Silomat während der Schwangerschaft: Was Sie beachten müssen

Während der Schwangerschaft ist besondere Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten geboten. Viele werdende Mütter leiden unter Erkältungen und damit verbundenem Reizhusten. Silomat® ist ein bekannter Name für Hustenmittel, aber nicht jedes Silomat®-Präparat ist für Schwangere geeignet. Dieser Artikel soll Klarheit schaffen und aufzeigen, welche Silomat®-Produkte unbedenklich sind und welche vermieden werden sollten.

Die Vielfalt der Silomat®-Produkte

Silomat® ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Lutschpastillen, Hartkapseln, Saft und Tropfen. Diese Vielfalt soll den unterschiedlichen Bedürfnissen der Patienten gerecht werden. Die Produkte unterscheiden sich jedoch nicht nur in ihrer Darreichungsform, sondern auch in ihren Inhaltsstoffen.

Unterschiedliche Wirkstoffe - unterschiedliche Risiken

Der Hersteller Sanofi setzt bei Silomat® Hartkapseln und Lutschpastillen auf den Wirkstoff Dextrometorphan. Silomat® Saft und Tropfen hingegen enthalten Pentoxyverin als hustenreizstillenden Wirkstoff. Zusätzlich gibt es einen pflanzlichen Saft mit Eibisch und Honig. Diese Unterschiede sind besonders für Schwangere relevant, da nicht alle Wirkstoffe gleichermaßen geeignet sind.

Pentoxyverin: Kontraindiziert in der Schwangerschaft

Silomat® gegen Reizhusten mit Pentoxyverin (Saft, Tropfen) darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Die Gebrauchsinformation weist darauf hin, dass keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Pentoxyverin in der Schwangerschaft vorliegen. Obwohl bei versehentlicher Einnahme keine schädigenden Einflüsse auf das Ungeborene zu erwarten sind, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Dextrometorphan: Eine mögliche Alternative

Im Gegensatz zu Pentoxyverin kann Dextrometorphan in allen Phasen der Schwangerschaft als Antitussivum eingesetzt werden. Embryotox, das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité, stützt diese Empfehlung auf einen hohen Erfahrungsumfang mit Dextrometorphan in der Schwangerschaft. Studien mit insgesamt 600 Anwendungen im ersten Schwangerschaftsdrittel zeigten keine Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen (Teratogenität). Auch für das zweite Schwangerschaftsdrittel gibt es keine Anzeichen für fetotoxische Effekte.

Lesen Sie auch: Ihr Ratgeber: Silomat Saft Honig – Inhaltsstoffe verständlich erklärt

Dennoch sollte Dextrometorphan aufgrund seines geringen Suchtpotenzials nur für wenige Tage angewendet werden. Die Anwendung sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt und nur in Ausnahmefällen erfolgen.

Dextromethorphan ist ein Opiumalkaloidderivat, das antitussiv wirkt, aber in therapeutischen Dosen keine analgetische oder atemdepressive Wirkung besitzt. Auch besteht nur ein schwaches Abhängigkeitspotenzial.

Reichen Inhalationstherapie, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die unterstützende Gabe von Expektoranzien nicht aus, darf bei quälendem, unproduktivem Reizhusten Dextromethorphan für kurze Zeit angewendet werden. Bei Kindern mit Apnoeneigung ist Vorsicht geboten, da eine atemdepressive Wirkung nicht ausgeschlossen werden kann.

Silomat® Eibisch-Honig Sirup: Eine pflanzliche Option

Silomat® Eibisch-Honig Sirup ist eine pflanzliche Alternative zur Linderung von Reizhusten. Die wohltuende Wirkung basiert auf dem balsamartigen Effekt von Honig und Eibischwurzelextrakt, die die gereizten Schleimhäute einhüllen und beruhigen.

Honig und Eibischwurzelextrakt werden seit Jahrhunderten zur Beruhigung gereizter Schleimhäute eingesetzt. Silomat® Eibisch-Honig Sirup dient der Linderung, Beruhigung und Verringerung von Hustenreiz und von hartnäckigem, Reizhusten.

Lesen Sie auch: Wirkung von Silomat DMP

Kinder von 2 bis 6 Jahren erhalten bis zu dreimal täglich 2,5 Milliliter, Kinder von 6 bis 12 Jahren bis zu dreimal täglich 5 Milliliter.

In Silomat® Eibisch-Honig Sirup kommt ein spezieller, streng geprüfter Honig in pharmazeutischer Qualität zur Anwendung. Eibischwurzel ist ein sogenannter Schleimbildner. Bei der pharmazeutischen Zubereitung werden die schleimbildenden Inhaltsstoffe gewonnen und konzentriert.

Wichtige Hinweise für Schwangere mit Reizhusten

  • Vermeiden Sie Alkohol: Alkohol trocknet die Schleimhäute im Rachen zusätzlich aus und verstärkt so den Reiz.
  • Konsultieren Sie Ihren Arzt: Besprechen Sie die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft immer mit Ihrem Arzt, um mögliche Risiken auszuschließen.
  • Beachten Sie die Packungsbeilage: Lesen Sie die Packungsbeilage sorgfältig durch, um sich über die Inhaltsstoffe und möglichen Nebenwirkungen zu informieren.

Husten: Ein wichtiger Reflex

Husten dient der Reinigung der Atemwege. Wird dabei Schleim zutage gefördert, ist dies ein gutes Zeichen, da im Schleim schädliche Bakterien enthalten sind, von denen sich der Körper auf diesem Wege befreit. Solchen Husten sollte man nicht unterdrücken. Anders als beim Reizhusten, bei dem kein Auswurf festzustellen ist.

Im Rahmen einer Erkältung können die Schleimhäute im Hals-Rachen-Bereich überempfindlich werden. Der Reiz zum Husten entsteht in den Luftwegen und ist eigentlich ein lebenserhaltender Reflex. Er beseitigt Störendes in Luftröhre und Bronchien - sei es falsch Geschlucktes oder Schleim, der bakterienbeladen aus den Lungen befördert werden muss. Der Reiz wird dabei an einer ganz bestimmten Stelle im Gehirn, dem Hustenzentrum, verarbeitet. Ab einer gewissen Intensität des Reizes löst dieser Gehirnteil den Hustenimpuls aus.

CIRS: Lernen aus Fehlern

„CIRS“ ist die Abkürzung für „Critical Incident Reporting System“, also eine Datenbank für kritische Ereignisse. Unter anderem Apotheken können hier anonym beispielsweise über Medikationsfehler - bei der Verordnung, Zubereitung, der Abgabe oder Verabreichung - von Arzneimitteln berichten. Ziel ist es nicht, jemanden an den Pranger zu stellen. Vielmehr sollen andere von den Fehlern lernen können, sodass diese möglichst nicht noch einmal passieren. Dabei werden Wege gesucht und Lösungsstrategien diskutiert, um das Ereignis künftig zu vermeiden.

Lesen Sie auch: Gesundheitliche Lage von Heinz Hoenig im Detail

tags: #silomat #eibisch #honig #schwangerschaft

Populäre Artikel: