Schokolade als Aphrodisiakum: Mythos und Wahrheit

Augenzwinkernd werfen wir einen Blick auf die schlüpfrige Seite der Schokolade. Galt Kakao schon bei den Maya und Azteken als aphrodisierend, meint man ihm auch heute noch eine sexuelle Wunderwirkung zuzusprechen. Schokolade ist ja auch einfach sinnlich - das liegt auf der Hand. Entdecken Sie mit uns skurrile Fakten und Ideen rund um den vermeintlichen Lustbringer Schokolade.

Die Geschichte der Schokolade als Aphrodisiakum

Die Geschichte der Schokolade beginnt vor über 3.000 Jahren in den tropischen Regenwäldern Mittelamerikas. Die Maya und Azteken waren die ersten Kulturen, die den Kakaobaum kultivierten und die Bohnen nutzten. Für sie war Kakao mehr als nur Nahrung - er galt als heiliges Gut. Die Maya bereiteten ein schaumiges Getränk namens "Chocolhaa" zu, das oft bei zeremoniellen Anlässen konsumiert wurde. Die Azteken hingegen nannten ihr Kakaogetränk "Xocóatl" und glaubten an dessen stärkende und aphrodisierende Wirkung. Der aztekische Herrscher Moctezuma II. soll täglich große Mengen dieses Getränks konsumiert haben, insbesondere, bevor er seinen Harem besuchte, was auf den Glauben an die luststeigernde Wirkung von Kakao hinweist.

Mit der Ankunft der spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert fand Kakao seinen Weg nach Europa. Zunächst als exotisches Getränk der Elite genossen, entwickelte sich Schokolade im Laufe der Jahrhunderte zu einer beliebten Delikatesse. Besonders im viktorianischen Zeitalter wurde Schokolade als Ausdruck von Zuneigung und Liebe geschätzt. Chocolatiers kreierten kunstvolle Pralinen und Schachteln, die oft als Geschenke zwischen Liebenden ausgetauscht wurden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Schokolade und sexuelle Erregung

Diverse Studien und Umfragen haben es bereits bestätigt: Vielen Frauen ist Schokolade wichtiger als Sex. Bevor man(n) nun ins Grübeln verfällt, hier eine einfache Erklärung. Grund ist der bei Frauen und Männern unterschiedliche Serotonin-Spiegel. Frauen produzieren nur etwa halb so viel des sogenannten „Glückshormons“, wie Männer. Wie es die Evolution will, haben Frauen mittlerweile aber Wege gefunden, ihren hauseigenen Serotonin-Spiegel auf natürliche Art und Weise zu heben. Der in Schokolade enthaltene Wirkstoff Phenyl-Ethylamin wird ebenfalls beim Sex ausgestoßen und stellt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Schokolade essen und sexuellem Vergnügen her. Durch diese Erkenntnis wurde die Industrie natürlich hellhörig.

Laut einer Studie der University of California in San Francisco soll Bitterschokolade eine natürliche Medizin gegen Erektionsstörungen sein. So halten die Wissenschaftler den in besonders kakaohaltiger Schokolade potenzierten Pflanzenfarbstoff Epicatechin für einen Wirkstoff, der dafür sorgen soll, dass gefäßerweiternde Stoffe im menschlichen Körper freigesetzt werden. Bereits rund 50 g dunkle Schokolade am Tag können laut der Studie bewirken, dass sich die Blutgefäße um gute 10 Prozent erweitern.

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Schokolade gilt nicht ohne Grund als „süße Sünde“. Sie schmilzt auf der Zunge, stimuliert unsere Sinne und setzt Glückshormone frei. Besonders Liebesschokolade, die mit speziellen Zutaten verfeinert ist, kann weit mehr als nur gut schmecken. Dieses Alkaloid, das in Kakao vorkommt, wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem und kann das Herz-Kreislauf-System anregen. Im Gehirn wird PEA freigesetzt, wenn wir verliebt sind. Es kann Gefühle von Euphorie und Aufregung hervorrufen. Diese essentielle Aminosäure wird im Körper zu Serotonin umgewandelt, einem Neurotransmitter, der für Glücksgefühle verantwortlich ist. Diese Stoffe machen Liebesschokolade nicht nur zu einem kulinarischen Genuss, sondern auch zu einem echten Stimmungsbooster.

