Unwohlsein nach Zuckerkonsum: Ursachen und Lösungsansätze

Wie bei vielen Dingen im Leben gilt auch beim Zuckerkonsum: Zu viel davon ist ungesund und kann zu unangenehmen Symptomen führen. Die Reduktion des Zuckerkonsums ist nicht nur während einer Diät sinnvoll. Auch wer nicht täglich große Mengen an Süßigkeiten konsumiert, fragt sich möglicherweise, ob er zu viel Zucker zu sich nimmt und ob dies zu bestimmten Symptomen führen kann. Es gibt sowohl körperliche als auch psychische Warnzeichen für eine übermäßige Zufuhr von Zucker.

Was passiert im Körper beim Zuckerkonsum?

Bereits kleine Mengen Zuckeraufnahme führen dazu, dass die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin ausschüttet. Insulin sorgt dafür, dass die Glukose schnell aus dem Blut in die Zellen gelangt, wo sie als Energielieferant benötigt wird. Ein dauerhaft zu hoher Zuckerkonsum kann jedoch dazu führen, dass der Körper gegenüber Insulin abstumpft. Es wird dann immer mehr Insulin benötigt, um den Zucker in die Zellen zu transportieren.

Um die negativen Folgen eines zu hohen Zuckerkonsums zu vermeiden, sollte man die empfohlene maximale Tagesmenge an Zucker beachten. Dies schließt nicht nur Zucker aus Süßigkeiten, sondern auch aus Früchten ein, da Obst neben Fruchtzucker auch Glukose enthält.

Vielfältige Anzeichen für zu viel Zucker

Die Anzeichen für einen übermäßigen Zuckerkonsum sind vielfältig und können sich individuell unterschiedlich äußern. Die Symptome reichen von Hautunreinheiten und Müdigkeit bis hin zu Kopfschmerzen und Heißhungerattacken. Wer diese Warnzeichen kennt, kann rechtzeitig gegensteuern.

1. Heißhunger auf Süßes

Heißhunger auf Süßes ist für viele Menschen ein alltägliches Problem und erschwert das Durchhalten während einer Diät. Wer viele Süßigkeiten isst, hat oft ständig Lust auf mehr und kämpft regelmäßig mit Heißhungerattacken.

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Dies hat mehrere Gründe: Ein hoher Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln (einschließlich Obst mit hohem Fruchtzuckergehalt) führt zu konstant erhöhten Insulin- und Blutzuckerspiegeln. Ein hoher Insulinspiegel kann verstärkten Hunger und Heißhunger begünstigen.

Darüber hinaus kann ein dauerhaft hoher Zuckerkonsum zu einer Insulinresistenz führen. Dadurch gelangt die Glukose nicht mehr in die Zellen, wo sie eigentlich benötigt wird. Obwohl ausreichend Zucker im Blut vorhanden ist, werden die Zellen nicht richtig versorgt und signalisieren dem Gehirn weiterhin Hunger.

Zucker kann sogar süchtig machen, sowohl aus körperlichen als auch aus psychischen Gründen, da er Opioide und Dopamin freisetzt.

2. Müdigkeit und Antriebslosigkeit

Ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit können ebenfalls Symptome eines zu hohen Zuckerkonsums sein. Der Körper benötigt Energie in Form von Glukose, um wach und leistungsfähig zu bleiben. Süßigkeiten und einfache Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker zwar schnell und geben einen Energieschub, aber der Blutzuckerspiegel sinkt danach rapide ab. Dieser Abfall führt zu Müdigkeit und Erschöpfung.

Bei nicht gezuckerten und unverarbeiteten Lebensmitteln gelangt Glukose während der Verdauung nach und nach in den Blutkreislauf. Bei einer hohen Zufuhr von freiem Zucker gelangt dieser jedoch sehr schnell ins Blut, wodurch der Körper die Glukose nicht mehr richtig aufnehmen kann. Der Transport in die Zellen ist gestört, und die vorhandene Energie kommt nicht dort an, wo sie gebraucht wird.

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3. Konzentrationsschwierigkeiten

Ein angemessener Blutzuckerspiegel ist wichtig für die Konzentrationsfähigkeit, da das Gehirn seine Energie ausschließlich aus Glukose bezieht. Im Normalbetrieb verbraucht es bis zu 140 g Glukose täglich. Sowohl Unterzuckerung als auch ein zu hoher Zuckerkonsum können sich negativ auf das Gehirn und die Konzentrationsfähigkeit auswirken.

Ein hoher Zuckerkonsum führt zu starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Nach einer zuckerhaltigen Mahlzeit steigt der Blutzucker stark an und fällt danach relativ schnell wieder ab. Diese Schwankungen beeinträchtigen die Versorgung des Gehirns mit Glukose, was die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

4. Häufige Infekte

Häufige Infekte wie Erkältungen können ein Anzeichen für einen zu hohen Zuckerkonsum sein, da eine ständige Zuckeraufnahme in großen Mengen das Immunsystem schwächen kann. Wissenschaftler vermuten, dass Zucker die Immunantwort der Zellen beeinträchtigt.

