Stevia Marmelade für Diabetiker: Rezepte und Wissenswertes

Marmelade ohne Zuckerzusatz erfreut sich wachsender Beliebtheit, insbesondere bei Diabetikern und Menschen, die ihren Zuckerkonsum reduzieren möchten. Stevia, ein natürlicher Süßstoff, bietet hier eine attraktive Alternative. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte der Stevia-Marmeladenherstellung, gibt Rezeptideen und zeigt, worauf bei der Zubereitung zu achten ist.

Warum Stevia-Marmelade?

Herkömmliche Marmeladen enthalten oft große Mengen Zucker, was für Diabetiker problematisch sein kann. Stevia hingegen hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und ist daher eine geeignete Option für eine zuckerarme Ernährung. Zudem ermöglicht die Verwendung von Stevia, den Kaloriengehalt der Marmelade zu reduzieren.

Grundlagen der Marmeladenherstellung ohne Zucker

Die traditionelle Marmeladenherstellung basiert auf der Kombination von Früchten, Zucker und einem Geliermittel. Zucker dient nicht nur als Süßungsmittel, sondern auch als Konservierungsmittel und beeinflusst die Gelierfähigkeit. Beim Verzicht auf Zucker müssen alternative Süßungsmittel und Geliermethoden eingesetzt werden, um eine haltbare und schmackhafte Marmelade zu erhalten.

Alternative Süßungsmittel

Neben Stevia gibt es weitere Süßungsmittel, die für Diabetiker geeignet sind:

  • Erythrit: Ein Zuckeralkohol mit geringer Kalorienzahl und ohne Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
  • Xylit (Birkenzucker): Ein weiterer Zuckeralkohol, der jedoch in größeren Mengen abführend wirken kann. Er bindet Wasser weniger gut als Zucker, daher muss Pektin zugesetzt werden.
  • Agavendicksaft: Hat einen hohen Fructoseanteil und sollte nur in Maßen verwendet werden.
  • Honig: Ist zwar natürlich, beeinflusst aber den Blutzuckerspiegel.
  • Dattelzucker: Getrocknete und gemahlene Datteln, die eine natürliche Süße verleihen.
  • Reissirup: Eine weitere Option, die jedoch ebenfalls den Blutzuckerspiegel beeinflusst.
  • Kokosblütenzucker: Hat einen niedrigeren glykämischen Index als herkömmlicher Zucker, sollte aber dennoch mit Bedacht eingesetzt werden.

Geliermittel ohne Zucker

Um die Marmelade ohne Zucker zum Gelieren zu bringen, können verschiedene Geliermittel verwendet werden:

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  • Pektin: Ein natürliches Geliermittel, das in vielen Früchten vorkommt, insbesondere in Äpfeln, Zitrusfrüchten und Johannisbeeren. Es ist auch als Apfelpektinpulver im Handel erhältlich.
  • Agar-Agar: Ein pflanzliches Geliermittel aus Algen, das eine hohe Gelierkraft besitzt.
  • Johannisbrotkernmehl: Wird aus den Samen des Johannisbrotbaums gewonnen und eignet sich besonders für kalt gerührte Marmeladen.
  • Guarkernmehl: Ein weiteres natürliches Geliermittel.
  • Chiasamen und Leinsamen: Quellen in Flüssigkeit auf und verdicken die Marmelade.
  • Stärke (Mais-, Kartoffelstärke): Eignet sich nur bedingt, da sie nicht konserviert und die Marmelade schnell verderben kann.

Hinweise zur Haltbarkeit

Zucker wirkt konservierend. Daher ist zuckerfreie Marmelade weniger lange haltbar als herkömmliche Marmelade. Es ist ratsam, die Marmelade nach dem Öffnen im Kühlschrank aufzubewahren und innerhalb weniger Tage zu verbrauchen. Durch Einkochen im Einkochautomaten oder im Backofen kann die Haltbarkeit verlängert werden.

