Schnellkomposter: Anleitung zur Beschleunigung der Kompostierung mit Hefe und Zucker
Jeder Gärtner weiß, dass der Boden mit der Zeit ausgelaugt ist und Nährstoffe benötigt. Komposterde ist eine hervorragende Möglichkeit, den Boden aufzubessern, da sie nährstoffreich ist und die Bodenstruktur verbessert. Wer Kompost anlegen möchte, sollte einige Grundregeln beachten, um den Biomüll in wertvollen Dünger zu verwandeln.
Grundlagen der Kompostierung
Die Umwandlung von Biomaterial in Humus erfolgt durch Mikroorganismen. Damit diese in die Biomasse eindringen können, sollte der Kompost direkten Zugang zum Erdreich haben. Dies ermöglicht auch einen besseren Ablauf von Flüssigkeiten. Der Standort sollte weder in der prallen Sonne noch an einem kalten, schattigen Platz liegen, sondern halbschattig und windgeschützt sein, um den Kompost vor extremen Wetterbedingungen zu schützen.
Kompostiert werden können alle organischen Abfälle aus Garten und Küche, sofern sie nicht chemisch belastet sind. Große organische Abfälle sollten zerkleinert werden, um das Kompostieren zu erleichtern. In einem Thermokomposter (Schnellkomposter) laufen die Verrottungsprozesse schneller ab, da die Temperaturen im Inneren höher sind. Eine interessante Variante sind Trommelkomposter, bei denen die Durchmischung und Belüftung durch Kurbeln unterstützt wird.
Kompostbeschleuniger: Was sie bewirken
Kompostbeschleuniger sind Hilfsmittel, die den Verrottungsprozess beschleunigen sollen. Ohne Beschleuniger kann es je nach Wassergehalt, Luftzirkulation und Temperatur 9 bis 12 Monate dauern, bis der Kompost einsatzbereit ist. Im Handel erhältliche Beschleuniger enthalten Kompostbakterien und Pilzkulturen in Pulverform. Sie wirken am besten, wenn sie bereits beim Anlegen des Komposts in verschiedenen Lagen eingebracht werden. Bei bereits vollem Kompost wird der Beschleuniger über den Kompost gestreut und anschließend die gesamte Masse umgewälzt, um ihn ausreichend zu verteilen und frisches Grüngut mit bereits verrottetem Material zu vermischen.
DIY-Kompostbeschleuniger mit Hefe und Zucker
Wer Kompostbeschleuniger selber herstellen möchte, kann ein Stück Hefe in einem Eimer mit ca. 10 Liter Wasser verrühren. Nach dem Aufquellen der Hefe wird eine Tüte Zucker eingerührt, bis dieser sich vollständig aufgelöst hat. Dieser Kompostbeschleuniger kann dann mit einer Gießkanne gleichmäßig auf dem Kompost verteilt werden. Anschließend sollte der Kompost noch einmal gut durchgemengt werden.
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Warum Hefe und Zucker?
Der Zucker bietet zusammen mit dem Kompost einen idealen Nährboden für die Bakterien aus der Hefe, die sich dadurch schnell vermehren und die biologischen Abfälle zersetzen können. Die Hefepilze werden mithilfe des Wassers direkt in die tieferen Ebenen des Haufens gespült. Sie vermehren sich schnell und stark, wodurch Wärme im Kompost entsteht. Diese Wärme regt den Zerfall des Biogutes an.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Herstellung und Anwendung
- Hefe auflösen: Einen Würfel Hefe oder eine Tüte Trockenhefe in etwas lauwarmem Wasser vollständig auflösen.
- Zucker hinzufügen: Ca. 1 kg Zucker hinzufügen und rühren, bis er sich vollständig aufgelöst hat.
- Verdünnen: Die Mischung auf 10 Liter mit Wasser auffüllen.
- Verteilen: Den Kompostbeschleuniger mit einer Gießkanne gleichmäßig auf dem Kompost verteilen.
- Durchmischen: Den Kompost gut durchmischen, um den Beschleuniger optimal zu verteilen.
Zusätzliche Tipps zur Kompostierung
Standortwahl und Behälter
- Standort: Der Kompostplatz sollte gut erreichbar, windgeschützt und beschattet sein. Ein direkter Kontakt zum Erdboden ist wichtig. Bäume und Sträucher eignen sich prima als Sicht- und Sonnenschutz.
- Kompostbehälter: Holzkomposter sind einfach, aber bieten keine Abdeckung. Thermokomposter sind geschlossen und beschleunigen die Verrottung. Offene Komposthaufen sollten mindestens 1,20 m breit, 80 cm hoch und mehrere Meter lang sein.
Materialien und Schichtung
- Geeignete Materialien: Gartenabfälle, angewelkter Grasschnitt, Küchenabfälle, Stroh, Kleintiermist. Keine Essensreste, Fleisch oder Milchprodukte, keine Teile von kranken Pflanzen oder Unkräutern.
- Zerkleinern: Große Abfälle zerkleinern, um die Zersetzung zu beschleunigen.
- Schichtung: Mehr braune als grüne Materialien verwenden (C/N-Verhältnis von 15:1 bis 25:1).
Pflege und Umsetzen
- Feuchtigkeit: Der Kompost sollte weder zu trocken noch zu nass sein.
- Belüftung: Schichten aus Grasschnitt oder Tonerde nicht zu dick geraten lassen.
- Umsetzen: Nach 3 bis 6 Wochen den Kompost umsetzen, um die äußeren Schichten nach innen zu bringen und Sauerstoff zuzuführen.
Reifestadien des Komposts
- Mulch: Temperatur ist deutlich abgefallen, riecht neutral, aber gröbere Stückchen sind noch erkennbar.
- Kompostdünger: Temperatur ist deutlich abgefallen, nicht mehr viele gröbere Stückchen erkennbar, Geruch erinnert an Walderde.
- Aussaaterde: Riecht angenehm nach Walderde, keine größeren Stücke mehr zu sehen.
Probleme und Lösungen
- Kompost ist zu nass: Haufen öffnen, prüfen, ob der Boden wasserdurchlässig ist, und trockenes Material untermischen.
- Kompostierung dauert zu lange: Komposthaufen umsetzen, reifen Kompost untermischen und mit Wasser gießen.
Weitere Methoden zur Beschleunigung
- Effektive Mikroorganismen (EM): Mit Wasser vermischen und auf den Kompost gießen.
- Kompostwürmer: Regenwürmer in den Komposthaufen setzen, um die Zersetzung zu beschleunigen.
Wann und wie wird der Kompost verwendet?
Die beste Zeit, um Kompost auszubringen, ist das Frühjahr. Eine 1 bis 2 cm dicke Schicht auf die Beete packen und leicht einarbeiten. Vor der Aussaat den Kompost durchsieben, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.
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