Schokolade ohne Zusatzstoffe: Inhaltsstoffe und Alternativen

Zusatzstoffe sind heutzutage allgegenwärtig und schwer zu vermeiden. Ein Blick auf die Zutatenliste beim Einkauf offenbart, dass sie in fast jedem Produkt enthalten sind. Doch warum ist das so, und sind Zusatzstoffe tatsächlich schädlich für den menschlichen Körper? Dieser Artikel beleuchtet die Problematik der Zusatzstoffe in Schokolade, gibt Tipps zur Vermeidung und zeigt Alternativen auf.

Was sind Zusatzstoffe?

Zusatzstoffe sind Stoffe, die Lebensmitteln zugesetzt werden, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. Meist soll damit die Beschaffenheit der Produkte beeinflusst oder bestimmte Eigenschaften bzw. spezielle Wirkungen erzielt werden. Sie helfen der Lebensmittelindustrie, ihre Produkte für uns Konsumenten attraktiver und praktischer zu machen. Dafür werden oft verschiedene Stoffe kombiniert, um unterschiedliche "Vorteile" zu erzielen. In Form von sogenannten E-Nummern finden wir diese dann hinten bei den Inhaltsstoffen.

Das "E" steht dabei für die Europäische Union, da diese Substanz geprüft und in der gesamten EU zugelassen ist. Die dahinterstehende Nummer beschreibt als Code den einzelnen Zusatzstoff und zeigt, dass dieser verwendet werden darf. In der EU sind aktuell 320 verschiedene Zusatzstoffe zugelassen, die von "natürlich vorkommend" bis "chemisch hergestellt" reichen. Manche Stoffe sind Vitamine, andere sind Farbstoffe, wie Betacarotin, welche auch natürlich in Lebensmitteln enthalten sind. Diese sorgen dafür, dass das Produkt besonders lange haltbar bleibt und auch der Geschmack bewahrt wird. Durch Emulgatoren, Verdickungsmittel, Stabilisatoren oder Farbstoffe können zusätzlich Konsistenz und Aussehen beeinflusst und angepasst werden. Damit ein herkömmlicher Erdbeerjoghurt also so schmeckt, riecht und aussieht wie wir ihn kennen, sind viele Zusatzstoffe in der Herstellung notwendig.

Verarbeitete Lebensmittel: Eine Begriffsklärung

Verarbeitete Lebensmittel sind Produkte, die in ihrem Herstellungsprozess industriell bearbeitet werden müssen, wobei bereits Einfrieren oder Erhitzen zu diesen Methoden zählen. Demnach kann nicht vereinheitlicht gesagt werden, dass verarbeitete Produkte schlecht sind, da es hier besonders auf die Inhaltsstoffe ankommt. Vergleicht man beispielsweise fein gemahlenes Hafermehl mit einer Tiefkühlpizza, so fallen beide Lebensmittel in die Kategorie „industriell verarbeitet“. Dennoch ist hier ein gravierender Unterschied feststellbar.

Aufgrund dieser Problematik ist eine weitere Untergliederung innerhalb dieses Begriffes entstanden, welche den Produktjungle übersichtlicher gestalten soll:

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  • Stufe 1: Minimal verarbeitete Lebensmittel. Diese sind meist unbehandelt und umfassen Nüsse, Obst, Gemüse, Reis oder Haferflocken (Trocknen, rösten, zerteilen, kochen, gefrieren).
  • Stufe 2: Verarbeitete Zutaten, welche gemahlen, gepresst, raffiniert oder getrocknet werden müssen (Pflanzliche Öle, Sirup, Salz oder Zucker).
  • Stufe 3: Verarbeitete Lebensmittel. Mithilfe von verschiedenen Konservierungs-, Gärungs- oder Kochmethoden werden diese Lebensmittel industriell hergestellt und bearbeitet. Als Faustregel gilt, dass diese Produkte im Einzelnen nicht mehr als drei bis vier Grundzutaten enthalten dürfen.
  • Stufe 4: Hochverarbeitete Produkte, welche stark in unseren Supermärkten vertreten sind und meist eine lange Zutatenliste besitzen. Sie sind zudem oftmals bereit für den unmittelbaren Verzehr oder müssen lediglich kurz erhitzt werden.

Die Problematik von Zusatzstoffen

Wie bereits erwähnt, gibt es bei einigen Zusatzstoffen vorgeschriebene Höchstmengen, welche nicht überschritten werden dürfen. Nur mit dieser Maßgabe werden einige Stoffe zugelassen und als akzeptabel eingestuft. Das Problem: Diese, mit Zusatzstoffen gefüllten, Lebensmittel sind meist nicht nur sehr energiereich und nährstoffarm, sondern begünstigen auch viele Krankheiten im Körper. Generell zeigt sich, dass gerade hochverarbeitete Produkte den Blutzuckerspiegel erhöhen, Diabetes fördern oder Einfluss auf die Entzündungswerte im Blut haben können. Insbesondere der Darm wird von diesen kleinen Helferstoffen besonders beeinträchtigt. Bei übermäßigem Konsum steigt die Gefahr von Reizdarm, chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut bis hin zu Darmkrebs erheblich. Weitere Studien vermuten zudem eine Beeinträchtigung des Immunsystems.

Schokolade und ihre Inhaltsstoffe

Schokolade ist ein hochverarbeitetes Lebensmittel, das neben den wertvollen Inhaltsstoffen der Kakaobohne auch reichlich Zucker und Fett enthält. Der Industriekakaozuckeranteil kann dabei teilweise bis zu 80 Prozent betragen. In praktisch jeder industriell hergestellten Schokolade finden sich verschiedene technologische Hilfsmittel, die für die gewünschte Textur und Haltbarkeit sorgen. Diese Zusatzstoffe werden eingesetzt, obwohl ihre langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen oft nicht vollständig erforscht sind. Industriell hergestellte Schokolade enthält häufig viel Zucker und verschiedene Aroma- sowie Konservierungsstoffe, die bei handwerklich produzierten Alternativen oft überflüssig sind.

Hochverarbeitete Lebensmittel erkennt man an langen Zutatenlisten mit Begriffen wie Aroma, Süßungsmittel, Emulgator und Farbstoff, häufig verschlüsselt als E-Nummern. Diese Kennzeichnung macht es für Verbraucher schwierig, die tatsächliche Zusammensetzung ihrer Schokolade zu durchschauen.

Zuckerersatzstoffe und ihre Tücken

Produkte mit der Aufschrift „zuckerreduziert“ sind nicht automatisch gesünder. Häufig ersetzen verschiedene Süßungsmittel den herkömmlichen Zucker, bringen jedoch eigene Probleme mit sich. Hochverarbeitete Lebensmittel können den Blutzuckerspiegel erhöhen und Diabetes fördern, auch wenn sie als „zuckerreduziert“ beworben werden. Viele Verbraucher sind sich der möglichen Nebenwirkungen alternativer Süßungsmittel nicht bewusst, da entsprechende Warnhinweise oft nur im Kleingedruckten stehen oder ganz fehlen. Besonders bei regelmäßigem Konsum können sich diese Substanzen negativ auf die Darmflora auswirken.

Aromastoffe: Das Problem mit dem Geschmack

Die Unterscheidung zwischen „natürlichen“ und „künstlichen“ Aromen führt Verbraucher systematisch in die Irre. Aromen sind die am häufigsten zugesetzten Zusatzstoffe in hochverarbeiteten Lebensmitteln. Sie bringen einen „hyperleckeren“ Geschmack in Lebensmittel, was zur Folge hat, dass man immer mehr davon essen möchte und Hunger- und Sättigungssignale ignoriert. Wer auf das Wort „Aroma“ achtet, hat bereits mehr als die Hälfte der hochverarbeiteten Lebensmittel identifiziert. Besonders problematisch sind unspezifische Bezeichnungen wie „natürliches Aroma“, da deren genaue Zusammensetzung oft Geschäftsgeheimnis bleibt. Allergiker haben dadurch keine Möglichkeit, potenzielle Auslöser zu identifizieren.

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Weitere versteckte Zusatzstoffe

Auch verschiedene Substanzen zur Haltbarmachung finden sich in Schokolade. Diese werden oft als harmlos dargestellt, können aber bei empfindlichen Personen unerwünschte Reaktionen auslösen. Die Langzeitwirkungen vieler dieser Substanzen sind noch nicht vollständig erforscht, besonders bei regelmäßigem Konsum über Jahre hinweg.

Wie man versteckte Zusatzstoffe entlarvt

Eine effektive Strategie beginnt bei der systematischen Analyse der Zutatenliste. Je länger diese ausfällt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für zahlreiche Zusätze. Achten Sie besonders auf E-Nummern und lange chemische Bezeichnungen in der hinteren Hälfte der Liste.

