Sprudelwasser ohne Zucker: Gesundheitliche Aspekte unter der Lupe

Sprudelwasser erfreut sich großer Beliebtheit als vermeintlich gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Getränken. Doch ist es wirklich so unbedenklich, wie viele annehmen? Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Aspekte von Sprudelwasser ohne Zucker und geht dabei auf die potenziellen Auswirkungen auf Zähne, Verdauung und Sättigungsgefühl ein.

Kohlensäure: Freund oder Feind?

Kohlensäure entsteht, wenn Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2) miteinander reagieren. In den meisten kohlensäurehaltigen Getränken wird die Kohlensäure künstlich zugesetzt, indem Wasser und Kohlenstoffdioxid in speziellen Anlagen vermischt werden. Der Druck sorgt dafür, dass sich die beiden Stoffe verbinden. Öffnet man die Flasche, sinkt der Druck und das Kohlenstoffdioxid entweicht, wodurch die typischen Bläschen entstehen. Was auf der Zunge kribbelt, ist also nicht die Kohlensäure selbst, sondern das entweichende Kohlenstoffdioxid.

Positive Effekte von Kohlensäure

Kohlensäure kann durchaus positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Sie kann die Verdauung fördern, indem sie den Speichelfluss anregt und die Geschmackspapillen im Mund reinigt. In einer Studie konnte Sprudelwasser Beschwerden von Menschen mit Reizmagen lindern, wie beispielsweise Völlegefühl. Auch bei Verdauungsproblemen nach einem Schlaganfall konnte eine Besserung durch den Konsum von kohlensäurehaltigem Wasser festgestellt werden. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass kohlensäurehaltiges Wasser bei Schluckbeschwerden helfen kann.

Ein weiterer Vorteil von Sprudelwasser ist, dass es das Sättigungsgefühl verstärken kann. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die Wasser mit Kohlensäure trinken, schneller satt sind und dieses Gefühl länger anhält. Dies könnte daran liegen, dass die sprudelnde Variante die Nahrung länger im Magen hält. Da manche Menschen Schwierigkeiten haben, Durst und Hunger zu unterscheiden, könnte Sprudelwasser dazu beitragen, ein gesundes Gewicht zu halten.

Mögliche negative Auswirkungen von Kohlensäure

Trotz der potenziellen Vorteile gibt es auch einige negative Aspekte im Zusammenhang mit Kohlensäure. Einige Menschen vertragen Kohlensäure nicht gut und leiden nach dem Konsum unter Magenbeschwerden wie Magenschmerzen, Aufstoßen, Blähungen oder Völlegefühl. Besonders Menschen mit Sodbrennen oder der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) sollten kohlensäurehaltige Getränke meiden, da sie die Beschwerden verschlimmern können.

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Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Auswirkungen auf die Zähne. Es wird oft behauptet, dass Kohlensäure den Zahnschmelz angreift. Obwohl dies unter Laborbedingungen möglich ist, ist es unwahrscheinlich, dass der kurze Kontakt während des Trinkens ausreicht, um Schäden zu verursachen. Allerdings können zugesetzte Stoffe wie Zitronensäure, Zucker oder Phosphor in vielen kohlensäurehaltigen Getränken den Zahnschmelz schädigen.

Sprudelwasser und die Zähne: Eine Studie gibt Aufschluss

Eine Studie, die im "Journal of the American Dental Association" (JADA) veröffentlicht wurde, hat den Einfluss verschiedener Getränke auf die Zahnhartsubstanz untersucht. Dabei wurden stilles Wasser, kohlensäurehaltiges Wasser (mit und ohne Aromen) und zuckerhaltige Softdrinks verglichen.

Die Ergebnisse zeigten, dass stilles Wasser keine schädliche Wirkung auf die Zähne hatte. Kohlensäurehaltiges Wasser führte jedoch zu einer spürbaren Abnahme der Zahnhartsubstanz, wenn auch weniger stark als Softdrinks. Aromatisierte Wässer mit Zusatzstoffen zeigten ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Zahnerosion.

