Dubai-Schokolade: Zwischen Luxus und überteuertem Hype
Die Dubai-Schokolade hat in den letzten Monaten einen regelrechten Hype ausgelöst. In den sozialen Netzwerken gefeiert, in deutschen Städten für lange Schlangen sorgend, gilt sie mit Preisen zwischen zehn und zwanzig Euro pro 100 Gramm als ein Luxusgut. Doch was steckt wirklich hinter dieser begehrten Süßigkeit? Ist sie ihren Preis wert oder handelt es sich lediglich um eine geschickte Marketingstrategie?
Was macht die Dubai-Schokolade aus?
Die "Original" Dubai-Schokolade zeichnet sich durch eine Kombination aus Schokolade, einer cremigen Pistaziencreme, Butter und den sogenannten Kadayif-Teigfäden aus, auch Engelshaar genannt. Diese feinen, sirupartigen Fäden sind in vielen türkischen und orientalischen Süßspeisen unverzichtbar und verleihen der Schokolade einen besonderen Crunch. Die Zutaten an sich sind jedoch weder besonders exotisch noch extrem teuer in der Herstellung.
Der Preis: Luxus oder reine Marketingstrategie?
Trotz der relativ einfachen Zutaten zahlen Käufer im Supermarkt zwischen 10 und 20 Euro für 100 Gramm dieser Schokolade. Zum Vergleich: Eine gewöhnliche Tafel Schokolade kostet oft nur einen Bruchteil davon. Woher kommt dieser hohe Preis?
Andreas Wilmers, der Importeur der Dubai-Schokolade, erklärt den Preis mit der Handarbeit und den hochwertigen Zutaten. Die originale Dubai-Schokolade koste umgerechnet 17 Euro und sei handgemacht. Doch auch andere handgefertigte Süßigkeiten sind oft deutlich günstiger. Ein weiterer Faktor ist das Marketing. Der Name "Dubai" steht für Reichtum und Exklusivität, was auf die Schokolade übertragen wird. Sie verspricht ein kleines Stück Luxus, das sich jeder leisten kann - für den Preis einer guten Flasche Wein.
Herkunft: Kommt die Dubai-Schokolade wirklich aus Dubai?
Oftmals wird die Schokolade nicht einmal in Dubai hergestellt, sondern in Deutschland produziert und dennoch als "Dubai-Schokolade" verkauft. Das Landgericht Köln hat zwei deutschen Unternehmen untersagt, ihre Schokoladenprodukte als "Dubai-Schokolade" zu vermarkten, wenn sie nicht aus Dubai stammen. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Bezeichnung Verbraucher in die Irre führe, da sie fälschlicherweise annehmen, die Schokolade stamme aus Dubai.
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Es wird entscheidend sein, wie diese Produkte genau beworben werden und ob ähnliche Täuschungspotentiale bestehen. Möglicherweise könnte ein anderes Gericht zu einer anderen Einschätzung kommen. Ein alternativer Ansatz wäre, dass der Verbraucher „Dubai-Schokolade“ nicht als Herkunftsangabe, sondern als Schokoladensorte versteht - ähnlich wie beim "Wiener Schnitzel", das nicht zwangsläufig aus Wien stammen muss.
Aldi Süd wurde der Verkauf der Luxus-Schokolade vom Landgericht Köln untersagt. Der Discounter hat aber Widerspruch gegen die Entscheidung eingelegt. Das Landgericht Frankfurt wies einen Antrag zurück, der sich gegen den Verkauf der Dubai-Schokolade beim Discounter Lidl gerichtet hatte. Der Zusatz "Dubai" habe sich zu einem Gattungsbegriff gewandelt, heißt es in dem Beschluss.
Wucher oder fairer Preis?
Die Frage, ob der hohe Preis Wucher ist, stellt sich ebenfalls. Nach deutschem Strafrecht liegt Wucher vor, wenn jemand die finanzielle Notlage einer anderen Person ausnutzt, um sich einen unangemessen hohen Vermögensvorteil zu verschaffen. Bei der Dubai-Schokolade trifft dies jedoch nicht zu, da niemand gezwungen wird, diese Schokolade zu kaufen. Es ist eine freiwillige Entscheidung, mehr für ein Produkt zu zahlen, das mit Luxus und Exklusivität verbunden wird.
Dubai-Schokolade selber machen: Eine günstige Alternative
Wer etwas Zeit investiert, kann die Dubai-Schokolade auch selbst herstellen. Mit hochwertigen Zutaten und etwas Geschick lässt sich der vermeintliche Luxus für einen Bruchteil des Preises nachahmen.
Zutaten:
- 50 g Butter
- 50 g Kadayif-Teigfäden
- 100 g Pistaziencreme
- 200 g Schokolade
Zubereitung:
- Butter schmelzen, Teigfäden zerbröseln und in der Butter anrösten.
- Pistaziencreme einrühren und abkühlen lassen.
- Schokolade temperieren, in Formen gießen, abgekühlte Füllung einfüllen und mit Schokolade verschließen.
Die Zutaten sind in größeren Supermärkten und türkischen/orientalischen Läden erhältlich.
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Lidl und die Dubai-Schokolade
Lidl in Deutschland bietet die Dubai-Schokolade unter der Eigenmarke Deluxe an. Für Lidl Plus-Kunden sind die begehrten Tafeln an ausgewählten Standorten in Deutschland erhältlich. Die Deluxe Dubai-Schokolade mit Zutaten aus der EU und Nicht-EU kann außerdem mit gutem Gewissen genossen werden: Die Kakaorohware stammt zu 100 Prozent aus nachhaltigerem Anbau und ist nach international anerkannten Standards der Rainforest Alliance zertifiziert.
Ab dem 16. Dezember ist die Dubai-Schokolade der Marke MilanGo in allen über 3.250 Lidl-Filialen erhältlich. Die 122-Gramm-Tafel kostet 3,79 Euro und ist in der Filiale bei den Deluxe-Aktionen für die Kunden zu finden.
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