Trüffel: Eine Delikatesse aus dem Wald

Trüffel sind exquisite Delikatessen, die unter Feinschmeckern weltweit bekannt sind und Liebhaber auf der ganzen Welt begeistern. Diese seltenen, unterirdischen Pilze gelten als wahre Kostbarkeiten in der Gourmet-Küche. Ihr intensives Aroma und einzigartiger Geschmack verleihen Gerichten eine besondere Note und machen sie zu einem kulinarischen Erlebnis. Die Geschichte der Trüffel reicht weit zurück und ihre Verwendung erstreckt sich über eine Vielzahl von kulinarischen Anwendungen, die von einfachen Gerichten bis hin zu luxuriösen Speisen reichen.

Die Welt der Trüffel

Trüffel sind weltweit verbreitet und gedeihen in ziemlich vielen Klimazonen. Die edlen Pilze wachsen unter der Erde, meist in Eichen- oder Haselnusswäldern, und haben bestimmte Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit. Sie leben in Symbiose mit einer Wirtspflanze, meist Bäume. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, lassen sich Trüffel tatsächlich kultivieren, sofern die Anforderungen an die Bodenqualität erfüllt werden. Das macht die Trüffelzucht zwar nicht ganz einfach, aber eben nicht unmöglich.

In Deutschland kommen vor allem Sommertrüffel vor, die in Wäldern mit bestimmten Baumarten wie Eichen, Buchen oder Haselnussbäumen zu finden sind. Es ist wichtig zu beachten, dass Trüffel hierzulande zu den bedrohten Arten gehören und daher geschützt sind. Deshalb ist es strengstens untersagt, sie zu ernten oder zu sammeln, um ihr Überleben in der Natur nicht weiter zu gefährden.

Geschichte und Legenden

Bereits in der Antike waren die geschmackvollen Pilze bekannt und eine begehrte Delikatesse. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich viele Legenden um die Entdeckung und den Genuss von Trüffeln gebildet. Eine der bekanntesten Legenden besagt, dass Trüffel von Schweinen entdeckt wurden. Angeblich haben Bauern beobachtet, wie ihre Schweine wild im Wald nach etwas gruben und dabei auf die kostbaren Pilze stießen.

Häufig wurden früher vor allem Trüffelschweine eingesetzt, die speziell für die Suche nach Trüffeln trainiert sind. Diese hochspezialisierten Tiere haben einen ausgeprägten Geruchssinn und können Trüffel unter der Erde aufspüren. In einigen Regionen, insbesondere in Frankreich und Italien, werden Trüffelschweine immer noch für die Trüffelernte eingesetzt. Mit dem Fortschritt in der Landwirtschaft hat auch der Trüffelanbau an Bedeutung gewonnen. Seit den 70er Jahren werden Trüffel auch erfolgreich in kontrollierten Umgebungen gezüchtet und angebaut.

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Vielfalt der Trüffelarten

Es gibt eine Vielzahl von Trüffelarten, angefangen bei der Schwarzen Trüffel über die Weiße Trüffel bis hin zu Sommertrüffeln und Wintertrüffeln.

Schwarze Trüffel (Périgord-Trüffel)

Die Schwarze Trüffel, oder auch bekannt als Périgord-Trüffel, ist definitiv eine der begehrtesten Arten von Trüffeln auf dem Markt und wird besonders in der gehobenen Küche hoch geschätzt. Sie zeichnet sich durch ihr intensives Aroma aus, das oft als erdig, nussig und sogar schokoladig beschrieben wird. Schwarze Trüffel sind recht selten und ihre Ernte ist extrem aufwendig. Sie wachsen tief unter der Erde, meist in Eichen- oder Buchenwäldern, und müssen von speziell trainierten Hunden (oder Schweinen) aufgespürt werden. Die mühsame Ernte erfordert viel Geduld und Erfahrung, da die Trüffel sorgfältig ausgegraben werden müssen, ohne beschädigt zu werden. Schwarze Trüffel eignen sich hervorragend für Schmorgerichte, Risottos und Cremesuppen. Der erdige Geschmack harmoniert ideal mit Sellerie, Kartoffeln, Geflügel und Fisch.

