Welches Dinkelmehl für Kekse: Ein umfassender Leitfaden
Dinkelmehl erfreut sich wachsender Beliebtheit als gesunde und schmackhafte Alternative zu Weizenmehl. Auch beim Dinkelmehl zum Backen finden sich verschiedene Mehltypen, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Besonders für die Zubereitung von Keksen bietet Dinkelmehl eine interessante Option, die sowohl geschmackliche als auch ernährungsphysiologische Vorteile mit sich bringen kann. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Dinkelmehltypen und gibt Empfehlungen, welches Dinkelmehl sich am besten für die Herstellung von leckeren Keksen eignet.
Was ist Dinkelmehl?
Botanisch gesehen gehört Dinkel zum Weizen und ist das Urkorn des Weizens. Daher eignet sich Dinkelmehl zum Backen nicht als Ersatz bei einer Zöliakie - wer sich komplett glutenfrei ernähren möchte, muss auf andere Mehltypen ausweichen. Dinkelmehl ist leicht nussig und ganz mild im Geschmack und ist wegen seiner Vitamine und des hohen Eiweißanteils eine beliebte Alternative zu Weißmehl und ist schon seit einigen Jahren in Bäckereien und Konditoreien auf dem Vormarsch.
Der Unterschied zwischen Dinkel und Weizen ist aber vor allem in der Nährstoffbasis zu finden. Dinkel enthält sehr viel mehr Vitamine und Mineralstoffe, als Weizenmehl und wird daher oft als „gesünder“ bezeichnet. Außerdem ist Dinkel oft besser verträglich als Weizen.
Dinkelmehltypen im Überblick
Wie auch bei Weizenmehl, gibt es verschiedene Mehltypen beim Dinkelmehl. Wenn du bisher gedacht hast, die Typnummer hätte etwas mit dem Mahlgrad oder der Reinheit des Mehles zu tun: nimm Abschied von dem Gedanken! Die Typennummer bezieht sich auf den Mineralstoffgehalt pro 100 g Mehl. Für verschiedene Rezepte bieten sich unterschiedliche Typenzahlen an.
- Dinkelmehl Type 630: Diese Sorte ähnelt Weizenmehl Type 550 und eignet sich gut für feine Backwaren. Sie ist die helle Variante mit dem niedrigsten Mineralstoffgehalt.
- Dinkelmehl Type 812: Hat 812 mg Mineralstoffe auf 100 g Mehl und ist bis zu 12 Monate haltbar.
- Dinkelmehl Type 1050: Diese oft dunklere Mehlsorte bringt es auf 1050 mg Mineralstoffe auf 100 g Mehl und steckt daher voller Vitalität! Dadurch ist es aber auch schwerer in der Verarbeitung und eignet sich eher für herzhafte Brotteige als für süßes Gebäck.
- Dinkelvollkornmehl: Man spricht von Dinkelvollkornmehr, wenn der komplette Spelzmantel des Kornes mitgemahlen wird. Dadurch erhöht sich der Ballaststoff- und der Fettanteil. Einmal geöffnet, solltest du die Packung Vollkornmehl innerhalb von 6 bis 8 Wochen verbrauchen. Denn Vollkorn-Dinkelmehl zieht Wasser aus der Umgebung und wird rasch gammelig oder klumpig und verliert dabei seine guten Backeigenschaften. Das Vollkornmehl zeichnet sich durch einen höheren Fettgehalt, aber auch durch Ballaststoffreichtum aus. Im Rahmen einer kalorienreduzierten Diät ist es daher weniger zu empfehlen.
Dinkelmehl vs. Dinkelvollkornmehl
Der Hauptunterschied zwischen Dinkelmehl und Dinkelvollkornmehl liegt in der Verarbeitung des Korns. Bei Dinkelvollkornmehl wird das gesamte Korn inklusive des Spelzmantels vermahlen. Dies führt zu einem höheren Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Dinkelvollkornmehl hat eine dunklere Farbe und einen kräftigeren Geschmack als hellere Dinkelmehltypen.
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Welches Dinkelmehl eignet sich am besten für Kekse?
Die Wahl des richtigen Dinkelmehls für Kekse hängt vom gewünschten Ergebnis ab:
- Für feine, zarte Kekse: Dinkelmehl Type 630 ist ideal, da es dem Weizenmehl Type 550 ähnelt und eine gute Bindung sowie eine feine Textur gewährleistet. Feines Gebäck wie süße oder herzhafte Waffeln, Dinkel-Pancakes, Dinkel-Brioche sowie Kuchen, Pizza und Plätzchen backen Sie am besten mit einem Dinkelmehl Type 630.
- Für etwas kräftigere Kekse: Dinkelmehl Type 812 kann verwendet werden, um den Keksen eine leicht nussige Note und einen höheren Mineralstoffgehalt zu verleihen.
- Für rustikale, vollwertige Kekse: Dinkelvollkornmehl ist die richtige Wahl, wenn man Wert auf einen hohen Ballaststoffgehalt und einen kräftigen Geschmack legt. Dinkelkekse mit Vollkornmehl sind reichhaltig und lecker.
Kann man Weizenmehl durch Dinkelmehl ersetzen?
Ja, das ist kein Problem. Ersetze am besten immer innerhalb einer Typenklasse - also Weizen 405 durch Dinkel 630, Weizen 550 durch Dinkel 812 und Vollkornmehl durch Dinkel 1050 oder Dinkelvollkorn. Beachte beim Ersetzen, dass Dinkelmehl zu Backen mehr Wasser benötigt.
