Volle Kanne Rezepte: Lebkuchen verwerten statt wegwerfen

Die Weihnachtszeit ist vorbei, die festlichen Tage sind gezählt, aber die süßen Erinnerungen und vor allem die üppigen Mengen an Gebäck bleiben oft zurück. Lebkuchen, Kipferl, Plätzchen und Spekulatius stapeln sich in Dosen und Schalen. Anstatt sie dem harten Schicksal des Altbackenseins zu überlassen oder gar im Müll zu entsorgen, gibt es zahlreiche kreative Möglichkeiten, Lebkuchen zu verwerten und in köstliche neue Rezepte zu verwandeln.

Warum Lebkuchen verwerten?

Es ist ein bekanntes Phänomen: In der Adventszeit wird oft mehr gebacken, als tatsächlich verzehrt werden kann. Die Angst, nicht genug für unerwartete Besuche von Nachbarn, Freunden oder Familie zu haben, führt dazu, dass die Vorratsdosen überquellen. Gerade bei Lebkuchen lohnt sich die Verwertung besonders, da sie lange saftig bleiben und sich hervorragend für die Weiterverarbeitung eignen.

GebäckartHaltbarkeitTipp für Reste
Lebkuchen4-6 WochenLuftdicht, kühl und trocken lagern
Spekulatiusca. 2-3 WochenLuftdicht, kühl und trocken lagern

Statt also frustriert auf die Gebäckberge zu blicken, sollte man die Chance nutzen, kreativ zu werden. Mit ein paar einfachen Ideen lassen sich aus den Resten süße Überraschungen zaubern, die oft sogar besser schmecken als das Original.

Grundsätze der Resteverwertung

Bevor man sich den konkreten Rezepten widmet, ist es hilfreich, einige grundlegende Prinzipien zu beachten:

  1. Frische im Blick behalten: Gebäck, das zu trocken ist, kann wunderbar eingeweicht oder in Cremes verarbeitet werden. Riecht es jedoch muffig oder zeigt Schimmel, sollte es lieber entsorgt werden.
  2. Geschmack nutzen: Viele Gebäcke bringen bereits intensive Aromen mit. Ein würziger Lebkuchen kann einem schlichten Dessert eine besondere Tiefe verleihen, während ein milder Butterkeks die perfekte Basis für einen Käsekuchen bildet.
  3. Konsistenz beachten: Harte Kekse wie Butterkekse oder Spekulatius eignen sich ideal zum Zerbröseln, während weiche Lebkuchen oder Stollen perfekt in saftige Kuchenmassen passen.

Wer diese Prinzipien beherzigt, kann aus dem scheinbaren „Keks-Chaos“ eine wahre Fundgrube für neue kulinarische Kreationen machen.

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Ideen und Rezepte zur Lebkuchenverwertung

Dessertgläser mit Lebkuchen

Wer nach den Feiertagen noch eine volle Lebkuchendose hat, muss nicht verzweifeln. Statt Langeweile am Kaffeetisch gibt es viele Möglichkeiten, die süßen Reststücke neu zu inszenieren. Für ein leichtes Dessert können alte Lebkuchen in einem Dessertglas geschichtet werden: abwechselnd Creme, Früchte und Lebkuchenkrümel.

Zutaten:

  • Übrige Lebkuchen
  • Creme (z.B. Mascarpone, Quark oder Joghurt)
  • Früchte nach Wahl (z.B. Beeren, Kirschen oder Mandarinen)
  • Etwas Saft oder Likör (optional)

Zubereitung:

  1. Lebkuchen grob zerbröseln.
  2. Eine Schicht Creme in ein Dessertglas geben.
  3. Eine Schicht Früchte hinzufügen.
  4. Ein Drittel der Lebkuchenbrösel als nächste Schicht darüber streuen und mit etwas Saft beträufeln.
  5. Die Schichten wiederholen, bis das Glas gefüllt ist.
  6. Mit Creme und Früchten dekorieren.

Winterlicher Spekulatius-Aufstrich

Für Liebhaber cremiger Köstlichkeiten lässt sich mit wenigen Zutaten im Handumdrehen ein winterlicher Spekulatius-Aufstrich zaubern.

Zutaten:

  • Übrige Spekulatius
  • Frischkäse
  • Etwas Milch oder Sahne
  • Zimt und Zucker nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Spekulatius fein mahlen.
  2. Frischkäse mit etwas Milch oder Sahne verrühren, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
  3. Gemahlene Spekulatius, Zimt und Zucker hinzufügen und gut vermischen.
  4. Den Aufstrich im Kühlschrank aufbewahren.

Krümel für Obst-Crumble

Alte Kekse eignen sich hervorragend als knusprige Krümelschicht für Obst-Crumble. Die Kekse einfach zerbröseln, mit Butter und Zucker mischen und im Ofen goldbraun backen.

Käsekuchenböden und Schichtdesserts

Kekse können auch für Käsekuchenböden oder Schichtdesserts verwendet werden. Mit Zimt oder Kakao verfeinert entstehen neue Geschmacksrichtungen.

