz ohne Mehl", sagt Backexpertin Franziska Schweiger.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Schokoladenschicht. Eine dicke Schicht deutet meist auf die Verwendung von Kuvertüre hin. Gewürzt wird mit Zimt, Nelken, Muskat, Kardamom, Ingwer und Piment. Zutaten wie Honig, Zucker, Marzipan, Eiweiß, Zitronat und Orangeat gehören ebenfalls in ein hochwertiges Produkt.

Wicklein Lebkuchen im Fokus

Die Gottfried Wicklein GmbH & Co. ist eine traditionsreiche Lebküchnerei, die 1615 in Nürnberg gegründet wurde. Ein Test von Wicklein Lebkuchen, insbesondere der Mini-Variante "Hey!", ergab jedoch ein eher durchwachsenes Ergebnis.

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Geruchstest

Ein wichtiger Aspekt bei der Bewertung von Lebkuchen ist der Geruch. Ein intensiver, weihnachtlicher Duft deutet auf hochwertige Zutaten und eine sorgfältige Verarbeitung hin. Im Fall der Wicklein Lebkuchen wurde der Duft jedoch als "belanglos" beschrieben.

Geschmackstest

Der Geschmackstest ist natürlich entscheidend. Hier schnitten die Wicklein Lebkuchen ebenfalls nicht besonders gut ab. Der Teig wurde als "Brotkrume" beschrieben, die Gewürzmischung als "unscharf" und "nichtssagend". Mit viel gutem Willen konnte man vielleicht einen Früchtebrot-Hintergrund erkennen. Zudem wurde der Schokoladenüberzug als zu dominant empfunden.

Inhaltsstoffe

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe offenbarte, dass Feldbohnenprotein und Weizeneiweiß anstelle von Hühnereiweiß verwendet wurden. Dies führte zu einer ungewöhnlichen Konsistenz, die von einem Tester als "Dachpappe unter den Lebkuchen" bezeichnet wurde. Ein weiterer Kritikpunkt war die Schärfe von Nelke und Kardamom im ersten Biss sowie ein stumpfes Gefühl auf der Zunge, das von den Backtriebmitteln verursacht wurde.

Vergleich mit anderen Lebkuchen

Um die Leistung der Wicklein Lebkuchen besser einordnen zu können, wurden sie mit anderen Produkten verglichen. Im Allgemeinen schnitten industriell gefertigte Durchschnittsprodukte mit einem geringen Ölsamenanteil (25 Prozent) schlecht ab. Sie wurden als "Inkarnation der Beliebigkeit" bezeichnet, die weder hervorstechen noch wirklich zu bemängeln sind.

Der "Haeberlein-Metzger Mini-Elisen" schnitt etwas besser ab, da er orangeatlastiger war und durch einen höheren Nussanteil mehr Struktur gewann. Die populären Taler aus Franken fielen jedoch überraschend flach aus, und auch das Aroma blieb flach.

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Einige andere getestete Lebkuchen erhielten deutlich positivere Bewertungen. So wurde ein Produkt von Düll als "authentisches Produkt mit Anspruch" gelobt, das handgefertigt wirkt und dessen Zutaten hochwertig sind. Ein Lebkuchen aus Bremen wurde als "schöne Kombi" bezeichnet, die sauber und nicht "quietschig" im Teig ist und vor allem von geriebenen Mandeln und Marzipan bestimmt wird.

Fazit

Der Test der Wicklein Marzipan Lebkuchen ergab ein eher enttäuschendes Ergebnis. Die Tester bemängelten den belanglosen Geschmack, die ungewöhnliche Konsistenz und die dominanten Gewürze. Im Vergleich zu anderen Lebkuchen schnitten die Wicklein Lebkuchen deutlich schlechter ab.

Beim Kauf von Lebkuchen sollte man daher auf hochwertige Zutaten, einen hohen Nussanteil und eine ausgewogene Gewürzmischung achten. Handgefertigte Produkte von kleinen Bäckereien sind oft eine bessere Wahl als industriell gefertigte Massenware.

Werbung in der Weihnachtszeit

Es ist üblich, dass Lebkuchen bereits im Spätsommer in den Supermarktregalen liegen. Dies wird oft kritisiert, da Lebkuchen traditionell mit Weihnachten assoziiert werden. Allerdings haben Lebkuchen mit Weihnachten ursprünglich gar nichts zu tun. Sie wurden bereits bei den Römern als Honigkuchen ganzjährig gegessen.

Unternehmen nutzen die Weihnachtszeit gerne, um mit Werbegeschenken auf sich aufmerksam zu machen. Lebkuchen und andere Süßigkeiten sind dabei beliebte Werbemittel, da sie von den meisten Menschen gerne angenommen werden. Die Verpackung kann mit dem Firmenlogo bedruckt werden, sodass das Unternehmen über den gesamten Verzehrzeitraum hinweg präsent bleibt.

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Alternativen zu Lebkuchen

Neben Lebkuchen gibt es viele andere weihnachtliche Gebäcke, die als Werbegeschenke geeignet sind. Dazu gehören Zimtsterne, Honigkuchen, Magenbrot, Pfeffernüsse und Printen. Auch Müsliriegel und Vitalkekse sind gute Werbeträger für das ganze Jahr.

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