Neben den chemischen Komponenten spielt auch die sinnliche Erfahrung des Schokoladenkonsums eine Rolle. Der cremige Schmelz, der süße Geschmack und das angenehme Mundgefühl können positive Emotionen hervorrufen und zur Entspannung beitragen.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

  • Phenylethylamin (PEA): Die "Liebeschemikalie" in dunkler Schokolade stimuliert die Freisetzung von Endorphinen und Dopamin, Neurotransmitter, die mit Vergnügen und Glück verbunden sind.
  • Tryptophan: Diese essentielle Aminosäure wird im Körper zu Serotonin umgewandelt, einem Neurotransmitter, der für Glücksgefühle verantwortlich ist.
  • Polyphenole und Flavonole: Diese Bitterstoffe weiten die Blutgefäße im Gehirn und verbessern dadurch die Wahrnehmung.

Die psychologische Wirkung von Schokolade

Schokolade führt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zu sexueller Erregung. Trotzdem kann die Nascherei luststeigernd wirken. Denn oft ist es die Lust am Genuss, die Essen aphrodisierend macht. Andere Lebens­mittel regen allein über ihre Optik die Fantasie und so auch das Liebes­leben an. Gewürze und Kräuter betören durch ihr intensives Aroma die Sinne.

Der Glaube an die aphrodisierenden Eigenschaften eines Lebensmittels kann das Verlangen auf psychologische Weise steigern. Lebensmittel, die mehrere Sinne ansprechen - Geschmack, Geruch, Textur - können die Erregung steigern, indem sie das Gehirn stimulieren. Der Genuss aphrodisierender Lebensmittel mit einem Partner kann emotionale Bindungen stärken und intime Momente schaffen.

Aphrodisierende Schokoladen und ihre Inhaltsstoffe

Nicht jede Schokolade verdient den Titel Liebesschokolade. Viele Industriewaren enthalten billige Füllstoffe und wenig echten Kakao - der wahre Lustmacher. Liebesschokolade kann weit mehr, als nur genascht zu werden!

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Einige Hersteller setzen ihrer Schokolade pflanzliche Mittel zu, die Stresshormone senken - und so die Lust auf Sex steigern sollen. Die Gründer Moritz Reich und Matthias Jacob wollen an antike Liebesbräuche neuauflegen - mit einer Schokolade, die die Libido anregt. Melty heißt ihr Startup, das sie im Oktober 2023 in Dresden gegründet haben. Sie verkaufen ihre Sex-Schokolade für Paare in ihrem Onlineshop - zu einem stolzen Preis. Reich erklärt das mit hochwertigen Inhaltsstoffen.

Weitere Inhaltsstoffe, die in aphrodisierenden Schokoladen verwendet werden:

  • Maca-Wurzel: Diese Pflanze aus den Anden wird traditionell zur Steigerung der Libido und zur Verbesserung der Ausdauer verwendet. In Kombination mit Schokolade kann Maca das sinnliche Erlebnis bereichern.
  • Ginseng: Bekannt für seine adaptogenen Eigenschaften, kann Ginseng helfen, Stress abzubauen und die Energie zu steigern, was sich positiv auf das Liebesleben auswirken kann.
  • L-Arginin: Diese Aminosäure fördert die Durchblutung und kann somit die sexuelle Funktion unterstützen.
  • Guarana-Extrakt: Bietet einen natürlichen Energieschub, erhöht Ausdauer und Leistungsfähigkeit.
  • Taurin: Fördert Ruhe und reduziert Angst, was sich positiv auf das sexuelle Verlangen und die Leistung auswirken kann.

Die kollektive Wirkung der Inhaltsstoffe zielt auf verschiedene Aspekte ab - hormonelles Gleichgewicht, Durchblutung, Energie und Stimmung - und soll die allgemeine Intimität verbessern.

