Moser Roth Edel Bitter Schokolade: Inhaltsstoffe, Qualität und Nachhaltigkeit im Fokus
Schokolade ist aus dem deutschen Alltag kaum wegzudenken. Laut Statista verzehrt jede Person in Deutschland durchschnittlich rund 11 Kilogramm Schokolade pro Jahr. Ob als süßer Snack zwischendurch, als kleine Belohnung nach der Arbeit oder zum Verwöhnen nach dem Essen - Schokolade gehört einfach dazu. Doch nicht jede Tafel ist gleich gut: Qualität, Geschmack und Nachhaltigkeit unterscheiden sich stark zwischen den Marken. Unter den Schokoladen ist dunkle Schokolade mit Abstand die gesündeste Variante, da sie kaum Zucker enthält, dank ihres hohen Kakaogehalts aber umso mehr sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Zwar ist Vollmilchschokolade in Deutschland am beliebtesten, aber auch die Verehrer der dunklen Varianten befinden sich in guter Gesellschaft: Immerhin hat ein Viertel der in Deutschland verkauften Schokolade einen hohen Kakaogehalt. Dies entspricht einer Menge von 2,3 Kilogramm bitterer Schokolade pro Person und Jahr.
Dieser Artikel beleuchtet die Inhaltsstoffe, Qualität und Nachhaltigkeitsaspekte der Moser Roth Edel Bitter Schokolade, insbesondere im Kontext von Testergebnissen und vergleichenden Analysen.
Sensorische Eigenschaften und Geschmacksprofil
Die Moser Roth Edel Bitter Schokolade präsentiert sich in einem ansprechenden Schokoladenbraun oder dunkelschokoladebraun, mit einer glänzenden oder mattglänzenden Oberfläche. Ihre Konsistenz ist fest und knackig beim Zerbrechen. Der Geruch ist stark von Kakao geprägt, was auf einen hohen Kakaoanteil hinweist. Geschmacklich dominiert ebenfalls der Kakao, begleitet von einer leichten Bitterkeit und einer subtilen Süße. Einige Nuancen von fruchtsäuerlichem Cassis, Vanille und Espresso runden das Geschmacksprofil ab.
Inhaltsstoffe und Zusammensetzung
Die Moser Roth Edel Bitter Schokolade besteht hauptsächlich aus Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Emulgator Lecithine (Soja) und Vanilleextrakt. Entscheidend für den Geschmack der dunklen Schokoladen ist deren Kakaogehalt. Bei dunkler Schokolade beträgt der Kakaogehalt mindestens 50 Prozent. Mit zunehmendem Kakaogehalt wird die Schokolade herber. Wie alle Moser Roth Schokoladen, wird auch diese Sorte in 5 einzelnen Täfelchen à 25g - zusammen generöse 125g - in einer flächigen Pappschachtel verkauft, die vom Format her wohl an die Supermarkt-Premiumsorte Lindt Excellence erinnern soll. Das Täfelchen selbst ist makellos ausgeführt, glänzt seidenmatt und bricht hart, vorbildlich gerade, an der Kante nur leicht rauh. Im Mund zeigt sich diese Moser Roth dunkel, nussig, ölig, dann erst prägen Süße und dezent Kakaobutter das Empfinden mit. Aromatisch finden sich neben dunkel gerösteter Haselnuss Erde und Tabak, eine für ihre Preisklasse und den hohen Kakaoanteil hohe Intensität. Die leicht vorhandene Säure bleibt hingegen unterbelichtet. Am Gaumen nur ganz leichte Störgeschmäcker. Ihr Schmelz ist fein, schwer und schmiert etwas, hält sich dabei im für 85%ige Schokoladen Üblichen. Ab spätestens 80% geht mittelmäßiger Kakao in die Knie - und mehr als solchen kann man für einen so niedrigen Preis nicht erwarten. So wie Lindts 85%ige Sorten nicht mit den 70%igen des Unternehmens mithalten können, hält auch diese 85%ige nicht dem Vergleich mit Moser Roths Edel Bitter 70% stand. Die Schokolade bleibt dabei ehrlicher und ausdrucksstärker, weniger kakaobutterentschärft und vanilliert als Lindts hochprozentige Tafeln, wird dafür aber in ihrer höheren Intensität auch ‚kratziger‘.