Weiße Trüffel (Alba-Trüffel)

Die Weiße Trüffel - auch als Alba-Trüffel bekannt - wird oft als die Königin der Trüffel bezeichnet, aufgrund ihres einzigartigen und intensiven Aromas. Diese kostbare Delikatesse, die ebenfalls untererdig wächst, kommt vor allem in südeuropäischen Regionen in Frankreich, Italien oder Kroatien vor. Im Vergleich zu den schwarzen Trüffeln unterscheidet sich die Weiße Trüffel nicht nur in Farbe, sondern auch im Geschmack und ihrer Seltenheit. Weiße Trüffeln wachsen von September bis Januar zu der kostbaren Delikatesse heran. Feine Äderchen durchziehen ihr weißes bis hellbraunes Fruchtfleisch. Sie schmecken dezent erdig und nussig. Ihr Aroma erinnert etwas an Knoblauch. Der intensive Duft ist leicht süßlich wie bei Honig und ähnelt Heugeruch. Weißen Trüffel darf man nicht kochen, da sie durch Wärmeeinwirkung ihren Geschmack komplett verlieren. In der Regel reibt man ihn kurz vor dem Servieren in dünnen Scheiben über das fertige Gericht.

Sommertrüffel (Burgundertrüffel)

Sommertrüffeln, auch Burgunder-Trüffel, sind im Vergleich zu anderen Trüffelsorten bekannt für ihren milderen Geschmack und eignen sich deshalb gut für diejenigen, die nicht nach einem überwältigenden Trüffelerlebnis suchen. Sie passen besonders gut zu leichten Sommersalaten, Pasta-Gerichten oder als delikate Garnierung für feine Vorspeisen. Sommertrüffel erreichen ihre Reife ab September und wachsen vor allem auf lehmigen Böden und Pinienwäldern. Schwarze Herbsttrüffel (Burgundertrüffel)erhält man von August bis Januar und sind in der Güteklasse mit Sommertrüffeln vergleichbar. Ihr milder Geruch ähnelt dem Duft von Steinpilzen. Der sogenannten Scorzone reift von Mai bis September heran und ist im Vergleich zu anderen Trüffelsorten von minderer Qualität. Das gelbbraune bis dunkelbraune Fleisch schmeckt weniger intensiv als bei Wintertrüffeln.

Wintertrüffel (Muskattrüffel)

Wintertrüffeln heißen auch Muskattrüffel und zählen wie die Sommertrüffel zu den Schwarzen Trüffeln. Ihre Erntezeit beginnt im Oktober und zeichnet sich durch seinen Muskat-ähnlichen Geruch aus.

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China Trüffel (Himalaya- oder Asia-Trüffel)

Die China Trüffel, auch bekannt als Himalaya- oder Asia-Trüffel, ähneln äußerlich zwar der Périgord-Trüffel, können aber geschmacklich nicht mit den originalen schwarzen Trüffeln mithalten.

Trüffel erkennen und kaufen

Die Preise, die für echte Trüffel erzielt werden können, sind enorm - und die Nachfrage nach den edlen Pilzen ist seit Jahrhunderten ungebrochen. Leider führt diese hohe Nachfrage auch dazu, dass es viele Fälscher gibt, die minderwertige Produkte anbieten. Als Falsche Trüffel gelten u.a. Liegen die beiden Sorten erstmal zusammen im Regal, ist der Unterschied zwischen echten und falschen Trüffeln für Verbraucher und Käuferinnen kaum auszumachen. Um echte von falschen Trüffeln zu unterscheiden, hat die Universität Turin einen DNA-Test entwickelt. Außerdem lassen sich echte Trüffel durch eine mikroskopische Untersuchung identifizieren.

Um die besten Trüffel auszuwählen, solltest du zunächst auf die Farbe und den Geruch achten. Schwarze Trüffel haben in der Regel eine dunkle, fast schwarze Farbe, während Weiße Trüffel eine hellere, cremefarbene Schale haben. Beim Geruch unterscheiden sie sich auch stark: Schwarze Trüffel haben einen intensiven, erdigen Duft, während Weiße Trüffel einen subtileren, knoblauchartigen Geruch haben. Beim Kauf von Trüffeln ist es wichtig, dass sie fest und schwer sind. Vermeide weiche oder leichte Exemplare, da sie möglicherweise nicht mehr frisch sind.

Verwendung in der Küche

Trüffel verleihen vielen Gerichten, egal ob in der heimischen Küche oder in der gehobenen Gastronimie, ein exquisites Aroma und eine edle Note. Ob weißer oder schwarzer Trüffel, sie sind eine Delikatesse, die Feinschmecker auf der ganzen Welt begeistert. In der Gastronomie werden Trüffel gerne für Pasta, Risotto, Saucen und sogar Desserts verwendet. Ihre intensive Geschmacksnote macht jedes Gericht zu einem kulinarischen Erlebnis!