  • Fotografieren Sie Zutatenlisten und recherchieren Sie zuhause unbekannte Substanzen
  • Nutzen Sie Smartphone-Apps zur Inhaltsstoff-Analyse direkt im Supermarkt
  • Bevorzugen Sie Produkte mit maximal fünf bis sieben Zutaten
  • Misstrauen Sie Werbeversprechen auf der Vorderseite der Verpackung

Alternativen und Qualitätsmerkmale

Gesund und frisch zu kochen beziehungsweise bewusst einzukaufen erweist sich als am effektivsten zur Vermeidung von E-Nummern und anderen Zusatzstoffen. Handwerklich hergestellte Schokolade von kleineren Manufakturen kommt häufig mit deutlich weniger Zusatzstoffen aus. Diese Produkte sind zwar teurer, bieten jedoch oft eine transparentere Zutatenliste.

Achten Sie auf Prozentangaben des Kakaoanteils: Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent. Bei der Beurteilung, ob Schokolade gesund oder ungesund ist, spielt der Kakao- und Zuckeranteil eine entscheidende Rolle. Jedoch bedeutet ein höherer Kakaoanteil nicht automatisch weniger Kalorien, da auch dunkle Schokolade eine hohe Energiedichte aufweist.

Schokolade ohne Zuckerzusatz

Eine weitere Möglichkeit ist der Griff zu Schokolade ohne Zuckerzusatz. Wer sich für gesündere Schokoladenvarianten entscheidet, erwartet oft eine natürlichere Zusammensetzung ohne bedenkliche Inhaltsstoffe.

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100% Schokolade

Wusstest Ihr, dass es auch 100%ige Schokolade, also Schokolade aus 100-Prozent Kakaobestandteilen, gibt? Sie gilt als gesündere Alternative zur "normalen" Schokolade, der Zucker zugefügt wird. 100% dunkle Schokolade ist, wie ihr Name vermuten lässt, ungesüßt. In einigen Fällen wird sie ausschließlich aus Kakaobohnen hergestellt, in den meisten Fällen aus einer Mischung aus Kakaobohnen und einem kleinen, hinzugefügten Anteil Kakaobutter (dem Fett aus der Kakaobohne selbst). In beiden Fällen spricht man von 100-Prozent-Schokolade sprechen, weil sie ausschließlich auf Basis von Kakaobohnen - ohne andere Zusätze - hergestellt worden ist.

Tipps für den Genuss von 100% Schokolade

  • Qualität beachten: Um spannende Aromen und einen schönen Schmelz zu bekommen, sollte man auf Bean-to-Bar- bzw. Craft-Chocolate-Produzenten achten.
  • Pairing: 100% Schokolade lässt sich hervorragend mit Kaffee, Wein oder Käse kombinieren.
  • Energiebooster: Ein kleines Stück 100% Schokolade hilft, das Energielevel wieder zu aktivieren.
  • Alternativen: Ein kleiner Tropfen Honig oder Melasse kann die Intensität der 100% Schokolade mildern.
  • Kombination mit Getränken: Whisky oder Rum passen hervorragend zu 100% dunkler Schokolade.
  • Käseplatte: 100% Schokolade kann eine interessante Ergänzung zu einer Käseplatte sein.
  • Bier: Stout- oder Porter-Biere harmonieren gut mit 100% Schokolade.
  • Wein: Ungesüßte 100% Schokolade kann mit Weinen kombiniert werden, die zu anderen Schokoladen nicht passen.

Beispiele für Schokolade ohne Zusatzstoffe

Es gibt zahlreiche Hersteller, die Schokolade ohne unnötige Zusatzstoffe anbieten. Hier einige Beispiele:

  • MAKRi: Verzichtet auf Industriezucker, Süßstoffe und alle weiteren Zusatzstoffe.
  • EDELMOND Chocolatiers: Verarbeitet edelste Grand Cru Kakaobohnen und verzichtet bewusst auf Zusatzstoffe, Alkalisierung und Fremdfette.
  • Bonnat 100 % Kakaomasse: Enthält ausschließlich Kakao - keinen Zucker, keine Zusatzstoffe, keine Emulgatoren.
  • Blanxart: Bean-to-bar Herstellung mit Kakao aus spanischer Landwirtschaft.
  • PRALUS Kakaomasse „Madagascar - Le 100 % Cacao“ BIO: Bean-to-Bar-Pionier, der die Bohnen mit handwerklicher Präzision verarbeitet.
  • Andrea Stainer: 100% Tafel mit fruchtigen Zitrus- und Blumenaromen ohne Zuckerzusatz.
  • Akesson's 100% mit Kakaonibs, Latitude Uganda Semuliki 100% und Chocolate Tree 100%

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