Baisertupfen und Makronen aus Eiweiß

Überschüssiges Eiweiß lässt sich in luftige Baisertupfen verwandeln, die sich perfekt als Dekoration für Kuchen oder Desserts eignen. Auch Makronen mit Kokosraspeln, Nüssen oder Schokolade sind schnell gemacht und eignen sich als Mitbringsel.

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Stollen in Quark- und Mascarponecremes

Stollen kann in Würfel geschnitten und in Quark- oder Mascarponecremes eingerührt werden, um eine feine, winterliche Note zu erzielen. Auch als Basis für ein weihnachtliches Tiramisu eignet sich Stollen hervorragend.

Lebkuchenhaus

Am einfachsten lassen sich die Elemente für das Lebkuchenhaus mit einer Schablone zuschneiden. Dieses Haus besteht aus einer Bodenplatte, zwei Dachschrägen (die auch als Seiten dienen) und jeweils einer Vorder- und Rückseite. Die Vorderseite sieht ein rundes Fenster und eine Tür vor.

Zutaten:

  • Lebkuchenteig
  • Puderzucker
  • Eiweiß
  • Süßigkeiten zur Dekoration

Zubereitung:

  1. Backofen auf 170 °C Umluft vorheizen.
  2. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche gut durchkneten.
  3. Arbeitsfläche wieder mehlieren und den Teig mit einem Rollholz circa 0,8 bis einen Zentimeter dick ausrollen. Nicht zu dünn, sonst bricht er beim Zusammensetzen leicht.
  4. Die ausgedruckten und zurechtgeschnittenen Schablonen auf den Teig legen und die Teile entsprechend ausschneiden.
  5. Aus dem restlichen Teig, wenn gewünscht, verschiedene kleine Motive, z. B. Herzen oder Sterne ausstechen und damit später das Lebkuchenhaus dekorieren.
  6. Die Teigteile auf ein bis zwei mit Backpapier belegte Bleche geben und circa 20 Minuten backen. Die Backzeit hängt vom Backofen ab, die Teile sollten durchgebacken sein.
  7. Vor dem Zusammensetzen komplett auskühlen lassen. Restlichen Teig wieder ausrollen und z.B.
  8. Für die Spritzglasur das Eiklar mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine zu einem steifen Schnee schlagen. Puderzucker nach und nach zugeben, damit ein fester Guss entsteht. Ist der Guss zu fest, tröpfchenweise Wasser zugeben.
  9. Den Guss in einen Einweg-Spritzbeutel mit kleiner Öffnung füllen und auftragen, alternativ eignet sich ein Frischhaltebeutel mit einer kleinen geschnittenen Öffnung. Den restlichen Guss in einer Schüssel mit einem feuchtem Tuch abdecken.
  10. Die Hausteile damit zusammensetzen. Am besten beginnt man mit der Hinterseite. Dafür viel Guss aufspritzen und die Hausteile kurz zusammenhalten, damit er antrocknet und das Haus stabil ist. Grundsätzlich kann das Lebkuchenhaus mit allem verziert werden, was gefällt.

Rezept für einfache Lebkuchen

Dieses Rezept garantiert weiche und saftige Lebkuchen, die sofort genossen werden können.

Zutaten:

  • 150 ml Kaffee
  • 100 g Orangeat / Zitronat (je ca. 50g)
  • 40 g Butter (weich)
  • 200 g brauner Zucker oder Vollrohrzucker
  • 2 mittelgroße Eier
  • 80 g Honig (eher flüssige Sorte)
  • 200 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse
  • 15 g Lebkuchengewürz
  • 1 EL Kakaopulver
  • 3 Tropfen Bittermandelaroma
  • 2 EL Sonnenblumenöl oder Kokosöl
  • 3 g Hirschhornsalz (⅕ Pck.)
  • 300 g Weizenmehl
  • 40 Stück Lebkuchenoblaten (ca. 5 cm Durchmesser)

Zubereitung:

  1. Kaffee kochen und abkühlen lassen.
  2. Orangeat/Zitronat mit einem Küchenhäcksler oder scharfen Messer klein schneiden.
  3. Weiche Butter kurz mit dem Zucker verrühren, dann die Eier einzeln unterrühren und den flüssigen Honig dazugeben.
  4. Mandeln, Lebkuchengewürz, Kakao, Bittermandelöl und Sonnenblumenöl zusammen mit dem Orangeat-Zitronat-Mix ebenfalls unterrühren.
  5. Hirschhornsalz in 1 Teelöffel kaltem Wasser auflösen und zum Kaffee geben.
  6. Kalte Kaffeemischung im Wechsel mit dem Mehl unter die Masse rühren.
  7. Den Lebkuchenteig in eine Schüssel oder Form mit Deckel geben und einige Stunden, am besten über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  8. Am nächsten Tag den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Blech mit Backpapier belegen.
  9. Den Lebkuchenteig entweder mithilfe einer Lebkuchenglocke auf die Obladen setzen oder mit einem Messer aufstreichen. Ggf. mit angefeuchteten Händen etwas nachformen.
  10. Mit etwas Abstand zueinander aufs Blech setzen. Sie laufen leicht auseinander und ergeben beim Backen die typische Kuppelform.
  11. Rund 15-16 Minuten backen.
  12. Lebkuchen abkühlen lassen und Schokoladenglasur oder Kuvertüre schmelzen. Die Lebkuchen damit überziehen und mit Zuckerdekor o.ä. verzieren.