Trüffelaroma passt generell hervorragend zu Sahne, Butter oder Ei. Echte Feinschmecker bevorzugen eine einfache Zubereitung und empfehlen den Edelpilz zu Omlett, Rührei, Spiegelei oder Pasta mit Butter. Du kannst aber auch ein edles Trüffel Risotto oder Trüffel Pommes mit der Delikatesse zubereiten.

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Tipps für den perfekten Trüffelgenuss

  1. Dominantes Aroma: Trüffel haben ein sehr dominantes Aroma.
  2. Weiße Trüffel: Weiße Trüffel haben einen intensiven Geruch und ein dezentes Aroma. Wird der weiße Trüffel stark erhitzt, verflüchtigen sich sowohl Geschmack als auch Geruch. Aus diesem Grund sollte weißer Trüffel immer erst kurz vor dem Verzehr zu gegeben werden. Am besten entfaltet sich hier das Trüffelaroma, wenn man den Edelpilz direkt nach dem Erhitzen des Gerichtes dazu gibt und darin ein paar Minuten einziehen lässt.
  3. Schwarze Trüffel: Der schwarze Trüffel hat einen sehr intensiven Geschmack, dafür aber einen schwächeren Geruch. Somit bleibt das Aroma auch beim starken Erhitzen erhalten und wird an das Gericht weitergeben.
  4. Geschmacksträger: Damit das volle Aroma des Trüffels verstärkt wird und sich auf das Gericht überträgt, braucht es einen Geschmacksträger. Optimal eigenen sich dafür fettbasierte Lebensmittel wie Butter und Sahne oder ganz besonderes elegant: Olivenöl. Außerdem möglich sind Trüffelsalz oder Aceto Balsamico.
  5. Maßvoller Genuss: Erfahrene Trüffel-Gourmets raten, den Edelpilz nicht zu häufig zu genießen. Genuss-Tipp: Trüffel schmecken intensiv. Pro Person musst du in der Regel nicht mehr als 10 g für ein Gericht einplanen.

Frische und Lagerung

Frische Trüffel bewahrst du am besten luftdicht verpackt im Kühlschrank auf und verzehrst sie innerhalb weniger Tage nach dem Kauf, um ihr Aroma optimal zu genießen. Frische Trüffeln solltest du unbedingt dunkel im Kühlschrank lagern und so schnell wie möglich verarbeiten. Schon drei Tage nach der Ernte leidet ihr Geschmack. 0 Grad sind optimal und ihr Aroma intensiviert sich bei der niedrigen Temperatur sogar leicht. Nach 14 Tagen ist ihr typischer Geschmack vollständig verflogen. Am besten bewahrst du Weiße Trüffel in einem Glas mit Schraubverschluss auf. Da sie Feuchtigkeit absondern, empfiehlt sich das Einwickeln in Küchenrollenpapier. Zur Vermeidung von Schimmel solltest du das Papier täglich wechseln. Schwarze Trüffel kann man sehr gut auf Reis lagern, da er die Feuchtigkeit perfekt aufnimmt.

Trüffelprodukte

Frische Trüffel verarbeiten Hersteller auch zu besonderen Delikatessen weiter, so dass man auch außerhalb der Saison den besonderen Pilzgeschmack genießen kann. Périgord- oder Piemont-Trüffeln setzt man zum Beispiel mit Öl an und stellt so ein hochwertiges Trüffelöl her. Bei anderen Trüffelsorten verwendet man Schale und Schnittreste zur Aromatisierung. Trüffelöl stellt man aber auch industriell aus naturidentischen Aromastoffen her. Da es einen besonders intensiven Geschmack besitzt, ist es trotz künstlicher Herstellung sehr beliebt. Daneben stellt man aus dem Edelpilz Trüffelpesto, Trüffelpastete oder Trüffelcreme her. Das Aroma ist wie bei echten Trüffeln eher mild.