Warnung vor gefährlichen Produkten

Das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz warnt vor „Potenzschokolade“: Die Behörde hat in dem als Trinkschokolade deklarierten Produkt „Laxpel Chocolate“ Sildenafil und Tadalafil in „gesundheitsschädlichen Mengen“ gefunden. Das Produkt wird als Aphrodisiakum für Männer angepriesen („is used to increase sexual power in men“). Außerdem soll die Schokolade „dem müden Geist und dem erschöpften Körper die verlorene Energie zurückgeben“.

„Laxpel Chocolate“ enthält die verschreibungspflichtigen Wirkstoffe Sildenafil und Tadalafil. Sildenafil ist der Wirkstoff in Viagra® (und Generika), Tadalafil ist das wirksame Agens in Cialis® (und Generika). Beide Arzneistoffe sind in Deutschland zulassungs- und verschreibungspflichtig. Dadurch wird „Laxpel Chocolate“ rechtlich zum illegalen Arzneimittel, das in Deutschland nicht verkauft werden dürfe, erklärt das LUA. Der Handel mit solchen Mitteln sei nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden könne.

Das LUA warnt, dass der Verzehr von „Laxpel Chocolat“ lebensgefährlich sein könne. Arglosen Käufern werde verschwiegen, dass die kleinen Beutelchen mit flüssiger Schokolade erhebliche Mengen an Sildenafil und Tadalafil enthielten. Dem LUA zufolge überschreitet die Dosierung die in den Arzneimitteln zugelassene therapeutische Dosis „deutlich“, und schon eine „sachgerechte Anwendung“ berge gravierende Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Schwindel, Verdauungs- und Sehstörungen.

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Andere aphrodisierende Lebensmittel

Seit Jahrhunderten werden bestimmte Speisen und Getränke wegen ihrer aphrodisierenden Wirkung gelobt - angeblich stimulieren diese das sexuelle Verlangen.

Hier eine kleine Liste an Lebensmitteln, die Sie am Valentinstag auftischen sollten, um einen unvergesslichen Abend zu verbringen:

  1. Meeresfrüchte: Forschungen deuten darauf hin, dass Paare, die oft Meeresfrüchte essen, ein erfüllenderes Sexualleben haben und sich zudem die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen. Der hohe Zinkgehalt der Meeresfrüchte wird mit einer verbesserten sexuellen Funktion in Verbindung gebracht, da Zink die Testosteronproduktion ankurbelt.
  2. Honig: Der im Honig enthaltene Bor dient als natürlicher Energielieferant und reguliert zudem unseren Progesteron- und Östrogenspiegel.
  3. Nüsse: Nüsse haben einen hohen Gehalt an Zink und Bor, welche sich hervorragend zur Freisetzung von Testosteron und Östrogen eignen.
  4. Avocados: Ein gesunder Sexualtrieb benötigt sowohl Vitamin B6 also auch Folsäure. Avocados sind dafür die perfekte Quelle. Folsäure sorgt für mehr Energie, während Vitamin B6 unseren Hormonspiegel reguliert.
  5. Eier: Diese kleinen Schönheiten enthalten einen hohen Anteil der Aminosäure L-Arginin, welche die Blutgefäße stimuliert und gut für die Gefäßgesundheit ist, besonders wenn Sie an Erektionsstörungen leiden.
  6. Wassermelonen: Ihr hoher Anteil an Citrullin entspannt und erweitert die Blutgefäße.
  7. Spinat: Spinat ist reich an Magnesium, erhöht die Durchblutung und stellt ein weiteres natürliches Viagra dar.
  8. Erdbeeren: Erdbeeren und Himbeeren sind reich an Vitamin C und Zink - beides wichtige Elemente für den Testosterongehalt und die Libido.
  9. Rotwein: Ein Glas Rotwein ist nicht nur bekannt dafür, Entspannung zu fördern, sondern sorgt dank des enthaltenen Resveratrol auch für eine erhöhte Durchblutung und ein geringeres Entzündungsrisiko. Denken Sie dennoch daran, verantwortungsbewusst zu trinken.

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