Dinkelkekse selber backen: Ein einfaches Rezept
Hier ist ein einfaches Grundrezept für Dinkelkekse, das nach Belieben variiert werden kann.
Zutaten:
- 250g Dinkelmehl (Type 630 oder 812, oder eine Mischung)
- 125g Butter (kalt)
- 80g Zucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- Optional: Gewürze wie Zimt, Vanille oder Zitronenabrieb
Zubereitung:
- Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen. Wenn du Zimt oder ein anderes Gewürz deiner Wahl verwendest, füge es ebenfalls der Trockenmischung hinzu.
- Butter in kleinen Stücken dazugeben und mit den Händen oder einem Mixer zu einem krümeligen Teig verarbeiten. Hacke die Margarine oder die Butter in kleine Stücke. Gib die Stücke und die Eigelbe zu der Mehlmischung.
- Ei hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten. Verknete alle Zutaten zu einem Mürbeteig.
- Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Forme den Teig zu einer Kugel und stelle ihn für eine Stunde in den Kühlschrank. Decke ihn mit einem Küchentuch oder Bienenwachstuch ab, damit er nicht austrocknet.
- Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und Kekse in beliebigen Formen ausstechen. Knete den Teig nach der Ruhezeit erneut durch und rolle ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche drei Millimeter dick aus. Stich die Kekse mit den Formen deiner Wahl aus und platziere sie auf einem gefetteten Backblech.
- Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und im vorgeheizten Ofen ca. 10-12 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Backe die Dinkelkekse für 10 Minuten bei 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze. Sie sind fertig, wenn sie leicht bräunlich sind.
- Lass die Kekse nach dem Backen für weitere 10 Minuten aushärten.
- Nach dem Backen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und nach Belieben verzieren.
Tipps zum Backen von Dinkelkeksen
- Teigruhe: Eine ausreichende Kühlzeit ist wichtig, damit sich der Teig entspannen kann und die Kekse beim Backen ihre Form behalten.
- Teigstärke: Der Teig sollte nicht zu dünn ausgerollt werden, da die Kekse sonst schnell verbrennen können. Eine Dicke von 3-4 mm ist ideal.
- Backzeit: Die Backzeit kann je nach Ofen variieren. Die Kekse sollten goldbraun sein, aber nicht zu dunkel.
- Verzieren: Nach dem Auskühlen können die Kekse mit Puderzucker, Zuckerguss, Schokolade oder anderen Zutaten verziert werden. Verziere die Dinkelplätzchen mit den Zutaten deiner Wahl. Lass dich von unseren Ideen zum Plätzchenverzieren inspirieren! Du kannst die Kekse ganz schlicht halten oder vor dem Backen nach deinem Geschmack mit gehackten Mandeln oder Walnüssen bestreuen.
- Vegane Variante: Um die Dinkelkekse vegan zuzubereiten, verwende vegane Margarine und verzichte auf die Eier.
Weitere Dinkelkeks-Rezepte und Variationen
Die Möglichkeiten zur Variation von Dinkelkeks-Rezepten sind nahezu unbegrenzt. Hier einige Ideen:
- Nusskekse: Gehackte Nüsse wie Haselnüsse, Mandeln oder Walnüsse zum Teig geben.
- Schokoladenkekse: Schokoladenstückchen oder Kakao zum Teig geben.
- Gewürzkekse: Lebkuchengewürz, Zimt, Kardamom oder Anis zum Teig geben.
- Zitronenkekse: Abrieb einer Zitrone zum Teig geben und die Kekse mit Zitronenglasur überziehen.
- Dinkelkekse mit Honig: Einen Teil des Zuckers durch Honig ersetzen.
Rezept: Dinkelkekse mit Haselnüssen und Muskat
Ein weiteres leckeres Rezept kombiniert Dinkelmehl mit Haselnüssen und Muskat für ein besonders aromatisches Gebäck.
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Zutaten:
- 500 g Dinkelmehl Type 630
- 250 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln
- 250 g Butter
- 2 große Eier
- 150 g Rohrzucker
- 20 g geriebener Muskat
- 20 g Zimtpulver
- 1 g Nelkenpulver
- Gelee (Holunder-, Aprikosen-, Kürbis- und/oder Johannisbeer-, ganz nach Geschmack)
Zubereitung:
- Aus den Zutaten in kurzer Zeit einen Knetteig herstellen.
- Zu einem kleinen, länglichen Laib formen, in Klarsichtfolie wickeln und im Kühlschrank mindestens 60 Min. ruhen lassen.
- Zwei gleichgroße Stücke Klarsichtfolie abtrennen. Eine davon direkt vor sich auf die Arbeitsfläche legen, die andere griffbereit.
- 3 Backbleche mit Backpapier auslegen. Nun vom Teig eine fingerdicke Scheibe abschneiden, auf die Klarsichtfolie legen und mit der anderen Folie so abdecken, dass die Folienenden so ziemlich bündig abschließen.
- Nun den Teig mit einer Teigrolle auf der obersten Folie dünn ausrollen. Oberste Folie abziehen und nun mit beliebigen Formen ausstechen, Backbleche damit belegen.
- Das Ganze natürlich solange, bis der Teig aufgebraucht ist.
- Im Backofen, mit Umluft bei 170° oder vorheizen auf 190°Ober/Unterhitze, 20-25 Minuten backen.
- Auf einem Gitter ein wenig auskühlen lassen. Ergibt ca. 8 Backbleche.
- Ich habe einen Teil der noch lauwarmen Kekse auf der unteren Seite mit Gelee bestrichen, dann mit einem zweiten Keks zusammen gesetzt. Den anderen Teil so belassen.
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