Traditionelle venezianische Kekse: Ein kulinarischer Einblick

Venedig, die Stadt des Wassers, ist nicht nur für ihre atemberaubende Architektur und romantischen Gondelfahrten bekannt, sondern auch für ihre reiche kulinarische Tradition. Die venezianische Küche ist geprägt von frischen Meeresfrüchten und Einflüssen aus aller Welt, die durch den regen Handel der Stadt entstanden sind. Neben herzhaften Gerichten gibt es auch eine Vielzahl an köstlichen Süßspeisen, darunter die traditionellen venezianischen Kekse, die eine lange Geschichte haben und bis heute beliebt sind.

Die Geschichte der venezianischen Kekse

Die Geschichte des Backens in Deutschland, insbesondere von Kleingebäcken, lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Biedermeierzeit, erfreuten sich bürgerliche Kreise an schlichtem Wohlstand und Häuslichkeit. Mit dem Wunsch nach einem ausgeprägten Familienleben und häuslicher Behaglichkeit kam eine besondere Freude am Kochen und Backen auf. Es gehörte zum Stolz einer jeden gutbürgerlichen Hausfrau, entsprechende Kuchen und Backwerke herzustellen, vor allem in der Weihnachtszeit.

Die Verfügbarkeit von billigem Zucker aus heimischer Runkelrübe und feinem, preiswertem Mehl trug maßgeblich zum Aufleben der häuslichen Backkultur bei. Kochbücher mit entsprechenden Rezepten fanden weite Verbreitung, und Backformen wurden erschwinglicher. Auch die Entwicklung transportabler Koch- und Backherde, sogenannter „Kochmaschinen“ oder „Sparherde“, vereinfachte das Backen erheblich.

Italien, insbesondere Venezien, gilt als Ursprungsland der Makronen, da „venezianische Mandeln“ noch im 18. Jahrhundert als Grundlage guter Makronen galten. Venedig war schon immer ein wichtiger Umschlagplatz für exotische Handelswaren aus dem Orient, und die Venezianer hatten bereits Jahrhunderte zuvor den Geschmack des Süßen entdeckt. Zuckerbäcker, die mit exotischen Gewürzen, Mandeln und kandierten Früchten hantierten, gab es hier bereits im 12. Jahrhundert.

Traditionelle venezianische Kekssorten

Die Vielfalt der venezianischen Kekse ist groß, und jede Sorte hat ihre eigene Geschichte und Besonderheit. Hier sind einige der bekanntesten traditionellen venezianischen Kekse:

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  • Baicoli: Diese trockenen, dünnen und leicht süßen Kekse wurden ursprünglich für die langen Reisen der venezianischen Seeleute hergestellt. Sie sind knusprig und haltbar und eignen sich hervorragend zum Dippen in Kaffee oder Wein.
  • Bussolai: Diese typischen Kekse von der Insel Burano haben eine charakteristische Donut- oder S-Form. Sie sind krümelig und duften nach Vanille und Zitrone.
  • Paste di Mandorle (Pasticcini alle mandorle): Diese weichen Amarettini-Kekse schmecken wie beim Italiener und sind einfach zu backen. Sie werden ohne Mehl und Butter hergestellt und traditionell in Dreieckshütchen-Form gebracht.

Paste di Mandorle: Rezept für sizilianische Mandelkekse

Die Paste di Mandorle, auch bekannt als Pasticcini alle mandorle, sind ein Paradebeispiel für traditionelle venezianische Kekse. Sie sind weich, aromatisch und einfach zuzubereiten. Hier ist ein Rezept, um diese Köstlichkeit selbst zu backen:

Zutaten:

  • 250 g gemahlene Mandeln (ohne Haut, blanchiert)
  • 200 g Zucker
  • 2 Eiweiß (Größe M)
  • 1 EL Honig
  • Orangenzesten (optional)
  • Ein paar Tropfen Bittermandel-Aroma (optional)
  • Puderzucker zum Wälzen

Zubereitung:

  1. Gemahlene Mandeln und Zucker in einer Schüssel vermengen.
  2. Eiweiß (nicht geschlagen), Honig, Orangenzesten und Bittermandel-Aroma hinzufügen. Mit den Händen oder einem Mixer zu einem glatten, klebrigen Teig verarbeiten.
  3. Den Teig abgedeckt ca. 25 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
  4. Den Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.
  5. Puderzucker sieben und in eine Schale geben.
  6. Aus dem Teig einzelne Portionen abstechen (ca. 1 EL bzw. 20g pro Kugel). Zu Kugeln formen und rundherum im Puderzucker wälzen.
  7. Die Kugel aufs Blech setzen und mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger von oben drei Kuhlen in die Kugel kneifen, so entsteht die typische Dreiecks- oder Hütchenform.
  8. Die Mandelplätzchen ca. 10-12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind. Sie sollten nicht mehr ganz superweich sein, aber auch nicht hart werden.
  9. Die Kekse auf dem Blech abkühlen lassen. Sie werden beim Abkühlen fester.
  10. In einem luftdichten Behälter aufbewahren.

Venezianische Weihnachtsbäckerei

Weihnachten ist auch in Deutschland eine Zeit des Backens, mehr, köstlicher und spezialisierter als zu vielen anderen Hochfesten des Jahres. Vanillekipferl sind immer dabei, ebenso wie die traditionellen Klassiker Lebkuchen, Makronen, Anisgebäcke und Zimtsterne. Diese auf Gewürzen beruhende Geschmacksausrichtung der Weihnachtsbäckerei hängt mit der Übernahme kulinarischer Neuerungen aus der Zeit der Kreuzzüge zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert zusammen.

Was die in Deutschland besonders beliebten Weihnachtsgebäcke angeht, so wären beispielsweise Anisgebäcke in verschiedenen Formen und Rezeptvariationen zu nennen. Zu den vielleicht traditionellsten Weihnachtsgebäcken mit Anis gehören die sogenannten „Springerle“, die in Österreich, der Schweiz und dem Elsass, vor allem aber in Süddeutschland populär waren und bis heute sind.

Venezianische Gastronomie: Mehr als nur Kekse

Venedig hat kulinarisch noch viel mehr zu bieten als nur Kekse. Die venezianische Küche ist reich an frischen Meeresfrüchten und saisonalen Zutaten aus der Lagune. Hier sind einige typische venezianische Gerichte und Spezialitäten:

  • Cichèti: Kleine venezianische Snacks, die in den Bacari (Weinbars) serviert werden. Dazu gehören Fleischbällchen, Fisch, Crostini mit Baccalà mantecato oder Sarde in saor.
  • Risotto di gò alla buranella: Ein Risotto mit Grundeln, einem kleinen Fisch aus der Lagune, das typisch für die Insel Burano ist.
  • Sarde in saor: Gebratene Sardinen, mariniert mit Zwiebeln, Sultaninen, Pinienkernen und Essig.
  • Baccalà mantecato: Cremiger Stockfisch, serviert mit Polenta.
  • Fritto misto: Frittierte Meeresfrüchte, darunter Tintenfisch, Garnelen und kleine Lagunenfische.

Empfehlenswerte Orte für venezianische Spezialitäten

Um die authentische venezianische Küche zu erleben, empfiehlt es sich, die lokalen Restaurants und Bacari zu besuchen. Hier sind einige Tipps:

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  • Pasticceria Dal Conte (Castello): Hier werden alle Backwaren und Snacks frisch und im Hause hergestellt.
  • Bar La Brasiliana: Ein typisches venezianisches Familienunternehmen mit hausgemachten Snacks.
  • Timon all’Antica Mola (Cannaregio): Ein ruhiges Restaurant mit Fischgerichten nach alter Tradition.
  • Rosticceria Gislon (in der Nähe der Rialto-Brücke): Ein Ort für ein schnelles und günstiges Essen mit traditioneller Küche und Delikatessen.
  • Osteria Ae Botti (Insel Giudecca): Bietet rustikale Küche und elegante Atmosphäre mit Blick auf die Lagune.

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