Trüffelöl im Test: Lohnt sich der Luxus bei Aldi und Co. wirklich?

Zu Ostern locken Discounter und Supermärkte mit vermeintlichen Gourmet-Produkten, doch oft verbirgt sich dahinter nur Standardware. Ein Test von FOCUS Online enthüllt, dass die Rezepturen häufig identisch mit denen herkömmlicher Produkte sind. Lohnt es sich also, für "Deluxe"-Varianten bis zu 60 Prozent mehr zu bezahlen?

Die Versprechen der "Luxus"-Marken

Ob in der Filiale, im Prospekt oder in aufwendigen Werbespots - zu Ostern verstärken Discounter und Supermärkte ihre Werbemaßnahmen, um bestimmte Produkte als luxuriöse Festtagsschmäuse zu positionieren. Die Eigenmarken wie "Deluxe" bei Lidl, "Beste Wahl" bei Rewe, "Premium" bei Netto und "Edeka Selection" bei Edeka versprechen Exklusivität.

Doch halten diese Marken, was ihre Namen versprechen? Ein kritischer Blick lohnt sich, denn diese Produkte sind oft deutlich teurer als das restliche Sortiment.

Die Sparratgeber im Einsatz: Identische Rezepturen?

Kurt Meier und Uwe Glinka, bekannt als "Die Sparratgeber", haben die vermeintlichen Luxusprodukte genauer unter die Lupe genommen. Ihr Urteil: "Die Rezepturen sind fast immer absolut identisch mit denen von anderen, ganz normalen Produkten." Im Gespräch mit FOCUS Online betont Kurt Meier, dass sich die getesteten Produkte weder optisch noch in Konsistenz oder Geschmack unterschieden.

Diese Kriterien sind jedoch die einzigen, nach denen Verbraucher ein Produkt beurteilen können. Daher raten die Sparratgeber, Premium- und Luxusprodukte kritisch zu betrachten. Geringe Abweichungen in der Rezeptur seien allenfalls im Labor feststellbar. "Der Verbraucher selbst ist im Allgemeinen kein Lebensmittelchemiker", so Meier.

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Edeka widerspricht: "Qualität hochwertiger"

Edeka sieht die Situation anders: "Wir bieten ein Preiseinstiegssegment - 'Gut und Günstig'. Ein mittleres Segment unter dem Eigennamen 'Edeka' mit etwa 500 Produkten und ein Segment mit rund 30 Premium-Spezialitäten, 'Edeka Selection'. Entsprechend unterscheidet sich auch die Qualität der Artikel", erklärt ein Sprecher gegenüber FOCUS Online. Je höher das Preissegment, desto hochwertiger sei das Produkt.

Preisvergleich: So viel können Sie sparen

Bereits vor den Weihnachtsfeiertagen 2013 hatten Meier und Glinka das "Deluxe"-Sortiment von Lidl analysiert. Zu Ostern folgte nun eine vergleichende Untersuchung bei Rewe. Das Ergebnis: Wer auf Edelmarken verzichtet, kann bis zu 60 Prozent sparen.

Trüffelöl im Fokus: Ein genauerer Blick

Der Artikel beleuchtet auch das Thema Trüffelöl und warnt vor Irreführung durch falsche Deklarationen. Viele aromatisierte Öle versprechen das Aroma edler Pilze, enthalten aber synthetische Aromen.

Was ist Trüffelöl überhaupt?

Trüffelöl wird nicht direkt aus Trüffeln gewonnen. Stattdessen wird ein Basisöl, meist Oliven- oder Rapsöl, mit Trüffelaroma oder echten Trüffeln versetzt.

Die Qualität von Trüffelöl: Worauf achten?

Die Qualität des Trüffelöls hängt maßgeblich von der Qualität des Öls und des Aromas ab. Einige Bio-Produzenten verwenden natürliche Aromen, die jedoch weniger intensiv sind als synthetische. Der größte Fehler bei der Herstellung von Trüffelöl ist die Überdosierung des Aromas.

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Ein einfacher Test: Zwei Löffel Kartoffelpüree vorbereiten und einen davon mit drei Tropfen Trüffelöl versehen. Ein Vergleich zeigt, ob das Trüffelöl das Gericht verbessert.

Vorsicht vor Täuschung: Aromen aus dem Labor

Viele Anbieter werben mit "natürlichem Aroma", obwohl das Aroma synthetisch hergestellt wurde. Dies ist legal, solange es korrekt deklariert wird.

Würzöle im Test: Mangelhafte Qualität

Ein Test von Würzölen zeigte, dass viele Produkte weit vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum oxidativ verändert waren. Zudem wurden in einigen Ölen bedenkliche Inhaltsstoffe wie Pestizidrückstände und PAK gefunden.

3-MCPD-Ester: Eine neu entdeckte Schadstoffgruppe

Seit einiger Zeit wird über 3-Monochlorpropandiol-Ester (3-MCPD-Ester) in Pflanzenölen diskutiert. Diese entstehen bei der Raffination und können im Tierversuch zu Nierenveränderungen und Tumoren führen.

Trüffelarten und ihre Verwendung

Es gibt verschiedene Trüffelarten, die sich in Geschmack und Preis unterscheiden:

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  • Weiße Trüffel: Gelten als die kulinarisch wertvollsten Trüffel. Ihr Duft ist intensiv, der Geschmack eher subtil. Sie werden meist roh über das fertige Gericht gehobelt.
  • Winter-Edeltrüffel (Tuber melanosporum): Ebenfalls sehr hochwertig. Ihr Duft ist weniger stark als beim weißen Trüffel, der Geschmack jedoch intensiver. Sie eignen sich zum Mitkochen und -dünsten.
  • Burgundertrüffel (Tuber uncinatum): Eine günstigere Alternative. Ihr Aroma ist weniger komplex, aber dennoch angenehm.
  • Chinesischer Trüffel: Sollte aufgrund seiner geringen Qualität nicht als "schwarzer Trüffel" bezeichnet werden.

Trüffelöl-Vergleich: Die besten Produkte im Überblick

Einige empfohlene Trüffelöle im Überblick:

  • TruffleHunter Schwarztrüffel-Öl: Wird für seinen guten Geschmack und die echten Trüffelstücke in der Flasche gelobt.
  • PPURA Trüffelöl: Ein Bio-Trüffelöl, das sich für warme und kalte Speisen eignet.
  • TruffleHunter Set von Schwarz- und Weißtrüffel-Öl: Bietet eine vielseitige Auswahl für verschiedene Gerichte.
  • Hochwertiges Olivenöl mit weißem Trüffel von Truffles: Besonders geeignet für Eier, Nudeln, Kartoffeln und Reis.
  • Schwarzes Trüffelöl von FRANCK ET OLIVIER: Enthält einen ganzen schwarzen Trüffel und wird in Kroatien hergestellt.

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