Besonders kritisch ist der niedrige pH-Wert von kohlensäurehaltigen Getränken, der durch den Zusatz von Kohlensäure und Säuren entsteht. Ein niedriger pH-Wert fördert den Abbau der Zahnhartsubstanz, indem er den Zahnschmelz und das empfindlichere Dentin angreift. Auch der sogenannte Basenbedarf, der angibt, wie viel basische Flüssigkeit nötig ist, um einen sauren pH-Wert wieder zu neutralisieren, ist bei kohlensäurehaltigem Wasser besonders hoch, was die Belastung für die Zähne verdeutlicht.

Süßstoffe als Zuckerersatz: Eine gesunde Alternative?

Da viele Menschen auf zuckerhaltige Getränke verzichten möchten, greifen sie zu Light- oder Zero-Getränken, die mit Süßstoffen wie Aspartam, Acesulfam-K oder Cyclamat gesüßt sind. Diese Getränke enthalten weniger Kalorien und sollen den Insulinspiegel nicht beeinflussen. Doch sind Süßstoffe wirklich eine gesunde Alternative?

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Aspartam: Umstrittener Süßstoff

Aspartam ist einer der am häufigsten verwendeten Süßstoffe in Light-Getränken. Er besteht aus Phenylanalyn, Asparaginsäure und Methanol. Einige Studien haben gezeigt, dass Aspartam bei übermäßigem Verzehr negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann, wie beispielsweise Ängste, Schwindel, Gedächtnisverlust oder Verdauungsprobleme. Auch die Darmflora kann durch Aspartam negativ beeinflusst werden.

Auswirkungen auf den Insulinspiegel

Eine Studie aus Brasilien hat untersucht, wie sich verschiedene gesüßte Getränke auf den Insulinspiegel auswirken. Dabei wurde festgestellt, dass sowohl zuckergesüßte als auch Light-Getränke den Insulinspiegel nach dem Trinken ansteigen ließen und dieser für eine Stunde erhöht blieb. Zudem konnte Aspartam nach dem Konsum von Light-Getränken über längere Zeit im Speichel der Probanden nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Annahme, Light- und Zero-Getränke hätten keine Auswirkung auf den Insulinspiegel, nicht ausnahmslos zutrifft.

Die Rolle von Süßstoffen bei der Gewichtskontrolle

Eine Metaanalyse hat untersucht, ob kalorienarm oder kalorienfrei gesüßte Getränke ein Ersatz für zuckergesüßte Getränke sein können, insbesondere bei Menschen mit einem erhöhten Risiko für Adipositas. Die Ergebnisse zeigten, dass es keine Hinweise auf Schäden gab und dass sich Körpergewicht, Body-Mass-Index (BMI) und Körperfettanteil nur leicht verringerten. Der Effekt der kalorienarm oder kalorienfrei gesüßten Getränke ähnelte dem Effekt von Wasser. Allerdings ist die Studienlage widersprüchlich, und einige Studien raten vom häufigen Konsum von Getränken mit Süßungsmitteln ab, insbesondere für gesunde Kinder.

Tipps für einen gesunden Umgang mit Sprudelwasser

  • Stilles Wasser bevorzugen: Es hat keinen negativen Einfluss auf die Zahnhartsubstanz und ist die beste Wahl für die Flüssigkeitszufuhr.
  • Aromatisiertes Wasser vermeiden: Diese enthalten oft zusätzliche Säuren und Aromen, die den Zähnen schaden können.
  • Sprudelwasser in Maßen trinken: Bei empfindlichen Zähnen oder freiliegenden Zahnhälsen ist Vorsicht geboten.
  • Nach sauren Getränken nicht sofort Zähne putzen: Eine Wartezeit von 30 Minuten schützt den Zahnschmelz vor zusätzlicher Abnutzung.
  • Auf zuckerhaltige Getränke verzichten: Sie enthalten viele Kalorien und erhöhen das Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Karies.
  • Süßstoffe in Maßen konsumieren: Sie sind nicht unbedenklich und können den Körper an den süßen Geschmack gewöhnen.
  • Gesunde Getränke selber machen: Mineral- oder Trinkwasser lässt sich gut mit Zitronensaft, Ingwer, Minze, Früchten oder Gurkenscheiben aufpeppen.

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