Tipps:

  • Anstelle des Kaffees kann Getreidekaffee oder notfalls auch Saft oder Milch verwendet werden.
  • Orangeat und Zitronat sollten sehr fein gehackt werden.
  • Lebkuchengewürz kann im Supermarkt bzw. online gekauft oder selbst zubereitet werden.
  • Die Lebkuchen sind sofort nach dem Backen ohne Durchziehen weich und lecker.
  • In einer Dose aufbewahrt halten sie am besten, wenn man einen Apfelschnitz dazulegt. Sie lassen sich auch gut einfrieren.

Rezept für saftige Früchte-Lebkuchen vom Blech

Dieses Rezept verwendet Trockenfrüchte und Nüsse für einen besonders saftigen Lebkuchen.

Zutaten:

  • 200 g Trockenfrüchte (Aprikosen, Apfelringe, Feigen, Pflaumen, Datteln)
  • 100 g kandierte Zitronen
  • 100 g kandierte Orangen
  • 100 g Walnüsse
  • 150 g Haferflocken
  • 200 g Mehl
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 50 g Honig
  • 50 g Butter
  • 3 Eier
  • 150 g Zucker
  • 1/2 TL Natron
  • 1 TL Hirschhornsalz
  • 100 g Orangensaft
  • 50 g Rum

Für die Glasur:

  • 100 g bittere Schokolade
  • 125 g Sahne

Zubereitung:

  1. Backofen auf 180 Grad vorheizen und ein tiefes Backblech mit Papier auslegen.
  2. Für den Teig gemischte Trockenfrüchte, Zitronat und Orangeat fein würfeln. Walnüsse hacken.
  3. Gehackte Früchte und Walnüsse mit Haferflocken, Mehl und Lebkuchengewürz mischen.
  4. Honig und Butter zusammen in einem Topf schmelzen und wieder abkühlen lassen.
  5. Eier und Zucker schaumig schlagen.
  6. Natron und Hirschhornsalz im Orangensaft auflösen und mit der Honig-Buttermischung in die aufgeschlagenen Eier rühren.
  7. Früchtemischung unterrühren.
  8. Teig auf das Backblech geben und mit feuchten Händen gleichmäßig circa zwei Zentimeter hoch verteilen.
  9. Im vorgeheizten Backofen etwa 25 bis 30 Minuten backen.
  10. Für die Glasur Schokolade hacken. Sahne erhitzen, über die Schokolade gießen und rühren, bis sie geschmolzen ist.
  11. Die Glasur über den fertig gebackenen Teig gießen, gleichmäßig verstreichen und fest werden lassen. Anschließend in vier mal vier Zentimeter große Quadrate schneiden.

Fluffiger Schoko-Gewürzkuchen vom Blech

Dieser Kuchen ist eine tolle Alternative für Lebkuchen- und Schokoladenkuchen-Fans.

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Zutaten:

  • (Mengenangaben fehlten im Originaltext, daher hier Platzhalter)
  • Gemahlene Nüsse & Mandeln
  • Lebkuchengewürz
  • Eier
  • Zucker
  • Butter
  • Mehl
  • Backpulver
  • Kakao
  • Milch
  • Kuvertüre

Zubereitung:

  1. Die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Den Zucker (100 g) ca. 2-3 Minuten unterschlagen.
  2. In einer weiteren Rührschüssel das Eigelb mit dem restlichen Zucker und der Butter für mindestens 5 Minuten cremig schlagen.
  3. Mehl, Backpulver, Kakao, gemahlene Nüsse und Mandeln und Lebkuchen Gewürz in einer separaten Schüssel vermischen und mit der Milch abwechselnd unter die Eigelbmasse rühren.
  4. Nun den Eischnee portionsweise mit einem Teigschaber unterheben.
  5. Lege ein Backblech mit Backpapier aus und verteile den Teig gleichmäßig darauf, streiche ihn glatt und backe den Gewürzkuchen im vorgeheizten Backofen für 20-25 Minuten bei 180 Grad Umluft.
  6. Wenn der Kuchen vollständig ausgekühlt ist, kannst du die Kuvertüre langsam über dem Wasserbad schmelzen und über den Kuchen geben.

Tipps:

  • Der Kuchen hält sich einige Tage, wenn er luftdicht verschlossen in einer Dose aufbewahrt wird.
  • Verwende ein Blech zum Ausziehen, um die Größe an die Teigmenge anzupassen.
  • Wenn du den Kuchen nicht direkt essen möchtest, bewahre ihn gut verpackt im Kühlschrank auf.

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