Trüffelzucht in Deutschland: Das Beispiel Soonwald Trüffel

Im Nordosten des Soonwalds, in der Stromberger Mulde, gibt es Kalkvorkommen. Auch Baum- und Strauchpartner sind dort beheimatet, die für das wilde Trüffelvorkommen der geschützten Gattung Tuber notwendig sind. Unter dem Slogan "Geheime Werte" wurde auf einem 3,38 ha großen Acker eine Trüffelanlage mit rund 2.300 Bäumen angelegt und damit die Grundlage für das Wachstum eines der begehrtesten und exklusivsten Lebensmittel der Welt gelegt. Am 25. November 2020 wurden auf 3,38 ha Landwirtschaftsfläche 2.300 mykorrhizierte Bäume (Haselnuss, Eiche, Buche und Winterlinde) sowie Begleitsträucher gepflanzt. Um den „Trüffelbäumen“ ein passendes Milieu zu schaffen, wurden die Säume der Anlage mit 170 unterschiedlichen Feldgehölzen bepflanzt. Felsenbirne, Aronia, Berberitze, Kornelkirsche, Ölweide, Schwarzer Holunder und der gewöhnliche Schneeball sollen ein möglichst naturnahes Strauchumfeld für den Trüffel abbilden. Aufsitzstangen für die Greifvögel und angelegte Steinhaufen für Wildkatze und Mauswiesel oder Ringelnatter sollen helfen, Wühlmäuse und Feldmäuse in Schach zu halten. Zusätzlich ist der Einsatz eines mobilen Hühnerstalls geplant; ebenfalls gegen Mäuse und für den Humusaufbau im Boden. Die Trüffelanlage ist genehmigt, gegen Wildschaden elektrisch umzäunt und kann bewässert werden.

Der Anspruch ist es, eines der exklusivsten Nahrungsmittel auf höchstem Niveau zu kultivieren - Trüffel. Als Familienunternehmen sieht man sich der generationsübergreifenden Nachhaltigkeit verpflichtet. Für uns bedeutet das, den Trüffelanbau in Einklang mit den vor Ort gegebenen ökologisch-geographischen Bedingungen zu bringen. Dabei steht der Nährstoffaufbau des Bodens im Vordergrund - denn gesunde und vitale Böden sind die Voraussetzung für das Gedeihen der Trüffelbäume.

Trüffel in der Geschichte und Kultur

Seit jeher stehen Trüffel als Inbegriff für höchsten Genuss. So war schon der berühmte Pharao Cheops als leidenschaftlicher Trüffelesser bekannt. Auch für Napoleon galten die Edelpilze mit ihrem betörenden Aroma als „Diamanten der Küche“, die jede noch so einfache Mahlzeit zu einem Liebesmahl für Könige werden ließ. Selbst in der modernen Küche ist der Edelpilz unter Gourmets nicht wegzudenken. Daher erfreut er sich auch inzwischen bei Hobbyköchen immer mehr Beliebtheit.

Schon lange kursieren Gerüchte über Trüffel, insbesondere über ihre potenz- und libidosteigernde Wirkung. Das römische und griechische Volk schätzte den als Liebesknolle bezeichneten Trüffeln wegen seiner heilenden und aphrodisischen Kräfte. Selbst noch im 18. Jahrhundert stand der Trüffel an europäischen Fürstenhöfen für Jugend und Fruchtbarkeit. Genauso sagenumwoben ist das Wachstum der begehrten Knolle: Nach altem griechischen Glauben brachten Blitz und Donner den Trüffel hervor, während den italienischen Kindern noch heute vorgelesen wird, dass Trüffel nur bei Mondschein wachsen.

Erste Hinweise auf die Trüffel fanden sich bereits in den römischen und griechischen Schriften der Antike und in der Geschichte des alten Ägyptens. Bilder des Altertums zeigen Trüffel auf den königlichen Tafeln und Tischen der Pharaonen. Zu Beginn des Mittelalters wurden Trüffel als teuflisch und sündhaft angesehen, die katholische Kirche verbot den Verzehr. Die Trüffel gerieten in Vergessenheit und tauchten erst im 16. Jahrhundert wieder auf. Die wiederentdeckte Delikatesse begeisterte selbst Sonnenkönig Ludwig XIV. Die Popularität der Trüffel erreichte im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt, der Pilz stand für Wohlstand und Adel.

Trüffelernte: Schweine vs. Hunde

Trüffelschweine wurden zur Trüffeljagd eingesetzt: Sie finden die Delikatesse, von der zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal bekannt war, wie sie wächst. Von wegen Trüffelschweine! Hier kommen die besseren Schnüffler. Trüffelschweine sind out, in Italien dürfen sie sich schon seit 1982 nicht mehr durch den Waldboden wühlen. Denn die Tiere zerstören dabei auch das sensible Pilzgeflecht. Weniger wild und besser trainiert sind Trüffelhunde. Eine gefragte Trüffelnase hat die Hunderasse Lagotto Romagnolo. Ein ausgebildeter Trüffel-Hund kann bis zu 7.000 Euro kosten. Ziegen unterstützen Trüffelsucher auf Sardinien und Istrien dabei, die kostbaren Pilze zu finden. Die Maden der Suilla-Fliege graben sich in den Erdboden, um den Trüffel zu fressen. Trüffelsucher müssen also schneller sein und bereits ihre Eier entdecken. Denn diese legt die Trüffel-Fliege über den im Boden versteckten Trüffel ab.