Rezept für Stevia-Marmelade mit gemischten Beeren

Dieses Rezept kombiniert verschiedene Beeren zu einer leckeren und gesunden Marmelade, die mit Stevia gesüßt wird.

Zutaten:

  • 500 g Blaubeeren
  • 500 g Süßkirschen, entsteint
  • 400 g Johannisbeersaft
  • 2 EL Zitronensaftkonzentrat
  • 1,5 Päckchen Gelierfix (ohne Zuckerzusatz)
  • Stevia-Pulver nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Blaubeeren und Süßkirschen in einen Mixtopf geben und 8 Sekunden/Stufe 4 mixen.
  2. Johannisbeersaft und Zitronensaftkonzentrat hinzufügen.
  3. Gelierfix und Stevia-Pulver in einem separaten Gefäß mischen und in den Mixtopf geben.
  4. 10 Sekunden/"Linkslauf"/Stufe 3 mischen.
  5. Die Mischung in einen Topf geben und unter Rühren zum Kochen bringen.
  6. Einige Minuten sprudelnd kochen lassen.
  7. Heiß in sterilisierte Gläser füllen und sofort verschließen.
  8. Die Gläser für einige Minuten auf den Kopf stellen.

Wichtiger Hinweis: Auch wenn Stevia verwendet wird, enthält die Marmelade durch den Johannisbeersaft und den Fruchtzucker der Früchte noch Zucker. Daher ist sie für Diabetiker nur bedingt geeignet.

Weitere Rezeptideen und Variationen

  • Erdbeermarmelade mit Stevia: 1 kg Erdbeeren pürieren, mit Stevia, pflanzlichem Geliermittel und etwas Zitronensaft verrühren, aufkochen und in Gläser füllen.
  • Rhabarber-Erdbeer-Marmelade mit Stevia: Rhabarber und Erdbeeren in Stücke schneiden, mit Orangensaft, Zitronensaft und Geliermittel verrühren, aufkochen, mit Stevia süßen und in Gläser füllen.
  • Zuckerfreie Marmelade aus gefrorenen Früchten: Gefrorene Früchte direkt in einen Topf geben, erhitzen, bis Saft austritt, pürieren und mit Gelierzucker ohne Zucker aufkochen.
  • Kalt gerührte Kiba-Marmelade ohne Zucker: Kirschen und Bananen pürieren, mit Puderxucker (Erythrit), Johannisbrotkernmehl und Zitronensaft mischen und pürieren.

Tipps und Tricks für die zuckerfreie Marmeladenherstellung

  • Reife Früchte verwenden: Reife Früchte enthalten mehr natürlichen Zucker und verbessern den Geschmack der Marmelade.
  • Säure hinzufügen: Zitronensaft oder andere Säuerungsmittel helfen beim Gelieren und konservieren die Marmelade.
  • Saubere Gläser verwenden: Sterilisierte Gläser verhindern das Wachstum von Schimmel und Bakterien.
  • Gelierprobe durchführen: Um zu prüfen, ob die Marmelade geliert, einen Löffel Marmelade auf einen kalten Teller geben. Wenn sie fest wird, ist die Marmelade fertig.
  • Kreative Würzung: Zimt, Nelken, Vanille oder andere Gewürze können der Marmelade eine besondere Note verleihen.
  • Experimentieren: Verschiedene Früchte und Süßungsmittel können kombiniert werden, um neue Geschmackserlebnisse zu kreieren.

Industriell gefertigte Stevia-Marmeladen

Wer keine Zeit oder Lust hat, Marmelade selbst herzustellen, kann auf industriell gefertigte Stevia-Marmeladen zurückgreifen. Diese sind in vielen Supermärkten und Bioläden erhältlich. Achten Sie beim Kauf auf die Zutatenliste und den Zuckergehalt, um sicherzustellen, dass die Marmelade tatsächlich für Diabetiker geeignet ist.

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