Testergebnisse und Auszeichnungen
Die Zeitschrift Öko-Test hat im Dezember 2024 insgesamt 21 Zartbitterschokoladen geprüft, darunter Produkte von Ritter Sport, Aldi und anderen bekannten Herstellern, um herauszufinden, welche Schokoladen wirklich überzeugen. Im Test Bitterschokolade (ÖKO-TEST Magazin 12/2024) bewerteten wir neben Schad- und unerwünschten Inhaltsstoffen auch, unter welchen Bedingungen die Kakaobohnen angebaut wurden. Wir wollten wissen, ob die Anbieter ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht nachkommen und Verantwortung für die Risiken in ihrer Lieferkette tragen. Die Aldi-Schokolade („Moser Roth Edel Bitter 70 % Cacao“) erhielt beim Test ebenfalls die Note „befriedigend“, diese wurde aber nach Vorlage der Nachweise zur Lieferkette korrigiert, sodass keine Beanstandungen mehr bestanden und sie die Gesamtnote „gut“ erhielt. Die sensorische Prüfung ergab eine große geschmackliche Vielfalt der dunklen Testschokoladen. Es gab blumig riechende, nach Zitrusfrüchten schmeckende und mit Kaffee-, Tabak- oder Vanillenote versehene Schokoladen. Interessanterweise wurden trotz empfindlicher Analysemethoden lediglich in zwei von 13 Bitterschokoladen mit Vanille tatsächlich Vanille nachgewiesen.
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CSR-Bewertung und Lieferkette
Für die Schokolade Moser Roth Edel Bitter 70% Cacao konnte uns der Anbieter seine Sorgfaltspflicht innerhalb der Lieferkette nicht lückenlos belegen. Daher lautete das Testergebnis CSR "befriedigend". Moser Roth (Aldi Nord/Aldi Süd) reichte uns nach Testveröffentlichung Unterlagen nach, die es uns ermöglichten, den Weg der Kakaobohnen von der von uns getesteten Produktcharge bis zu den Kakaoplantagen nachzuvollziehen. Damit verbessert sich das Testergebnis CSR für die Bitterschokolade auf "gut". Da wir bei der Moser Roth Edel Bitter 70% Cacao bei den Inhaltsstoffen nichts zu bemängeln hatten, verbessert sich das Gesamturteil von "befriedigend" auf "gut". Beide Marken überzeugten im Bereich der sozialen Verantwortung (CSR), da Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarbeit und zur Förderung existenzsichernder Einkommen nachgewiesen werden konnten.
Schadstoffbelastung und gesundheitliche Aspekte
Keine der untersuchten Schokoladen überschritt den Grenzwert für Cadmium, allerdings schöpfte ein Produkt den Grenzwert zu 70 Prozent aus. Bei einer hohen Cadmiumaufnahme können Knochen und Nervensystem geschädigt werden. Außerdem steht Cadmium im Verdacht, krebserregend zu sein. Ferner wurden in fünf Schokoladen Mineralölrückstände nachgewiesen, wobei ein fair gehandeltes Produkt knapp den Orientierungswert für gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe überschritt. Rückstände von Mineralölen stehen ebenfalls im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass keiner der Schadstofffunde akut schädlich sei, dennoch sollten diese Schokoladen nicht täglich verzehrt werden.
Zuckergehalt und gesundheitliche Hinweise
Ein hoher Zuckerkonsum kann zu Gewichtszunahme und Zahnverfall führen. Es ist daher ratsam, Schokolade in Maßen zu genießen.
Fairer Handel und Nachhaltigkeit
Als Fairer Handel -englisch fair trade- wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem die Erzeuger für ihre Produkte einen Mindestpreis erhalten, der von einer Fair-Trade-Organisation bestimmt wird. Geschmacklich waren alle drei Schokoladen „sehr gut“, „Moser Roth Edel Bitter“ besitzt allerdings als einzige der drei Schokoladen ein Fair-Trade-Siegel.
Vergleich mit anderen Bitterschokoladen
Im Test der Stiftung Warentest wurden 24 Bitterschokoladen mit einem Kakaogehalt von 60 bis 75 Prozent untersucht, darunter Markenprodukte wie Schokoladen von Lindt und Hachez und ebenso Discounterware. Dementsprechend groß war die Preisspanne. Sie reichte von 0,84 Euro bis 6,70 Euro pro 100 Gramm Schokolade. Nach allen Prüfungen hatte die „Edle Bitter“ von Hachez mit einer Gesamtnote von 1,7 die Nase vorn, gefolgt von „Excellence Edelbitter mild“ von Lindt (Gesamtnote 1,8). Rang drei ging unter anderem an die Discounterschokolade „Moser Roth Edel Bitter“ von Aldi (Gesamtnote 2,0), die weniger als halb so teuer ist als die beiden vorangegangen Schokoladen.
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Energiegehalt und körperliche Aktivität
Eins haben alle Schokoladensorten gemeinsam: ihren vergleichsweise hohen Energiegehalt. Die Stiftung Warentest hat einen Schoko-Fitness-Rechner entwickelt, mit dem sich unkompliziert berechnen lässt, wie lange man körperlich aktiv sein müsste, um den Energiegehalt bestimmter Schokoladenmengen auszugleichen.
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