Symbiose und Fortpflanzung

Trüffel könnte man als Apfel eines Apfelbaums bezeichnen, denn es sind nur die Fruchtkörper des Pilzgeflechts. Der eigentliche Pilz ist ein weitreichendes Geflecht von fadenförmigen Pilz-Zellen, die unter der Erde mehr oder weniger knollenförmig wachsen. Trüffel benötigen für ihren Stoffwechsel organische Nährstoffe von anderen Lebewesen. Deshalb wächst der Trüffelpilz immer in Symbiose mit bestimmten Baum- oder Straucharten. Das Geflecht an fadenförmigen Pilz-Zellen hängt sich mit Saugwurzeln an die Bäume oder Sträucher, um über diese Schnittstelle Stoffe auszutauschen. So hilft er der Pflanze bei der Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen. Im Gegenzug erhält der Pilz von dem Baum wichtige Kohlenhydrate und Vitamine, die er für sein Wachstum braucht. Also eine Win-win-Situation, die Baum und Trüffel das Überleben ermöglicht. Diese Lebensgemeinschaft oder Symbiose wird als Mykorrhiza bezeichnet, abgeleitet aus dem Griechischen von mykes = Pilz und rhiza = Wurzel.

Wie soll sich ein Pilz, der vollständig unter der Erde lebt, fortpflanzen? Oberirdisch wachsende Pilze werden von Tieren entdeckt und ihre Sporen mit dem Wind weitergetragen. Der unterirdisch wachsende Trüffel bedient sich eines Tricks und entwickelt am Ende seines Lebens im Stadium der Sporenreife einen aufdringlichen Geruch. Damit locken Trüffel Tiere an, die sie anknabbern oder fressen und die unverdaulichen Sporen an anderer Stelle wieder ausscheiden. Landen diese an einer Pflanze, die eine Symbiose mit Trüffel eingehen kann, sind die Weichen für die Fortpflanzung gestellt.

Trüffelzucht im eigenen Garten

Trüffel lassen sich sogar im heimischen Garten anbauen. Das funktioniert über Bäume, die mit Trüffelsporen geimpft sind. Bei passenden Bedingungen siedelt sich der Pilz in den Wurzeln an und geht eine lebenslange Symbiose mit dem Baum ein. Die verschiedenen Trüffelsorten brauchen unterschiedliche Bedingungen, um sich zu entwickeln. Deshalb sollte die Sorte nach den vorherrschenden klimatischen und geografischen Bedingungen ausgewählt werden. Trüffel lieben einen neutralen bis leicht alkalischen Boden mit einem pH-Wert von 7 bis 8. Staunässe sollte vermieden werden. In der Nähe von Nadelbäumen ist der Boden übrigens sauer und Trüffel wachsen schlecht. Unser Klima ist für verschiedene Trüffelsorten gut geeignet, leichter Frost fördert sogar das Reifen der Fruchtkörper. Ein permanent gefrorener Boden führt allerdings zum Verlust der Trüffelernte. In Deutschland wird bevorzugt der Burgunder-Trüffel angebaut. Als besonders gute Wirtsbäume haben sich Haselnuss, Buche und Eiche erwiesen. Ein Wirtsbaum braucht etwa fünf Meter Abstand in alle Richtungen, damit sich das Pilzgeflecht in den nächsten Jahrzehnten ungehindert ausbreiten kann. Am besten gedeihen die Bäume, wenn sie im Herbst oder im Frühjahr vor dem Austrieb gepflanzt werden. Über einen Bewässerungsring um den Stamm herum kann der Baum gut angegossen werden. Bei guten Ausgangsbedingungen muss ein Trüffelbaum nicht aufwendig gepflegt werden. Es reicht, den Bewuchs unterhalb des Baumes in den ersten Jahren in Grenzen zu halten. Wenn alles gut läuft, bildet sich zuerst ein feines Geflecht aus Hyphen, genannt Myzel. Etwa fünf Jahre später bilden sich die ersten Fruchtkörper aus und die Delikatesse kann geerntet werden. Trüffel werden im Herbst und Winter zwischen Juli und Februar geerntet. Die begehrten Fruchtkörper bilden sich immer wieder unterirdisch nach. Ist der Baum bereits einige Jahre kräftig gewachsen, kann dort bei optimalen Bedingungen eine Ernte von einem Kilogramm Trüffeln erreicht werden. Trüffelhunde spüren mit ihrer feinen Nase die wertvollen Pilze auf. Man kann jedoch auch von Hand vorsichtig in der oberen Schicht des Bodens nach Trüffeln graben.

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