Zudem geht eine zuckerreiche Ernährung oft mit einer nährstoffarmen Ernährung einher. Wer zu Fertigprodukten, stark verarbeiteten Lebensmitteln und vielen Süßigkeiten greift, versorgt seinen Körper weniger mit Obst, Gemüse und vitamin- und mineralstoffreichen Mahlzeiten.

5. Verdauungsprobleme

Ein hoher Zuckerkonsum kann nicht nur das Immunsystem schwächen, sondern auch die Darmflora stören. Dies kann zu Symptomen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen führen. Zucker fördert das Wachstum von „schlechten“ Darmbakterien, was zu einem Ungleichgewicht in der Darmflora führen kann. Darüber hinaus kann zu viel Zucker Übelkeit verursachen.

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Welche Verdauungsprobleme auftreten, hängt auch von der sonstigen Ernährung und äußeren Faktoren wie Stress, Bewegungsmangel oder Medikamenteneinnahme ab.

6. Pilzinfektionen

Die meisten Bakterien fühlen sich in einem zuckerreichen Umfeld besonders wohl und können sich dort schnell vermehren. Wer viel Zucker isst, hat daher häufiger Probleme mit Pilzinfektionen, insbesondere Darmpilzen wie Candida albicans. Diese können nicht nur zu Verdauungsproblemen, sondern auch zu Scheidenpilzinfektionen führen.

Es wurde auch ein Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum bei Frauen und bakteriellen Vaginosen festgestellt.

7. Hautprobleme

Ein Überschuss an Zucker im Körper kann sich auch durch Hautprobleme äußern. Wenn zu hohe Zuckermengen nicht mehr verarbeitet werden können, bindet sich der Zucker im Blut an die Proteine Kollagen und Elastin, die für eine straffe und gesunde Haut sorgen.

8. Stimmungsschwankungen

Ein hoher Zuckerkonsum geht oft mit Stimmungsschwankungen einher und kann Depressionen und Angststörungen auslösen. Das Gehirn funktioniert am besten, wenn es konstant mit Glukose versorgt wird. Zu viel Zucker führt zu einer Überversorgung, mit der das Gehirn nicht gut umgehen kann, und beeinflusst den Opioid- und Dopaminhaushalt negativ, was sich auf die Stimmung auswirkt.

Zudem können die ständigen Blutzuckerschwankungen zu Stimmungsschwankungen führen.

9. Zahnschäden

„Zucker ist schlecht für die Zähne“ - diese Warnung ist berechtigt, denn ein hoher Zuckerkonsum belastet die Zähne stark. Durch Enzyme wird der Zucker in Säure umgewandelt, die den Zahnschmelz angreift und Karies verursachen kann.

Was tun bei zu hohem Zuckerkonsum?

Gelegentliche Symptome wie Übelkeit oder Kopfschmerzen verschwinden meist schnell wieder. Bei einem langfristig zu hohen Zuckerkonsum ist jedoch eine deutliche Reduzierung des Zuckerkonsums erforderlich.

Ein zu hoher Zuckerkonsum kann nicht nur zu unangenehmen Symptomen wie Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsproblemen führen, sondern auch langfristig die Gesundheit gefährden und zu ernsthaften Erkrankungen wie Diabetes führen.

Es ist ratsam, Zucker aus Süßigkeiten und verarbeiteten Lebensmitteln einzusparen und stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse zu setzen. Diese enthalten zwar von Natur aus Zucker, aber dieser liegt nicht frei vor, und Obst und Gemüse liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Dies wirkt sich positiv auf das Immunsystem und die Darmflora aus und kann entzündungsbedingte Hautunreinheiten beseitigen.

Zuckerunverträglichkeiten

Neben den allgemeinen Auswirkungen eines zu hohen Zuckerkonsums gibt es auch spezifische Zuckerunverträglichkeiten, die zu Beschwerden führen können.

Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz besteht eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker (Laktose). Betroffenen fehlt das Enzym Laktase, das die Laktose in Milchprodukten verdaulich macht. Unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird, was zu Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen führen kann.

Fruktoseintoleranz

Eine Fruktoseintoleranz liegt vor, wenn der Körper Fruchtzucker (Fruktose) nicht richtig aufnehmen kann. Das Transportprotein GLUT-5 funktioniert nicht richtig, wodurch Fruktose im Darm verbleibt und zu Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit und depressiven Verstimmungen führen kann.

Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI)

Die HFI ist eine seltene, angeborene Stoffwechselstörung, bei der Fruktose nicht abgebaut werden kann. Dies führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Zittern und Gedeihstörungen. Betroffene müssen eine strikt fruktosefreie Diät einhalten.

Sorbitintoleranz

Bei einer Sorbitintoleranz kann der Körper Sorbit, einen Zuckeralkohol, nicht richtig aufnehmen. Sorbit kommt natürlich in Steinobst vor und wird auch als Süßungsmittel in zuckerfreien Produkten verwendet. Unverdaute Sorbit gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird, was zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen kann.

Galaktosämie

Die Galaktosämie ist eine seltene, angeborene Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper Galaktose, einen Bestandteil des Milchzuckers, nicht richtig umwandeln kann. Betroffene müssen eine lebenslange laktose- und galaktosefreie Ernährung einhalten.

Saccharoseintoleranz

Bei einer Saccharoseintoleranz kann der Körper Haushaltszucker (Saccharose) nicht richtig aufspalten. Dies führt zu Bauchkrämpfen, Erbrechen und Durchfall. Betroffene müssen Saccharose und alle Produkte, die Saccharose enthalten, meiden.

Unterzuckerung (Hypoglykämie)

Neben den Problemen, die durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel entstehen, kann es auch zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen.

Ursachen der Unterzuckerung

Eine Unterzuckerung tritt auf, wenn der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt. Bei Diabetikern spricht man in der Regel ab einem Wert von 70 Milligramm pro Deziliter von einer Unterzuckerung und bei Nicht-Diabetikern ab einem Wert von 50 Milligramm pro Deziliter. Ursachen können falsche Medikamenteneinnahme, erhöhte körperliche Aktivität, zu wenig Essen oder Alkoholkonsum sein. Bei Nicht-Diabetikern können auch Leber-, Schilddrüsen-, Bauchspeicheldrüsen- oder Nebennierenrinderkrankungen eine Unterzuckerung verursachen.

Symptome der Unterzuckerung

Die Symptome einer Unterzuckerung können je nach Schweregrad variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören Zittern, kalter Schweiß, erhöhter Puls, Gesichtsblässe, Heißhunger, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Wahrnehmungsstörungen und im Extremfall Ohnmacht.

Behandlung der Unterzuckerung

Eine leichte Unterzuckerung kann in der Regel durch die Einnahme von Traubenzucker oder einem Glas Fruchtsaft behoben werden. Bei häufig auftretender Unterzuckerung sollte ein Arzt konsultiert werden. Eine schwere Unterzuckerung ist ein Notfall und erfordert sofortige ärztliche Hilfe.

Funktionelle Hypoglykämie

Eine spezielle Form der Unterzuckerung ist die funktionelle Hypoglykämie, bei der der Blutzuckerspiegel nach dem Essen stark abfällt, obwohl keine Diabetes vorliegt.

Ursachen der funktionellen Hypoglykämie

Ursachen können eine verzögerte Insulinausschüttung, eine erhöhte Insulinempfindlichkeit (insbesondere bei schlanken Frauen und Sportlern) oder eine Gewöhnung des Körpers an niedrige Blutzuckerspiegel sein. Auch nach Magenverkleinerungsoperationen kann es zu funktionellen Hypoglykämien kommen.

Behandlung der funktionellen Hypoglykämie

Die Behandlung umfasst in der Regel eine Ernährungsumstellung, bei der stark zuckerhaltige Lebensmittel vermieden und stattdessen kleinere, häufigere Mahlzeiten mit komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Fett und Eiweiß bevorzugt werden. In einigen Fällen können auch Medikamente eingesetzt werden.

Überzuckerung (Hyperglykämie)

Das Gegenteil einer Unterzuckerung ist die Überzuckerung (Hyperglykämie), bei der der Blutzuckerspiegel zu hoch ist.

Ursachen der Überzuckerung

Eine Überzuckerung ist meist die Folge eines unzureichend behandelten Diabetes mellitus. Ohne Insulin kann der Zucker im Blut nicht von den Organen verwertet werden und sammelt sich an.

Symptome der Überzuckerung

Eine Überzuckerung macht sich nicht immer sofort bemerkbar. Mögliche Symptome sind starker Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, verschwommenes Sehen und schlecht heilende Wunden.

Behandlung der Überzuckerung

Bei einer Überzuckerung ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel durch Medikamente (Insulin oder blutzuckersenkende Tabletten) und eine angepasste Ernährung zu senken.

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Wirkung des Insulins gestört ist. Es gibt verschiedene Typen von Diabetes, wobei Typ 2 am häufigsten vorkommt.

Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes entsteht meist schleichend und ohne auffällige Symptome. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und eine genetische Veranlagung.

Prävention und Behandlung von Typ-2-Diabetes

Durch eine rechtzeitige Umstellung des Lebensstils mit mehr Bewegung, einer ausgewogenen Ernährung und Gewichtsabnahme kann die Entstehung eines Typ-2-Diabetes oft verhindert oder verzögert werden. Die Behandlung umfasst in der Regel Medikamente (blutzuckersenkende Tabletten oder Insulin) und eine Anpassung der Ernährung.

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